Diesmal der Sonne entgegen - oder 71 Tage 'The Americas'

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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
41/3. Tag; 30.11.2015; St. Maarten – Saba – St. Maarten

Ruckzuck ging es los, ans Ende des Runways, gedreht, Bremsen rein, Vollgas bis die Maschine vibrierte und Bremsen losgelassen. Ich würde schätzen, dass wir nach ca. 350 Metern, 50 Meter vor Ende des Runways, in der Luft waren.

Kaum in der Luft teilte uns der 1. Offizier mit, dass wir es eine Minute vor offiziellem Sonnenuntergang und damit Schließung des Flughafens geschafft hätten.

Der Flug war wieder sehr angenehm, sehr ruhig – und so landeten wir 12 Minuten später (statt 130 Knoten auf dem Hinflug schafften wir knapp 170 Konten auf dem Rückflug) am SXM-Flughafen.


Wieder Außenposition, aber diesmal sehr weit vom Terminal entfernt. Und so ging es per Kleinbus zum Terminal, wo wir 17:55 ankamen.

Wir wussten, dass SIXT um 18:00 schließt – also Füßen in die Hand genommen, durch die Passkontrolle zur SIXT-Station gerannt. Natürlich hatten diese um 18:02 bereits geschlossen, unser Auto stand aber vor dem verschlossenen Tor, der Schlüssel klebte, wie versprochen, unter dem vorderen Nummernschild.

Gewendet – und schon standen wir im Stau, alleine 30 Minuten bis wir über die neue Brücke waren (ca. 3 Kilometer Fahrstrecke). Auch in Simpson Bay ging es nicht voran, die Hauptstraße war wegen eines bewaffneten Raubüberfalls auf eine Tankstelle von der Polizei gesperrt.

Über Seitenstraßen, welche keinen sehr sicheren Eindruck machten, in Richtung Nord-Osten. Nun hatten wir so viel Zeit im Stau verloren, dass wir ein ‚Frischmachen’ vor dem Abendessen vergessen konnten – denn auf St. Maarten schließen die meisten Restaurants bereits um 21:30.

Also ging es direkt nach Quartier d’Orleans, wo wir das Restaurant ‚Mom’s Kitchen’ ausprobieren wollten. Nach 1.5 Stunden Fahrt standen wir vor dem Restaurant, leer, keine Gäste, dazu ein Schild ‚Pizza’. Nein, das musste nicht sein - und so fuhren wir weiter zu ‚Yvette’s Restaurant’, wo wir schon gestern hervorragend gespeist hatten.

Heute war das Restaurant sehr gut besucht,


es wurde für uns ein extra Tisch aufgestellt.

Als Vorspeise bestellten wir heute einen Lobster (also Langusten)-Salat und ‚stuffed Crab Back’, wozu wieder das hervorragende ‚Brot’ serviert wurde.


Beide Gerichte waren sehr, sehr gut – vor allem der Lobster-Salad mit hausgemachtem Dressing. Aber auch das Brot, fettig, lecker!

Hungrig wie wir nach dem heutigen Tag waren bestellte ich zwei Hauptgerichte, denselben Fisch wie gestern für +1, Ochsenschwanz-Ragout auf kreolische Art für mich.


Wow, der Ochsenschwanz war ein Gedicht, zart, von tollem Geschmack. Dazu etwas Reis & Bohnen, die scharfe Sauce – ich hätte mich reinsetzten können.

Nach diesem opulenten Mahl ging es zurück ins unsere Bude, wo wir 14 Stunden nach Abfahrt wieder ankamen.

