Diesmal der Sonne entgegen - oder 71 Tage 'The Americas'

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sibi

Erfahrenes Mitglied
03.06.2010
1.146
40
LB/GRZ
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Du postest ja schneller wie ich mit dem lesen durch bin. Ist ja schon fast zu meiner täglichen Lektüre geworden. Danke für deine Bemühungen und freue mich schon wieder auf die Forsetzung
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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7.288
Odessa/ODS/UA
30. Tag; 19.11.2015; Cayo Santa Maria

Nachdem unser gestriges Essen aus dem Frühstück und einem Sandwich bestand, machten wir uns am heutigen Morgen hungrig wie die Löwen auf zum Frühstück.

Im Außenbereich waren die Hälfte der Tische frei – jedoch standen alle mit dreckigem Geschirr voll, niemand machte Anstalten diesen Zustand zu verändern.

Ich fragte höflich, ob man uns einen Tisch säubern könne, worauf nach 10 Minuten eine Servicekraft erschien, das benutzte Geschirr abräumte, einfach frisches auf die völlig verschmutzten und verschmierten Tische stellte.

Meine Bitte auf Säuberung der Tische und Stühle stieß auf völliges Unverständnis, wurde aber dennoch nach einiger Zeit erfüllt.

In Vorfreude gingen wir hinein, um uns Joghurt, Cornflakes und Früchte zu besorgen. Nur hatten wir die Rechnung ohne die revolutionäre Energie Kubas gemacht: Joghurt war aus, Früchte gab es nur aus der Dose. Viva la revolucion!

Aber man ist ja flexibel, meine +1 meinte dass die Croissants gestern durchaus essbar waren – aber die waren heute natürlich auch aus. Orangensaft auch.

So bestellten wir Spiegeleier und kubanischen Kaffee – welcher natürlich ohne Löffel kam. Als die Servicekraft sah, dass wir den Kaffee mit einem Messer umrühren war die Reaktion: keine.

Aber irgendwie scheint das alles außer uns niemanden zu stören – alle machen einen ‚happy’ Eindruck.

Wir glauben, dass dies einen ganz speziellen Grund hat: die AI-Spezialisten – im Gegensatz zu uns Anfängern, Ahnungslosen – laufen den ganzen Tag mit gefüllten Kühlbechern


durch die Gegend, mit aufgedrucktem oder eingraviertem Vornamen. Diese werden in Abständen dem Barmann übergeben, der diese wieder mit Cocktails auffüllt. So kann der AI-Profi den ganzen lieben langen Tag daran nuckeln, am Strand, im Gehen, im Pool – über den Rest möchte ich nicht nachdenken.

So bestellten wir uns heute am Strand auch jeweils einen Cocktail, Pina Colada – und es wirkt! Für die nächsten 30 Minuten wird alles annehmbarer, man vergisst sogar den Fraß.

Zudem wurden wir neugierig, besuchten das angrenzende ‚Memories’-Resort mit 3'000 Betten, 4*-Standard.

Hier der Unterschied:

Unser Strand:


Deren Strand:


Die Liegen sind nur noch aus Plastik, man liegt in Reihen und ganz hinten in den Dünen liegen die ausgedienten Stühle und Liegen herum.

Noch einen Abstecher zu deren Pool, alles viel voller und älter – nicht schön. Dafür gibt es einen Kokosnussspalter,


welcher auf Wunsch den Gästen frische Kokosnüsse überreicht. Lecker, davon nahmen wir eine mit.


Zurück in unsere Anlage. Zwar hatten wir gegen 16 Uhr leichten Hunger – schoben diesen aber beim Gedanken an das Essen beiseite. So genossen wir mit knurrenden Mägen noch etwas den Jacuzzi, relaxten bis zum Abendessen.

Vom Abendessen selbst erspare ich Euch heute die komplette Ausführung – ihr könnt Euch sicher denken wie es war. Deshalb hier nur die Highlights:

‚Salat Caprese’ bestehend aus konservierten Tomaten mit Pseudo-Mozzarella,


eine kubanische Suppe aus Dosengemüse,


total zerkoche Spaghetti mit Tomatensauce, undefinierbares Rindfleischgulasch ‚kubanische Art’ mit kaltem Reis/Bohnen, ein Stück Schweinefleisch a la ‚Schuhsohle’, ebenfalls mit kaltem Reis/Bohnen (nur diesmal neben statt unter dem Fleisch) und zu Abschluss einen Flan, der allerdings wesentlich schlechter war als vorgestern.

