Wenn beide Spoiler in der ausgefahrenen Position bleiben und sich nicht mehr einfahren lassen, hat ein Flugzeug (z.B. eine B738) genug Schub- und Auftriebkraft, um in der Luft zu bleiben, oder bedeutet es zwangsweise einen Absturz?
Die Zulassung eines Flugzeugs basiert auf der Erfüllung vorgegebener Zielwert (eg Steigerate, Beschleunigung usw.) in verschiedensten Flugzuständen. Dabei werden alle Flugzeugsysteme
einbezogen, d.h. wenn die Spoiler eine Auswirkung auf die Flightenevlope darstellen, die der Zulassung
widersprechen, dann muss der Flugzeugbauer mit entsprechenden Änderungen (eg Sicherungen wie Auto Retraction, oder
Verkleinerung des Abtriebs) das gerade biegen.
Grundsätzlich sind Spoiler "Gift" für die von Nachhaltigkeit und Sparsamkeit geprägte heutige Flugdurchführungs
Philosophie.
So gehen Airbus und Boeing in der Sache ganz unterschiedliche Wege:
Bill sagt: Spoilers und Flaps sind keine gute Kombination - und nicht parallel zu nutzen.
Was nichts daran ändert, dass es bis zu einem bestimmten Flapsetting geht und zulässig ist.
Toulouse sagt: Spoilers und Flaps sind eine "Einheit" und werden so regelmäßig planmäßig parall
benutzt. Auf dem A330 soll man mit der Speedbrake "fully extended" landen können, wenn das auch nicht
empfohlen wird.
Ich schätze dass bei der Philosophie und Design die notwendige Technik eine grosse Rolle spielt: Flaps und
Speedbrake sind aufwändige und mitunter robuste (damit schwere) Systeme die Payload kosten und bei falscher
Bedienung bzw nicht schonender Flugzeugführung viel Zeit und Geld kosten können.
Auf der 738 hat die Speedbrake (auch als Bügelfalte verschrien)
quasi keine "Bremswirkung" über 250 Knoten,
sie liefert aber einen Beitrag zu größerer
Sinkrate.