Eines haben wir heute gelernt: wir hätten statt auf St. Maarten mehr Zeit auf Saba verbringen sollen. Zwar gibt es dort fast keinen Strand (und Taucher sind wir auch nicht), aber die Insel ist das, was ich mir von der Karibik erträumt hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:

hannes08

Erfahrenes Mitglied
19.08.2011
3.887
320
GRZ
Danke wieder mal!
Für meine SXM (und Umgebung) Reise im Jänner kann ich sehr brauchbare Infos entnehmen.
2 volle Tage SXM (Hotel beim Maho Beach) scheinen vollkommen genug zu sein.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
42/1. Tag; 01.12.2015; St. Maarten

Manche Tage verlaufen anders als geplant – aber beginnen wir von vorne:

Für die Drecksbude hatten wir 3 Tage über AirBnB im Voraus bezahlt, den 4. Tag wollten wir cash mit der Besitzerin begleichen. Davon nahmen wir jedoch Abstand und ich suchte uns eine neue Bleibe für die letzte Nacht. Die Auswahl war leider so kurzfristig sehr begrenzt. Ich wählte ein hübsches Resort im Süden der Insel – und wurde informiert, dass unter 2 Nächten keine Buchung angenommen wird. Nun wurde es sehr kurzfristig, ich musste schnell etwas finden. So nahm ich am Morgen über booking.com eine Buchung im ‚Hevea Hotel’ in Grand Case vor, 3* mit ordentlichen Bewertungen in TA und booking.com, für ein Deluxe-Zimmer.

Da heute unser 3. Jahrestag ist, bereitete ich meiner +1 (wie eigentlich jeden Morgen der letzten Tag) einen wunderbaren Fruchtsalat zu. Nur ging jetzt auch noch der Abfluss der Spüle in dem ‚Apartment’ kaputt, das Wasser lief unten auf den Fußboden).

Um kurz vor 11 brachen wir auf, wieder alles Gepäck in den Hyundai Accent (mir fiel erst heute auf, dass es kein Elantra ist) und bei durchwachsenem Wetter


nach Grand Case.

Das ‚Hevea Hotel’ liegt an der Hauptstraße


– leider auf der falschen Seite, also nicht am Strand (Google Maps zeigt Strandseite an), eine kleine Enttäuschung. Immerhin war das Personal freundlich und wir sahen insgesamt drei Hotelmitarbeiter am Putzen – Hoffnung auf eine saubere Unterkunft keimte auf.

Für ein neu renoviertes Hotel wirkt alles schon etwas gebraucht, aber nach der letzten Unterkunft traumhaft. Das Deluxe-Zimmer befand sich wieder im Untergeschoss, schön groß, aber etwas dunkel. Wir fragten nach einem Zimmer im Erdgeschoss und bekamen ein günstigeres, kleineres Standardzimmer gezeigt. Dies gefiel meiner +1, vor allem wegen des Moskitonetzes über dem Bett viel besser und wir griffen zu.

Für den Preis (EUR 95/Nacht) hübsch gemacht, wirklich neu renoviert – wenn auch schon wieder mit ein paar Abnutzungsspuren, was am Klima liegen mag.




Das neu renovierte Badezimmer ist klein, aber nett und vor allem blitzsauber.


Vor dem Zimmer befindet sich die Terrasse,


auf welcher man schön sitzen und auch rauchen kann, ein großes Plus.

Nun wurde es Zeit zum Flughafen aufzubrechen, laut Internet kam KLM heute fast 30 Minuten zu früh rein.

Nach knapp 30 Minuten kamen wir am Flughafenstrand an, parkten das Auto wieder an derselben Stelle wie vor 2 Tagen, gingen in die Sunset-Bar,


bestellten einen Espresso und ein Coke Light zu US$ 7 und warteten auf die Ankunft der 747.

Um 12:15 war es schon so weit, KLM flog in einem großen Bogen auf SXM zu. Schnell von der Bar an den Strand, um den Vogel zu erwischen.
 

HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
42/2. Tag; 01.12.2015; St. Maarten

Nachdem KLM gelandet war und die MD 80 der Insel-Air abgeflogen war

gab es keine weiteren Highlights mehr, so dass wir zu dem hervorragenden BBQ-Stand in Simpson Bay fuhren. Leider mussten wir erfahren, dass die Ribs erst gegen 13:30 gar sind. So fuhren wir hungrig zurück in Richtung Grand Case, um den Rest es Tages zu entspannen.