Überhaupt, manche Gerichte ziehen sich von morgens bis abends durch die Speisekarte. So findet man den Lachs, den es schon zum Frühstück gab, mittags als Salat und abends als ‚Carpaccio vom Räucherlachs’. Die Quesadillas gibt morgens als Frühstücksvariante, mittags mit Käse und abends mit Käse und Hühnerfleisch. Sieht alles etwas nach Resteverwertung aus.

Hungrige Grüße aus dem Arbeiter- und Bauernparadies!
 

AndreasCH

Erfahrenes Mitglied
06.02.2012
3.711
80
Nach USA jetzt Diät, da macht ja auch die fehlende GYM Benutzung nichts mehr.

Von Karibik bin ich jetzt erstmal geheilt....
 
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capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
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8
CPT
Der "Salat Caprese" ist richtig beeindruckend.

Fehlt nur noch, dass der naechste Stop ein AI-Resort in Venezuela wein wird.
 
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DomRepLove

Reguläres Mitglied
11.09.2015
25
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BER
War vor einigen Jahren mit +1 ebenfall auf Kuba in einem AI Resort und fande das Essen dort hervorragend.
Beim Frühstück beispielsweise konnten wir uns aus selbst gewählten frischen Früchten einen Shake/saft mixen lassen, was bei Euch ja mangelware zu sein scheint.

Habe mit Sicherheit nicht so einen feinen Gaumen wie HON/UA, aber würde es nicht als Grundsatz bezeichnen, dass das Essen auf Kuba in AI Resorts schlecht sein muss.
 
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Daoane

Erfahrenes Mitglied
17.10.2011
1.124
49
MUC
Ich war vor 2 Wochen für ein paar Tage in Kuba. Ich habe allerdings nur in Casas particulares übernachtet und dort zum Teil richtig gutes Essen serviert bekommen, unter anderem ein hervorragendes Abendessen mit Lobsterschwanz aus Hauptgericht für 12CUC. Auch waren die Zimmer immer sauber und ganz nett eingerichtet, man wohnt eben bei normalen Leuten zu Hause.
Dein Problem mit dem Essen beschränkt sich aber nicht nur auf Kuba. Nachdem ich seit einem halben Jahr in Kolumbien wohne freue ich mich schon wenn ich halbwegs gutes Essen bekomme. Klar bekommt man in guten Restaurants hervorragendes Fleisch und überall leckere frische Fruchtsäfte. Man darf aber nicht vergessen, dass Lateinamerika keine sonderlich gehobene Küche hat, was wohl auch an der Ausrottung der ganzen Zivilisationen durch die spanische Eroberung liegt. So ernährt sich der Großteil der Bevölkerung in Kolumbien von Fleisch mit Reis und frittierter Banane, das bekomme ich in leichter Abwandlung jeden Tag zum Mittagessen vorgesetzt.
 
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pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
1.494
127
Ich war vor 2 Wochen für ein paar Tage in Kuba. Ich habe allerdings nur in Casas particulares übernachtet und dort zum Teil richtig gutes Essen serviert bekommen, unter anderem ein hervorragendes Abendessen mit Lobsterschwanz aus Hauptgericht für 12CUC. Auch waren die Zimmer immer sauber und ganz nett eingerichtet, man wohnt eben bei normalen Leuten zu Hause.
Dein Problem mit dem Essen beschränkt sich aber nicht nur auf Kuba. Nachdem ich seit einem halben Jahr in Kolumbien wohne freue ich mich schon wenn ich halbwegs gutes Essen bekomme. Klar bekommt man in guten Restaurants hervorragendes Fleisch und überall leckere frische Fruchtsäfte. Man darf aber nicht vergessen, dass Lateinamerika keine sonderlich gehobene Küche hat, was wohl auch an der Ausrottung der ganzen Zivilisationen durch die spanische Eroberung liegt. So ernährt sich der Großteil der Bevölkerung in Kolumbien von Fleisch mit Reis und frittierter Banane, das bekomme ich in leichter Abwandlung jeden Tag zum Mittagessen vorgesetzt.

versuch doch mal Arepas, mit Käse gefüllt. könnte ich jeden Tag essen. Und wir Spanier haben denen das Essen gelassen, haben nur das Gold mitgenommen, das brauchten die da sowieso nicht.
:LOL:
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
4.052
1.285
DUS, HAJ, PAD
... Man darf aber nicht vergessen, dass Lateinamerika keine sonderlich gehobene Küche hat, was wohl auch an der Ausrottung der ganzen Zivilisationen durch die spanische Eroberung liegt. ...

