Deutsche Fluglotsen stimmen für unbefristeten Streik

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steroidpsycho

Erfahrenes Mitglied
03.12.2010
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Meinen IQ habe ich noch nicht bestimmen lassen, aber Du liegst sicher richtig. Da ich mich finanziell nicht verschlechtern möchte, ziehe ich momentan eine Bewerbung nicht in Betracht.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
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Großherzogtum
Ein paar Zeilen mit Gedanken und Gedächtnisstützen und Infos von meiner Seite zu dem Thema:

Ich ziehe ein paar öffentliche Infos von der Homepage der GDF und spicke die Infos mit ein paar Hintergrundinfos um ein wenig mehr Substanz in die Diskussion zu bringen.
Generelle Diskussionen über pro und kontra einem Streik (wo auch immer) finde ich in DIESEM Thread zwar nicht angebracht, aber so entwickelt sich so ein Fred eben nun mal.
Ein Satz dazu auch von mir: Ein Streik der nicht jemanden böse trifft ist ja kein Streik! Denn Resultate über die sich niemand freuen kann sind ja eines der Ziele eines Streiks! Soviel dazu....


So jetzt aber ins Eingemachte und ich starte gleich mal mit einer Antwort auf ein Zitat von trichter:

... Mal wieder mitten in den Ferien...man man. ....

Ich weiß nicht wie du auf "mal wieder" kommst!
Soetwas gab es bisher noch nicht, also noch gar nicht. Weder in den großen Ferien noch sonstwann! Nur ein sachlicher Hinweis meinerseits ohne Wertung - dies gilt auch für alle weiteren Fakten.

a)
Ich gehe aber gerne auf die Tatsache "große Ferien" ein und kann gerne Berichten dass die DFS selber beim letzten Tarifabschluß eine derart kurze Laufzeit vorgeschlagen hat dass die nächste (also diese) Tarifrunde genau in
dieses Zeitfenster fallen sollte. Also von der DFS (!) vorprogrammiert!

Zitat von der GDF-Homepage:
....Ach ja, die kurze Laufzeit von sieben Monaten und damit das Verlegen des nächsten Tarifkonflikts in den Sommer war damals die alleinige Idee der DFS. Entweder ein ganz schlauer Plan oder einfach nur ****…

b) Es gab bis Ende 2010 eine Notdienstvereinbarung. Ein Vertrag zwischen DFS und der Gewerkschaft in der sich die Gewerkschaft freiwillig verpflichtete mindestens 25% des normalen Verkehrs auch während einem Streik abzuarbeiten. Diese wurde fristgerecht gekündigt um diese etwas neu zu fassen und zu verhandeln: Die DFS wollte schlicht und einfach nicht! Kein Gesprächsangebot!

Zitat (Text bezieht sich auf ein Interview mit der Rechtsabteilung der DFS im Mitarbeitermagazin)
Notdienstvereinbarung

Es ist richtig, dass diese von der GdF fristgerecht gekündigt wurde. Verschwiegen (oder vergessen) wurde allerdings, dass die GdF die DFS im Jahr 2010 mehrfach zu Gesprächen zu einer Neugestaltung dieser Vereinbarung aufgefordert hat. Ohne Erfolg.
Erst kurz vor dem Jahreswechsel fiel dann doch jemandem auf, dass man ab Januar 2011 ohne Notdienstvereinbarung dastehen würde. In den dann kurzfristig angesetzten Gesprächen wurde von der DFS, in diesem Fall direkt von der Geschäftsführung, erklärt, dass die bisherige Quotierung von 25 % des anstehenden Verkehrs, welcher während eines Streiks abgearbeitet werden würde, nicht mehr notwendig sei.
Danach entschied man einvernehmlich keine gemeinsame Notdienstvereinbarung neu gestalten zu wollen.

