Business Class mit Kleinkind

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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
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Ich bleibe dabei, dass das oft (auch) eine Frage des Wollens ist.

Ich denke das ist vor allem abhängig vom Geschäftsmodell, lässt sich nicht so pauschal sagen - aber nur 2 - 3 Monate im Jahr arbeiten (das war ja die Ansage und nicht 2 - 3 Monate Urlaub im Jahr machen) funktioniert bei den allerwenigsten Selbständigen.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Mein Vater sagte immer früher: Selbständig heisst vorallem SELBST und STÄNDIG ...

Und so ist es leider auch ... das mag einer gewissen Unternehmensgröße sich relativieren, wenn man sich z.b. zusätzliche Managementebenen in der Aufbauorga des Unternehmens leistet, aber es ist und bleibt selbst und ständig.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
922
CGN
Mein Vater sagte immer früher: Selbständig heisst vorallem SELBST und STÄNDIG ...

Dein Vater hat aber vermutlich auch noch miterlebt, dass man seiner Ehefrau zB einen Führerschein erlauben muss :)

Mal im Ernst: ja natürlich ist man als Unternehmer immer mit einem Auge im Dienst. Habe ich nie bestritten: Wenn ich mehrere Wochen nicht im Büro bin, bin ich in der Zeit trotzdem für meine Mitarbeiter erreichbar, lese mit einem Auge mit, was im Büro so passiert, und geniesse die Entspannung am Strand oder beim Wandern zB für das Austüfteln neuer Produktideen (weil das meine Art von Kopf-Entspannung ist).

Aber nochmal zum Kontext - Elternzeit. So ein Kind fällt nicht vom Himmel (im Gegenteil, oft klappt es gar nicht auf Anhieb), d.h. man hätte rund ein Jahr Zeit, diese Abwesenheit vorzubereiten. Man ist in dieser Zeit nicht von der Aussenwelt abgeschnitten, sondern Zuhause. Man kann sogar ein Stündchen jeden Tag als Jour fixe Telefonat einplanen, wenn es unbedingt sein muss (mit Wegezeit ins Büro sind es trotzdem 7,5-8 Stunden mehr Papa jeden Tag für die Familie). Und man muss in der Zeit nicht mal die Kasse seines Unternehmens belasten, sondern bekommt Elterngeld von Vater Staat.

Wer mir ernsthaft erzählt, dass er unter diesen Konditionen nicht einen oder zwei Monate in der Firma fehlen kann, der sollte sich ehrlich Gedanken machen, was mit seine Firma passiert, wenn er Mal ohne Ankündigung durch Unfall oder Krankheit zwei Wochen ausfällt.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
922
CGN
Ich denke das ist vor allem abhängig vom Geschäftsmodell, lässt sich nicht so pauschal sagen - aber nur 2 - 3 Monate im Jahr arbeiten (das war ja die Ansage und nicht 2 - 3 Monate Urlaub im Jahr machen) funktioniert bei den allerwenigsten Selbständigen.
Da bin ich ja völlig bei dir. Aber dieses Modell war auch eine Einzelmeinung, ich hatte nicht den Eindruck, dass die viel Zustimmung hatte.

Ich bezog mich darum ausdrücklich auf die Aussage, nicht mal ein Monat Elternzeit sei möglich gewesen.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Dein Vater hat aber vermutlich auch noch miterlebt, dass man seiner Ehefrau zB einen Führerschein erlauben muss :)

Mal im Ernst: ja natürlich ist man als Unternehmer immer mit einem Auge im Dienst. Habe ich nie bestritten: Wenn ich mehrere Wochen nicht im Büro bin, bin ich in der Zeit trotzdem für meine Mitarbeiter erreichbar, lese mit einem Auge mit, was im Büro so passiert, und geniesse die Entspannung am Strand oder beim Wandern zB für das Austüfteln neuer Produktideen (weil das meine Art von Kopf-Entspannung ist).

