39. Tag; 28.11.2015; Orlando – St. Maarten
Nach nur zwei Stunden Schlaf wurden wir unsanft vom Wecker aus unseren Träumen gerissen.
Nachdem wir uns frisch gemacht, gepackt, ausgecheckt und das Gepäck in den X5 gewuchtet hatten, fuhren wir los in Richtung MCO Flughafen, 15 Minuten vom Hyatt Place entfernt.
Dummerweise hat SIXT sein Büro nicht direkt am Flughafen, sondern ‚Off-Location’ – weshalb wir etwas zusätzliche Zeit eingeplant hatten.
Um 5 stand der Mietwagen auf dem Hof, das Shuttle wartete schon, so dass wir bereits um 05:30 vor Terminal B, dem Check-In-Bereich von American Airlines abgesetzt wurden.
Der Mitarbeiter am Check-In war heute etwas pingelig, ließ 71.5 lbs. nicht durchgehen, so dass wir noch schnell etwas umpacken mussten. Getan und Boardingpässe für beide Flüge erhalten.
Ab zur Security. Was hier los war habe ich selten gesehen, der gesamte Bereich war mit Wartenden verstopft. Zum Glück gab es ganz links eine Priority-Schlange, zwar auch noch recht lang – aber wesentlich kürzer als der Rest.
So schafften wir es bis 06:10 per Bahn zum Abflugbereich. Da gestern das Abendessen ausfiel waren wir nun hungrig. Lounge gab es natürlich nicht, McD ebenfalls Fehlanzeige.
Im Foodbereich
hatte man die Wahl zwischen einer Joghurtbude (Joghurt mit Früchten und Granola, klein, zu US$ 10.79 plus Steuern), einem Mexikaner (Frühstück-Burritos), einem ‚nature’s table’ Laden (bei dem alles nicht besonders frisch aussah) und Wendy’s. Wir dachten, dass Wendy’s wahrscheinlich das kleinere Übel ist,
bestellten 2 Frühstücke.
Diese waren allerdings noch geschmacksneutraler als McD oder Burger King – nur die Kartoffeln waren ganz lecker. Zur Erinnerung: wir hatten Hunger!
Weiter zu Flugsteig 39, wo wir auf unseren Kurzstreckenhüpfer nach Miami warteten. Während meine +1 an meiner Schulter bereits nach 2 Minuten in Tiefschlaf fiel, versuchte ich wach zu bleiben, den Flug nicht zu verpassen.
Pünktlich um 7 Uhr durften zuerst alle Personen mit Rollstuhl (ich schreibe bewusst nicht ‚im’ Rollstuhl – da einige der Rollstuhlsitzer noch per pedes am Gate ankamen, sich dann erst in den Rollstuhl setzten) sowie deren Angehörige ins Flugzeug.
Upgrades wurden reichlich vergeben – ich denke außer uns hat niemand für First Class auf diesem 30-Minuten-Flug bezahlt.
Beim Flugzeug handelte es sich um einen 737-800,
Der Vogel war innen schon ganz schön runtergekommen und verdreckt.
Ich zeigte dies dem Flugbegleiter höflich worauf dieser mir ein paar feuchte Tücher in die Hand drückte. Ich fragte ihn ob ich das nun reinigen sollte – worauf er mir antwortete, dass er dies bestimmt nicht tue, er wäre hier nicht zum Putzen angestellt. Wenn ich darauf bestünde würde er nun jemanden zum Putzen anfordern. Dies tat ich dann auch, aus Prinzip – worauf seine Kollegin antrapte, um die Blinds abzuwischen.
Wir waren so müde, dass wir selbst vom Start nichts mitbekamen, schon selig schliefen. Nur kurz vor Ankunft wurde ich dann doch noch wach, der zum Putzen nicht angestellte Flugbeleiter war wohl eher zum Lachen und laut Reden angestellt – auf jeden Fall kenne ich jetzt die, nach seiner Meinung, besten Sushi-Restaurants Orlandos.