Auch verschwiegen wurde, dass daraufhin die GdF einseitig (am 18.01.11) eine Erklärung gegenüber der DFS abgab, in welcher wir zusagten im Falle eines Streiks diesen weiterhin 24 Stunden vorher anzukündigen. Des Weiteren ebenfalls, welche Arten von Flügen auch in dieser Zeit abgewickelt werden. (Statusflüge etc.)

c) Schlichtung / Schlichter / Schiedsvereinbarung

Ja, es kann von der DFS jederzeit die Schlichtung einberufen werden.
Komischerweise (ich persönlich verstehe das nicht) wird von jeder Seite ein Schlichter im Jahreswechsel berufen. Bisher waren das einigermaßen neutrale Personen (Biedenkopf, Däubler-Gmelin etc.). Die DFS tauschte jetzt kurzfristig aus, und zwar benannte sie jetzt einen deutschen Jurist und Universitätsprofessor. Er ist seit 2004 Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitsrecht und Bürgerliches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München und geschäftsführender Direktor des über eine Stiftung von Arbeitgeberverbänden[1] finanzierten Zentrums für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht (ZAAR). (Quelle: Wikipedia).
Wie man herausbekommen hat wird diese Stiftung unter anderem finanziell gefördert von u.a. der Deutschen Lufthansa!
Ein Schelm wer Böses dabei denkt!
Angeblich hat dieser Prof die DFS auch schon beraten im "Umgang mit der Gewerkschaft" und ist natürlich optimal gebildet in diesem Bereich. Ein schlauer Schachzug auf jeden Fall wenn es um Beratungsleistung ginge, denn dafür ist der Herr sicherlich ein guter und absoluter Experte.

Es soll sich bei der benannten Person aber um einen unabhängigen Schlichter handeln - und damit ist die Wahl natürlich eine deutlichst schelchte Wahl!


d) Europa und die Forderung nach Kostenreduktion

Ja, die gibt es diese Forderung. Allerdings werden hier Äpfel mit Birnen verglichen.
Ich persönlich nehme ja immer gerne die Nachbarn im Westen als Negativbeispiel (*g*) her:

In der dortigen Flugsicherung werden die Pensionen und der komplette Ausbildungsapparat nicht von der Flugsicherungskasse gezahlt und tauchen somit in den Zahlen auch nicht auf, bei uns aber natürlich schon.
Somit sind alleine diese Zahlen (zwei große Posten!) nicht vergleichbar!
Ich könnte hier noch weiter ausholen, beschränke mich aber auf dieses Beispiel, es ist klar wo der Weg hinführt der hier gegangen wird....


e) Personalsituation / Ausbildungssituation

Ja, seit einier Zeit unternimmt die Firma sehr viel um wieder auszubilden. Die Akademie läuft auf Hochtouren, noch vor einiger Zeit allerdings bildete man kaum noch aus und war dabei den Plan zu realisieren die Akademie ganz zu schließen! Es waren einige Mitarbeiter sogar schon gekündigt, also es waren nicht nur reine Schubladenpläne sondern man wurde schon richtig aktiv!
Der Flugverkehr stieg und stieg (kleine Delle in der Wirtschaftskrise) und die Bergfahrt soll in der nächsten Zeit erstmal so weiter gehen und weiterhin gehen Kollegen in den Ruhestand oder werden medizinisch untauglich oder kündigen oder werden schwanger oder oder oder. Alleine das Ausgleichen der natürlichen Fluktuation benötigt einen gewissen Grundstamm an Personal, geschweige denn die Nachführung von dringend benötigtem, fehlendem Personal! Aber nein, es wird die Ausbildung engestellt.
Es ging nicht soo lange, aber wie Ihr wisst dauert ein Bewerbungs und Auswahlverfahren in dieem Job etwas, man ist auf externe Firmen angewiesen (DLR in Hamburg) und das Programm muss auch geplant werden.
Mittlerweile war / ist die Personaldecke so dünn dass man ReadyEntries aus aller Welt gesucht und fertige Lotsen eingestellt hat, nach einem laaangen Prozess der Auswahl und der Genehmigung der Lizenzen duch das LBA und das BAF etc.
Auch haben wir an einer Dienststelle 10 gemietete italienische Lotsen an Bord die hier für einen gewissen Zeotraum aushelfen, aber dafür natürlich auch erstmal ausgebildet werden mussten was eine lange Zeit in Anspruch genommen hat. So mancher Pilot wundert sich inzwischen nicht mehr ob der italienischen Stimmen im Funk über Deutschland!
Was ist das für eine Planung, wenn man das überhaupt noch so nennen darf? Keine!