Die Rechnung hatten wir aber ohne einen in den USA lebenden Brasilianer gemacht, der in seinem Hyundai i10 Mietwagen den Berg hinuntergeschossen kam. Genau als wir in der Linkskurve waren, um den Berg hochzufahren


hörten wir ein kräftiges Quietschen und sahen einen i10, der die Kurve mit dieser Geschwindigkeit unmöglich nehmen konnte. So krachte dieser in die hintere Türe und den Radlauf unseres Accent wobei sich auch gleich der Reifen mitverabschiedete – Platten.


Der i10 sah vorne auch nicht viel besser aus.


Zum Glück hielt ein Taxifahrer und verständigte SIXT. Der andere Wagen war ohne Versicherung bei einem No-Name-Anbieter gemietet, der kein Interesse zeigte vorbeizukommen. Die vorbeikommende Polizei informierte uns, dass man nur Unfälle mit Personenschaden aufnähme und fuhr weiter.

Nach ca. 30 Minuten kam der Chef von SIXT persönlich, nahm mit uns den Unfall auf, sprach mit dem Eigentümer der anderen Autovermietung. Da die Sachlage klar war, gab es auch keine weiteren Probleme und nachdem der Reifen von einem Jugendlichen gewechselt war, fuhren wir weiter.

Das funktionierte leider nicht, der Reifen schabte im Radlauf. Umgedreht und zu SIXT am Flughafen wo wir, nachdem wir das Auto vollgetankt hatten, einen anderen weißen Accent (mit mehr Kilometern auf der Uhr – aber in wesentlich besserem Zustand) erhielten.

Der Chef von SIXT teilte mir mit, dass es für mich keine Probleme gäbe, die Versicherung wäre verständigt, der komplette Schaden für beide Autos plus Nutzungsausfall würde von der Kreditkarte des Unfallgegners abgebucht.

Nun war es bereits 15:30, wir waren hungrig und ich hatte Kopfschmerzen. Zurück nach Grand Case, noch schnell Baguette und Croissants eingekauft, so dass wir uns ein paar Sandwiches zubereiten konnten.

Da sich heute unser Zusammenkommen das dritte Mal jährte, wollte ich meine +1 in ein gehobenes Restaurant mit guter Küche ausführen. TA und die französische Besitzerin unseres Hotels um Rat gefragt – und für das ‚L’Auberge Gourmande’ entschieden.

Um kurz nach 20 Uhr machten wir uns zu Fuß auf den Weg, 5 Minuten die Einbahnstraße, an welcher auch unser Hotel liegt, hinauf. Hier befinden sich viele nette Läden, Galerien und die besten Restaurants der Stadt, meist französische Bistrot-Küche.

Das ‚L’Auberge Gourmande’ liegt bei TA auf Platz #3, wobei #1 und #2 eine ähnliche Küche bieten. Uns gefiel es schon von außen sehr gut,


erhielten auf Wunsch einen Tisch auf der Terrasse zur Straße.


Zur Feier des Tages starteten wir mit einem ‚Kir Vin Blanc’, nach unserem Geschmack der Variante mit Blubberwasser vorzuziehen.

Die Speisekarte war typisch französisch, vielleicht ein bisschen 80er-lastig.

Wir entschieden uns als Vorspeisen für eine Lobster-Bisque


und ein Vol-au-vent mit Shrimps und lokalem Muschelfleisch in einer Lobster-Bisque-Sauce.


Die Lobster-Bisque war umwerfend, sehr intensiv im Geschmack, perfekt in der Konsistenz. Auch die Kombination mit dem gerösteten Weißbrot und der Schnittlauchsahne hervorragend umgesetzt.