Für Kolumbien kann ich das nicht beurteilen, für Peru gilt dies aber zum Beispiel mit Sicherheit nicht, siehe auch

https://en.wikipedia.org/wiki/Peruvian_cuisine

Daher ist die Aussage in der Allgemeingültigkeit nicht korrekt. Zumal auch die Küche in Brasilien und Argentinien schon schwer miteinander zu vergleichen sind. Man spricht ja auch nicht von der "europäischen Küche." Genauso wenig Sinn macht es die Vielfalt in Lateinamerika über den sprichwörtlichen Kamm zu scheren.
 

bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.631
1
TXL
...
Wir wollten noch in die ehemalige Kirche ‚de Nuestra Senora de los Dolores’,

in welcher sich eine Rieger-Kloss-Orgel befindet, ein Foto davon für ein Forumsmitglied machen. ...

Rieger-Kloss taugt nicht viel. Leider. Die haben gerade einen Auftrag in Berlin abgewickelt - völliger Müll. Wir haben uns auch an der Ausschreibung beteiligt und sind rausgeflogen, weil wir zu teuer waren. Jetzt ist Rieger-Kloss wieder weg, der Auftraggeber hat schon jemand anderes Nacharbeiten machen lassen und die Orgel geht immer noch nicht. Jetzt haben sie bei uns angefragt, was man denn machen kann. Hervorragendes Beispiel für katastrophales Vergabemanagement. Geiz ist geil - haha.

...wir werden schon irgendwas für uns auftreiben und schlafen heute Nacht mit dem Gewissen, dass drei Hunde nicht hungrig schlafen werden....

(y)
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
31. Tag; 20.11.2015; Cayo Santa Maria - Havana

Endlich raus aus dem Touristengefängnis, zurück nach Havana, einer echten Stadt, mit Geschäften und Restaurants.

Zuerst zum Frühstück – heute gab es sogar wieder Joghurt und frische Papayas, aber keine Croissants – wo wir uns zur Sicherheit ein paar Sandwiches für den Weg schmierten und in ,vom Küchenchef persönlich übergebene, gebrauchte Alufolie einwickelten.

Um 09:30 waren wir auf der Straße, über den Damm zum Festland,


Straßenbenutzungsgebühr bezahlt, Passkontrolle und in Richtung Santa Clara, der Stadt Che Guevaras.

Am Eingang der Stadt liegt das ‚Monumento a la Toma y Accion del Tren blindado’, einem der letzten Schlacht der Revolution gewidmeten Denkmal. Beim ‚Tren Blindado’ handelte es sich um den gepanzerten Zug Batistas, in welchem er Nachschub für die Garnison in Santa Clara schickten wollte, gegen welche Che Guevara mit seinen 150 Rebellen kämpfte.

Zu der Schlacht gibt es zwei konträre Geschichten, die von Che Guevara und seinen Genossen und die von der Gegenseite.
Die von Che Guevara und Kumpanen erzählt von Cleverness und Heldenmut, die der Gegenseite von Bestechung des Kommandanten des Zugs.

Aber egal, auf dem Platz stehen jedenfalls ein paar Wagons


des mit insgesamt 22 Wagons bestückten Zugs sowie der Bulldozer,


mit welchem Che Guevara die Schienen hinter dem Zug abriss, um diesen am Entwischen zu hindern.

Durch die Innenstadt zum ‚Parque Leoncio Vidal’, nach einem Oberst des Zweiten Unabhängigkeitskrieges benannt, an welchem die schönsten Bauten der Stadt,


darunter das ‚Teatro La Caridad’, stehen.


Das Theater aus dem Jahre 1885 ist der Pariser Oper nachempfunden.

Weiter in Richtung ‚Monumento Comandante Ernesto Che Guevara’, einem Pilgerstätte für alle Che-Fanatiker (ich persönlich glaube die haben noch nicht gesehen was aus Kuba geworden ist).