Aber nochmal zum Kontext - Elternzeit. So ein Kind fällt nicht vom Himmel (im Gegenteil, oft klappt es gar nicht auf Anhieb), d.h. man hätte rund ein Jahr Zeit, diese Abwesenheit vorzubereiten. Man ist in dieser Zeit nicht von der Aussenwelt abgeschnitten, sondern Zuhause. Man kann sogar ein Stündchen jeden Tag als Jour fixe Telefonat einplanen, wenn es unbedingt sein muss (mit Wegezeit ins Büro sind es trotzdem 7,5-8 Stunden mehr Papa jeden Tag für die Familie). Und man muss in der Zeit nicht mal die Kasse seines Unternehmens belasten, sondern bekommt Elterngeld von Vater Staat.

Wer mir ernsthaft erzählt, dass er unter diesen Konditionen nicht einen oder zwei Monate in der Firma fehlen kann, der sollte sich ehrlich Gedanken machen, was mit seine Firma passiert, wenn er Mal ohne Ankündigung durch Unfall oder Krankheit zwei Wochen ausfällt.

Um ehrlich zu sein, nein, hat er nicht.

Aber ich glaube du verkennst, dass nicht jedes Business so wie vermutlich deins funktioniert. Das ist auch stark grössenabhängig.

Mein Vater war Handwerker mit eigenem Betrieb. Meine Mutter hat auch drin gearbeitet. Nie mehr als 10 Angestellte. In meiner Kindheit hatten wir 2 Wochen Urlaub im Jahr. Da waren wir aber meist nie groß weg, weils selbst in den zwei Wochen ganz ohne den Chef geht.

Ansonsten gab es bei uns selten klassische Rollenbilder. Aber ich bin auch in dem Teil der Republik aufgewachsen, wo es völlig normal war, dass Mann und Frau gearbeitet haben. Nicht wie oft im anderen.

Und als Handwerker bricht die Firma ohne Chef zusammen. Selbst und das ständig.

Die Welt ist meist etwas größer als der eigene Horizont. ...
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
922
CGN
Mein Vater war Handwerker mit eigenem Betrieb. Meine Mutter hat auch drin gearbeitet. Nie mehr als 10 Angestellte. In meiner Kindheit hatten wir 2 Wochen Urlaub im Jahr. Da waren wir aber meist nie groß weg, weils selbst in den zwei Wochen ganz ohne den Chef geht.



Naja, wenn dein Vater früher zwei Wochen nicht im Betrieb war, dann hat er womöglich regelmäßig vom Münztelefon (oh mein Gott, das Wort ist so alt, dass die Autokorrektur meines Handys es nicht kennt) Zuhause angerufen, und/oder die Telefon-Nummer Eures Hotels im Betrieb hinterlassen ... ansonsten konnte es passieren, dass die Bude abbrennt oder die Steuerfahndung alles rausräumt und er erst am Ende seines Urlaubs davon mitbekommen hätte. In den zwei Wochen hat dein Vater kein Einkommen erarbeitet, keine Aufträge für die Zeit danach kalkulieren oder annehmen können, und weil deine Mutter die Stundenzettel der Mitarbeiter nicht bearbeitet hat, wurden auch keine Rechnungen geschrieben und es kam kein Geld auf dem Konto an.


Klar, dass man so keine 6 Wochen Urlaub machen kann.


Wenn du heute Handwerker bist, kannst du dein Büro in Form von Smartphone und Tablet mitnehmen. Du kannst mit Kunden und Mitarbeitern kommunizieren, wenn es dringend nötig wird. Du kannst von Angeboten über Rechnungen bis zum Onlinebanking alles unterwegs machen. Mit ein bisschen bezahlbarer Digitalisierung geht auch der Weg vom Stundenzettel des Mitarbeiters hin zur Rechnung an den Kunden mit wenigen Klicks vom Hotel oder Wohnzimmer aus. Damit kannst du von unterwegs mit überschaubarem Zeitaufwand genug regeln, damit in 8 Wochen Abwesenheit weniger Chaos entsteht als in zwei Wochen im Betrieb deiner Eltern.


Und - auch das gab es früher nicht - du bekommst Elterngeld als Ersatz für deine fehlenden Einkünfte.


