flying_student uebersieht den Punkt der Einfachheit halber: Lufthansa hat relativ teure Tickets im Angebot und moechte die gerne am moeglichst viele Passagiere absetzen. Hoher Preis, hohe Marge, alles im gruenen Bereich.
Da es auf den meisten Strecken aber kein Monopol gibt, sondern Alternativen, muss ich mir etwas einfallen lassen, warum Kunden mich bevorzugen. Gleicher Preis, gleiches Produkt.
Dazu lasse ich mir ein Kundenbindungsprogramm einfallen, dass Kunden - die im Regelfall ja nicht ihr eigenes Geld ausgeben - so attraktiv finden, dass es nach Silber unbedingt Gold sein muss und nach Gold unbedingt Schwarz.
Das hat LH in der Vergangenheit sehr gut gemacht: Schlechte Produkte mit Mondpreisen in den Stueckzahlen abzusetzen, wie das LH gemacht hat, verdient ein anerkenndes Nicken.
Singapore Airlines hat sich gedacht: Hey, wir haben tolle Produkte und tollen Service, die Kunden wollen eh mit uns fliegen - und haben vor drei Jahren in einem Massaker den PPS-Club auf ein fast nicht existierendes Minimum zurechtgestutzt.
Dabei hat auch SQ die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Ein paar Jahre spaeter fehlen mehr und mehr Kunden in den Premium-Klassen - und vor allem aus dem Bereich Banken - die ploetzlich nicht mehr SQ fliegen. Mitbewerber haben beim Produkt aufgeholt und bieten Leistungen zu viel kleinerem Preis. Keine Bindung zu SQ, kein Absatz. Kunden fuehlen sich nicht wertgeschaetzt und Geld gegen Produkt alleine funktioniert nicht. SQ hat nicht nur die Preise fuer Suites in diesem Jahr halbiert, sondern selbst aus Singapur heraus in der Business Class mit aggressivsten D-Fares um Kunden gebuhlt, wie ich das selbst in der Finanzkrise nicht gesehen habe.
LH folgt jetzt SQ und kann nicht gewinnen: Produkt schlecht, Preis schlecht, keine Kundenbindung. Wahrscheinlich koennen wir uns in 2012 wieder ueber jede Menge Kampfpreise freuen, um die Lady Bees auch in der Business Class zu fuellen.
Quo vadis, Dr Milchmaedchen?