Und das Vorgehen der Firma war schon immer so wie man von älteren Kollegen zu höhren bekommt!

Wie blind muss man denn sein dass man in den heutigen Zeiten (langfristig betrachtet) nicht erkennt dass der Luftverkehr immer weiter steigen wird?


f) Verhandlungswille

Wie man von Leuten hört die bei den Verhandlungen dabei waren ist es schon übel mitanzusehen welche Kraft die Firma daran setzt uinhaltlich vorwärts zu kommen: Die Gewerkschaft schickt Leute vom Fach die wissen was im Betrieb abgeht und selber noch aktiv sind - die Firma schickt Rechtsanwälte und sonstige Verwaltungsmitarbeiter aus entprechenden Abteilungen.
In den seltenen Fällen bei denen aktive Betriebsdienstler von der DFS an der Verhandlungen teilgenommen haben wurden diese von den natürlich ebenfalls teilnehmenden Rechtsabteilungsmenschen quasi mundtot gemacht: Man wollte offensichtlich nicht den Hauch einer Annäherung / Lösung.
Nach außen aber immer stets Gesprächsbereitschaft signalisieren und heucheln.....


g) Ich könnte jetzt nette Zahlen nennen wie zum Beispiel den Verkehrsantsieg der letzten 10 Jahre im Vergleich mit dem Anstieg der Lotsen bei der DFS im Vergleich. Oder der Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter im Vergleich dazu....
Oder oder oder....ich tue es erstmal nicht. Ist zwar genauso plakativ wie Zahlen von 6,5% und 5,2%, aber dann kommt man wieder mit der alten Laier von wegen Statistikfälscherereien und so....ich leifere gerne mal nach wenn Interesse besteht.

h) Um den Kreis zu schließen hänge ich mal eine Grafik an der Verkehrszahlen von 2011 im Vergleich mit denen von 2010 (die Kurze ist in Ihrer Form eigentlich immer dieselbe!) und daraus kann man schön erkennen dass im Moment bzw. in den nächsten Wochen der Verkehr schön absinkt und erst wieder in ca. 5-6 Wochen auf dem Hochpunkt des Jahres sein wird. Dies ist just der Zeitpunkt in dem die evtl. stattfindende Schlichtung beendet ist und es zum Streik kommen kann (und meiner Ansicht nach auch wird, siehe Punkt c) weiter oben). Auch das ist der DFS hinlänglich bekannt.


Wie Ihr seht: Es geht mitnichten primär ums Geld. Nicht wenige Kollegen wären mit einer Erhöhung im Rahmen eines Inflationsausgleichs zufrieden, wenn die inhaltlichen Dinge endlich einmal geklärt werden.
Diese habe ich hier noch gar nicht groß behandelt:

Zwei große Punkte daraus sind:

1) Die DFS plant Gehaltsstreichungen und neue Einteilungen in verschiedene Bänder die man nur duch positive Bewertungen im jährlichen Gespräch mit der Führungskraft erklimmen kann. Allerdings kann diese Führungskraft -und da kommen wie schon zum zweiten Punkt- diese Bewertung aus fachlichen Gesichtpunkten gar nicht durchführen weil sie damit gar nichts zu tun hat. Und:

