Bestes Land zum Leben?

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mbruehl

Erfahrenes Mitglied
07.05.2018
283
2
CGN
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Wenn es denn mal einen Bewerber gibt: Die fachliche Qualifikation wird immer niedriger, die finanziellen Ansprüche dagegen immer höher. Beispiel von vor 2 Jahren: ehemalige Kanzleiangestellte (Notar) macht eine SAP Schulung (ca. 8 Wochen, HR Modul) und will dann ohne weitere IT Erfahrung als IT Consultant mit mind. 80.000 p.a. einsteigen. Bei einer 37,5 Stunden Woche versteht sich. Weil in der IT wächst das Geld ja auf den Bäumen... :eek:


Na bei 8 Wochen hat sie bestimmt die SAP-Schulungs-Flat genommen und muss jetzt ihren Invest wieder reinholen. Und bestimmt auch ohne Reisetätigkeit und mit garantierten 75% Homeoffice.
 
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Polux

Reguläres Mitglied
20.04.2019
46
10
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Lehrer
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Ein paar Fakten:

Lehrer sind nicht gleich Lehrer, genauso wenig wie Selbstständige gleich Selbstständige sind.

Da gibt es den 45-Jährigen verbeamteten Lehrer in einer Kleinstadt in Niedersachsen mit Fachkombination Sport + Mathe an einer Gesamtschule/Realschule/Gymnasium.
Zu 90 % hat diese Sorte Lehrer ein Einfamilienhaus in Stadtrandlage und macht sich im Job nicht kaputt und hat auch einen schöne Anteil an Freizeit im Jahr.
Dann gibt es aber auch den verbeamteten Lehrer in Hamburg mit Fachkombination Deutsch + Englisch in einem Viertel mit einem leicht erhöhten Anteil von Migranten oder mit extremen Helikoptereltern.
Eigentumswohnung ist dann nur noch bei circa 50 % der Fälle möglich und die Arbeitsbelastung ist auch viel höher.
Und dann gibt es noch den Lehrer, der sich von einer befristeten Stelle zur nächsten hangeln muss.

So wie es bei Selbstständigen auch den 1-Mann-Betrieb gibt im Bereich Bau, der Netto nach allen Abzügen teilweise weniger verdient als der festangestellte Baufacharbeiter.
Oder der Arzt einer Praxis in einem schrumpfenden Dorf in Brandenburg. Da kann es auch sehr große Unterschiede geben.

Bei mir im Freundeskreis hatte ich auch mal Diskussionen über die Arbeitszeiten von Lehrern.
Die verbeamtete Lehrerin war ehrlich und gab an, dass man an bestimmten Wochen weit mehr als 40-Stunden (40 x 60 Minuten) arbeitet.
Klausurenwochen zum Beispiel. Sie unterrichtet Deutsch + Englisch.
An anderen Wochen sind es aber eben 27 x 45 Minuten (!) plus 0 Stunden Nacharbeitszeit. Weil man den Stoff einfach drauf hat und er sich eben nicht jedes Jahr so stark ändert (Faust bleibt Faust). Im Mittel kommt man aber auf über 40 Stunden (40 x 60min) durch Dokumentation und die ein oder andere Vorbereitung/Nacharbeit. In den Schulwochen.
Elternsprechtage sind selten und fast nicht der Rede wert (auf das Jahr gesehen).
Aber für die Mehrbelastung gibt es eben die Ferien. Das hat sie auch ganz klar gesagt. Dort wird dann "abgefeiert".
Offiziell gibt es nur 30 Tage Urlaub und an manchen Ferientagen muss man auch in die Schule zu Lehrgängen, Besprechungen etc.
Das sind dann aber oft keine 8-Stunden Tage und auch viel Kaffee- und Kuchenzeit.
In der Summe hat man damit viel mehr als 30 Tage frei pro Jahr.
Und das Gehalt ist dafür dann auch gut. Wenn man die Pension und die Unkündbarkeit einrechnet, ist das Gehalt dann sogar sehr gut.
Trotzdem ist eine Lohnsteigerung ab und an gerechtfertigt, denn die Preise steigen auch für Lehrer.

