Eigentlich dachte ich, dass wir mit dem Thema schon längst durch wären. Ein fünfstelliges Guthaben ist zwar nicht DER Kündigungsgrund, aber ein von mehreren. Viele Banken haben nicht umsonst Tagesgeldkonten abgeschafft. Sie wollen das Geld von Kunden nicht haben, darüber brauchen wir, meine ich, gar nicht diskutieren. Ab 100T€ geben die Banken Minuszinsen weiter. Das bedeutet aber nicht, dass sie jedes Guthaben willkommen heißen. Ab 100T€ wird der Kunde bestraft, unter dieser Grenze bleibt sein Geld trotzdem ein Störfaktor für die Bank. Zusammen gezählt, machen solche Guthaben eine nicht unwesentliche Summe aus, für die die Bank aufkommen muss. Ist ja logisch.
Wer die Kündigungsberichte genau liest, dem wird es schon auffallen, dass in vielen Fällen von fünfstelligen Guthaben die Rede ist. Leute begreifen nicht, dass es längst keine Tugend mehr ist, sondern eine Sünde. Ein Kunde, der auf seinem Girokonto ein stets wachsendes fünfstelliges Guthaben hat, ist definitiv kein guter Kunde, weil er nur noch Kosten verursacht. So bringt jemand, der sich gerade noch über dem Wasser hält, ohne jedoch Dispo in Anspruch zu nehmen, keinen Gewinn, aber zumindest keine höheren Kosten.
Natürlich haben auch andere Banken das Problem. Eine Bank sitzt es aus, die andere versucht, die Kunden mit überteuerten Angeboten zu verarzten, die dritte erfindet neue Gebühren. Die CoBa macht sich keine Mühe und trennt sich von solchen Kunden. Nicht nur von solchen, aber von solchen auch. In Spanien sagen viele Bankberater zu ihren Kunden ganz offen: entweder überweist Du Dein Guthaben woanders, oder tu es in Aktien/Fonds anlegen, oder Du fliegst raus. CoBa macht sich anscheinend auch diese Mühe nicht.