2) Die GdF kämpft dafür dass gewisse Führungspositionen von Leuten besetzt werden die etwas von "Flugsicherung" verstehen. Es geht in dieser Firma zuviel den Bach runter weil BWLer (als Synonym benutzt) Stellen besetzen die Entscheidungsgewalt haben über fachliche Themen. Und da wird eben mit der Finanzbrille auf gewisse Themen geschaut und das ist zwar auch nötig, in dem Ausmaß aber leider falsch denn Flugsicherung kostet eben nun mal Geld und ist ein Vorhaltegeschäft - grade für Verkehrsspitzen und Gewitter etc.
Einfachbesetzungen (Totschlagargument Überlingen), viele Überstunden, Urlaubsgewährung etc. sind da zentrale Themen.

Ich kenne Kollegen die haben seit Jahren Ihren Urlaub nicht mehr in dem Ausmaß bekommen wie er eigentlich den Leuten zusteht. Schon in der Jahresurlaubsplanung musste man in den letzten Jahren zusätzliche Arbeitstage angeben (immerhin durfte man sich die fast komplett selber aussuchen), weitere kamen dann im Jahr selbst noch dazu. Wie würdest du denn reagieren wenn es heißt dass du zwar xy urlaubstage bekommt, dafür dem Arbeitgeber gleich mal 6/7/xy Tage nennen darfst in denen du zusätzlich zur Arbeit kommen "darfst".

Man erinnere sich: Die DFS hat von Anbeginn an bis zum jetzigen Zeitpunkt die Ausweitung der Überstundengrenzen als Vorbedingung für alle (!) weiteren Verhandlungen gemacht!

Eigentlich wollen wir das diese elendigen Zusatzdienste nach Jahren endlich mal ein Ende haben, jedes Jahr aufs Neue wird man verar***** und jetzt das: Die Managementfehler der letzten Jahre sollen wir noch weiter ausbaden und sogar weitere Überstunden in Kauf nehmen um dann überhaupt erst Angebote von ca. 1% pro Jahr (bei knapp 5 Jahren Laufzeit!) zu bekommen - so sah das erste Angebot nämlich in etwa aus!
Ja, da fühlt man sich deutlich verhohnepiepelt!


Und am Ende geht es um EURE Sicherheit - das ist das Schlimme. Wir reden hier nicht vom Bankkonto einzelner Beschäftigter sondern von einer hoheitlichen Aufgabe eines Staatsbetriebes der sich (guter Vergleich eines Kollegen vor einigen Tagen) zu seinen Mitarbeitern verhält wie eine Firma Schlecker. Gibt es keinen Ethikcode oder sowas gerade bei Staatsbetrieben? Es sind quasi Betriebe des Steierzahlers wenn man so will, bloß lässt sich mit Flugsicherung nicht nur Geld machen sondern Sicherheit produzieren. Unsichtbar - aber kostbar wie kaum ein anderes Gut!
Die DFS will sich zum Wirtschaftsunternehmen umbauen und den Luftraum bewirtschaften und Geld daraus machen. Kein Ziel was sich mit dem eigentlichen Ziel der Mitarbeiter verträgt: Sicherheit produzieren!

Ich habe fertig!
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Danke für die ausführliche Stellungnahme. Ich gebe zu, dass mir das Fachwissen fehlt um im Detail dazu Stellung zu nehmen.

Allerdings ist das es doch bei jedem Arbeitskampf so, dass so getan wird als ob es unüberbrückbare, ja geradezu fürchterliche Zustände gibt die nur durch Streik behoben werden können. Wenn ich mir dann aber am Ende die Resultate anschaue verstehe ich nie warum man dafür streiken konnte bzw. aus Arbeitgebersicht, warum man einen solchen Kompromiss nicht schon vorher schließen konnte.

Egal ob Eisenbahner, Flugbegleiter, Piloten oder Technikmitarbeiter die in den letzten Jahren unbedingt streiken mussten (daher das immer wieder), jede Minigewerkschaft muss mal zeigen was für wichtige Leute sie vertreten und das es ohne sie garnicht geht. Dieses überzogene Selbstwertgefühl, dieses die eigenen Interessen über die von Hunderttausenden zu stellen widert mich an.

