Business Class mit Kleinkind

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Andreas91

Erfahrenes Mitglied
30.03.2015
1.187
3
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Ein Freund von mir hat 3 verheiratete Geschwister, die alle in anderen Städten leben. Sein Vater lädt alle 3 Kinder mit Familien um die Weihnachtszeit in die Sonne ein, Flugzeit 10-11 Std. Ja er ist mit seiner Frau und seinem 12 Monate alten Kind zum Familientreffen geflogen. Das hat doch nichts mit Egotrip zu tun.

Von München aus bin ich nach 10 Std Flugzeit in der Karibik. Ich kenne genug Eltern, die mit dem Auto gen Süden aufgebrochen sind, mit geplanter Fahrtzeit im Auto ca. 5 Std und am Ende wurden es 10-12 Stunden wegen Staus oder Sperrungen aufgrund eines Unfalls. Die sind nicht auf Egotrip, die wollen gemeinsam Urlaub machen. Es wäre oft viel einfacher, die kleinen Quälgeister bei den Großeltern abzuladen und alleine in den Urlaub zu fahren. Da könnte man eher von Egotrip reden, wobei ich mir nie anmaßen würde, das so zu beurteilen.

Bitte ganze Beiträge zitieren und alles lesen, was ich geschrieben habe. Habe genau das mehrfach als Beispiel aufgezählt. Schön meinen Beitrag so zusammenhangslos auseinander zu reißen. :rolleyes:
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
922
CGN
Ja, ist doch schön, da stimmen wir doch ziemlich überein, wenngleich dein Vergleich m.E. auch leicht hinkt mit dem Laufband und den Bildschirmschonerfotos. Aber natürlich gebe ich dir insofern recht, dass man auch bspw. räumlich nicht allzu weit entfernt Wandern gehen kann (kommt natürlich auf den genauen Wohnort an) und nicht zwingend in die Berge muss. Aber hier gibt es eben dennoch Unterschiede wie bspw. Höhenmeter (daher auch eine ganz andere Belastung), Ausblick, usw. Was aber so erstmal nichts daran ändert, dass es genau genommen natürlich ebenfalls eine Art Egoismus ist.

Nein, der Vergleich hinkt nicht. Höhenmeter kannst du auf dem Laufband einstellen, für den Ausblick habe ich explizit den Fernseher erwähnt. Und dass die Luft in den Bergen eine andere ist als im Fitnesstudio und gesünder, das dürfte als Argument ja nicht zählen. Echte Sonne und Meeresluft ist auch besser als Hallenbad-Klima und dann Vitamin D aus der Flasche für den Nachwuchs, aber das zählt ja auch nicht.


Aber dann zurück zum Thema: Da stimmen wir jetzt also schon überein, dass der Urlaubstrip mit den Kleinen nur ein Egotrip

Ob wir darüber übereinstimmen, weiß ich nicht, aber ich bleibe dabei: Urlaub macht man immer "für sich selbst", nicht aus sozialen oder beruflichen Zwängen heraus. Also ist es was für's Ego, ja.

der Eltern ist und dann wird als Gegenargument vorgeschoben, dass die Eltern beim Strandurlaub entspannter sind als im Hallenbad?

Ich sehe nicht, dass das ein Gegenargument ist. Wenn ich Urlaub mache, dann möchte ich natürlich, dass wir alle was von dem Urlaub haben. Dazu gehört, dass wir für uns alle die Reisebedingungen abwägen und natürlich unnötige Fahrerei oder Fliegerei vermeiden. Dazu gehört auch, abzuwägen, dass ich Dritte so wenig wie möglich belästige (das hat sich aber nicht groß geändert, seit ich Vater bin, das war früher auch nicht anders). Also eben vielleicht, sollte ich irgendwann Langstrecke fliegen, keinen Nachtflug buche, wo andere schlafen wollen.

Dazu gehört aber auch, dass meine Partnerin und ich uns entspannen und wir als Familie die Zeit gemeinsam verbringen.

