Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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peter42

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09.03.2009
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Och, da fallen einem schon Dinge ein. Letztlich geht es doch nur darum, Kosten zu verursachen, oder? Bei den Privatbahnen hat man, nachdem die Popularität der Edellokführer im Bahnvolk fiel einfach geduldet, dass Leute aus dem Management mit entsprechender Lizenz die ausgefallenen Leistungen erbrachten. Das hilft sicher gut beim Nachdenken.

Im Ernst - Ich habe keine Ahnung, welche Möglichkeiten bestehen. Ich will nur sagen, dass hohe Verantwortung = hohe Macht auch bedeutet, dass man verantwortungsvoll damit umgeht. Wenn es Gehaltserhöhung für Fluglotsen vs. Einbußen, Jobverluste, Familientragödien, was weiß ich, bei Nichtfluglotsen geht, scheint mir das Streikrecht nicht das am höchsten schützenswerte Gut zu sein.

Abe was beschwere ich mich - verglichen mit Frankreich sind hier alle sehr diszipliniert. ;)

Naja Art. 9 GG steht sicher über wirtschaftlichen Nachteilen.
 
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tian

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26.12.2009
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Wie sollen die Fluglotsen/Zugführer so streiken, dass es ihrem AG wehtut (Sinn des Streikes) ohne Dritte zu treffen - sorry das geht halt nicht.

Man könnte aber solche Aktionen wie den letzten Zug des Tages ausfallen zu lassen sein lassen. Den Arbeitgeber ärgert man auch wenn nur jeder zweite Zug ausfällt da dieser dann Gelder zurückzahlen muss die er bereits vom Land bekommen hat. So haben die "leidenen Bürger" wenigstens noch eine Chance ihr Ziel zu erreichen, wenn auch mit Verspätung.
Auch könnte man die Streiks früher ankündigen um die Reisenden nicht so zu überrumpeln. Wenn um Freitag Abend um 23:59 bekannt gegeben wird, dass man Samstag Abend streikt, ist das den Reisenden gegenüber nicht in Ordnung. Dabei legt man es bewußt darauf an möglichst vielen Unbeteiligten zu schaden.
Und gerade die sch*** Bahn Gewerkschaften streiten ja wegen jedem Pfurts. Bei zahlt der Metronom schon lange die gleichen Gehälter wie bei der Bahn und auch sonst sind die Arbeitsbedingungen nicht schlechter als bei der Bahn. Man streikt aber weil die GDL in Zukunft nurnoch mit der Bahn über Gehälter verhandeln will und nicht mehr mit den einzelnen Gesellschaften. Wo gibt es das im Privaten Sektor sonst noch?
 

sunflyer30

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13.07.2010
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ZRH, MUC, BLR
Reale Lohnerhöhungen sind üblicherweise eine Belohnung für Produktivitätszuwächse. Eine reale Lohnerhöhung bei gleichbleibender Produktivität muss zusätzlich auf die Preise umgelegt werden, die dadurch wieder die Inflation anfeuern. Die Forderung nach einer Gewinnbeteiligung am Unternehmen ist da sinnvoll, wo der Unternehmengewinn steigt, die Reallöhne aber stagnieren. Ob das bei der Flugsicherung der Fall ist, kann ich nicht sagen.

Dann dürfte der Fluglotse aber nie eine Erhöhung des Reallohns bekommen. Schließlich möchten wir ja alle, dass er eben nicht produktiver wird, sondern nicht mehr als eine bestimmte Anzahl an Flügen gleichzeitig abfertigt... oder ?
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
13.282
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Man könnte aber solche Aktionen wie den letzten Zug des Tages ausfallen zu lassen sein lassen. Den Arbeitgeber ärgert man auch wenn nur jeder zweite Zug ausfällt da dieser dann Gelder zurückzahlen muss die er bereits vom Land bekommen hat. So haben die "leidenen Bürger" wenigstens noch eine Chance ihr Ziel zu erreichen, wenn auch mit Verspätung.
Auch könnte man die Streiks früher ankündigen um die Reisenden nicht so zu überrumpeln. Wenn um Freitag Abend um 23:59 bekannt gegeben wird, dass man Samstag Abend streikt, ist das den Reisenden gegenüber nicht in Ordnung. Dabei legt man es bewußt darauf an möglichst vielen Unbeteiligten zu schaden.
Und gerade die sch*** Bahn Gewerkschaften streiten ja wegen jedem Pfurts. Bei zahlt der Metronom schon lange die gleichen Gehälter wie bei der Bahn und auch sonst sind die Arbeitsbedingungen nicht schlechter als bei der Bahn. Man streikt aber weil die GDL in Zukunft nurnoch mit der Bahn über Gehälter verhandeln will und nicht mehr mit den einzelnen Gesellschaften. Wo gibt es das im Privaten Sektor sonst noch?