Laut Reiseführer darf man an diesem Ort keine Fotos machen – was absoluter Quatsch ist. Ich fragte sicherheitshalber einen der Beamten des Ministeriums für Innere Sicherheit, welche zahlreich an diesem Platz stehen und die Touristen beobachten. Solange man keinen Beamten aufnimmt, ist ein Foto kein Problem.

Ab diesem Monument führt eine bestens ausgebaut Autobahn zur A-1, welche wir für unseren Rückweg nach Havana nahmen.

Unterwegs einen kubanischen Kaffee getrunken, unsere Omelette-Sandwiches verdrückt und wieder hinein in die Hauptstadt.

Interessant ist, dass die Autobahn direkt in einem der übelsten Bezirke Havanas endet, alles fällt zusammen, die Straßen haben riesige Löcher. Plötzlich fuhr dieses Exemplar neben uns, eine Strech-Limousine – Marke Lada Schiguli.


Auch ohne Navigationssystem fanden wir unseren Weg ohne größere Probleme, erreichten wieder das Casa Particular, in welchem wir schon vor unserem Aufbruch in den Osten Kubas nächtigten.

Die ‚Suite’ war diesmal belegt, uns wurde das ‚Junior Plus’-Zimmer zu 80 CUC zugewiesen.




Ehrlich gesagt gefällt uns dies wesentlich besser als die Suite.

Nach einem hervorragenden Kaffee auf der Veranda


machten wir uns auf den Weg unseren Mietwagen zurückzugeben. Noch kurz an einem Wi-Fi Hotspot vorbei, wo wir dieses Exemplar antrafen:


Selten habe ich einen solchen Schweller gesehen, der hintere Teil wurde einfach nur mit Klebeband zusammengehalten, der vordere von Luft.

Noch eine Tankstelle gesucht, um den roten Flitzer wieder ¾ voll abzugeben. Heute war dies nicht so einfach, ‚Especial’ war an den ersten drei Tankstellen, die wir anliefen, ausverkauft.

Aber irgendwann funktionierte es, wir bekamen unseren Sprit, lieferten das Auto nach 2'144 Kilometern ab, ohne einen Plattfuß gehabt zu haben, ohne Steinschlag in der Windschutzscheibe und ohne Strafzettel. So schlimm und gefährlich wie es in FT dargestellt wird ist Autofahren auf Kuba also nicht.

Kaution vollständig und problemlos zurückerhalten, per US-Straßenkreuzer zurück zur Casa.

Am heutigen Abend wollten wir ins Restaurant ‚Le Chansonnier’ – welches aber leider geschlossen hatte. Also keine Experimente, unser Plan war einfach nur mal wieder richtig gut essen.

So entschlossen wir uns das Restaurant aufzusuchen, an welchem wir an unserem ersten Abend in Havana vorzüglich gespeist hatten. Demzufolge ging es zu Fuß zum Restaurant ‚Otramaneralahabana’.

Es war zu schön wieder in ein zivilisiertes Restaurant zu kommen, stylish, freundliche und aufmerksame Bedienungen.

Als Begrüßung gab es heute eine Creme von der Ananas mit Reis und gebratenen Salamistückchen, lecker, nicht zu süß.


Weiter ging es mit der hervorragenden Cebiche, welche wir schon das letzte Mal hatten, einem vorzüglichen Oktopus-Carpaccio


und sehr cremigen, geschmackvollen Schinken-Kroketten.


Diese waren übrigens besser als die in Spanien servierten, nicht so stark frittiert, weniger fettig.

Meine +1 nahm als Hauptgericht wieder den Thunfisch, ich entschied mich heute für das Schweinefilet in Thymiansauce mit gebratenen Bananen, Paprikaschoten und Bittergemüse.


Dieses Gericht war ein Traum, das Fleisch butterzart, die Sauce intensiv und speziell mit der gebratenen, süßlichen Banane eine wunderbare Komposition.

Wer also sagt, man könne auf Kuba nur schlecht essen – liegt falsch, völlig!

Von 11 Abenden haben wir nun 3x hervorragend gegessen, 2x gut, 1x ‚geht so’ und 5x unterirdisch. Um gut zu essen muss man um einfach ‚Hotels’ (die sind immer staatlich und müssen ihre Zutaten vom staatlichen Zulieferer beziehen) und staatlichen Restaurants einen weiten Bogen machen.

Für ein Dessert waren wir zu satt.