Wenn die Toiletten in den Fliegern nicht mehr abgepumpt werden kommt der Luftverkehr auch zum Stillstand. Da kann man mal sehen wie extrem wichtig diese Leute sind!

Ich habe nicht fertig, ich bin ja noch nicht einmal betroffen da ich für Donnerstag keinen Flug gebucht habe. Ich denke aber auch mal an die Situation derer die betroffen sind. :idea:
 
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rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.568
4.720
München
Ganz genau deswegen ist die Aufregung um die 6 Stunden möglichen Streik am Donnerstag lächerlich.
Wenn sich die Parteien nicht an einen Tisch setzen und sinnvoll verhandeln, kommt da noch viel mehr...
 
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MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS
übrigens:
die Begründung der DFS, warum gerichtlich versucht wird vorzugehen: Sie erklärt Teile der Forderungen der GDF für "illegal"

mit dieser "Begründung" wird die DFS wohl auch im Eilverfahren erst mal Recht (eine einstweilige Verfügung - ich bin kein Jurist, also entschuldigt meine Laien-Spache) bekommen, denn
Das Gericht entscheidet dann in einer summarischen Prüfung, ob der geltend gemachte Verfügungsanspruch "wohl" besteht oder eher nicht besteht. Hierbei wird deutlich, dass es sich um ein Eilverfahren handelt, in dem eine längere Befassung mit den Parteivortrag und den rechtlichen Zusammenhängen nicht erfolgen kann. Zwar hat das Gericht auch im einstweiligen Verfügungsverfahren den Sach- und Streitstoff genauso wie im Erkenntnisverfahren zu prpüfen, doch ist der Tatsachenstof eben kein bewiesener sondern nur ein glaubhaftgemachter. Anders als im Erkentnisverfahren ist nämlich kein Beweis zu führen, sondern die Parteien haben ihren Sachvortrag nur mittels eidesstattlicher Versicherungen und Urkunden glaubhaft zu machen. Das Gericht muss nur davon überzeugt sein, dass der Anspruch mit überwiegender Wahrscheinlichkeit besteht und ernsthafte Zweifel an der Richtigkeit fehlen. Nicht selten kommt es daher vor, dass in einem späteren Hauptsacheverfahren das gleiche Gericht den ursprünglich im einstweiligen Verfügungsverfahren noch bejahten Anspruch als unbegründet ablehnt.
so war das ja auch in Stuttgart beim Solidaritätsstreik. Im Hauptverfahren wurde dann für die GdF entschieden - und so wird es, meiner Meinung nach, hier auch wieder laufen. Zum Wohle der Tarifautonomie und Schutz des Grundgesetzes.
 
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darthvader

Erfahrenes Mitglied
04.11.2010
1.186
6
127.0.0.1
Weiss denn jemand, wann heute die Gerichtsentscheidung fallen soll? Da ich morgen MUC-HAM fliegen möchte, würde ich ggf. umbuchen wollen.
 

MultiiSaft

Erfahrenes Mitglied
06.04.2010
301
0
EDDS

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.282
1.107
Weiss denn jemand, wann heute die Gerichtsentscheidung fallen soll? Da ich morgen MUC-HAM fliegen möchte, würde ich ggf. umbuchen wollen.

Ich würde mich schon mal nach Alternativen umschauen, LH gibt sich noch ziemlich bedeckt:
"Es besteht die Möglichkeit eines Fluglotsenstreiks in Deutschland, am Donnerstag, 4. August, zwischen 6 und 12 Uhr. Ob es tatsächlich zum Streik kommt ist derzeit aber noch unklar.

Wir beobachten die weitere Entwicklung und werden wenn notwendig entsprechende Vorbereitungen treffen.

An dieser Stelle informieren wir Sie sobald uns weitere Informationen vorliegen."

