Ich denke nicht, dass da großartig Änderungen kommen. Das Geschäft mit Teilzahlungskreditkarten dürfte auch jetzt noch lohnenswert sein. Zwar dürften mehr Leute in die Teilzahlungfalle tappen, aber auch die Ausfallraten dürften gestiegen sein.
Von daher: Ruhig bleiben. Wenn es dann plötzlich heißt: 20 € Jahresgebühr und 2 % Fremdwährungsgebühr dürfte davon auszugehen sein, dass viele zu Advanzia und co. wechseln werden. Noch gibt es ja genug gute Konkurrenz (Advanzia, TF, Norwegian oder Hanseatic, für Santander-Kunden auch Santander).
Was heißt große Änderungen, der ganze Markt für eigenständige, attraktive Kreditkarten in der EU stirbt halt einen langsamen Tod auf Raten.
Die Ursache, gedeckelte Transaktionsgebühren, wurde ja zigmal besprochen. Das wird nicht mehr besser werden.
Ab einem gewissen Punkt kann es sogar wieder interessant werden eine Kreditkarte der eigenen Hausbank zu nehmen. Eigenständige Kreditkartenangebote versuchen einen ja immer mehr gen komplizierte Vollzahlung zu drücken.
Die neue Visa Extra der Berliner Sparkasse als Ersatz für die Amazon Visa ist keine Ausnahme, sondern fast schon die Regel.
Payback Visa, Advanzia, Santander Visa um nur einige zu nennen. Wie soll es auch anders sein, mit Vollzahlern verdient niemand Geld.
Hausbanken bieten Kreditkarten als Zusatzservice zur Kundenbindung an, eigenständige Karten am Markt können nur mit Teilzahlungszinsen ihre Kosten und Renditen erwirtschaften.
Ähnlich wie im Internet, wo gilt if you don't pay for the product you are the product, wäre ich durchaus bereit eine moderate Jahresgebühr zu zahlen und dafür einfach eine zuverlässige, funktionierende Karte zu haben, mit automatischer Vollzahlung jeden Monat und unkomplizierter Erreichbarkeit falls mal was nicht funktioniert. Wieviel will man sich noch verrenken nur um sich 20€ Kartengebühr im Jahr zu sparen?
Privatinvestoren bieten bestimmt nicht viel Geld um das deutsche Kreditkartengeschäft der Barclays zu erwerben um dann NICHT mehr Geld damit zu verdienen und den Kaufpreis wieder reinzuholen, seid mal realistisch. Darauf, dass alles für Bestandskunden so bleibt, kann man sich insbesondere bei einem Wechsel des Eigentümers und was damit normalerweise für Umwälzungen verbunden sind, nicht verlassen.
Bei sovielen Bestandskunden wie Barclays sie in Deutschland hat sind Ertragssteigerungen sicherlich nur möglich, wenn man diese vielen Altkunden auch umstellt um höhere Erträge mit ihnen zu erwirtschaften. Was immer das dann auch heißen wird, besser für die Kundschaft die "Leistungen nutzen, 0€ Gebühren und Zinsen zahlen" will wird's sicherlich nicht.
Sogar die FAZ widmet sich dem Thema:
"Darum werden so viele Kreditkarten eingestellt"
Die Amazon-Kreditkarte steht vor dem Ende. Auch andere Konzerne haben die Ausgabe der beliebten Bonus-Kreditkarten gestoppt. Dafür ist auch die EU mitverantwortlich.
m.faz.net