Auf dem Weg zurück zur Casa fiel uns das Nachtleben der Einheimischen auf. Diese sitzen oft in Gruppen mit einem CD-Recorder vor dem Haus, hören kubanische Musik und lassen die Bacardi-Flasche kreisen.

Noch eine TuKola Zero, an welche wir uns mittlerweile gewöhnt haben – und so lassen wir unseren letzten Abend in Havana ausklingen.
 
Zuletzt bearbeitet:

ahasia

Erfahrenes Mitglied
13.05.2011
274
1
HAM
machten wir uns auf den Weg unseren Mietwagen zurückzugeben. Noch kurz an einem Wi-Fi Hotspot vorbei, wo wir dieses Exemplar antrafen:


Selten habe ich einen solchen Schweller gesehen, der hintere Teil wurde einfach nur mit Klebeband zusammengehalten, der vordere von Luft.


Also wirlklich ! Ausgerechnet in diesem Zusammenhang das Bild von deiner +1 doppelt zu posten :LOL: :stop:
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
32. Tag; 21.11.2015; Havana - Miami

Nach 11 Tagen ist es an der Zeit Kuba den Rücken zu kehren.

Kuba war für uns ein ‚Lifetime-Experience’, etwas das wir auf keinen Fall missen möchten. Ich bin wirklich froh, dass ich uns dies vor Öffnung des Landes ermöglichen konnte.

Ja, das Essen war schlecht – aber die Eindrücke überwältigend, haben selbst mein Weltbild wieder etwas zentriert. Jeder der verklärt dem Sozialismus, der Planwirtschaft hinterhertrauert oder auch nur ein Che Guevara T-Shirt anzieht, sollte für 2 Wochen nach Kuba geschickt werden – der wäre geheilt von der Idee des realexistierenden Sozialismus.

Natürlich bekommt der Pauschaltourist, welcher per Charterflug anreist, per staatlichem Organisator in sein völlig von der Außenwelt abgeschottetes AI-Resort gebracht wird, ein oder zwei Wochen im permanenten Alkoholrausch am Strand verbringt, davon wenig mit. Man muss sich schon ein Auto mieten und das Land auf eigene Faust erkunden, vor allem die östliche Hälfte der Insel sehen.

Würde ich nochmals nach Kuba fliegen? Ja, aber erst in ca. 10 Jahren, wenn sich etwas geändert hat. Einmal ist ein ‚Muss’, ein zweites Mal nicht.

So nahmen wir heute früh unser Frühstück zusammen mit ein paar Kanadiern ein, packten unsere 3 Koffer und nahmen ein vorbestelltes privates Taxi zum Flughafen, Terminal 3, CUBANA Check-In.

Bei Ankunft, wie gewünscht drei Stunden vor Abflug, waren die Schalter schon geöffnet, die Schlange für Y sehr lang


– einen C-Schalter gab es nicht. Also gefragt und sofort an die Reihe gekommen.

Da wir unsere Tickets vor dem 1. Mai 2015 gekauft hatten, war bei uns die Departure-Tax noch nicht inkludiert – also mussten wir zum CUBANA-Schalter und 25 CUC/Person Gebühren entrichten, bekamen dafür auch unsere Eintrittskarten für die VIP-Lounge.

Mit der Quittung wieder zum Schalter, Boardingpässe erhalten


und durch Passkontrolle (nichts los) und Security innerhalb von weniger als 10 Minuten in den Abflugbereich, wo wir unsere verbliebenen CUC in Duty-Free-Waren anlegten.

Weiter in die VIP-Lounge, in welcher strenges Fotoverbot herrscht.

Trotzdem schaffte ich es ein paar Fotos der Lounge




und des überschäumenden Essensangebots zu machen.


Wenigstens gibt es im gesamten Flughafen Wi-Fi, so dass wir das Restguthaben unserer Wi-Fi Karten aufbrauchen konnten, 2.5 Stunden in einer ‚VIP-Lounge’ bei Wasser können sich hinziehen.

Zur planmäßigen Abflugzeit war noch immer kein Boarding angesagt – und wir wurden langsam nervös. Bei pünktlicher Ankunft hatten wir knapp 3 Stunden Transferzeit in Cancun, um durch die Passkontrolle zu kommen, das Gepäck entgegenzunehmen, von Terminal 2 zu Terminal 3 zu kommen, für unseren Flug mit AA einzuchecken und zum Gate zu kommen.