An D40 angedockt und zum Admirals Club bei D30 gelaufen. Aber – als hätten wir es nicht schon geahnt – AA findet auch hier wieder einen Grund weshalb man als C-Class Pax nicht in die Lounge darf: auf Karibikflügen gibt es keinen Zugang, egal welche Klasse man fliegt.
Ich verstehe das System von AA nicht. Da kauft man teure Tickets und darf trotzdem nicht in die Lounge? Ich weis schon weshalb ich diese schmuddelige Airline mit unfreundlichem Personal in der Vergangenheit wann immer möglich gemieden hatte. Und so werde ich es mit AA und OneWorld auch weiter halten.
Zu Gate 36, dort bis zum Boarding unseres Fluges AA2219 nach St. Maarten Platz genommen.
Das Boading begann zeitig. Wir nahmen als eine der Ersten auf den Plätzen 3A und 3B Platz.
Diesmal war der Flug nicht überbucht, so dass es weniger Upgrades gab, die C-Class nicht ganz voll wurde, der Flieger ebenfalls nicht im Besten Zustand.
Wir starteten in Richtung Westen, hatten nochmals einen schönen Blick auf Miami
und kurz darauf die vorgelagerten Inseln bzw. Riffe.
Zuerst gab es etwas zu trinken sowie Nüsse,
später ein kleines Mittagessen, entweder Chicken-Salad
oder Ravioli.
Während das Huhn viel zu trocken war, konnte man die Ravioli durchaus essen. Zwar zu weich, wie meist in den USA, aber ordentlich im Geschmack.
Das Beste waren aber definitiv die Schoko-Cookies.
Nach 1.5 Stunden Flug wurde es extrem wackelig, selten solche Turbulenzen erlebt. Der Kapitän teilte mit, dass dies bis zur Landung so sein würde, wir für die verbleibende Stunde nicht mehr auf die Toilette könnten.
Trotzdem verschliefen wir den Rest des Fluges – wir waren einfach nach 2 Stunden Schlaf zu müde.
Kurz vor Landung bekamen wir noch die winkenden Menschen am Strand mit, setzten dann sehr hart am SXM-Flughafen auf.
Natürlich gab es eine Außenposition
und wir durften zum Terminal laufen. Dies hatte ich auch schon lange nicht mehr erlebt.
Hinein und als erste zur Passkontrolle, wo die Dame meiner +1 den Stempel auf einen nicht dafür vorgesehene Seite drückte.
So schnell wir durch die Passkontrolle kamen, so lange dauerte es bis unser Gepäck auf dem Band lag, trotz Priority-Tag.
In der Ankunftshalle befinden sich die üblichen Car-Rental-Schalter, nur SIXT war nicht zu sehen. AVIS klärte uns auf: statt eines Schalters sitzt eine Dame in orangenem T-Shirt vor dem Terminal, ruft das Shuttle, welches einen nach 10 Minuten Warten zum 2 Minuten entfernten Büro bringt.
Gebucht hatte ich einen Hyundai i20, welchen wir auch bekommen sollten. Erst nachdem ich alles Gepäck verstaut hatte, wurde mir mitgeteilt, dass wir ein größeres Auto bekämen. Aber Sport tut ja gut – also alles wieder ausgepackt und in das andere Auto geworfen.
Unser Hyundai Elantra hat erst 14'000 Kilometer auf der Uhr, ist aber außen bereits überall völlig zerbeult und zerkratzt. Mir soll es ohne Versicherung Recht sein.
Ein Navigations-System gibt es natürlich nicht – dafür eine Karte und Erklärung wie man zum Ziel, in unserem Fall ‚Oyster Pond’, kommt. Dies war wirklich einfach, vor allem da man von Kreisverkehr zu Kreisverkehr fährt.