Die Gewerkschaft verhandelt normalerweise mit dem Arbeitgeberverband.

Streiks werden nur kurzfristig angekündigt, um die Gegenmaßnahmen (z.B. Manager mit Pilotenausbildung fliegen) zu erschwerern.

Streiks sollen dem AG wehtun und das geht u.a. eben auch dadurch, dass die Kunden den AG treten sich zu einigen, wenn nur wenige Züge ausfallen ist der Leidensdruck nicht da.

Wie andere schon schrieben, vor einem Streik gibt es eine lange Friedenspflicht und unzählige Verhandlungen, wenn das nichts bringt, sind Streiks eben notwendog, unschön aber wahr.
 
B

boerzel

Guest
Dann dürfte der Fluglotse aber nie eine Erhöhung des Reallohns bekommen. Schließlich möchten wir ja alle, dass er eben nicht produktiver wird, sondern nicht mehr als eine bestimmte Anzahl an Flügen gleichzeitig abfertigt... oder ?

Da siehst Du Produktivität zu eng. Natürlich kann die Qualitätsverbesserung bei gleichbleibendem Aufwand oder die gleiche Menge an abgefertigten Flügen mit zusätzlichen Sicherheitsregelungen, Weiterbildung usw. ebenso ein Produktivitätszuwachs sein.
 
R

roeggelzoeg

Guest
Wie sollen die Fluglotsen/Zugführer so streiken, dass es ihrem AG wehtut (Sinn des Streikes) ohne Dritte zu treffen - sorry das geht halt nicht.
Hierfür wurden schon ausreichend Beispiele genannt. Aber beim Lokführerstreik hatte nicht nur ich den Eindruck, dass es darum ging möglichst vielen unbeteiligten Geiseln möglichst hohen Schaden zuzufügen um die Macht GDL zu demonstrieren.

Ach ja - erinnert sich an die dotcom-Blase und die Leute, die meinten "Wir brauchen keine BR..." - die langen Gesichter als es dann keine Abfindungen, wegen fehlendem Sozialplan gab sind mir in sehr guter Erinnerung.
Ich bin in meiner Firma schon sehr sehr lange. beschäftigt. Da wusste noch keiner was von dot-com. BTW: Wer streikt eigentlich für Taxifahrer, Bäckereiverkäufer, ....
Beim Thema Streik find ich die Haltung derer die immer meckern, dass es ja ein Unding ist wenn Dritte hinein gezogen werden immer wieder amüsant. Vor allem wenn dann von AG-Seite das Argument kommt "wer bezahlt mir denn die Kosten?".
AG ist doch nicht "unbeteiligt"! Wie kommst du denn auf dieses Brett?
 

peter42

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09.03.2009
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Hierfür wurden schon ausreichend Beispiele genannt. Aber beim Lokführerstreik hatte nicht nur ich den Eindruck, dass es darum ging möglichst vielen unbeteiligten Geiseln möglichst hohen Schaden zuzufügen um die Macht GDL zu demonstrieren.


Ich bin in meiner Firma schon sehr sehr lange. beschäftigt. Da wusste noch keiner was von dot-com. BTW: Wer streikt eigentlich für Taxifahrer, Bäckereiverkäufer, ....

Nein - ich habe noch keine den AG wirklich schmerzenden Gegenbeispiele in diesem Thread gesehen - die Vorschläge, wie nur einzelne Züge bestreiken, hatten alle eben nicht den gewünschten Schmerzeffekt.

Auch die GDL hat in unzähligen Verhandlungsrunden probiert zu einem Ergebnis zu kommen, irgendwann wird eben der Druck erhöht.

Nicht umsonst ist das Streikrecht im GG garantiert.

@Bäckerei: Ist Einzelhandel also verdi.
 

flysurfer

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Hauptsache, die Streiks werden mit den künftigen Aschewolken koordiniert, also immer nur dann streiken, wenn die Flieger nicht sowieso schon wegen der erwarteten Vulkanausbrüche am Boden bleiben müssen.
 

baeckerman83

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dann sollten gewissen Arbeitnehmergruppen das Streikrecht entzogen werden? z.B. Mitarbeiter von Energieunternehmen, Nahverkehrsangestellte, Ärzte, LKW-Fahrer usw. - nur weil die Auswirkungen enorm wären? Die Arbeitnehmer haben hier dann einfach Pech und müssen sich vom Cheffe alles gefallen lassen? So einen Betrieb wünsch ich Dir mal...