10 Minuten später, also 45 Minuten nach eigentlicher Boardingzeit, ging es endlich los, wir duften Einsteigen. Neben uns stand diese recht neue Antonov.


Die Einreiseformulare gab es natürlich nur auf Spanisch und auf dem Taxi-Way durften wir warten bis 5 Flugzeuge gelandet waren, erst dann durfte die geleaste A320 mit einer Stunde Verspätung abfliegen.

Die Y war sehr gut gefüllt, die C mit 6/8 besetzt.

Kaum auf Reiseflughöhe gab es auch schon ein kleines Mittagessen und eine TuKola Zero, die letzte.


Meine +1 bekam als Nachtisch noch dieses Leckerchen vom Hintermann.


Obwohl wir so spät abgeflogen waren, betrug die Verspätung nur 20 Minuten.

Mit dem Bus zum Terminal, vorbei an einem Oldtimer,


wo wir von einem Sicherheitsbeamten zur Passkontrolle eingeteilt wurden. Diese war nach 10 Minuten erledigt, wir lagen nun gut in der Zeit. Dass allerdings die Gepäckausgabe so lange dauern würde, daran hatten wir nicht gedacht.

Draußen wurde jeder Koffer einzeln aufs Band gelegt und von einem Polizeihund inspiziert. Wenn das Band im Außenbereich mit Gepäckstücken gefüllt war, wurden diese Koffer nach innen geschickt, dann das Band gestoppt. Priority-Tag half natürlich nichts, nach 40 Minuten hatten wir unsere Koffer zusammen.

Nun hatten wir noch eine Stunde und 15 Minuten bis zum Abflug unseres Anschlussfluges. Gepäck durchleuchten lassen und mit den Gepäckwagen in die Ankunftshalle, wir wollten schnell zu Terminal 3 hinüberlaufen. Aber daraus wurde nichts – die Gepäckträgermafia nahm uns draußen sofort die Gepäckwagen ab und wir standen mit unseren Gepäckstücken dumm da.

Als neuer Plan, Taxi. Raus aus Terminal 2 und ein Taxi gesucht. US$ 20 von Terminal 2 zu Terminal 3 – Wucher! Aber welche Chance hat man. Ja, es gibt einen kostenlosen Bus – doch dann wäre unser Flug weggewesen.

In den sauren Apfel gebissen und uns von der Taximafia abzocken lassen, welcher uns dann an der Ankunft des Terminal 3 herauslies.

Um die Ecke gelaufen, in die Halle geeilt, noch 1 Stunde und 5 Minuten bis Abflug. Zum Business-Class Schalter


und dort von der freundlichen AA-Dame erfahren, dass unser Flug 45 Minuten Verspätung hat. Klasse!

Schon hatten wir unsere Boardingpässe in der Hand,


gingen hinauf zur Security, welche auch nach 5 Minuten erledigt war.

Nun denkt ihr: AA + C = Lounge? Nee, nix da! Cancun hat nur eine Airport-Lounge, und da muss man Eintritt zahlen.

Die Alternative war das Geld in einem Restaurant in der Abflughalle anzulegen –


und das taten wir.

Wir bestellten Fejitas,


frisch zubereitete Guacamole,


Nachos und echte Coca Cola Light, verputzen alles mit Heißhunger. Nach Kuba ist es einfach wunderschön sich irgendwo hinsetzten, bestellen und essen zu können. Luxus pur!

Ab zum Gate, da um 18:05 das Boarding begann – nur war noch kein Flugzeug dort. Um 18:30 dockte es endlich an und um 19:00 saßen wir auf unseren Plätzen, wobei Reihe 3 bei AA die erste Reihe in der 737 NG darstellt.

Die Sitze sind wirklich sehr gut, mit großer Beinfreiheit und hervorragendem Verstellbereich, so mit das Beste was ich auf einem Kurzstreckenflug in Amerika erlebt hatte.

Auf dem 80 Minuten-Hüpfer, welcher wegen Gewitter sehr, sehr holprig war, gab es eine Getränkerunde und eine Auswahl von Popcorn, Nüssen und Keksen. Alles ging sehr zügig, wohl auch weil die C nur zu 50% gefüllt war.

Nach Landung war dann auch kein Gate frei und wir durften nochmal 30 Minuten warten.

In Miami angedockt und zur Immigration. Da meine +1 ein Visum für die USA hat, mussten wir in die extrem lange Schlange für ‚Visitors’. So standen wir eben solange wie der Flug dauerte, um durch die sehr freundliche Passkontrolle zu kommen, unser Gepäck entgegennehmen zu können.