Ich habe nie gesagt, dass das einfach und problemlos geht. Und es wird immer Ausnahmen geben. Aber ein pauschales "Selbständigkeit schließt sich mit Elternzeit aus, alles andere sind Träumereien" ist für mich zu old school.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
... ziemlich viel bullshit Bingo bla .

Zieh nen Strich drunter. Du hast gar keine Ahnung wie ein Geschäft als Handwerker läuft ... eigentlich hast du null Ahnung wie Business außer deines eigenen läuft - auch wenig Fähigkeit dich in die Situation anderer zu versetzen. Nur weil du Phrasen hier streust, weißt du null was über das Geschäft anderer, noch wie sich das abrechnet ... da rechnet keiner nach Stunden ab ... aber so what ... Hauptsache gut gebrüllt... 3 mal Bullshit Bingo geschrien ... und das Thema ist durch?!

Sehr schön, wie du Worte wie Münzsprecher oder Autofahren für Frauen einwirfst. Mal ehrlich, was bistn du für nen Freak?

Genau... Digitalisierung und alles läuft direkt vom Strand aus ... digital First - Realität Second ... #welcomeToReality
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
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CGN
Mal ehrlich, was bistn du für nen Freak?

Genau... Digitalisierung und alles läuft direkt vom Strand aus ... digital First - Realität Second ... #welcomeToReality

Du wirkst etwas un-entspannt. Wenn du möchtest, mache ich dich gerne mit verschiedenen Handwerkern bekannt, die es schaffen, mehr als 2 Wochen Urlaub im Jahr zu machen. Vielleicht haben sie ein paar Tipps für dich.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
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TXL
Du wirkst etwas un-entspannt. Wenn du möchtest, mache ich dich gerne mit verschiedenen Handwerkern bekannt, die es schaffen, mehr als 2 Wochen Urlaub im Jahr zu machen. Vielleicht haben sie ein paar Tipps für dich.

Du realisierst nicht, ICH BIN KEIN HANDWERKER ....

ich habe studiert... guter Job, null Interesse an eigner Firma, da das aus meiner Lebenserfahrung (auch bei meinen Eltern immer gesehen) trotzdem selbst und ständig heißt ... gut, das ist im Job auch nicht immer anders ...

Kurs „Verstehendes Lesen“ für DICH an lokaler Volkshochschule?

Gibts sicher auch ne App für ... :)
 

steroidpsycho

Erfahrenes Mitglied
03.12.2010
733
166
@hopstore:

Es geht nicht um die Digitalisierung. Es geht um Organisation und das Eingeständnis, Verantwortung - und damit auch Einkommen - abgeben zu können.

Was ist dies bitte für ein armseliges Leben, wenn man gerade zwei Wochen Urlaub p.a. hat? Klar - man kann sich einreden, dies müsste so sein, kann sich selbst als moralisch überlegen darstellen (armer, gebeutelter Handwerker) - letztlich wählt man dieses Los jedoch selbst. Und da sind Mitleid und Gejammer nicht angebracht, wohl jedoch Kritik daran, daß kein Ausweg aus der Situation gefunden wird.
 
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hopstore

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22.04.2012
4.099
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TXL
@hopstore:

Es geht nicht um die Digitalisierung. Es geht um Organisation und das Eingeständnis, Verantwortung - und damit auch Einkommen - abgeben zu können.

Was ist dies bitte für ein armseliges Leben, wenn man gerade zwei Wochen Urlaub p.a. hat? Klar - man kann sich einreden, dies müsste so sein, kann sich selbst als moralisch überlegen darstellen (armer, gebeutelter Handwerker) - letztlich wählt man dieses Los jedoch selbst. Und da sind Mitleid und Gejammer nicht angebracht, wohl jedoch Kritik daran, daß kein Ausweg aus der Situation gefunden wird.