Irgendwie würde mir dieses Ziel zu kurz kommen, wenn ich jetzt einen Urlaub auf Balkonien machen müsste (um nicht andere Reisende durch ... was eigentlich? Unsere bloße Anwesenheit? ... zu belästigen) mit Tagesausflügen ins Hallenbad, ...

Tut mir leid, aber dann sollten sich die Eltern m.E. besser im Griff haben und ihren Tagesablauf evtl. verbessern und den Stress generell reduzieren.

... selbst mit optimiertem Tagesablauf, was immer das heißt.

Und das Ziel würde mir auch zu kurz kommen, wenn ich folgenden Rat befolge:

Abgesehen davon gäbe es auch noch weitere Möglichkeiten - man könnte die Kleinkinder bspw. mal für 1 Woche bei den Großeltern lassen, etc.

Aber gut, vielleicht bin ich auch einfach zu egoistisch, um ein guter Vater zu sein, und ich sollte mir mehr Expertenmeinungen einholen:

Tatsächlich glaube ich, dass mir das Wohl der Kinder mehr am Herzen liegt als so einigen Eltern
 

Andreas91

Erfahrenes Mitglied
30.03.2015
1.187
3
Nein, der Vergleich hinkt nicht. Höhenmeter kannst du auf dem Laufband einstellen, für den Ausblick habe ich explizit den Fernseher erwähnt. Und dass die Luft in den Bergen eine andere ist als im Fitnesstudio und gesünder, das dürfte als Argument ja nicht zählen. Echte Sonne und Meeresluft ist auch besser als Hallenbad-Klima und dann Vitamin D aus der Flasche für den Nachwuchs, aber das zählt ja auch nicht.




Ob wir darüber übereinstimmen, weiß ich nicht, aber ich bleibe dabei: Urlaub macht man immer "für sich selbst", nicht aus sozialen oder beruflichen Zwängen heraus. Also ist es was für's Ego, ja.



Ich sehe nicht, dass das ein Gegenargument ist. Wenn ich Urlaub mache, dann möchte ich natürlich, dass wir alle was von dem Urlaub haben. Dazu gehört, dass wir für uns alle die Reisebedingungen abwägen und natürlich unnötige Fahrerei oder Fliegerei vermeiden. Dazu gehört auch, abzuwägen, dass ich Dritte so wenig wie möglich belästige (das hat sich aber nicht groß geändert, seit ich Vater bin, das war früher auch nicht anders). Also eben vielleicht, sollte ich irgendwann Langstrecke fliegen, keinen Nachtflug buche, wo andere schlafen wollen.

Dazu gehört aber auch, dass meine Partnerin und ich uns entspannen und wir als Familie die Zeit gemeinsam verbringen.

Irgendwie würde mir dieses Ziel zu kurz kommen, wenn ich jetzt einen Urlaub auf Balkonien machen müsste (um nicht andere Reisende durch ... was eigentlich? Unsere bloße Anwesenheit? ... zu belästigen) mit Tagesausflügen ins Hallenbad, ...



... selbst mit optimiertem Tagesablauf, was immer das heißt.

Und das Ziel würde mir auch zu kurz kommen, wenn ich folgenden Rat befolge:



Aber gut, vielleicht bin ich auch einfach zu egoistisch, um ein guter Vater zu sein, und ich sollte mir mehr Expertenmeinungen einholen:

Deine Antwort war zwar lustig zu lesen und unterhaltsam, inhaltlich aber leider keine neuen Standpunkte oder Argumente.

Es bleibt dabei, die einen denken, sie tun ihren Kleinkindern und Babies einen Gefallen 10 Stunden+ Langstreckenflüge rein zum Spaß, so zur Erholung, anzutun und es gibt etwas pragmatischere Leute, die erkennen, dass man in Spanien am Strand oder in Paris eine genauso tolle Zeit verbringen kann als am Ende der Welt.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.532
4.067
Mein Gott, man könnte sich hier doch einfach einmal eingestehen, dass es rein um den Egoismus der Eltern und um nichts anderes geht.

