Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

ANZEIGE

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
ANZEIGE
Die Verweigerung von Überstunden durch den BR ist immer politisch, was denn sonst? :confused:
 
R

roeggelzoeg

Guest
Dennoch verweise ich darauf, dass 95% aller Arbeitnehmer streiken können, ohne dass es eine Sau mitbekommt. Wie überleben die? Aber die paar mit hoher Verantwortung meinen, einfach zur Durchsetzung ihrer vermeintlichen Interessen (die in Wahrheit Profilierungsspielchen der Gewerkschaften sind) den Rest der Welt als Geisel nehmen zu dürfen. Ich hätte hier den Vorschlag, für Waffengleichheit zu sorgen, in dem alle unbeteiligten Streikopfer aus der Streikkasse entschädigt werden müssen. Dann würde man sich schnell auf ein normales Blockadeniveau herabbegeben.
 

MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
Die Verweigerung von Überstunden durch den BR ist immer politisch, was denn sonst? :confused:
ja, sorry, hab mich falsch ausgedrückt. BR Arbeit ist eben mit der politischen Tarifarbeit nicht zu verwechseln. Und darf auch nicht verwechselt werden. Und Gerichte trennen das strikt. Der Betriebsrat prüft: Werden im Betrieb überhaupt Überstunden geleistet? In welchem Umfang? Wehr leistet die Überstunden? (einzelne "Abteilung")Wie wird die vorübergehend und damit geänderte Arbeitszeit auf einzelnen Wochentag zeitlich verteilt? Welche arbeitsfreien Tage sind von den Überstunden betroffen? Prüfen ob alle Randparameter (Notwendigkeit , Zuschläge, Dauer, Personen) benannt sind.Prüfen wie die Pausenzeiten bei Mehrarbeit verteilt werden. Zuständigkeit des Betriebsrat nach §87 BetrVG Danach hat der Betriebsrat mitzubestimmen bei Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit einschließlich der Pausen sowie Verteilung der Arbeitszeit auf die einzelnen Wochentage. Das Mitbestimmungsrecht des BR besteht auch in Eilfällen.
Prüfen ob alle Randparameter (Notwendigkeit , Zuschläge, Dauer, Personen) benannt sind.Prüfen wie die Pausenzeiten bei Mehrarbeit verteilt werden.

Aber wir kommen vom Thema ab.
Du hast recht, BR kann Überstunden auch nicht genehmigen. Arbeitnehmer können Überstunden nicht "verweigern", wie Du das vorhin, vielleicht auch fälschlicherweise, ausgedrückt hast.

Aber nochmal, das hat nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun...
Streik ist nicht schön, das will keiner, aber es ist und bleibt als letztes Mittel legitim!
Glaub mir, es wird keinen 2 Wochen Streik geben. Da wird der Druck von Lufthansa und Co und vielleciht auch vom Ramsauer irgendwann zu groß und man lenkt ein.
Und die Forderungen sind nunmal auch vertretbar, zumal die Gewerkschaft heute wieder ein mal über Ihren Sprecher verlauten liess, dass es nicht um das Gehalt geht, dass hier eine Einigung zu erreichen wäre. Es geht um die Sicherheit im Flugverkehr und um gleichbleibende Arbeitsbedingungen in einem sensiblem Bereich.
 
  • Like
Reaktionen: peter42

MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
Dennoch verweise ich darauf, dass 95% aller Arbeitnehmer streiken können, ohne dass es eine Sau mitbekommt. Wie überleben die? Aber die paar mit hoher Verantwortung meinen, einfach zur Durchsetzung ihrer vermeintlichen Interessen (die in Wahrheit Profilierungsspielchen der Gewerkschaften sind) den Rest der Welt als Geisel nehmen zu dürfen. Ich hätte hier den Vorschlag, für Waffengleichheit zu sorgen, in dem alle unbeteiligten Streikopfer aus der Streikkasse entschädigt werden müssen. Dann würde man sich schnell auf ein normales Blockadeniveau herabbegeben.
dann sollten gewissen Arbeitnehmergruppen das Streikrecht entzogen werden? z.B. Mitarbeiter von Energieunternehmen, Nahverkehrsangestellte, Ärzte, LKW-Fahrer usw. - nur weil die Auswirkungen enorm wären? Die Arbeitnehmer haben hier dann einfach Pech und müssen sich vom Cheffe alles gefallen lassen? So einen Betrieb wünsch ich Dir mal...
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.886
129
im Paralleluniversum
Vielleicht liegt es daran, dass ich Arbeitgeber bin, aber ich habe meine etwas eigene Einstellung zum Thema Streik...