Zum Glück keine Zollkontrolle – das wäre mit kubanischen Zigarren und kubanischem Rum extrem blöd gewesen. Mit der Bahn zum Car Rental Centrum, wo uns bei SIXT statt eines gebuchten X1 ein BMW X5 gegeben wurde.


Mit 2 Stunden Verspätung kamen wir endlich um 23 Uhr bei unseren Freunden, wo wir die nächsten Nächte nächtigen an.




Kurz frischgemacht und los ging es, in Richtung Wynwood, dem neuen angesagten District Miamis.

Dort war noch bis 3 Uhr Party angesagt, ein DJ aus London legte sehr guten Trance im hippen Club ‚Bardot’ auf. Überhaupt, Miami, hat wenig mit den USA zu tun, in den Clubs wird geraucht, und nicht zur Zigaretten, was man am Geruch klar erkennt.

So schloss sich der gestrige, recht anstrengende Tag gegen kurz vor 4, wir waren fertig.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
33. Tag; 22.11.2015; Miami

Nachdem der gestrige Tag anstrengend und die Nacht lang war, gingen wir den heutigen Sonntag extrem relaxt an.

Um 11 Uhr hatten wir einen Tisch zum Sonntagsbrunch im traditionellen ‚The Biltmore’-Hotel, zur Leading-Gruppe gehörend.


Man hat die Wahl zwischen einem Frühstücks- und einem Mittag-Buffet. Unsere Freunde und meine +1 entschieden sich für die Mittagvariante,




ich beließ es bei einem Coke Zero, sah vom Essen ab. Warum? Ich versuche diese Buffets zu vermeiden, da sie einen, hat man einmal den Preis bezahlt, zu übermäßiger Nahrungsaufnahme verleiten. Zudem langweilt mich solches Essen immer mehr – einfach nichts Außergewöhnliches.

Stattdessen nahm ich am frühen Nachmittag lieber etwas interessantes zu mir, worüber ich in einem Foodblog gelesen hatte. Das ‚La Camaronera’, in Little Havana’ gelegen, ist bei Einheimischen für seine Fischgerichte und Sandwiches bekannt.

Im Inneren tümmelten sich am heutigen Sonntag viele hispanische Familien, ließen es sich schmecken.


Ich bestellte eine Combo bestehend aus Fisch-Reis, Shrimps und frittierten grünen Platanen.


Gewürzt mit der auf dem Tisch stehenden scharfen Sauce sehr lecker.

Weiter zu Publix und dort Früchte, Granola, Joghurt, Gemüse und einen Dip für die nächsten Tage eingekauft. Verstört waren wir mal wieder vom riesigen Angebot an zukünftigem Müll: Einweggeschirr.


Fertiggemacht für den Abend


und schon starteten wir zu einer kleinen Tour durch South Beach.

Zuerst auf einen Cocktail an die Bar des SLS Hotels.


Wow, 2 Cocktails und 2 Coke Zero zu US$ 80 inkl. Trinkgeld.

Kurz das The Setai angeschaut, sehr stylish


und anschließend zum Abendessen ins Chinesische Restaurant des W Hotels (ihr könnt Euch denken, dass ich das Restaurant nicht ausgewählt hatte).


Sehr kalt im Innenraum, gefühlt Gefrierschrank – und die Lilien gaben einen extrem penetranten Geruch ab.

Zwei nicht herausragende Vorspeisen




und im Anschluss zwei nicht viel bessere Hauptgerichte, eine Ente


sowie eine komplett geschmacksneutraler Fisch.

Sehr Hip, sehr angesagt und sehr teuer – aber beim besten Willen nichts Besonderes und das Geld nicht wert.

Weiter zu einer Bar auf einer Dachterrasse, mit tollem Ausblick.


Hier lagen die Cocktails dann schon bei US$ 32 – pro Glas.

Noch kurz in ‚the Bathroom’, eine angesagte Lounge

und weiter in den ‚Market’, eine von außen völlig unscheinbare Location. Wenn man die Türe öffnet ändert sich dieser Eindruck – im Inneren ein sehr hübsch gemachtes koreanisches Restaurant.