Es fehlen Lehrer, weil die Länder jahrelang zu wenig eingestellt und/oder Referendariatsplätze zur Verfügung gestellt haben.
Und es fehlen Lehrer, weil meiner Meinung nach das Studium teilweise nicht attraktiv genug ist. Im Verhältnis zu anderen Studiengängen.
Bestimmte Fächerkombinationen sind Bedingung, Vorbildung durch die Schule ist oft viel zu gering (Mathe/Physik/Chemie).
Bei mir selbst scheiterte es am Lehramtsstudium, weil ich gerne Chemie-Physiklehrer geworden wäre.
Die Kombination war damals nicht möglich und ich konnte in der Schule nur den Grundkurs in Chemie belegen und mein Chemielehrer (obwohl ich bester der Klasse war) hat mir abgeraten das Studium zu beginnen.
Einfach weil der Grundkurs von ihm sehr flach gehalten wurde, damit überhaupt alle Schüler mitkommen.

Die Demographie spiel auch eine große Rolle.
Wenn am Schuljahresende nur 100 Schüler/Absolventen entlassen werden, aber 120 Arbeitnehmer in Rente gehen und die Betriebe sogar noch personell wachsen wollen/müssen, dann kann man auch mit mehr Geld nichts ausrichten.
20 Stellen bleiben einfach unbesetzt. Welche genau entscheidet der Markt.
Da hat man die Jahre davor gepennt und die Leute nicht animiert 120 Kinder in die Welt zu setzen.

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Krankensystem
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Ich habe in den USA nicht gelebt, aber wenn man am unteren Ende der sozialen Schichten lebt ist man in den USA bei Krankheit ziemlich schlecht dran. In Deutschland (und ich glaube auch abgeschwächt in Russland) kommt man trotzdem fast immer wieder gesund aus der Krankheit.
Gehört man zu den oberen Schichten, mag es einen in den USA durch gute Versicherungstarife besser als in Deutschland gehen.
Aber ich bevorzuge das Deutsche System.
Ich möchte nicht einmal im Ansatz US-Verhältnisse.
 

schlauberger

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17.02.2013
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bluesaturn

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27.05.2014
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Ich bin das Geschlumpfe insbesondere von Lehrern leid. Es gibt bei Euch keine wie auch immer geartete Ergebnisverantwortung, es gibt mindestens zwölf Wochen Urlaub im Jahr. Und wenns keine Fächer mit immensen Korrekturaufgaben gibt, dann werden auch aus 26 Unterrichtsstunden zu 45 Minuten auch nicht mehr als 40 Stunden. Ich habe mehrere Lehrer in der Verwandschaft und die wollen mit mir nicht tauschen.
Ich arbeite ebenfalls nicht Lehrer und habe diesen Studiengang auch nicht studiert. Schulferien heisst nicht Urlaub, dort bereitet man Unterricht vor. Ich bin mir sicher, dass auch ein Lehrer eine Ergebnisverantwortung hat. Sonst kommen naemlich die Eltern und ziehen die Anwaltskarte raus, warum hat mein Kind den keine Eins?
Ansonsten empfehle ich Dir ebenfalls auch einmal eine Brennpunktschule in einem schönen Problemviertel. Bespucken dich deine Klienten auch, reissen an deinen Haaren?
Ich kann absolut verstehen, warum es keinen Nachtwuchs im Lehrerbereich gibt.
Flying Lawyer, falls du Kinder hast, werden sie sicherlich privat unterrichtet?
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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Die Demographie spiel auch eine große Rolle.
Wenn am Schuljahresende nur 100 Schüler/Absolventen entlassen werden, aber 120 Arbeitnehmer in Rente gehen und die Betriebe sogar noch personell wachsen wollen/müssen, dann kann man auch mit mehr Geld nichts ausrichten.
20 Stellen bleiben einfach unbesetzt. Welche genau entscheidet der Markt.
Dann muss man das eben anders ausgleichen, z.B. durch Automatisierung, Leistungssteigerungen, Umschichtung. Der Demographie-Wandel ist aber auch schon seit Jahrzehnten bekannt. Da haette man laengst gegensteuern koennen.
 

ritesa

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14.05.2013
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216
Planet Earth
Komisch. In meiner Verwandtschaft ist das ab Alter 40 ziemlich anders. Und das mit Mathe und Physik bzw. was mich nicht wundert English und Sport. Beides Sekundarstufe 2.