Und genau bei einem Handwerker mit 8-10 Leuten bekommst du das nicht organisiert. Das hat dabei wenig mit Organisation zu tun. Mit wenigen Leuten, selbst mit 30 Leuten , hast du kaum Raum dir ein MiddleManagement einzuziehen, dass dir das Managed. Nicht jede Branche wirft überhaupt die Margen ab, dass dort Raum zum Abgeben von Einkommen überhaupt entsteht ... und ich glaube genau dass vergesst ihr beide immer bei eurer ach soll toll klingenden Welt in der alles möglich scheint.

Du, in meinem Job ist das kein Problem, selbst für meinen Chef nicht. Nur habe ich im Leben realisiert, dass es eben Branchen und Märkte gibt, die genau eben das nicht hergeben .... auch wenn sich das die Beteiligten wünschen würden. Wie gesagt, das ist in vielen Bereichen keine Frage von Organisation sondern von Existenz. Und glaub mir, wenn ich mich selbst mit was auskenne, dann ist dies „Organisation“.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Du realisierst nicht, ICH BIN KEIN HANDWERKER ....

ich habe studiert... guter Job, null Interesse an eigner Firma, da das aus meiner Lebenserfahrung (auch bei meinen Eltern immer gesehen) trotzdem selbst und ständig heißt ... gut, das ist im Job auch nicht immer anders ...

Kurs „Verstehendes Lesen“ für DICH an lokaler Volkshochschule?

Gibts sicher auch ne App für ... :)

Als Selbstständiger, der familiär von einigen selbständigen Handwerkern umringt ist, kann ich dir sagen, dass es oft am begrenzten Horizont liegt, dass man meint, mein sei unersetzlich und es geht nur selbst und ständig [emoji6]
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Als Selbstständiger, der familiär von einigen selbständigen Handwerkern umringt ist, kann ich dir sagen, dass es oft am begrenzten Horizont liegt, dass man meint, mein sei unersetzlich und es geht nur selbst und ständig [emoji6]

Nunja, nennen wir es Binnenperspektive. Das mit dem Horizont ist mir zu wertend und wird der Sache auch nicht ganz gerecht.

Aber du, dafür ist der eine eben Handwerker- der andere aber eben Börsenmakler oder Uniprofessor. ...
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.883
436
Wer hat hier eigentlich die Handwerker ins Spiel gebracht ?
Als Arzt kannst du einfach NICHT mal 2 oder 3 Monate wegfahren. Es gibt zwar seltene Konstrukte, aber der ganz grosse Regelfall ist da 2 ,max 3 Wochen.
Bevor einer fragt: mir bekannte Kollegen ( mehr als 100)
Wir waren 2013 2 mal 3,5 Wochen weg. Das war mehr als grenzwertig.
Und das hat nichts mit vermeintlicher Unersetzbarkeit zu tun.
Bist du als Arzt nicht da, was soll passieren ?
Insofern gibt es schon Modelle, in denen es so nicht geht, muss man andere Lösungen finden.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
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TXL
Wer hat hier eigentlich die Handwerker ins Spiel gebracht ?
Als Arzt kannst du einfach NICHT mal 2 oder 3 Monate wegfahren. Es gibt zwar seltene Konstrukte, aber der ganz grosse Regelfall ist da 2 ,max 3 Wochen.
Bevor einer fragt: mir bekannte Kollegen ( mehr als 100)
Wir waren 2013 2 mal 3,5 Wochen weg. Das war mehr als grenzwertig.
Und das hat nichts mit vermeintlicher Unersetzbarkeit zu tun.
Bist du als Arzt nicht da, was soll passieren ?
Insofern gibt es schon Modelle, in denen es so nicht geht, muss man andere Lösungen finden.

Das mit den Handwerkern war ich ...
Ja, Arzt ist ein ebensolches Beispiel ....

Und von diesen Beispielen gibts viele weitere. Aber einige meinen ja, bissl Digitalisierung oder Organisation und Einkommen teilen geht schon. Macht der Arzt halt Sprechstunde vom Strand aus ... und solange übernimmt die Putzfrau ...