Das Vol-au-vent war definitiv hausgemacht, die Füllung exzellent, die Sauce lecker. Leider war der Teller nicht genügend vorgewärmt, so dass die Sauce sehr schnell kalt wurde. Schade – aber Meckern auf hohem Niveau.

Als Hauptgericht wählte meine +1 Entenstopfleber mit karamellisiertem Apfel auf einer Reduktion von Sauternes-Wein,


Ich entschied mich für die Froschschenkel ‚Provencale’, mit ordentlich Knoblauch und Petersilie – eines meiner Lieblingsgerichte.


Die Entenstopfleber war von hervorragender Qualität und perfekt gebraten (sieht leider auf dem Foto dunkler aus als sie in Wirklichkeit war), in Einheit mit dem süßen Apfel und der köstlichen Sauce so wie man sich dieses Gericht vorstellt.

Auch meine Froschschenkel waren sehr gut, vielleicht in etwas zu viel Butter angebraten und dadurch relativ fettig. An die Froschschenkel in meinem Lieblingsrestaurant, der ‚L’Auberge de la Mole’ in La Mole kamen sie jedenfalls nicht heran.

Auf ein Dessert, so sehr ich mir auch eines wünschte, musste ich leider verzichten – es war einfach kein Platz mehr vorhanden. Manchmal wünsche ich mir für meinen Magen eine kleine Schublade: wenn sie voll ist könnte man sie einfach ausleeren und weitergenießen.

Wir erhielten noch einen kleinen Digestive auf das Haus – dieser war auch dringend nötig! Rum, in welchen Banane und Vanille eingelegt wurde,


relativ süß, mehr an Likör erinnernd, lecker.

Zurück ging es noch am Strand vorbei, mit hübschen Blick auf die Lichter von Anguilla, zum Hotel. Generell fühlt man sich in Grand Case sehr sicher, geschätzt alle 50 Meter steht ein Sicherheitsmann auf der Straße.

Zum Abschluss noch eine Einschätzung zu Sint Maarten bzw. St. Martin:
Der SXM-Flughafen ist schon ein Erlebnis, das man mitgenommen haben sollte. Auch der Tagestrip nach Saba, ein ‚Muss’.

Allerdings würde ich nicht in Flughafennähe wohnen wollen, zu überlaufen, zu hässlich, zu laut. Besser ein wesentlich günstigeres Zimmer in Grand Case (gefällt uns besser als der holländische Teil der Insel) und ein Mietwagen (kostet ja nicht gerade viel auf St. Maarten). Wären wir vom ersten Tag an im ‚Hevea Hotel’ in Grand Case mit seinen hübschen Läden & Restaurants gewesen, uns hätte St. Martin besser gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Danke fuer den Reisebericht. Ich bin erst am Anfang und studiere den Ostkuestenteil. Sehr informativ.
Auch auf die Gefahr hin, dass es mir uebel genommen wird. Die USA sind wie sie sind. Natuerlich ist nicht alles Gold was glaenzt. Armut sieht man sehr deutlich auf den Strassen von NYC, insbesondere in den Nachtstunden, z.B. 3 Uhr morgens an der Suedspitze von Manhatten. Aber auch die USA sind nicht von der Wirtschaftskrise verschont geblieben.
Vielleicht bringen dann Vergleiche auch nichts. Ich habe allerdings auch einige Gebaeude am Central Park mit denen aus Moskau verglichen. So unterschiedlich sind, zumindest die alten Gebaeude, dann doch nicht. Und auch in Moskau kann man sehr viel Armut sehen. Man muss eben nur die Augen aufmachen und hinsehen.
Dennoch, danke schoen fuer den guten Bericht.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
43. Tag; 02.12.2015; St. Maarten - Kingston

Um 07:30 saßen wir mit nüchternem Magen in unserem unfallfreien Mietwagen und machten uns auf Richtung Flughafen. Bis Marigot ging es wieder im Schritttempo, im normalen St. Maarten-Stau. Komischerweise lichtete sich der Verkehr am ersten Kreisverkehr und wir kamen zügig weiter in Richtung Flughafen, wo wir um 08:15 vor dem SIXT-Büro eintrafen.