Nur am Schluss wurde es dann doch noch schwierig, wir mussten unsere Unterkunft finden. Diesmal war es nämlich kein Hotel und kein B&B, sondern über AirBnB gebucht – ich wollte dies mal ausprobieren.
Die Fotos im Internet waren toll, mit herrlichem Ausblick, die Reviews der bisherigen Gäste auch. So mühte sich unser Hyundai Automatik den Berg nach oben, in L. Leider reichte dies nicht, wir mussten zudem die Klimaanlage ausschalten, sonst hätte er es nicht nach oben geschafft.
Schließlich fanden wir das Haus, klingelten und wurden eingelassen.
Erwartet wurden wir von einer Französin in den Mitt-50ern, in langem wallenden Kleid und ihren 8 Katzen. Das Haus und die Lage sind zwar einmalig
– aber besonders sauber war es nicht.
Wir wurden dann zu unserem Zimmer geführt, im Erdgeschoss – das ich als Keller bezeichnen würde, neben der Garage!
Wie man sieht ist der Eingangsbereich nicht sonderlich gepflegt, französisch eben.
Das Zimmer ist in Wirklichkeit leider nicht so hübsch wie auf den Fotos im Internet,
das Badezimmer etwas kahl und gebrauchter Seife bestückt.
Auch die Küche, nicht mehr die Neueste, Rost überall.
Das Schlimmste war allerdings die mangelnde Sauberkeit, ob auf dem Boden oder am völlig verstaubten Deckenventilator. Ich ging also nach oben, teilte diesen Mangel mit. Die Dame des Hauses kam bewaffnet mit einem Besen und einem Betttuch, welches sie über unser Bett legte, bevor die den Deckenventilator abfegte, trocken. Wenn ihr gesehen hättet was da runterfiel – der wurde bestimmt seit 2 Jahren nicht mehr geputzt.
Aber wir waren einfach zu fertig, um uns eine neue Unterkunft zu suchen, auch wenn diese hier gar nicht geht. AirBnB, für mich gestorben!
Wieder runter nach Oyster Pond, auf die französische Seite, um uns mit ein paar Lebensmitteln für das Frühstück einzudecken. Im Ort gibt es einen kleinen Supermarkt, der meist französische Produkte anbietet.
Wir verließen den Tante-Emma-Laden mit 2 Tüten, inklusive Moskitospray und EUR 45.50 ärmer. Um lokale Früchte zu erstehen, mussten wir nochmals 5 Kilometer weiter. Wir kauften lokale Ananas, Grapefruit, Bananen, Papaya und Mangos, zu US$ 16. Alles nicht besonders günstig auf Sint Maarten.
Zudem fühlt sich meine +1 nicht besonders wohl, die Menschen und der viele Müll sowie die ausgeschlachteten Autos am Straßenrand machen ihr Angst. Auch ich muss gestehen, dass ich von der Verwahrlosung entsetzt bin.
Am Abend waren wir zu müde, um noch eine Strecke bis zu einem ordentlichen Restaurant zu fahren. Also ging es, so wie wir waren, wieder den Berg runter (ich hoffe die Bremsen halten die paar Tage durch). Über die Holländisch-Französische Grenze, welche durch einen stinkenden Abwasserkanal markiert wird, zur ‚BZH Creperie’, welche von außen einen einladenden Eindruck macht.
Wir nahmen im Garten Platz,
bekamen die Speisekarte überreicht und bestellten 2 Coke Light. Keine Ahnung warum, aber das Coke Light war völlig ohne Geschmack.
Wir bekamen eine Pizza
mit zu dickem Boden und zu viel Käse, im Elektroofen gebacken. Brrrrr!
Auch der ‚Caesar Salad’ (links) hatte mit einem echten Caesar Salad so viel zu tun wie American Airlines mit einer 5*-Airline. Tomaten, zu viel Dressing, furchtbar.
Wir aßen ein bisschen davon, bezahlten die Zeche und fuhren wieder den steilen Berg zu unserer Absteige.