Wenn die tatsächlich noch keine Notflugplan am Planen sind - wird es morgen sehr lustig.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.946
2.898
CGN
Eben, nach der Homepage, planen sie akut noch nicht mal für den Fall eines Streiks....

Nuja vll weiß LH jetzt ja schon mehr als wir ;):D

Spaß beiseite, klar LH hofft, dass es zu keinem Streik kommt und will keine Leute umbuchen, zumal auf nicht flexiblen Tickets. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass die Operations nicht jedenfalls für den Fall plant, dass einer kommt. Obwohl... LH :eek: Gut das ich morgen nicht fliegen muss.
 

lumpofant

Reguläres Mitglied
16.06.2011
54
0
HAM, STR
Anfang 2011 - heute: GDL bestreikt Privatbahnen und bittet die Fahrgäste um Verständnis. Es kommt zu erheblichen Behinderungen.

Februar 2011: Busfahrerstreik im Landkreis. Ver.di bittet um Verständnis. Es kommt zu erheblichen Behinderungen.

April 2011: Streik der kommunalen Müllabfuhr. Ver.di bittet um Verständnis.

August 2011: Fluglotsen wollen streiken und bitten Fluggäste um Verständnis.

August 2011: SSB (Straßenbahn) plant Streik und bittet um Verständnis.

Im Ernst, wieviel Verständnis wird eigentlich noch von uns erwartet? Natürlich ist ein solidarisches Miteinander wichtig und vermutlich haben die einzelnen Interessengruppen in Ihrem Fall auch recht, aber irgendwann ist jedes Verständnis am Ende...und warum müssen immer die Endkunden die Suppe auslöffeln?
 
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economyflieger

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22.02.2010
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Ostsee
Anfang 2011 - heute: GDL bestreikt Privatbahnen und bittet die Fahrgäste um Verständnis. Es kommt zu erheblichen Behinderungen.

Februar 2011: Busfahrerstreik im Landkreis. Ver.di bittet um Verständnis. Es kommt zu erheblichen Behinderungen.

April 2011: Streik der kommunalen Müllabfuhr. Ver.di bittet um Verständnis.

August 2011: Fluglotsen wollen streiken und bitten Fluggäste um Verständnis.

August 2011: SSB (Straßenbahn) plant Streik und bittet um Verständnis.

Im Ernst, wieviel Verständnis wird eigentlich noch von uns erwartet? Natürlich ist ein solidarisches Miteinander wichtig und vermutlich haben die einzelnen Interessengruppen in Ihrem Fall auch recht, aber irgendwann ist jedes Verständnis am Ende...und warum müssen immer die Endkunden die Suppe auslöffeln?

Weil der Endkunde halt am Ende der Kette steht.....
 
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Wombert

Erfahrenes Mitglied
20.03.2010
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MUC
Im Ernst, wieviel Verständnis wird eigentlich noch von uns erwartet? Natürlich ist ein solidarisches Miteinander wichtig und vermutlich haben die einzelnen Interessengruppen in Ihrem Fall auch recht, aber irgendwann ist jedes Verständnis am Ende...und warum müssen immer die Endkunden die Suppe auslöffeln?

Das hast du doch gerade erklärt. Ein solidarisches Miteinander ist wichtig. Der Lotse leidet unter der streikenden Müllabfuhr genauso wie du. Wo ist das Problem?
 
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lumpofant

Reguläres Mitglied
16.06.2011
54
0
HAM, STR
Wo ist das Problem?

Das Problem ist die Ausgewogenheit. Mal angenommen, ich würde um eine Lohnerhöhung kämpfen und - um meinem Chef meine Entschlossenheit klarzumachen - blockierte ich einen Busbahnhof und verhindere damit die Abfahrt zahleicher Busse. Kaum ein Fahrgast würde diese Aktion billigen und unterstützen. Wenn ich aber Busfahrer bin und die selbe Aktion bringe, erwarten alle Verständnis. Wo ist hier die Ausgewogenheit?