Ich kann verstehen, dass es ein Druckmittel geben muss, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wenn aber dieses Druckmittel dazu führt, dass unbeteiligte Dritte einen daraus resultierenden Schaden erleiden, dann habe ich dafür wenig Verständnis. Wer haftet denn für mir entstehende wirtschaftliche Verluste? Wer haftet denn für das verpasste Vorstellungsgespräch, das dann dazu führt, dass meine Stelle anders vergeben wird? Das sind nur theoretische Überlegungen, die aber durchaus nicht abwegig sind. Diese Schäden / Verluste dann durch Gewerkschaftssprecher als bedauerliche Kolateralschäden zu definieren treibt mir dann aber die Zornesröte ins Gesicht.

Wir haben mal vor einigen Jahren eine Gewerkschaft als Kunden gehabt (sprich: wir haben deren IT betreut). Ich habe den Kunden dann nach einiger Zeit gerne aufgegeben. Was ich dort erlebt hat, hat mich fassungslos gemacht. Denn gerade diese Gewerkschaft ist unter aller Sau mit ihren Angestellten umgegangen. Seit dem habe ich ein Trauma, was Gewerkschaften angeht.

Zumal am Ende eigentlich doch immer das gleiche Ergebnis dabei rauskommt. Die Gewerkschaft fordert x%, die Arbeitgeben bieten y%. Am Ende treffen sie sich in der mathematischen Mitte. Manchmal habe ich das Gefühl, die machen das nur als reines Theater ....
 
  • Like
Reaktionen: steffen0212

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
dann sollten gewissen Arbeitnehmergruppen das Streikrecht entzogen werden? z.B. Mitarbeiter von Energieunternehmen, Nahverkehrsangestellte, Ärzte, LKW-Fahrer usw. - nur weil die Auswirkungen enorm wären? Die Arbeitnehmer haben hier dann einfach Pech und müssen sich vom Cheffe alles gefallen lassen? So einen Betrieb wünsch ich Dir mal...

Naja um roeggelzoeg's Problem zu lösen könnte man all diesen wichtigen Berufsgruppen auch immer das Gehalt jährlich um den höchsten in Deutschland getätigten Tarifabschluss erhöhen, im Minimum jedoch um den Inflationsausgleich plus 5%. :D
 
R

roeggelzoeg

Guest
Wieso entzogen? Man soll nur Unbeteiligte weitgehend schadenfrei stellen. Das Unternehmen kann man doch auch anders "schädigen". Ich erinnere nur an den noch immer schwelenden(?) Streik unserer Lokführer"elite". Unmöglich so was! Ein Angebot liegt auf dem Tisch und dennoch wird gestreikt, nur weil es von der falschen Gewerkschaft kommt! Dann wedeln ein paar hundert Lokführer mit dem Hund (tausende Eisenbahner und zehntausende Reisende).
Auch die Fluglotsen können sicher streiken, ohne dass tausende Unbeteiligte den Schaden haben.
Denn anderenfalls ist das Ganze eine Umverteilung - aus den Geldbeuteln der Geschädigten in die Geldbeutel der Streikenden.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Vielleicht liegt es daran, dass ich Arbeitgeber bin, aber ich habe meine etwas eigene Einstellung zum Thema Streik...

Ich kann verstehen, dass es ein Druckmittel geben muss, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Wenn aber dieses Druckmittel dazu führt, dass unbeteiligte Dritte einen daraus resultierenden Schaden erleiden, dann habe ich dafür wenig Verständnis. Wer haftet denn für mir entstehende wirtschaftliche Verluste? Wer haftet denn für das verpasste Vorstellungsgespräch, das dann dazu führt, dass meine Stelle anders vergeben wird? Das sind nur theoretische Überlegungen, die aber durchaus nicht abwegig sind. Diese Schäden / Verluste dann durch Gewerkschaftssprecher als bedauerliche Kolateralschäden zu definieren treibt mir dann aber die Zornesröte ins Gesicht.