Diverse Studien zeigen, dass Lehrer im Durchschnitt deutlich mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten.

Zudem sind 45 Minuten vor einer Klasse i.d.R. eine deutlich höhere Belastung als 45 Minuten z.B. im Büro.
 
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mbruehl

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07.05.2018
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EinerWieKeiner

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11.10.2009
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die amerikanischen sind ja auch WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN und keine gesetzlichen Krankenkassen. Das ist schon ein klitzekleiner Unterschied.
Obwohl ich das o.g. Urteil auch für übertrieben halte.
 
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Florian7

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31.07.2015
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SBA
Das ist ein Grenzfall, der meine Aussage doch eigentlich unterstützt? Im umgekehrten Fall wird eine amerikanische Versicherung bestimmt nicht verurteilt werden, die Kosten zu übernehmen.

Also das ist nun wirklich sehr weit hergeholt. Ich finde, und da muss ich mich nochmal deutlich bei Schlauberger bedanken, das unterstützt einzig das von mir oben geschriebene. Das Verhalten der deutschen KK ist doch genau das, was man dem amerikanischen System so gerne vorwirft.

@Schlauberger: Ich hatte die Entscheidung damals sogar teilweise gelesen, aber wieder vergessen. Gute Arbeit (y)
 

mbruehl

Erfahrenes Mitglied
07.05.2018
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CGN
Also das ist nun wirklich sehr weit hergeholt. Ich finde, und da muss ich mich nochmal deutlich bei Schlauberger bedanken, das unterstützt einzig das von mir oben geschriebene. Das Verhalten der deutschen KK ist doch genau das, was man dem amerikanischen System so gerne vorwirft.

@Schlauberger: Ich hatte die Entscheidung damals sogar teilweise gelesen, aber wieder vergessen. Gute Arbeit (y)

Das die Kassen in Deutschland jetzt nicht jeder neuen Behandlung uneingeschränkt zustimmen können ist doch klar, aber die Klagemöglichkeit vor dem Sozialgericht schafft hier ja recht schnell (medizinische) Klarheit.
In Deutschland werden nicht 25% der Anträge von chronisch Kranken auf Behandlung abgelehnt...... kann es sein, dass Du in den USA noch nicht richtig krank warst? (Was ich Dir natürlich auch nicht wünsche...)
http://doctorpatientrightsproject.o...t_Not-What-the-Doctor-Ordered_August-2017.pdf
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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4.172
Z´Sdugärd
Und die supertollen neuen Behandlungsmethoden werden von amerikanischen Versicherungen genauso abgelehnt wie in Deutschland, solange ihre Wirksamkeit nicht erwiesen ist. Ist die Wirksamkeit aber erwiesen, wird auch bei uns dafür gezahlt.
Sorry aber das ist ziemlicher Quatsch!

Mutti hatte vor Jahren eine Art Schlaganfall. Man verzeihe mir das ich den Medizinischen Begriff nicht mehr kenne. Nachdem alles nochmals gut ausgegangen ist stand eine Reha an. Hier gab es eine "alternative" (kein Hokuspokus) Möglichkeit mit 75% Warscheinlichkeit einer Verbesserung die als fixe Zahl 10.000€ kosten würde. Wurde von der Kasse nicht gezahlt weil eben nicht im Programm steht. Eine normale Kur mit 5% Warscheinlichkeit einer Verbesserung der Situation die Kosten (auch wieder fixe Zahl) von 20.000€ verursacht würde aber gezahlt weil eben im Leistungsprogramm steht.

So und jetzt kommen wir wieder zu deiner Kernaussage. Ach ja, Mutti hat den Geldbeutel ausgemacht und das ganze selbst gezahlt und erfreut sich heute wieder bester Gesundheit!