Dort aßen wir als Absacker noch ein Mochi, Reisteig gefüllt mit verschiedenen Eissorten – in diesem Falle ‚Rote Bohne’, ‚Mango’, ‚Macha-Tee’ und ‚Sesam-Schokolade’.
(kein Foto – die waren zu lecker und schon verputzt bevor ich auf die Idee kam ein Foto zu machen)

Das war es auch schon vom heutigen Sonntag. Wir wünschen Euch einen guten Wochenbeginn.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
34. Tag; 23.11.2015; Miami

Ein sehr relaxter Reisetag, den ich damit begann ein spätes Frühstück für meine +1 und mich zuzubereiten, frische Früchte geschnipselt, Greek Joghurt, Honig und Granola dazugemischt.

Interessant vor der Türe war der Größenvergleich unseres X5 mit einem normalen US-Pick-Up. So klein kann ein X5 wirken.


Unsere Freunde waren gegen 13:00 schon wieder hungrig und so ging es ins ‚Hillstone’ in Coral Gables


– wo wir den beiden bei einer Coke Zero beim Mittagessen zuschauten


und US$ 10 fürs Parken berappten.

Ich musste noch schnell bei T-Mobile vorbei, da mein Prepaid-Monat nun vorbei war. Nochmal US$ 60 wollte ich für die verbleibenden Tage in den USA nicht ausgeben, entschied mich deshalb für einen ‚Pay-as-you-Go’-Tarif, zahlte US$ 3 Service-Fee und US$ 10 für 1 GB Daten – natürlich zzgl. Steuern.

An einem CVS vorbei, in welchem mich besonders die immense Auswahl an Glückwunschkarten beeindruckte.


Der Nachmittag verging mit Wäschewaschen bevor wir am frühen Abend nach Coconut Grove fuhren. Ich erinnere mich an Coconut Grove noch vor 20 Jahren, ein Ort mit Straßencafés, Läden von lokalen Designern. Heute hat sich dies leider völlig gewandelt – internationale Modeketten machen den Hauptteil der Geschäfte aus.

Wir setzten uns in den Außenbereich eines Cafés, wollten einen Kaffee trinken. Aber nichts da, man muss etwas Essen, um draußen sitzen zu dürfen. Will man in einem Café nur einen Kaffee muss man sich nach drinnen setzten.

Egal, aufgestanden und nächstes Café aufgesucht und verwunderlicherweise einen sehr, sehr guten Espresso bekommen, stark und hervorragend vielfältig im Geschmack. Wer einen guten Kaffee in Miami möchte, sollte ins ‚Panther Coffee’ in Coconut Grove gehen.

Meine +1 war vom Fashion-Angebot so enttäuscht, dass sie nichts kaufen wollte. Das will etwas heißen!

Am Abend ging es in eines unserer All-Time Favorites, dem ‚Shorty’s BBQ’ am Highway 1.


Zwar hat Shorty’s mittlerweile mehrere Outlets in Miami, aber das am Highway 1 ist das Original, eine Institution.

Hinein in die Räucherhöhle


und an einem Tisch auf der Bank Platz genommen.

Wir bestellten aus der Speisekarte eine Auswahl, die hervorragend saftigen (und fettigen) Maiskolben,


Maisbrot (für mich zu süß) und frittierte grüne Tomaten (ein bisschen Gemüse muss schon sein)


bevor es an die Hauptgerichte ging.


Vor allem die Baby Back Ribs waren sehr gut, weich und saftig, ohne dass das Fleisch vom Knochen abfiel.


Obwohl das Hühnchen meiner +1 etwas zu trocken war, war sie dennoch glücklich – denn sie bekam eine Kartoffel mit Sauercreme.


An den Besuch bei Shorty’s erinnert man sich noch eine ganze Weile, denn danach stinkt man selbst wie aus einem BBQ-Ofen.

Miami empfinden wir beide übrigens als preislich überzogener als Manhattan. Ein Cocktail kann schon mal US$ 50 inkl. Steuern und Trinkgeld kosten, ein Mittagessen für 2 ohne Alkohol US$ 200. Hier haben die Touristen und das Drogengeld aus Mittel- und Südamerika ganze Arbeit geleistet.

Das war es auch schon von diesem relativ ereignislosen Tag.
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.337
117
MUC
Ich frage mich, was es mit den Frauen auf sich hat? Meine +1 und auch die -1en davor waren alle immer glücklich sobald es eine Kartoffel mit Sauercreme gab....
 
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