Ok, einmal muss ich noch antworten, das war es dann aber auch - versprochen:
Ich kann dir sicher später auch eine Quelle präsentieren, wenn du möchtest.
Gerne.
Das mag dich jetzt wahrscheinlich nicht zufrieden stellen und überzeugen. Aber meine Quelle sind meine eigenen Erfahrungen von Montag bis Freitag im Gericht. Wir haben oft Fälle, in denen „undocumented“ ein Problem ist oder die von ICE in Gewahrsam genommen werden.
Ja klar ist "undocumented" ein Problem - vor allem für die Betroffenen. Und ja, unter denen gibt es "bad guys" - statistisch gesehen mehr als unter der "normalen" Bevölkerung. Und was sagt uns das? Dass Menschen, die in prekären Verhältnissen leben, eher in Konflikt mit dem Gesetz kommen - egal ob illegale Migranten (die es übrigens schon immer in rauen Mengen gab, v.a. in CA), Drogenabhängige oder Jugendliche mit schlechten Bildungs- und Zukunftsaussichten. Und trotz all dieser Probleme ist die Kriminalitätsrate in Kalifornien deutlich gesunken - somit hat sich letztendlich hauptsächlich die Wahrnehmung verschoben.
Was ist die Lösung für diese Probleme? Schwierige Frage - aber sicher nicht die Grenzmauer, die Trump unbedingt will. Damit hält man sich nur Probleme vom Leib, das Leid bleibt, und der Druck an der Grenze wird größer, die illegalen Wege ins Land zu gelangen vielfältiger und die Schleuser/Drogenschmuggler/younameit brutaler.
Was senkt Kriminalität? Ganz pauschal: Hilfe für Personen in prekären Lebenslagen. Conservatives sagen härtere Strafen, die Fakten sprechen dagegen.
Zusätzlich besteht mein Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis nahezu ausschließlich aus law enforcement members. Die bekommen meiner Meinung nach den besten Einblick, was wirklich los ist. Alles andere kann ich mir nämlich durch Einbeziehen oder Auslassen von Tatbeständen schönrechnen.
Persönliche Eindrücke können Fakten unterstützen, nicht ersetzen. Und ja, "Traue niemals einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast" - aber das heißt nicht, dass wir auf Statistiken verzichten können. Partisanship ist ein großes Problem in den USA, es gibt aber immer noch seriöse, unabhängige Quellen und Daten.
So rechnen Aktivisten auch den nächtlichen Selbstmord von jemandem, außerhalb der Schulzeiten, auf dem Schulparkplatz als „School schooting“. Einfach weil es dem Narrativ dient. Oder wenn Schüler nach der Schule auf Schuleigentum mit BB Guns schießen. Ebenfalls ein school schooting.
Kommt sicher vor - ändert aber nichts an der Tatsache, dass es mehr als genug school shootings gibt.
School Shooting ist ein Begriff und wird jedes Mal wieder von linken Aktivisten hochgebracht, wenn etwas passiert. Damit wird dann gerne mit haarstraeubenden Uebertreibungen versucht, den 2. Verfassungszusatz zu verletzen und Buergerrechte einzuschraenken.
Dafür brauche ich keine haarsträubenden Übertreibungen. Ja, die Waffenkultur in den USA ist etwas Eigenes, und schärfere Gesetze werden kaum etwas ändern (da würde ich eher bei der oft desolaten mental health care anfangen), aber es geht dabei um ein Zeichen.
Haarsträubende Übertreibungen gibt es von links und von rechts, wobei sie aus neutraler Sicht von rechts haarsträubender sind.
Und bei der Wahl zwischen Trump und der kriminellen Hillary muss ich nicht lange ueberlegen. Das sind aber alles Dinge, die man beobachtet, wenn man sich einmal laengere Zeit hier aufhaelt und nicht nur der linken Meinungsmache anheimfaellt.
Versetze kriminell, ersetzt links durch rechts: Dein Vorwurf fällt auf dich zurück - nur von der anderen Seite.
Aber dass man der Meinung ist, anderen moralisch ueberlegen zu sein und den eigenen Weg fuer den einzig richtigen haelt, ist eines der vielen Dinge, die Deutschland fuer mich nicht zum besten Land zum leben Machen.
Und das kommt in den USA nicht vor? Come on!