So, ich bin, angesichts des nun beschleunigten Endes der B747 im Passagierdienst, doch endlich einmal dazu gekommen diesen Thread nochmals durchzulesen (interessant die zahlreichen Beiträge, die zuerst gar nicht so recht dessen Notwendigkeit verstehen wollten und dann meinten, es bliebe ja noch genügend Zeit 747 zu Fliegen) und meine eigene 747-Flugbewegungen einmal zu sichten.
Entgegen eines meiner früheren Beiträge, bin ich im Laufe der Jahre eben doch in allen 747-Generationen (Serien) mitgeflogen: kurz vor oder nach Mitte der 80er eine Kurzstrecke in einer B747-130 und dann ab Juli 1995 (meine erste Langstrecke) in den 200ern, 300ern, dann fast nur noch 400ern (aus meiner Sicht das vollkommenste Modell) und auch in der -8i (in Sachen Konfort und Geräuschetwicklung nochmals eine Steigerung und endlich auch bei LH die Business-Class oben, aber irgendwie torkelt das Ding um die Längsachse).
Dabei waren auch mehrere Kombi-Versionen (mindestens 200er und 400er), SUD und ER, nicht jedoch SR und SP.
Und es waren wohl alle im Laufe der Bauzeit verfügbaren Triebwerkstypen (jedoch nicht alle deren Derivate) dabei.
Im Gegensatz zu meinen übrigen (vielleicht 2.000) Flügen, hatte ich mit den 747 nie einen schwerwiegenden Defekt (oder habe zumindest nichts davon bemerkt - ein sehr guter Freund ist sehr viele Jahre lang 747 geflogen, insofern weiss ich, was eine MEL ist und wie sie meist aussieht), bis auf ein paar Go-Arounds oder verspäteter Abflüge wegen Reifenschadens oder einer Ladeluke (aber nie die Triebwerke) und habe mich spätestens ab den 400ern sicherer gefühlt als in deutlich jüngeren Modellen.
So sehr mich der niedrigere Geräuschpegel in den A340 beeindruckte: die Kabinen von A330 und A340 empfand ich schon nach einigen Jahren als altbackener als die der B747. A380 ist sicher komfortabler, aber ich fühle mich da fast schon zu sehr vom Fluggefühl entkoppelt. Von optischen Ansprüchen ganz abgesehen.
B727 und B747 waren nicht nur die formschönsten Passagierfugzeuge bisher, sondern auch die Schnellsten(abgesehen von wenigen Exoten). Und bei einem Langstreckenflug macht das einen Unterschied.
Von den 132 Segmenten (es mag sein, dass 1-2 Flüge fehlen) teilte sich dies auf folgende Airlines auf (nur 747):
- 1x Aer Lingus
- 1x JAL
- 1x Air France
- 1x Qantas
- 2x Canadian Pacific
- 2x ANA
- 4x United
- 4x Asiana
- 7x SIA
- 9x Northwest
- 9x Thai
- 13x Cathay Pacific
- 17x KLM
- 29x British Airways
- 32x Lufthansa
Mein erster Flug mit einer 747 war definitiv am 3. FEB 1978 Frankfurt-Rom-Nairobi mit Kenia Airways (KQ). Das Flugzeug war von Air Lingus, es gab einen (Papier-) Überkleber mit Kenia Airways auf dem Rumpf. Der war bei der Ankunft aber (fast) nicht mehr vorhanden.
Sowas hier (ich erlaube mir zu verlinken, da dies nicht meine Eigenleistung ist)?
https://www.airliners.net/photo/Aer-Lingus-Kenya-Airways/Boeing-747-148/1646714/L Erstaunlich, dass offenbar niemand davon ausging, der Plakat könne abreissen und Schaden anrichten.
Meine erste 747 sollte 1974 eigentlich eine von Aer Lingus sein, nachdem mich am Vortag eine EI 707 von Dublin nach Shannon geflogen hatte. Jedoch kam die 747 nicht herbei, und man buchte mich für den Rückflug SNN-DUB auf eine TWA 707 um…
In der Tat war mein erster 747-Flug EI-BED von DUB nach SNN
Dass Aer Lingus glaubte 3x 747 betreiben zu müssen, die aber meist verleast waren, macht nochmals deutlich, was mehrfach im Thread zu Lesen war: Für viele Airlines war die 747 eine Statusfrage und navhdem die 707 und DC-8 schnell veraltet waren, gabe es ohne 747 schlichtweg keine Langstreckenziele. Die Maschinen waren damals oft zur Hälfte gefüllt und daher war das Komfortgefühl trotz schlechterer Sitze einfach viel grösser. Und deshalb waren trotz der enormen Kapazitätssteigerungen im Luftverkehr vor Corona auch schlichtweg keine zusätzlichen B747 und A380 mehr nötig: erhöhte Frequenzen, rappelvolle Maschinen und genug Parallelstrecken mit B787/A330.
Ich habe die Kennungen leider nirgends festgehalten, bin aber überzeugt, dass ich G-CIVT gleich mehrfach hatte.
Dennoch konnte ich ermitteln, dass meine "747-Karriere" Mitte der 80er mit EI-BED begann und am 1. Oktober 2016 mit B-HUJ (also stilgerecht mit den von mir vorgezogenen, fauchenden, Original-Cathay - und BA - RB211 Triebwerken mit 3 altertümlichen Stufen und nicht den von SIA zugekauften P&W-Betriebenen) endete.
Beides eher untypische 747-Flüge für mich, da Kurz-/Mittelstrecken und Economy.
Tatsächlich waren aber 83 meiner 747-Flüge Langstrecken (6.5 bis über 13h), nur ganze 6 Flüge 90min oder kürzer und die übrigen 43 Flüge irgendwo dazwischen.
Die First habe ich in der B747 nie erlebt, bin 46x Economy und 86x Business geflogen (von der Verstellbaren Rückenlehne mit Fusstütze über den Cradle Seat, die "Rutsche des Grauens" hin zur 2ten Geneation der Lie-Flats mit Massagefunktionen). Allerdings täuscht diese Aufstellung über eine gewisse Verweichlichung hinweg: In den 90ern waren auch alle meine Langstrecken noch Economy und am Ende selbst die Kurzsttecken (auf 747 Routen) oft Business.
Und a propos, wo ich gerade bei meinem Posting von vor dreieinhalb Jahren war:
Keine. Letztes Mal war 2016. Und ich glaube nicht, dass da noch etwas kommt. Seitdem auch keine Langstrecke mehr. Oh well.
Das ist bei mir ganz genauso. Ich war im Grunde schon die letzten 2-3 Jahre vor Corona zunehmend aus der regelmässigen Fliegerei und der Begeisterung dafür raus und sehe nun auch immer häufiger Vorteile darin...
.... aber wenn ich am Spätnachmittag nach Hause komme und auf die Dachterrasse gehe, dreht derzeit täglich ein 8er Frachter von UPS nördlich von Köln zum Landeanflug ein. Wunderschön. Ach ja ...