Ich meine: Jeder sollte seine Interessen vertreten, ohne anderen damit zu schaden!
 
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trichter

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09.03.2009
2.450
3
Wo ist das Problem?

Das ist doch nun hinreichend erklärt. Die ganzen Kleingewerkschaften sind auf dem Wichtigtuertrip, die Allgemeinheit leidet darunter. Die Tarifparteien werden immer einen Kompromiss finden (müssen). Also sollte das auch ohne Streik gehen. Ich würde ev. mal meinen Verhandlungsführer fragen warum er nicht in der Lage ist ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen. Vielleicht sollte man da einfach Leute mit weniger Affinität zu Kameras und mit mehr Geschick in Sachen Verhandlung hinschicken? (Gilt für beide Seiten)
 
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lumpofant

Reguläres Mitglied
16.06.2011
54
0
HAM, STR
Zitat n-tv vom Dienstag, 08. März 2011 "Das Recht des Stärkeren":

Die GDL spricht gerne von Solidarität, doch es geht der schlagkräftigen Truppe schlicht und ergreifend um Einfluss und Macht. Das Verhältnis zur größeren Gewerkschaft ist – freundlich ausgedrückt – schlecht. Oder um es in den Worten von GDL-Chef Claus Weselsky zu sagen: "Wir haben uns nicht über Jahrzehnte besser organisiert und zusammengehalten, um am Ende die Tarifergebnisse einer schwachen Gewerkschaft zu übernehmen.

Das unterstützt die Aussage von trichter schon recht gut.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.383
9.324
BRU
Anfang 2011 - heute: GDL bestreikt Privatbahnen und bittet die Fahrgäste um Verständnis. Es kommt zu erheblichen Behinderungen.

Februar 2011: Busfahrerstreik im Landkreis. Ver.di bittet um Verständnis. Es kommt zu erheblichen Behinderungen.

April 2011: Streik der kommunalen Müllabfuhr. Ver.di bittet um Verständnis.

August 2011: Fluglotsen wollen streiken und bitten Fluggäste um Verständnis.

August 2011: SSB (Straßenbahn) plant Streik und bittet um Verständnis.

Im Ernst, wieviel Verständnis wird eigentlich noch von uns erwartet? Natürlich ist ein solidarisches Miteinander wichtig und vermutlich haben die einzelnen Interessengruppen in Ihrem Fall auch recht, aber irgendwann ist jedes Verständnis am Ende...und warum müssen immer die Endkunden die Suppe auslöffeln?

Dazu kommt, dass man als Vielflieger ja auch noch von Streiks im Ausland betroffen ist, insbesondere, wenn man häufig in "streikanfällige" Länder fliegt. Und irgendwann reicht es halt bzw. man hat einfach nur noch den Eindruck "schon wieder Streik" - auch wenn die deutschen Fluglotsen noch nie gestreikt haben und ihre Forderungen ja vielleicht noch so berechtigt sind ....

Ich bin mittlerweile zugegeben an einem Punkt, dass es mir allgemein schwerfällt, Verständnis dafür aufzubringen, dass kleine Personengruppen ihre Rechte auf Kosten von Hunderttausenden anderen durchsetzen wollen .... Auch wenn ich andererseits die Forderungen und das Vorgehen der deutschen Fluglotsen eigentlich nicht kritisieren kann und die deutschen Fluglotsen nichts für Streiks anderer können.

PS: Was die Umbuchung von Flügen betrifft: Ich denke, die warten einfach bis auf den letzten Moment (in der Hoffnung, dass es vielleicht doch nicht zum Streik kommt). Was nicht heißt, dass die nicht intern schon an Ersatzflugplänen arbeiten. Ist so zumindest meine Erfahrung von diversen Griechenland-Streiks. Da wurden Flugannullierungen und -änderungen auch meist erst ziemlich spät bekanntgegeben.