32. Tag; 21.11.2015; Havana - Miami
Nach 11 Tagen ist es an der Zeit Kuba den Rücken zu kehren.
Kuba war für uns ein ‚Lifetime-Experience’, etwas das wir auf keinen Fall missen möchten. Ich bin wirklich froh, dass ich uns dies vor Öffnung des Landes ermöglichen konnte.
Ja, das Essen war schlecht – aber die Eindrücke überwältigend, haben selbst mein Weltbild wieder etwas zentriert. Jeder der verklärt dem Sozialismus, der Planwirtschaft hinterhertrauert oder auch nur ein Che Guevara T-Shirt anzieht, sollte für 2 Wochen nach Kuba geschickt werden – der wäre geheilt von der Idee des realexistierenden Sozialismus.
Natürlich bekommt der Pauschaltourist, welcher per Charterflug anreist, per staatlichem Organisator in sein völlig von der Außenwelt abgeschottetes AI-Resort gebracht wird, ein oder zwei Wochen im permanenten Alkoholrausch am Strand verbringt, davon wenig mit. Man muss sich schon ein Auto mieten und das Land auf eigene Faust erkunden, vor allem die östliche Hälfte der Insel sehen.
Würde ich nochmals nach Kuba fliegen? Ja, aber erst in ca. 10 Jahren, wenn sich etwas geändert hat. Einmal ist ein ‚Muss’, ein zweites Mal nicht.
So nahmen wir heute früh unser Frühstück zusammen mit ein paar Kanadiern ein, packten unsere 3 Koffer und nahmen ein vorbestelltes privates Taxi zum Flughafen, Terminal 3, CUBANA Check-In.
Bei Ankunft, wie gewünscht drei Stunden vor Abflug, waren die Schalter schon geöffnet, die Schlange für Y sehr lang
– einen C-Schalter gab es nicht. Also gefragt und sofort an die Reihe gekommen.
Da wir unsere Tickets vor dem 1. Mai 2015 gekauft hatten, war bei uns die Departure-Tax noch nicht inkludiert – also mussten wir zum CUBANA-Schalter und 25 CUC/Person Gebühren entrichten, bekamen dafür auch unsere Eintrittskarten für die VIP-Lounge.
Mit der Quittung wieder zum Schalter, Boardingpässe erhalten
und durch Passkontrolle (nichts los) und Security innerhalb von weniger als 10 Minuten in den Abflugbereich, wo wir unsere verbliebenen CUC in Duty-Free-Waren anlegten.
Weiter in die VIP-Lounge, in welcher strenges Fotoverbot herrscht.
Trotzdem schaffte ich es ein paar Fotos der Lounge
und des überschäumenden Essensangebots zu machen.
Wenigstens gibt es im gesamten Flughafen Wi-Fi, so dass wir das Restguthaben unserer Wi-Fi Karten aufbrauchen konnten, 2.5 Stunden in einer ‚VIP-Lounge’ bei Wasser können sich hinziehen.
Zur planmäßigen Abflugzeit war noch immer kein Boarding angesagt – und wir wurden langsam nervös. Bei pünktlicher Ankunft hatten wir knapp 3 Stunden Transferzeit in Cancun, um durch die Passkontrolle zu kommen, das Gepäck entgegenzunehmen, von Terminal 2 zu Terminal 3 zu kommen, für unseren Flug mit AA einzuchecken und zum Gate zu kommen.
10 Minuten später, also 45 Minuten nach eigentlicher Boardingzeit, ging es endlich los, wir duften Einsteigen. Neben uns stand diese recht neue Antonov.
Die Einreiseformulare gab es natürlich nur auf Spanisch und auf dem Taxi-Way durften wir warten bis 5 Flugzeuge gelandet waren, erst dann durfte die geleaste A320 mit einer Stunde Verspätung abfliegen.
Die Y war sehr gut gefüllt, die C mit 6/8 besetzt.
Kaum auf Reiseflughöhe gab es auch schon ein kleines Mittagessen und eine TuKola Zero, die letzte.
Meine +1 bekam als Nachtisch noch dieses Leckerchen vom Hintermann.
Obwohl wir so spät abgeflogen waren, betrug die Verspätung nur 20 Minuten.
Mit dem Bus zum Terminal, vorbei an einem Oldtimer,
wo wir von einem Sicherheitsbeamten zur Passkontrolle eingeteilt wurden. Diese war nach 10 Minuten erledigt, wir lagen nun gut in der Zeit. Dass allerdings die Gepäckausgabe so lange dauern würde, daran hatten wir nicht gedacht.