Mein Gott, man koennte sich hier doch einfach mal eingestehen, dass es hier rein um den Egoismus einiger Businesskasper geht, die in C und F keine Kinder sehen wollen. Die in Ruhe Trinken, Schnarchen und Filme gucken wollen. Und die hier alle möglichen mehr oder weniger lächerlichen altruistischen Argumente suchen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.532
4.067
Tut mir leid, aber das habe ich jetzt schon X Mal ausgeführt und auch viele konkrete Beispiele genannt.

Erklär du mir bitte mal umgekehrt, warum die Kanaren oder Dubai für die Kinder schlechter sein sollen als die Karibik. Jetzt bist du dran.

Auf die Kanaren gibt es keine First Class, in Dubai ist das wirkliche Klima nicht wirklich babyfreundlich und das politische Klima nicht auf gestillte Babies ausgerichtet, waehrend in Florida oder Kalifornien alles passt. Infrastruktur, Umfeld, Klima, im Zweifel ein Kinderkrankenhaus um die Ecke. Und es gibt First Class Fluege. Viele Gruesse aus SoCa in den deutschen Winter
 

honk20

Erfahrenes Mitglied
19.05.2011
5.357
15
Also wenn die baby changes in anderen Ländern so wäre wie in DXB... Kinderfreundlich ist in DXB kein Vergleich zu anderen Ländern, geschweige DE.

However, stillen dacor aber selbst das lässt sich im baby change auf dem Sofa dort hervorragend meistern. Nur auf der Straße oder in der Öffentlichkeit wird es nicht einfach gehen.
 

Andreas91

Erfahrenes Mitglied
30.03.2015
1.187
3
Auf die Kanaren gibt es keine First Class, in Dubai ist das wirkliche Klima nicht wirklich babyfreundlich und das politische Klima nicht auf gestillte Babies ausgerichtet, waehrend in Florida oder Kalifornien alles passt. Infrastruktur, Umfeld, Klima, im Zweifel ein Kinderkrankenhaus um die Ecke. Und es gibt First Class Fluege. Viele Gruesse aus SoCa in den deutschen Winter

Gut, verstehe. Ich fliege natürlich auch nur ausschließlich Flughäfen an, die mit F bedient werden. (y) Damit fallen dann zwar die größten Teile der Welt raus, aber was solls. Was man nicht mit F anfliegen kann, muss man ja auch nicht sehen.

Also manche Argumente hier sind schon sehr lustig... ;)
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Stimmst du mir wenigstens zu das ein Augenrollen ein relativ kleiner Eingriff in dein persönliches Wohlergehen ist, das laute hörbare schreien eines fremden Kindes da schon weiter eingreift?
Allerdings ging es um ein Augenrollen, bevor das Schreien des Kindes zu hören ist. Das sagt doch recht viel über die Entwicklung des augenrollenden Menschen aus. Warum du jetzt das "fremde" Kind betonst, ist mir unklar.

aber für die Babies / Kleinkinder bringt so ein Trip NICHTS.
Du vergisst dabei allerdings, dass man selten wegen der Kinder in den Urlaub fliegt, sondern "trotz" der Kinder. Es geht um Urlaub für die Familie, nicht um Urlaub für die Kinder.

Vielmehr stört mich hier die Pseudo-Argumentation für die Kinder - es wird so hingestellt als tue man alles nur für die Kleinen.
es wurden bisher fast ausnahmslos die Kinder als Grund für die Auswahl der Urlaubsdestination vorgeschoben.
Könntest du ein paar Belegstellen dafür zitieren? In meiner Wahrnehmung wird diese Behauptung immer wieder von den Kinder-in-C-"Gegnern" genannt und den Kinder-in-C-"Befürwortern" untergeschoben. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Bei "fast ausnahmslos" müsstest du ja zwei bis zehn Zitate schnell zusammenhaben.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Allerdings ging es um ein Augenrollen, bevor das Schreien des Kindes zu hören ist. Das sagt doch recht viel über die Entwicklung des augenrollenden Menschen aus. Warum du jetzt das "fremde" Kind betonst, ist mir unklar.