Wir haben mal vor einigen Jahren eine Gewerkschaft als Kunden gehabt (sprich: wir haben deren IT betreut). Ich habe den Kunden dann nach einiger Zeit gerne aufgegeben. Was ich dort erlebt hat, hat mich fassungslos gemacht. Denn gerade diese Gewerkschaft ist unter aller Sau mit ihren Angestellten umgegangen. Seit dem habe ich ein Trauma, was Gewerkschaften angeht.

Zumal am Ende eigentlich doch immer das gleiche Ergebnis dabei rauskommt. Die Gewerkschaft fordert x%, die Arbeitgeben bieten y%. Am Ende treffen sie sich in der mathematischen Mitte. Manchmal habe ich das Gefühl, die machen das nur als reines Theater ....

Was ich an der Angelegenheit nur nicht verstehe ist, warum sich beide Seiten nicht gleich darauf einigen können. Und mal ehrlich die wenigsten Firmen würden Ihren Mitarbeitern auch nur einen Cent mehr zahlen wenn es keine Gewerkschaften und das Streikrecht geben würde.
 
  • Like
Reaktionen: nhobalu

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.079
1.691
wie war das gleich: man muss ja nicht fliegen, wenn es euch zu teuer ist! Oder juckt mich nicht, ich fliege ja nicht!

Mit solcherlei Argumenten macht ihr ja meine Postings immer runter!
 
  • Like
Reaktionen: sunflyer30

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Wieso entzogen? Man soll nur Unbeteiligte weitgehend schadenfrei stellen. Das Unternehmen kann man doch auch anders "schädigen". Ich erinnere nur an den noch immer schwelenden(?) Streik unserer Lokführer"elite". Unmöglich so was! Ein Angebot liegt auf dem Tisch und dennoch wird gestreikt, nur weil es von der falschen Gewerkschaft kommt! Dann wedeln ein paar hundert Lokführer mit dem Hund (tausende Eisenbahner und zehntausende Reisende).
Auch die Fluglotsen können sicher streiken, ohne dass tausende Unbeteiligte den Schaden haben.
Denn anderenfalls ist das Ganze eine Umverteilung - aus den Geldbeuteln der Geschädigten in die Geldbeutel der Streikenden.

Bitte erzähl doch mal wie ein Fluglotse streiken kann ohne das Dritte involviert werden. Da bin ich ja mal gespannt. Die Mittagspause verweigern? Den Urlaub nicht antreten?
 
  • Like
Reaktionen: peter42
R

roeggelzoeg

Guest
Also in Zeiten des Fachkräftemangels hat der AN doch die besseren Karten! Glaub mir, es gibt Firmen ohne Streiks, wo fair gezahlt wird!
 
R

roeggelzoeg

Guest
Bitte erzähl doch mal wie ein Fluglotse streiken kann ohne das Dritte involviert werden. Da bin ich ja mal gespannt. Die Mittagspause verweigern? Den Urlaub nicht antreten?

Och, da fallen einem schon Dinge ein. Letztlich geht es doch nur darum, Kosten zu verursachen, oder? Bei den Privatbahnen hat man, nachdem die Popularität der Edellokführer im Bahnvolk fiel einfach geduldet, dass Leute aus dem Management mit entsprechender Lizenz die ausgefallenen Leistungen erbrachten. Das hilft sicher gut beim Nachdenken.

Im Ernst - Ich habe keine Ahnung, welche Möglichkeiten bestehen. Ich will nur sagen, dass hohe Verantwortung = hohe Macht auch bedeutet, dass man verantwortungsvoll damit umgeht. Wenn es Gehaltserhöhung für Fluglotsen vs. Einbußen, Jobverluste, Familientragödien, was weiß ich, bei Nichtfluglotsen geht, scheint mir das Streikrecht nicht das am höchsten schützenswerte Gut zu sein.