Selbiges gilt auch für Impfungen oder eine einfache Zahnreinigung. Beides durchaus auf Wirksamkeit bewiesen, die eine Kasse zahlts die andere eben nicht.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.088
4.172
Z´Sdugärd
Schulferien heisst nicht Urlaub, dort bereitet man Unterricht vor. Ich bin mir sicher, dass auch ein Lehrer eine Ergebnisverantwortung hat.

Ich erinnere mich mal an meine Schulzeit. Hier wurden von den Lehrern Tageslichtfolien aufgelegt oder Aufschriebe verteilt die 1:1 Kopien vom letzten Jahr waren. Bei gewissen Lehrern wurden sogar die Arbeiten unter Hand gehandelt, weil es eben die gleichem vom letzten Jahr waren. Soviel zum Thema Vorbereitung. Das war zuminderst bei mir nicht vorhanden.

Und wen ich mir die aktuelle Diskussion der Abiturienten anschaue (da hab ich zwar ne ganz andere EInstellung zu, aber das nur am Rande) von wegen "der Stoff ist nicht dran gekommen" steht das Vorbereiten halt in einem ganz anderen Licht.
 

mbruehl

Erfahrenes Mitglied
07.05.2018
283
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CGN
Sorry aber das ist ziemlicher Quatsch!

Mutti hatte vor Jahren eine Art Schlaganfall. Man verzeihe mir das ich den Medizinischen Begriff nicht mehr kenne. Nachdem alles nochmals gut ausgegangen ist stand eine Reha an. Hier gab es eine "alternative" (kein Hokuspokus) Möglichkeit mit 75% Warscheinlichkeit einer Verbesserung die als fixe Zahl 10.000€ kosten würde. Wurde von der Kasse nicht gezahlt weil eben nicht im Programm steht. Eine normale Kur mit 5% Warscheinlichkeit einer Verbesserung der Situation die Kosten (auch wieder fixe Zahl) von 20.000€ verursacht würde aber gezahlt weil eben im Leistungsprogramm steht.

So und jetzt kommen wir wieder zu deiner Kernaussage. Ach ja, Mutti hat den Geldbeutel ausgemacht und das ganze selbst gezahlt und erfreut sich heute wieder bester Gesundheit!

Selbiges gilt auch für Impfungen oder eine einfache Zahnreinigung. Beides durchaus auf Wirksamkeit bewiesen, die eine Kasse zahlts die andere eben nicht.

Ich behaupte doch gar nicht, das hier alles perfekt ist, nur dass es durch die Sozialgesetzgebung hier einfacher ist seine wirklich wichtigen Ansprüche durchzusetzen, während in den USA die freie Marktwirtschaft als Heilsbringer angepriesen wird. Natürlich ist der Kostendruck in allen Systemen der "Komfortkiller", weil Leistungen nicht mit der Gießkanne verteilt werden können. Wenn die von Dir genannten 75% Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung nicht nur vom Anbieter sondern auch von unabhängiger Seite belegt werden könnte, hättest Ihr am Sozialgericht erfolg gehabt.

Impfungen gegen hier vorkommende Krankheiten sind übrigens sehr wohl im Leistungskatalog - nur bei bestimmten Krankheiten in Urlaubsländern gibt es dort unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei der Zahnreinigung bin ich zwiegespalten - Regelmäßige Massagen am Arbeitsplatz hätten bestimmt auch eine nachweisbare Wirksamkeit - die gibt es aber auch nicht.
 

ritesa

Erfahrenes Mitglied
14.05.2013
1.489
216
Planet Earth
Ich erinnere mich mal an meine Schulzeit. Hier wurden von den Lehrern Tageslichtfolien aufgelegt oder Aufschriebe verteilt die 1:1 Kopien vom letzten Jahr waren. Bei gewissen Lehrern wurden sogar die Arbeiten unter Hand gehandelt, weil es eben die gleichem vom letzten Jahr waren. Soviel zum Thema Vorbereitung. Das war zuminderst bei mir nicht vorhanden.