Ich bin in der Regel nur mit fremden schreienden Kindern unterwegs. Kinder die deutlich älter als 20 sind schreien nicht mehr so doll.

Ach klar hat sich unsere Gesellschaft seltsam entwickelt - und jetzt? Ich glaube das Anspruchsdenken der jüngeren Generationen hat da einiges erreicht. Kompromisse sind heute einfach nicht mehr modern, jeder macht sein Ding maximiert und fordert seine Rechte ein - ist nicht schön - ist Realität.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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11.562
FRA/QKL
Und da mein bisheriges Leben nicht im Kreißsaal endetet
Doch, tut es. :eek:

Aber diese Aussage trifft es perfekt und scheint mir ein Trend der jüngeren Zeit zu sein. Früher waren sich werdende Eltern bewusst, dass ein Kind zunächst einen großen Einschnitt bedeutet und viele Bereiche des täglichen Lebens betrifft. Mit einem Kind ist es nicht mehr wie vorher und man übernimmt als Eltern eine große Verantwortung. Diese Einsicht und auch die Bereitschaft dazu ist heute aber oft nicht mehr da. Ein eigenes Kind verschafft einem viele Glücksgefühle, der Preis dafür sind aber nun mal Einschränkungen hier und dort. Und dabei ist ein verändertes kindgerechtes Urlaubsverhalten noch eine der kleineren Übel bezogen auf das Leben als Familie (oder wohl noch mehr falls Alleinerziehend) nach der Geburt des ersten Kindes.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.106
Stimmst du mir wenigstens zu das ein Augenrollen ein relativ kleiner Eingriff in dein persönliches Wohlergehen ist, das laute hörbare schreien eines fremden Kindes da schon weiter eingreift?

Je nachdem.

Und wie ich schon schrieb, bei vielen Flügen mit und ohne Kind, waren es genau 2 auf denen es zu länger andauernden Baby-/Kleinkind-Geschrei kam, und das auch nur, weil die Eltern sich nicht kümmerten.
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.106
Aber gegenseitige Rücksichtnahme wäre schön. Wie sich der hier geschilderte HON verhalten hat, war natürlich vollkommen unmöglich (darauf bin ich ja bereits eingegangen) und nicht tragbar - aber wenn ich schreiende Kleinkinder mithabe, brauche ich mich auch nicht wundern, wenn Mitreisende mit den Augen rollen.


Das Augenrollen bezog sich aufs Einsteigen mit völlig ruhigen Kind, wie ja auch schon andere Poster hier angemerkt haben. Und ja über Leute, die sich selbst das Leben schwer machen, kann ich in der Situtation tatsächlich nur lächeln.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
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120
im Paralleluniversum
Ich finde diesen Thread hier nach wie vor sehr unterhaltsam. Mal wieder ein paar Denkanstösse von mir:

Aussage: "Man kann man mit seinen Kindern machen was man will".

Meine Meinung: Zum Glück kann man das nicht. Und so wie das Gesetz mich im Zweifelsfall vor mir selber schützt, schützt es auch bei Bedarf (leider oft viel zu spät) das Wohl des Kindes. ABER: Davon sind wir bei der Frage, ob man mit einem Kleinkind fliegen "darf" zum Glück noch Galaxien entfernt. Ergo: Hier geht es nicht um eine rechtliche Bewertung - und bei aller Frage nach dem Sinn oder Vernunft ist und bleibt es eine Entscheidung der Erziehungsberechtigten. Verboten ist es auf keinen Fall und nach meiner Meinung soll es auch nicht verboten sein.


Statement: "Ich muss mit meinen Kindern reisen"

Meine Meinung: Das sei dann halt so und ich sehe auch keinen Grund, auf erforderliche Reisen (oder z.B. bei getrennt lebenden Familien) zu verzichten. Ich glaube, das hat im Thread auch niemand wirklich verlangt.