Draußen wurde jeder Koffer einzeln aufs Band gelegt und von einem Polizeihund inspiziert. Wenn das Band im Außenbereich mit Gepäckstücken gefüllt war, wurden diese Koffer nach innen geschickt, dann das Band gestoppt. Priority-Tag half natürlich nichts, nach 40 Minuten hatten wir unsere Koffer zusammen.
Nun hatten wir noch eine Stunde und 15 Minuten bis zum Abflug unseres Anschlussfluges. Gepäck durchleuchten lassen und mit den Gepäckwagen in die Ankunftshalle, wir wollten schnell zu Terminal 3 hinüberlaufen. Aber daraus wurde nichts – die Gepäckträgermafia nahm uns draußen sofort die Gepäckwagen ab und wir standen mit unseren Gepäckstücken dumm da.
Als neuer Plan, Taxi. Raus aus Terminal 2 und ein Taxi gesucht. US$ 20 von Terminal 2 zu Terminal 3 – Wucher! Aber welche Chance hat man. Ja, es gibt einen kostenlosen Bus – doch dann wäre unser Flug weggewesen.
In den sauren Apfel gebissen und uns von der Taximafia abzocken lassen, welcher uns dann an der Ankunft des Terminal 3 herauslies.
Um die Ecke gelaufen, in die Halle geeilt, noch 1 Stunde und 5 Minuten bis Abflug. Zum Business-Class Schalter
und dort von der freundlichen AA-Dame erfahren, dass unser Flug 45 Minuten Verspätung hat. Klasse!
Schon hatten wir unsere Boardingpässe in der Hand,
gingen hinauf zur Security, welche auch nach 5 Minuten erledigt war.
Nun denkt ihr: AA + C = Lounge? Nee, nix da! Cancun hat nur eine Airport-Lounge, und da muss man Eintritt zahlen.
Die Alternative war das Geld in einem Restaurant in der Abflughalle anzulegen –
und das taten wir.
Wir bestellten Fejitas,
frisch zubereitete Guacamole,
Nachos und echte Coca Cola Light, verputzen alles mit Heißhunger. Nach Kuba ist es einfach wunderschön sich irgendwo hinsetzten, bestellen und essen zu können. Luxus pur!
Ab zum Gate, da um 18:05 das Boarding begann – nur war noch kein Flugzeug dort. Um 18:30 dockte es endlich an und um 19:00 saßen wir auf unseren Plätzen, wobei Reihe 3 bei AA die erste Reihe in der 737 NG darstellt.
Die Sitze sind wirklich sehr gut, mit großer Beinfreiheit und hervorragendem Verstellbereich, so mit das Beste was ich auf einem Kurzstreckenflug in Amerika erlebt hatte.
Auf dem 80 Minuten-Hüpfer, welcher wegen Gewitter sehr, sehr holprig war, gab es eine Getränkerunde und eine Auswahl von Popcorn, Nüssen und Keksen. Alles ging sehr zügig, wohl auch weil die C nur zu 50% gefüllt war.
Nach Landung war dann auch kein Gate frei und wir durften nochmal 30 Minuten warten.
In Miami angedockt und zur Immigration. Da meine +1 ein Visum für die USA hat, mussten wir in die extrem lange Schlange für ‚Visitors’. So standen wir eben solange wie der Flug dauerte, um durch die sehr freundliche Passkontrolle zu kommen, unser Gepäck entgegennehmen zu können.
Zum Glück keine Zollkontrolle – das wäre mit kubanischen Zigarren und kubanischem Rum extrem blöd gewesen. Mit der Bahn zum Car Rental Centrum, wo uns bei SIXT statt eines gebuchten X1 ein BMW X5 gegeben wurde.
Mit 2 Stunden Verspätung kamen wir endlich um 23 Uhr bei unseren Freunden, wo wir die nächsten Nächte nächtigen an.
Kurz frischgemacht und los ging es, in Richtung Wynwood, dem neuen angesagten District Miamis.
Dort war noch bis 3 Uhr Party angesagt, ein DJ aus London legte sehr guten Trance im hippen Club ‚Bardot’ auf. Überhaupt, Miami, hat wenig mit den USA zu tun, in den Clubs wird geraucht, und nicht zur Zigaretten, was man am Geruch klar erkennt.
So schloss sich der gestrige, recht anstrengende Tag gegen kurz vor 4, wir waren fertig.