Genau das meine ich, in kleinen Firmen haste meist eben meist ausschließlich Spezialisten beschäftigt oder bist selbst der Know How Träger. Da ist weder organisatorisch noch existentiell Raum fürs teilen von Verantwortung und Einkommen.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
922
CGN
Du realisierst nicht, ICH BIN KEIN HANDWERKER ....

ich habe studiert... guter Job, null Interesse an eigner Firma, da das aus meiner Lebenserfahrung (auch bei meinen Eltern immer gesehen) trotzdem selbst und ständig heißt ... gut, das ist im Job auch nicht immer anders ...

also, wir halten fest: Keiner von uns ist Handwerker.

Mein Wissen stammt von persönlich bekannten Unternehmern oder Betrieben, bei denen ein Generationswechsel stattgefunden hat und man sich elektronischer Hilfsmittel bedient, um sich das Leben zu erleichtern und auch die "Anwesenheitspflicht des Geschäftsführers" zu minimieren. Das ist in keinster Weise repräsentativ, und entspricht natürlich auch nicht dem Durchschnitt durch alle Handwerksbetriebe, habe ich auch nie behauptet. Aber es bringt mich zu der Behauptung, dass es MÖGLICH ist, die Führung eines Handwerksbetriebes mit 2 Monaten Elternzeit unter einen Hut zu bekommen.

Dein Wissen über Handwerksbetriebe stammt aus jahrelanger Erfahrung des elterlichen Betriebes. Sicherlich die umfangreichere Erfahrung, aber ein Betrieb eine Generation älter, zu einer Zeit aufgebaut und in der Hochphase geführt, als keiner von Smartphones auch nur geträumt hätte. Wo Dinge, die heute selbstverständlich sind, damals technisch gar nicht möglich waren. Und diese Erfahrung (mit technischem Stand 20. Jahrhundert) bringt Dich zu der Behauptung, dass so gut wie niemand mehr als 2 Wochen Urlaub machen kann, und wer was anderes behauptet, ist ein Freak.

Mit wenigen Leuten, selbst mit 30 Leuten , hast du kaum Raum dir ein MiddleManagement einzuziehen, dass dir das Managed.

wie war das mit dem Bullshit Bingo? Du brauchst kein MiddleManagement, Du brauchst aber fähige Mitarbeiter. Die müssen eigenständig arbeiten können, ohne dass Du denen jeden Tag aufs neue erklären musst, was ihr Job ist. Du musst denen vertrauen können, und die müssen natürlich das, was Deine Firma anbietet, auch abbilden können. (Eine Arztpraxis ohne Arzt kann darum logischerweise nicht funktionieren).

Und dann musst Du gucken, welche Aufgaben Du den ganzen Tag über machst, und wie Du die loswirst. Für manches reicht es, einfach weniger Aufträge in der Zeit anzunehmen. Für manches übertrage mehr Verantwortung auf einige Deiner Mitarbeiter. Ein Teil (Strategie, Werbung, ...) kann bei entsprechender Vorplanung auch mal 2 Monate ruhen. Und das, was im Tagesgeschäft zwingend von Dir gemacht werden muss, das versuche so zu vereinfachen/optimieren, dass Du es vom Homeoffice aus machen kannst.

Und nochmal zur Erinnerung: Das alles muss nicht morgen sein. Zwischen der Entscheidung, Kinder zu wollen, und der Geburt liegen ein paar Monate, manchmal auch >1 Jahr. Und während des ersten Lebensjahres schreibt Dir niemand vor, wann Du die Elternzeit nehmen musst - Du kannst Dir also nochmal ein Jahr Zeit lassen, wenn Deine Firma noch nicht so weit ist. Oder Du wählst die Monate, in denen die Auftragslage schwächer und das Elterngeld damit um so interessanter ist.

Aber der erste Schritt ist, dass man es überhaupt will. Und dann darüber nachdenkt, mit welchen Mitteln es möglich ist. Es gibt sicherlich viele Fälle, in denen es am Ende doch nicht funktioniert (s.o., es steht und fällt mit den Mitarbeitern) oder man es sich nicht traut (z.B. notwendige Personalentscheidungen zu treffen). Aber sich hinter "selbst und ständig" zu verstecken fällt für mich in die Kategorie "nicht gewollt".