Thema: Das Alter der Kinder

Meine Meinung: Ich habe es irgendwo in den Tiefen dieses Threads schon einmal geschrieben. Sobald ich mich um ein Kind kümmern darf (in meinen Augen ein Geschenk der Natur bzw. weil ich ein Kind zur Pflege oder Adoption bekommen habe), gehe ich auch eine Verpflichtung ein. Dazu gehört, das Wohl des Kindes über alles andere zu stellen. Dadurch hat sich seinerzeit z.B. bei mir mein Ausgehverhalten und mein Freundeskreis geändert und vieles andere auch. Ich habe es seinerzeit gerne getan - auch wenn es manchmal mit Entbehrungen verbunden war. Aber: Diese Entbehrungen sind nun mal ein Teil meiner Verpflichtungen. Wir leben heute in einer Zeit, in der viele Eltern oder alleinerziehende Elternteile das Eigenwohl vor das Kinderwohl stellen. Mehr oder weniger ohne jedes schlechte Gewissen. Um es in ganz deutliche Worte zu fassen: Da kommt mir das Kotzen.

Und hier sind wir jetzt wieder beim Thema: Ich bin der festen Überzeugung, dass Spass- und Urlaubsreisen mit Kleinkindern in den ersten 12 - 18 Lebensmonaten einfach nicht sein müssen. Gut, eine Spassreise muss nie sein, aber ich würde einfach aus meinem persönlichen Verantwortungsgefühl darauf verzichten. Die Gründe wurden hier im Thread schon gefühlt tausend mal genannt und ich spare uns allen die Wiederholung. Aber in einer Sache wiederhole ich mich: Auch Eltern können sich in der näheren Umgebung (und dennoch weg vom Alltag) entspannen. Hierfür gibt es tausend gute Möglichkeiten. Der Grund mit Babys / Kleinkindern 12 Stunden in den Urlaub zu fliegen ist purer Egoismus der Eltern und deren Wunsch. Für die Kinder ist das Anstrengung mit Null Mehrwert. Alles andere ist einfach nur unsinnig. Seid endlich mal ehrlich und gebt das zu. Kein Kind in den ersten Lebensjahren wird seine Eltern bitten, Urlaub in der Karibik zu machen. Falls doch, bitte ich an dieser Stelle freundlich um entsprechende Tonmitschnitte.

An dieser Stelle mein Hinweis: Was ich hier schreibe ist meine Meinung, keine wissentschaftlich basierte Feststellung mit Gesetzescharakter. Jede/r darf anderer Meinung sein. Ich will hier auch niemand missionieren.

Noch ein Hinweis: Ich bin mehrfacher Vater und habe am eigenen Leib erlebt, wie man seine eigene Wahrnehmung ändert, wenn man Kinder im Babyalter hat. Quängelnde, heulende und schreiende Kinder nehmen diese Eltern komplett anders wahr als das Umfeld. Das ist Fakt. Und hier meine Bitte an alle "Pro" Vertreter von Kindern im Flieger: Denkt da bitte dran. Andere haben nicht den natürlichen Schutzmantel um die Gemütslage, den ihr habt.

Und an dieser Stelle auch noch ein klares Statement: Ich freue mich nicht, wenn ich in der First oder Business eines Fliegers sitze und um mich herum Kindergeschrei stattfindet. Warum sollte ich mich auch darüber freuen? Ich freue mich aber auch nicht, wenn mein Mitpassagier in der First nach Mottenkugeln stinkt (schön öfters bei Flügen ex Asien passiert) oder vor 3 Wochen zum letzen mal geduscht hat. Keinem dieser Mitinsassen kann oder will ich das Fliegen verbieten - auf Basis welcher Rechtfertigung auch? Aber ich darf mich verdammt noch mal nicht drüber freuen dürfen. An dieser Stelle möchte ich mal wieder das Paradebeispiel (EU Kabine) hernehmen, dass der Racker hinter mir die ganze Zeit mit dem Fuß gegen die Rückenlehne trampelt oder den Tisch dauernd hoch und runter klappt. An dieser Stelle erlaube ich mir Kinderhasser zu sein - obwohl der Begriff falsch ist. Denn das Kind ist auch an dieser Stelle nur das Spiegelbild seiner Erziehung. Deswegen ersetze ich an dieser Stelle den Begriff Kinderhasser durch Elternhasser.