Abe was beschwere ich mich - verglichen mit Frankreich sind hier alle sehr diszipliniert. ;)
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Och, da fallen einem schon Dinge ein. Letztlich geht es doch nur darum, Kosten zu verursachen, oder? Bei den Privatbahnen hat man, nachdem die Popularität der Edellokführer im Bahnvolk fiel einfach geduldet, dass Leute aus dem Management mit entsprechender Lizenz die ausgefallenen Leistungen erbrachten. Das hilft sicher gut beim Nachdenken.

Im Ernst - Ich habe keine Ahnung, welche Möglichkeiten bestehen. Ich will nur sagen, dass hohe Verantwortung = hohe Macht auch bedeutet, dass man verantwortungsvoll damit umgeht. Wenn es Gehaltserhöhung für Fluglotsen vs. Einbußen, Jobverluste, Familientragödien, was weiß ich, bei Nichtfluglotsen geht, scheint mir das Streikrecht nicht das am höchsten schützenswerte Gut zu sein.

Abe was beschwere ich mich - verglichen mit Frankreich sind hier alle sehr diszipliniert. ;)

Sorry aber eine Firma die durch den Streik von Fluglotsen pleite geht weil ihre Mitarbeiter nicht fliegen können scheint mir nicht gesund zu sein. Während der Aschewolke hat meine Firma einen fünfstelligen Betrag bei den Reisekosten gespart. Dadurch hat sich am Ende des Jahres der Profit erhöht.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
10.886
129
im Paralleluniversum
Sorry aber eine Firma die durch den Streik von Fluglotsen pleite geht weil ihre Mitarbeiter nicht fliegen können scheint mir nicht gesund zu sein. Während der Aschewolke hat meine Firma einen fünfstelligen Betrag bei den Reisekosten gespart. Dadurch hat sich am Ende des Jahres der Profit erhöht.

Einaches, selbst erlebtes Beispiel: mir wäre fast mal ein wichtiger Notartermin durch die Lappen gegangen. Daran wären wir sicherlich nicht pleite gegangen, aber extrem unangenehm wäre es trotzdem gewesen...
 

MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
Ich will nur sagen, dass hohe Verantwortung = hohe Macht auch bedeutet, dass man verantwortungsvoll damit umgeht.
stimme ich Dir zu - wann gab es den letzten Streik innerhalb der DFS?? achja, es gab keinen - wenn man den Solidaritätsstreik der Stuttgarter Lotsen nicht mitzählt, bei dem es übrigens um Gewerkschaftsmitglieder ging, die nicht Fluglotsen waren, denen der Arbeitgeber Bedingungen vorgeworfen hat, die unter aller Sau waren. Sie alleine hätten nicht die "Macht gehabt" etwas zu erreichen. Solidargemeinschaft nennt sich das...
aber du bestätigst ja die verantwortungsvolle Herangehensweise...
Abe was beschwere ich mich - verglichen mit Frankreich sind hier alle sehr diszipliniert. ;)
 

MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
Einaches, selbst erlebtes Beispiel: mir wäre fast mal ein wichtiger Notartermin durch die Lappen gegangen. Daran wären wir sicherlich nicht pleite gegangen, aber extrem unangenehm wäre es trotzdem gewesen...
sehr unangenehm wären auch die Arbeitsbedingungen in der Zukunft für die Lotsen. Sehr unangenehm... Es geht sicher keiner pleite, aber unangenehm ist es...
Unangenehm ist auch die Statistik: Die Zahl der Staffelungsunterschreitungen (ungewollte und gefährliche Unterschreitung der Mindeststaffellungswerte) sind eklatant in die Höhe geschnellt. An den Überstunden KANN das nat. nicht liegen. An der Unterbesetzung KANN das auch nicht liegen.
Angemessener Ausgleich kann man schon als angebracht erachten, zumindest wenn man den Produktivitätszuwachs betrachtet - weniger Lotsen bei mehr Verkehr pro Einheit.
das liegt aber nicht an den "faulen Geiselnehmern"...
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
hast Du Dir meine Beiträge durchgelesen

Habe ich, aber so sollte man trotzdem nicht formulieren...ich hoffe mal auf die Schlichtung. Schön, dass es wenigstens so etwas gibt. Das beschränkt sture Arbeitgeber und streikwütige Gewerkschaften etwas und sorgt für die notwendige Vernunft. Ich finde es immer komisch, dass manche Tarifpartner diese Vernunft nicht von allein aufbringen können.