Wer hat hier eigentlich die Handwerker ins Spiel gebracht ?
Als Arzt kannst du einfach NICHT mal 2 oder 3 Monate wegfahren. Es gibt zwar seltene Konstrukte, aber der ganz grosse Regelfall ist da 2 ,max 3 Wochen.
Bevor einer fragt: mir bekannte Kollegen ( mehr als 100)
Wir waren 2013 2 mal 3,5 Wochen weg. Das war mehr als grenzwertig.
Und das hat nichts mit vermeintlicher Unersetzbarkeit zu tun.
Bist du als Arzt nicht da, was soll passieren ?
Insofern gibt es schon Modelle, in denen es so nicht geht, muss man andere Lösungen finden.

gutes Argument. Aber (und ich stelle die Frage wirklich aus Interesse): Wie machen das Frauen? Meine Zahnärztin hat vor rund 10 Jahren mal ein knappes Jahr oder so ausgesetzt. Sie ist die einzige Ärztin, ich glaube 4-6 Mitarbeiter, die Praxisräume dürften irgendwas mittleres vierstelliges an Büromiete kosten - ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damals einfach Bettlaken über die Möbel gehangen und den Laden zugemacht hat. Holt man sich dann irgend einen Freelancer-Zahnarzt als Urlaubsvertretung in die Praxis? (Erinnere mich leider nicht mehr)
 

popo

Erfahrenes Mitglied
04.03.2013
677
0
Ich habe nie gesagt, dass das einfach und problemlos geht. Und es wird immer Ausnahmen geben. Aber ein pauschales "Selbständigkeit schließt sich mit Elternzeit aus, alles andere sind Träumereien" ist für mich zu old school.

Solche Träumer wie du wollen Handwerkern erzählen wie ein Handwerksbetrieb geführt werden soll?

Das bisschen was es an Elterngeld gibt reicht sicher als nette Überbrückung für meine Frau, aber mit den
"Almosen"
würde ich nicht auskommen.

Wesentlich mehr als 2 Wochen Urlaub sind bei mir auch drinnen 2-3Monate im Jahr.
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.082
922
CGN
Solche Träumer wie du wollen Handwerkern erzählen wie ein Handwerksbetrieb geführt werden soll?

nö. habe ich nie vorgehabt. Leute, entspannt Euch mal. Wenn es nach mir geht, soll jeder seinen Laden führen, wie er das möchte, jeder soll sein Familienleben gestalten, wie er will, und jeder soll seine Urlaube machen, wie er will.

Es ging einzig um die Behauptung, Selbständigkeit und Elternzeit würden sich rein aus Prinzip ausschließen, und ein normaler Selbständiger kann unter keinen Umständen länger als 2-3 Wochen im Betrieb fehlen.


Das bisschen was es an Elterngeld gibt reicht sicher als nette Überbrückung für meine Frau, aber mit den
"Almosen"
würde ich nicht auskommen.

Der eine jammert, dass der Handwerksbetrieb nicht genug abwirft, um sich finanziell zurückzunehmen. Der andere jammert, dass Elterngeld Almosen sind. Ist aber auch nicht einfach, da durchzublicken.

Zum einen: Es sind 1800 Euro Höchstsatz pro Monat. Da wird man nicht von reich, in den Monaten ist dann auch bei vielen der Kontostand am Ende geringer als vorher, aber zusammen mit dem Elterngeld der Mutter und dem Kindergeld dürfte in den meisten Fällen Wohnen+Essen+Windeln halbwegs davon bezahlt werden können.

Zum anderen: Es sind zwei Monate Elterngeld, die nur der Vater abrufen kann, und die ansonsten verfallen. Die einzige finanzielle Bedingung ist, dass ich in der Zeit kein Gehalt bekomme - aber es ist ja meine eigene Firma, die sich das Geld spart. Das ist also auch nicht zu meinem Schaden. Also 3600 Euro mit wenig Aufwand geschenkt bekommen - warum nicht?