Sowas gibt es ja, nennt sich Beamter! Man wollte die DFS ja aber privatisieren = keine Beamten mehr = Streik recht. Ist das selbe wie bei der Bahn und bei Energieunternehmen. Wenn man alles privatisieren will bekommen die Angestellten halt auch das Streikrecht.
 

peter42

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baeckerman83

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.... Bei zahlt der Metronom schon lange die gleichen Gehälter wie bei der Bahn und auch sonst sind die Arbeitsbedingungen nicht schlechter als bei der Bahn. Man streikt aber weil die GDL in Zukunft nurnoch mit der Bahn über Gehälter verhandeln will und nicht mehr mit den einzelnen Gesellschaften. Wo gibt es das im Privaten Sektor sonst noch?
Oh ich dachte das seien keine Streiks beim Metronom, stand da nicht was in der Neuen Presse (Hannover), dass die Problem mit dem Geld haben und deswegen zusätzlich zum streik Züge ausgefallen sind. Also an Tagen wo nicht gestreikt wurde?

Also ich will nächste Woche fliegen, hoffe das sich bis dahin alles gelegt hat. Aber ich bin auch für den Streik, denn überlastete Lotsen verschlechtern meine Chance auf einen guten Flug.
 

west-crushing

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Oh ich dachte das seien keine Streiks beim Metronom, stand da nicht was in der Neuen Presse (Hannover), dass die Problem mit dem Geld haben und deswegen zusätzlich zum streik Züge ausgefallen sind. Also an Tagen wo nicht gestreikt wurde?

Also ich will nächste Woche fliegen, hoffe das sich bis dahin alles gelegt hat. Aber ich bin auch für den Streik, denn überlastete Lotsen verschlechtern meine Chance auf einen guten Flug.

Ich weiß es nicht, aber meine Sis fährt ca. 1x wöchentlich auf ner Metronom only Strecke, und wenn ich das richtig mitbekommen habe wurde da in letzter Zeit dauernd gestreikt.

Im Übrigen ist die oben irgendwo aufgestellte Behauptung Arbeitsbedingungen und Bezahlung bei metronom wären auf DB Niveau unzutreffend.
 
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roeggelzoeg

Guest
Auch die GDL hat in unzähligen Verhandlungsrunden probiert zu einem Ergebnis zu kommen, irgendwann wird eben der Druck erhöht.
Das ist eine Legende. Man bestreikte die Deutsche Bahn sogar noch, als es schon eine 100% Einigung mit dieser gab, angeblich um die Privatbahnen zur Vernunft zu bringen! ;) Ziel war größtmögliche Publicity für die GDL durch größtmögliche Kollateralschäden!
Außerdem gab es bereits eine Einigung mit der Eisenbahnergewerkschaft, die alle Eisenbahrer gleichstellt, aber die Herren Lokführer wollten Sonderrechte. (vulgo. Die GDL wolle Macht demonstrieren!)
 
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gonknoggin

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13.12.2010
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Hat jemand Erfahrung wie/ob sich ein solcher Streik auch auf die Nachbarländer auswirkt? Hab am Donnerstagmorgen Flug AMS-ZRH-LIS auf LX, hoffe also verschont zu bleiben.
 

albaffm

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06.09.2009
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Durch den Streik könnten nach Gewerkschaftsangaben bis zu 2500 Flüge entfallen....
Welcome Back Bodenhansa!
 

peter42

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09.03.2009
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Das ist eine Legende. Man bestreikte die Deutsche Bahn sogar noch, als es schon eine 100% Einigung mit dieser gab, angeblich um die Privatbahnen zur Vernunft zu bringen! ;) Ziel war größtmögliche Publicity für die GDL durch größtmögliche Kollateralschäden!
Außerdem gab es bereits eine Einigung mit der Eisenbahnergewerkschaft, die alle Eisenbahrer gleichstellt, aber die Herren Lokführer wollten Sonderrechte. (vulgo. Die GDL wolle Macht demonstrieren!)

Habe ich anders mitbekommen.
 

atcler

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20.10.2010
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1
Hat jemand Erfahrung wie/ob sich ein solcher Streik auch auf die Nachbarländer auswirkt? Hab am Donnerstagmorgen Flug AMS-ZRH-LIS auf LX, hoffe also verschont zu bleiben.


Der Flug selbst sollte kein Problem sein, da er nicht zwangsweise durch deutschen Luftraum führt. Die nächste Frage ist nur, ob er pünktlich sein kann. Schließlich wird ja der gesamte Flugplan aller Airlines durcheinander gebracht.