Ein immer wieder gerne gebrachtes Argument.
Unsere Tochter ist gerade drei geworden. Die erzählt sehr viel Geschichten aus dem Urlauben des letzten Jahres, hat eine Meinung dazu, welche Art der Anreise ihr wie gut gefallen hat, fragt von sich aus, wann wir wieder fliegen zeigt auch ansonsten Anzeichen von Erinnerungsvermögen.
Das mag durchaus sein, dass sie das alles nicht mit in ihre Jugend oder ihr Erwachsenenleben mitnimmt. Aber da ist doch wohl kein Argument, warum Urlaube in dem Alter nicht trotzdem toll sein dürfen.
Übrigens rede ich auch mit dementen Familienangehörigen, beantworte Fragen und erzähle Dinge aus meinem Alltag - obwohl ich weiss, dass davon morgen nichts mehr im Kopf ist.
Das kann ich so unterschreiben. Unsere Kleine ist noch nicht ganz drei Jahre alt und erzählt auch immer viel von ihren Reisen. Erst heute hat sie ein Spielzeug gefunden (welches sie seit einer ganzen Weile nicht mehr in der Hand hatte), das wir vor gut sechs Monaten im Disneyland in Shanghai gekauft haben und sie hat sich ungefragt daran erinnert und von allein gesagt, dass sie das dort geschenkt bekommen hat. Das 50km entfernte LEGOLAND hätte es natürlich genauso gut sein können. Will nur sagen, dass sie sich definitiv an Dinge erinnert und diese Erinnerungen ihr Leben prägen.
Mir ist klar, dass viele dieser aktiven Erinnerungen nicht mehr da sind, wenn sie Teenager oder erwachsen ist, aber dass heißt doch nicht, dass sie jetzt keinen Spaß daran haben kann zu reisen, neue Dinge zu sehen und zu erleben. Was davon eventuell unterbewusst hängen bleibt und ihre Entwicklung (hoffentlich positiv) beeinflusst, mal noch ganz außen vorgelassen. Wie ich schon gesagt hab, als Eltern sollte man doch selber entscheiden können, was man verantworten kann mit seinen Kindern. Von unseren 50+ Flügen mit unserer Tochter waren >90% wirklich mehr als entspannt. Ich war ehrlich gesagt mit ihr lieber auf einem 12h Langstreckennachtflug als eine Stunde im Auto unterwegs (jetzt ist das Autofahren etwas besser aber bis zwei Jahren war das Horror). Ich hatte früher mehr bammel vor der der 30 Minuten Autofahrt zum Airport, als vor dem Flug an sich. Bei eigentlich allen, zumindest den Langstreckenflügen, haben wir darauf geachtet, dass es zeitlich usw. gut für die Kleine passt. Wir haben auch schon umgebucht, Reisen abgesagt oder verschoben, wenn wir dachten es wird für sie zu anstrengend/viel. Wir haben vor Ort uns immer nach ihren Bedürfnissen gerichtet, egal ob zu schlafen, essen usw. - und das ist eine individuelle Entscheidung, die man verantwortungsvollen Eltern wohl zutrauen darf.
Also, jeder darf seine Meinung haben und dass mit seinen Kindern machen wie er/sie es für gut befindet aber wenn ich von irgendwelchen (vorwiegend Business-Kaspern) in der C/F komisch angeguckt werde, weil wir da mit Kleinkind fliegen und der am Ende lauter schnarcht als wenn unsere Kleine mal ein paar Minuten über irgendwas meckert, dann kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln. Mag sein, dass ich mir in zehn Jahren auf die Zunge beiße aber aktuell habe ich nicht das Gefühl unsere Tochter wird deswegen irgendwelche "Langzeitschäden" davontragen, nur weil wir vielleicht ein paar mal mehr im Flugzeug saßen. Momentan scheint sie sehr happy zu sein - zumindest sagt sie das jeden Tag