Thema: Alter, Teil 2: Ab wann ist denn dann in meinen Augen das Fliegen mit Kindern "sinnvoll"?

Meine Meinung: Radio Eriwan Prinzip. Das kommt drauf an. Innerhalb Europas sind wir mit unseren Kleinen relativ bald geflogen (aus meiner Erinnerung heraus so ab 4 - 5 Jahre). Aber: Stets ohne jeden Zeitdruck, gut vorbereitet und immer so, dass unsere Kinder gemerkt haben, dass Fliegen Spass macht (die Wahrnehmung der Gemütslage der Eltern durch die Kinder wurde hier ja auch schon vielfach thematisiert). An diese Flüge können sich unsere Kinder heute kaum noch bis gar nicht mehr erinnern. Interessanterweise fliegt mein Großer heute für sein Leben gerne und unsere "nicht ganz so große" braucht Fliegen nicht, fliegt aber lieber mit, bevor sie alleine zu Hause bleibt... ;)

Die Frage der Sinnhaftigkeit ergibt sich für mich in meinem Pflichtbewusstsein an mehreren Aufhängern. Der wichtigste ist aber, dass man sich so auf den Flug vorbereitet, dass die Kinder den Flug möglichst interessant erleben können. Und gerade hier sind die Eltern gefragt. Und auch an dieser Stelle werde ich zum Elternhasser, wenn dann das Umfeld im Flieger oder gar das Personal die Kinderbetreuung übernehmen darf, weil die Eltern ja schließlich auf dem Weg in den Urlaub sind.

Heute sind meine Kinder im hohen Teenageralter. Wir unterhalten uns gerade darüber, wo wir nächstes Jahr Urlaub machen. Tendenz geht in Richtung Europa - mit bewusster Entscheidung gegen das Fliegen. Und das bei aller Begeisterung für das Fliegen bei 3 von 4 Familienmitgliedern. Kanada steht aber auch noch zur Diskussion... Schau'mer mal...

Lange Rede, sehr kurzer Sinn:

Es gibt nicht "die" richtige Entscheidung für oder gegen einen Flug.
Aber in meinen Augen ist es die Aufgabe der Eltern, sich auch mal selber zu hinterfragen.

Niemand kann mir erzählen, dass Erholung nur "am Strand" (was auch immer dieses Klischee sein mag) und nur 12 Flugstunden weg von zu Hause geht. Das geht wunderbar auch im Umkreis von 200km von zu Hause weg. Ohne jede Ausnahme. Wer's nicht glaubt, kann ja mal zum Reisebüro seiner Wahl gehen und dort fragen.

Sorry, hatte gerade Lust und Zeit zum schreiben. ;)
 
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flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.238
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HOQ/NUE/CGN
Doch, tut es. :eek:

Aber diese Aussage trifft es perfekt und scheint mir ein Trend der jüngeren Zeit zu sein. Früher waren sich werdende Eltern bewusst, dass ein Kind zunächst einen großen Einschnitt bedeutet und viele Bereiche des täglichen Lebens betrifft. Mit einem Kind ist es nicht mehr wie vorher und man übernimmt als Eltern eine große Verantwortung. Diese Einsicht und auch die Bereitschaft dazu ist heute aber oft nicht mehr da. Ein eigenes Kind verschafft einem viele Glücksgefühle, der Preis dafür sind aber nun mal Einschränkungen hier und dort. Und dabei ist ein verändertes kindgerechtes Urlaubsverhalten noch eine der kleineren Übel bezogen auf das Leben als Familie (oder wohl noch mehr falls Alleinerziehend) nach der Geburt des ersten Kindes.