Aber auch seinen Geldbeutel soll jeder führen, wie er möchte.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.107
Wer hat hier eigentlich die Handwerker ins Spiel gebracht ?
Als Arzt kannst du einfach NICHT mal 2 oder 3 Monate wegfahren. Es gibt zwar seltene Konstrukte, aber der ganz grosse Regelfall ist da 2 ,max 3 Wochen.
Bevor einer fragt: mir bekannte Kollegen ( mehr als 100)
Wir waren 2013 2 mal 3,5 Wochen weg. Das war mehr als grenzwertig.
Und das hat nichts mit vermeintlicher Unersetzbarkeit zu tun.
Bist du als Arzt nicht da, was soll passieren ?
Insofern gibt es schon Modelle, in denen es so nicht geht, muss man andere Lösungen finden.

Da kenne ich durchaus Gegenbeispiele, unsere Hausärztin ist in der Regel zweimal im Jahr für 3 Wochen weg, unser Augenarzt macht die ganzen Sommerferien zu und unsere Kinderzahnärztin war ein Jahr in Elternzeit (hat sich eine Vertretung gesucht).
 
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EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.883
436
Aber (und ich stelle die Frage wirklich aus Interesse): Wie machen das Frauen? Meine Zahnärztin hat vor rund 10 Jahren mal ein knappes Jahr oder so ausgesetzt. Sie ist die einzige Ärztin, ich glaube 4-6 Mitarbeiter, die Praxisräume dürften irgendwas mittleres vierstelliges an Büromiete kosten - ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damals einfach Bettlaken über die Möbel gehangen und den Laden zugemacht hat. Holt man sich dann irgend einen Freelancer-Zahnarzt als Urlaubsvertretung in die Praxis? (Erinnere mich leider nicht mehr)

Ja, es gibt vertretungen oder man ist nicht alleine in der Praxis, oder wie viele Kolleginen: Kommen nach 4 Wochen zurück. Ist dann natürlich hart. Eine Studienkollegin hat donnerstag abend entbunden und stand Montag wieder in der Praxis. Ob es geht ? ja. Ob ich es in der Summe für gut halte ? Nein.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.883
436
Da kenne ich durchaus Gegenbeispiele, unsere Hausärztin ist in der Regel zweimal im Jahr für 3 Wochen weg, unser Augenarzt macht die ganzen Sommerferien zu und unsere Kinderzahnärztin war ein Jahr in Elternzeit (hat sich eine Vertretung gesucht).

Versteh ich nicht ! hab nix anderes gesagt. 3 Wochen kein Thema, aber 2-3 oder 9-10 Monate geht halt nicht. Wir haben in den Sommerferien auch immer drei Wochen "zwangsurlaub".
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.107
Versteh ich nicht ! hab nix anderes gesagt. 3 Wochen kein Thema, aber 2-3 oder 9-10 Monate geht halt nicht. Wir haben in den Sommerferien auch immer drei Wochen "zwangsurlaub".

Der Augenarzt macht 6 Wochen zu.

Und wen es eine Gemeinschaftspraxis ist, sind auch 2*1 Monat in der Regel drin.

Unsere Zahäeztin war auch immer in den Ferien weg. Also so selten ist das nicht.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Also typische Aufgaben eines kleinen Unternehmers, mit ein paar Angestellten (oft wird das zusammen mit dem Partner gemacht).

Kalkulation und Angebotserstellung (Verhandlung von Konditionen)
vorbereitendende Buchhaltung (hat meist monatlich zu erfolgen)
Rechnungsprüfung und Bezahlung

Wenn Position 2 und 3 wegfallen weil man sich schon eine eigene Buchhaltung leisten kann dann wird es deutlich einfacher. Aber wenn man sich um die Positionen kümmern muss sind mehr als 4 Wochen Urlaub am Stück kaum drin.
 

fliegerin

Erfahrenes Mitglied
11.01.2018
289
116
Wie die Organisation von Handwerksbetrieben und Arztpraxen unter den Threadtitel passt, ist mir jetzt nicht ganz klar. Fliegen alle Handwerker und Ärzte mit dem Nachwuchs in C?
 
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