Diese Lehrkräfte gibt es natürlich - aber immer weniger. Mit den regelmäßigen Lehrplanänderungen, Neuerungen, Richtlinien etc. ist es kaum mehr möglich, jedes Jahr den gleichen Stiefel zu unterrichten.
 
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Tiefflieger

Erfahrenes Mitglied
05.11.2010
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466
Klingt alles äußerst besorgniserregend . In der Tat ringen viele mir bekannte Unternehmungen verzweifelt um Personal , Friseur (nicht meiner :D) , Zahnarzt , Installateur , Gartenbauer , Stoierberater , Natursteinhändler , Autoschrauber . Ich frage mich wo die Leute denn alle sind obwohl doch jede Menge Voksgenossen anderer Nationen eingewandert sind . In NRW fehlen angeblich 10.000 Pflegekräfte . Äußerst seltsam .

Die sind alle in der Schweiz. Ich habe dieses Jahr, wegen einer Erkrankung, 5 Aerzte gesehen. Zwei waren Deutsche, eine Asiatin, ein Engländer und ein Schweizer. Dank der Personenfreizügigkeit innerhalb der EU drängen die gut ausgebildeten Leute zu den Honigtöpfen. Diese Leute wurden in ihrem Herkunftsland teuer ausgebildet und fehlen nun dort.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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Ich erinnere mich mal an meine Schulzeit. Hier wurden von den Lehrern Tageslichtfolien aufgelegt oder Aufschriebe verteilt die 1:1 Kopien vom letzten Jahr waren. Bei gewissen Lehrern wurden sogar die Arbeiten unter Hand gehandelt, weil es eben die gleichem vom letzten Jahr waren. Soviel zum Thema Vorbereitung. Das war zuminderst bei mir nicht vorhanden.

Und wen ich mir die aktuelle Diskussion der Abiturienten anschaue (da hab ich zwar ne ganz andere EInstellung zu, aber das nur am Rande) von wegen "der Stoff ist nicht dran gekommen" steht das Vorbereiten halt in einem ganz anderen Licht.
So einen Chemielehrer hatte ich natuerlich auch, der gab auch keine Klausuren mit nach Hause, weil man sie kopieren konnte. Aber die Lehrer, die ich kenne, bereiten immer ihre Stunden und Materialien neu vor.
Die aktuelle Diskussion ist ein Witz, zumal ja nur rumgejammert wird, dass man die unbekannten Aufgaben vorher nicht reproduzieren konnte. Fuer mich eine absolut komische Denkweise.
 
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mbruehl

Erfahrenes Mitglied
07.05.2018
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CGN
So einen Chemielehrer hatte ich natuerlich auch, der gab auch keine Klausuren mit nach Hause, weil man sie kopieren konnte. Aber die Lehrer, die ich kenne, bereiten immer ihre Stunden und Materialien neu vor.
Die aktuelle Diskussion ist ein Witz, zumal ja nur rumgejammert wird, dass man die unbekannten Aufgaben vorher nicht reproduzieren konnte. Fuer mich eine absolut komische Denkweise.
Man redet halt lieber über die vermeintlichen Tauben in den Händen der anderen - der eigene Spatz ist ja selbstverständlich.
 

offtherecord

Erfahrenes Mitglied
13.11.2009
1.481
429
Wer sich hier über Lehrer auslässt, hätte den Beruf ja auch ergreifen können, um somit 12 Wochen Urlaub zu "genießen". Arbeite an einer Berufsschule in Frankfurt und biete jedem, der noch nie als Lehrer gearbeitet hat, mal eine Probestunde in meiner Klasse zu halten.

Ich glaube, es wird hier im Thread ja aber auch schon recht gut differenziert, oder?