Lass doch einfach jedes Elternpaar/Mutter/Vater selber entscheiden, wie ein Leben mit Kind genau aussehen soll und in welchem Umfang Verzicht ok ist.
Früher war es auch üblich, dass die Frau zu Hause hinter den Herd gehört und ohne ihren Mann keine Entscheidungen treffen durfte. Zeiten ändern sich - und das nicht immer nur zum Schlechteren.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.884
120
im Paralleluniversum
Lass doch einfach jedes Elternpaar/Mutter/Vater selber entscheiden, wie ein Leben mit Kind genau aussehen soll und in welchem Umfang Verzicht ok ist.
Früher war es auch üblich, dass die Frau zu Hause hinter den Herd gehört und ohne ihren Mann keine Entscheidungen treffen durfte. Zeiten ändern sich - und das nicht immer nur zum Schlechteren.

Früher war die Welt auch noch ein Scheibe. Ist heute auch nicht mehr so.

Es ist die Grundlage unserer Gesellschaft, dass die Eltern über das Wohl und Wehe der Erziehung innerhalb sehr breit gefassten Regeln frei und eigenverantwortlich entscheiden kann, darf und soll. Das stellt hier im Thread übrigens auch niemend (!) in Abrede.

Aber: Diese Grundlage ist heute Fluch und Segen gleichermaßen für viele Aspekte unserer Gesellschaft.
 

flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.238
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HOQ/NUE/CGN
Vermutlich ist meine Frage vor ein paar Seiten leider in der üblichen Diskussion untergegangen, aber vielleicht kann jemand etwas aus aktueller Erfahrung beitragen?

Welches Kinderrückhaltesystem benutzt ihr eigentlich und wie praktikabel ist das im Handling, besonders auf Nachtflügen, wenn der Sitz flachgestellt wird? Wohin dann mit dem Sitz?





Unsere Kinder brauchen seit Jahren kein KRS mehr - ich wollte nur mal wieder zum Thema zurück kommen.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.379
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FRA/QKL
Lass doch einfach jedes Elternpaar/Mutter/Vater selber entscheiden, wie ein Leben mit Kind genau aussehen soll und in welchem Umfang Verzicht ok ist.
Früher war es auch üblich, dass die Frau zu Hause hinter den Herd gehört und ohne ihren Mann keine Entscheidungen treffen durfte. Zeiten ändern sich - und das nicht immer nur zum Schlechteren.
Natürlich ändert sich nicht immer nur alles zum Schlechteren. Aber ich sehe sehr oft die andere aus meiner Sicht recht negative Seite. Ich bin in mehreren Vereinen aktiv und wir bieten viele Möglichkeiten gerade für Kinder bzw. Mütter und Babies/Kleinstkinder. Hier muss ich mit 3 Jahrzehnten Erfahrung in verantwortlicher Position leider attestieren, dass die Eltern sich immer weniger um das Wohl der eigenen Kinder kümmern und ihr eigenes Wohl immer mehr in den Vordergrund stellen. Frei nach dem Motto (etwas überspitzt): Ich habe produziert und du Gesellschaft kümmere dich jetzt bitte um das Problem. :sick:
 

flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.238
613
HOQ/NUE/CGN
Natürlich ändert sich nicht immer nur alles zum Schlechteren. Aber ich sehe sehr oft die andere aus meiner Sicht recht negative Seite. Ich bin in mehreren Vereinen aktiv und wir bieten viele Möglichkeiten gerade für Kinder bzw. Mütter und Babies/Kleinstkinder. Hier muss ich mit 3 Jahrzehnten Erfahrung in verantwortlicher Position leider attestieren, dass die Eltern sich immer weniger um das Wohl der eigenen Kinder kümmern und ihr eigenes Wohl immer mehr in den Vordergrund stellen. Frei nach dem Motto (etwas überspitzt): Ich habe produziert und du Gesellschaft kümmere dich jetzt bitte um das Problem. :sick:

Bitte erlaube mir eine sehr direkte Gegenfrage: Sind das Eltern, die oft in der C/F auf Langstreckenflügen zu finden sind? Auch ich bin in verantwortlicher Vorstandsposition einer wohltätigen Organisation, die sich dem Wohl von Frauen und Kindern weltweit verschrieben hat und unsere Projekte müssen viel bei Kindern ansetzen, deren Eltern sich nicht oder wenig um die Kinder kümmern (können) und stattdessen Geld und Zeit in neueste Smartphones, Hochleistungs-PCs, schicke Tatoos und Drogen investieren. Urlaubsreisen unternehmen allerdings die wenigsten von ihnen.

Was ich sagen will, ist, dass ich vermute, dass die Mehrheit der Eltern, die sich teure Flüge leisten können, tendenziell sehr wohl auf das Kindeswohl (gesunde Ernährung, gute Bildung, Ausbildung von Soft Skills etc.) achten. Auch hier wird es Ausnahmen geben und auch Leute mit weniger finanziellen Mitteln oder höherer Bildungsferne können grossartige Eltern sein.

Ich hoffe, ich habe mich nicht unglücklich ausgedrückt und Du verstehst, worauf ich hinaus will.
 
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nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.884
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im Paralleluniversum
Was ich sagen will, ist, dass ich vermute, dass die Mehrheit der Eltern, die sich teure Flüge leisten können, tendenziell sehr wohl auf das Kindeswohl (gesunde Ernährung, gute Bildung, Ausbildung von Soft Skills etc.) achten. Auch hier wird es Ausnahmen geben und auch Leute mit weniger finanziellen Mitteln oder höherer Bildungsferne können grossartige Eltern sein.

Ich hoffe, ich habe mich nicht unglücklich ausgedrückt und Du verstehst, worauf ich hinaus will.

Nein, da bin ich eben nicht Deiner Meinung. Mann kann da keinen Bezug von Geld/soziale Absicherung zur Erziehungsqualität herstellen. :no:
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Aber einen Bezug von Geld/soziale Absicherung zu Flügen in Premiumklassen und darum geht es hier schliesslich.

Soziale Absicherung hat bitte was mit verantwortlicher Erziehung zu tun? Ich kenne einen Haufen Menschen die bestens sozial abgesichert sind und sich eigentlich ausschliesslich wie totale Arschlöcher benehmen - der weiter vorne erwähnte besoffene HON dürfte ja auch kein Mensch mit maximaler sozialer Kompetenz gewesen sein.

Aber klar wenn man selber in der Premiumklasse mit seinen Kindern unterwegs ist dann gilt sowas natürlich immer nur für die anderen.
 

flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.238
613
HOQ/NUE/CGN
War klar, dass man meinen Post falsch verstehen will. Lies bitte genau, ich habe nicht geschrieben, dass Menschen mit weniger finanziellen Mitteln prinzipiell ihre Kinder schlecht erziehen, sondern dass mir auffällt, dass Kinder, die über soziale Projekte betreut werden, meist aus Familien mit weniger Geld stammen und sich ihre Eltern weniger um sie kümmern (können). Deshalb kommen diese Kinder ja in den Genuss der Förderung durch diverse Projekte und weiterhin ist unbestritten, dass Kinder aus genau diesen Familien auch eher nicht in C/F anzutreffen sind.
Ausserdem bezog sich meine Gegenfrage explizit auf SOGs Aussage.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.379
11.562
FRA/QKL
Ausserdem bezog sich meine Gegenfrage explizit auf SOGs Aussage.
Wir haben in den Sportvereinen bzw. im Kultuverein Kinder aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten. Ich kann dabei keine signifikanten Unterschiede erkennen bzgl. Kümmern um die eigenen Kinder. Ob diese Eltern üblicherweise in C/F n den Urlaub fliegen kann ich nicht beurteilen. Einige könnten es sich aber sicherlich leisten. Der Cayenne als Zweitwagen zum Abliefern/Abholen der Kinder geht ja auch.