Lehrer dürfte ein Beruf sein, in dem es im Vergleich zu anderen Berufen sehr schöne Möglichkeiten gibt, es sich mit wenig Aufwand sehr gut gehen zu lassen. Das bedeutet aber nicht, dass diese Möglichkeiten a) jedem einzelnen Lehrer offen stehen und b) jeder Lehrer diese ergreift.
Persönliche Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis bestätigen das - von engagiert und unterbezahlt zu komplett hyperventilierend aber eigentlich dauerurlaubend ist das alles dabei.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.021
1.486
KUL (bye bye HAM)
Da sich jemand aus der direkten Verwandtschaft die letzten 30 Jahre fast ausschließlich mit der finanziellen Lage von Ärzten in Deutschland auseinander gesetzt hat, behaupte ich mal seine Aussagen zum allgemeinen Einkommen stimmen. Man beachte, derjenige war nicht selber Arzt, er hat sich eher um das finanzielle in der Branche gekümmert. Es gibt grundsätzlich zwei Lager: angestellte Ärzte und Unternehmer

1. Angestellte Ärzte wie man sie in deutschen Krankenhäusern findet

- für die Belastung denkbar schlecht bezahlt
- eine Ausbildungszeit die in keinem Verhältnis zum Gehalt steht
- wer das ein Leben lang macht, ist Überzeugungstäter

1a Angestellte Ärzte in Praxen

- auf die Arbeitsstunden bezogen deutlich besser bezahlt
- oft mit der Zielsetzung zur Unternehmensübernahme eingetreten
- wenn nicht, eben ganz normale Angestellte

2. Ärzte als Unternehmer mit eigenem Praxisbetrieb

- der klassische Hausarzt der von seinen Quartalspauschalen lebt, macht heutzutage keine großen Sprünge, siehe Überzeugungstäter
- der Facharzt mit seiner eigenen Praxis hingegen verdient ausgezeichnet, wenn er ein guter Unternehmer ist. Die medizinische Qualifikation ist aus finanzieller Sicht Mittel zum Zweck, da die Profite oft durch die Tätigkeiten erwirtschaftet werden die durch das Assistenzpersonal erbracht werden.

Heißt am Ende, wer ein unternehmerisches Risiko eingeht, vergleichbar mit der Eröffnung seiner eigenen Kanzlei, Architekturbüro, was auch immer, hat die Chance auf ein deutlich überdurchschnittliches Einkommen.

Wer dann den Vergleich zieht mit bsp. den USA, sollte dabei nicht vergessen das in vielen Krankenhäusern dort, die Fachärzte fast alles freie Unternehmer sind, die ihre Leistungen nach Aufwand dem Krankenhaus/Patienten in Rechnung stellen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.498
3.939
Ich arbeite ebenfalls nicht Lehrer und habe diesen Studiengang auch nicht studiert. Schulferien heisst nicht Urlaub, dort bereitet man Unterricht vor. Ich bin mir sicher, dass auch ein Lehrer eine Ergebnisverantwortung hat. Sonst kommen naemlich die Eltern und ziehen die Anwaltskarte raus, warum hat mein Kind den keine Eins?
Ansonsten empfehle ich Dir ebenfalls auch einmal eine Brennpunktschule in einem schönen Problemviertel. Bespucken dich deine Klienten auch, reissen an deinen Haaren?
Ich kann absolut verstehen, warum es keinen Nachtwuchs im Lehrerbereich gibt.
Flying Lawyer, falls du Kinder hast, werden sie sicherlich privat unterrichtet?



Ich glaube, Post 431 fasst das gut zusammen, so sehe ich es auch. Meine Lehrerverwandschaft ist in den Ferien im Urlaub und bereitet keinen Unterricht vor. Warum auch? Sekundarstufe 2, Mathe. Was ändert sich da? Sekundarstufe 1, Latein. Das ist seit 2000 Jahre identisch. Sekundarstufe 2, Deutsch. Faust bleibt Faust. Und 27 Unterrichtsstunden sind erst einmal nur 20,25 Zeitstunden. Da bliebt auch im Schuljahr viel Zeit sich über neue Interpretationen von Faust Gedanken zu machen.

Und ja, ich habe Kinder: Drei. Zwei gehen auf ein sehr normales städtischen Gymnasium und der Kleinste geht in den Kindergarten einer englischen Privatschule - weil nämlich unsere Stadt nicht in der Lage ist, ausreichende Kindergartenplätze zur Verfügung zu stellen.