SIXT öffnet um 8:00, laut Info am Vortag und laut Tafel der Öffnungszeiten – jedoch nicht im realen Inselleben. Ein paar Minuten gewartet – nichts. Also zum Terminal gefahren, unerlaubt das Auto abgestellt und mit Sack & Pack hinein zum Check-In von ‚Caribbean Airlines’ für unseren Flug nach Kingston.

Keine Schlange bei Y und C, hervorragend. Der Mitarbeiter war sehr freundlich, alles ging sehr schnell.

Für diesen Flug hatte ich Y Klasse gebucht, denn der Aufpreis für C war mit über US$ 500 zu hoch und brachte zudem keine Erhöhung der Freigepäckgrenze auf 32 kg pro Gepäckstück. So mussten wir heute für unser Übergepäck bezahlen, ganze US$ 250 (US$ 25 für ein zusätzliches Gepäckstück sowie jeweils US$ 75 für ‚heavy luggage’). Die Bezahlung zog sich allerdings hin, die Mitarbeiterin am Ticket-Schalter verstand es einfach nicht.

Boardingpässe in der Hand


und wieder zum Auto, zu SIXT gefahren. Allerdings ließ sich dort um 09:10 noch immer niemand blicken. Was machen? So ging ich zum Ticket-Büro von WinAir gegenüber, übergab dem Sicherheitsmann den Schlüssel des Autos, bat ihn diesen bei SIXT abzugeben sobald diese öffnen.

Zu Fuß zum Terminal und innerhalb von 5 Minuten durch Pass- und Sicherheitskontrolle.

Natürlich war +1 hungrig und ich besorgte ihr einen Kaffee und ein Croissant im Flughafencafé.


Sehr pünktlich begann das Boarding und wir stiegen mit als erste ein. Zu unserer Verwunderung war der Flieger bereits gut besetzt


– wir erfuhren dass Flug BW 456 nur einen Zwischenstopp in SXM einlegt, eigentlich ein Flug NYC – Kingston ist.

Handgepäck verstaut und auf 19A und 19B Platz genommen. Selbstverständlich war 19C besetzt und so saß ich etwas eingeklemmt als wir pünktlich in Richtung Berge starteten.

Während des Starts sah ich nochmals das SIXT Büro – das Tor war noch immer verschlossen, das Auto stand da wo ich es abgestellt hatte, 2.5 Stunden nach eigentlicher Öffnungszeit. Wer also einen frühen Flug (vor 13 Uhr) hat, sollte nicht unbedingt bei SIXT mieten – die anderen Autovermietungen haben sowieso bessere Autos.

Irgendwann gab es sogar etwas zu Essen,


Hühnchen irgendwas mit Reis & Gemüse sowie eine Packung Kekse. Das Hühnchen war sogar essbar, nicht mal trocken. Der Reis war zwar eine Pampe aber dafür waren die Kekse mit Schokofüllung ein Hit.

2 Stunden später war unser Y-Erlebnis auch schon beendet, wir landeten am KIN-Airport,


machten an einer Gate-Position fest.

Nichts wie raus, denn gegenüber hatte gerade BlueJet angedockt, die Schlange an der Immigration versprach lang zu werden.

Die Immigration ist in ‚Visitors’, also uns, und ‚Jamaicans’ aufgeteilt, eine gute Idee. Denn bei ‚Visitors’ war so gut wie nichts los – bei ‚Jamaicans’ staute es sich dafür bis zum Eingang der Halle. Wer jetzt aber denkt, dass in Jamaica irgendetwas schnell geht, der liegt falsch. Geschlagene 30 Minuten für ca. 15 Personen, bei drei geöffneten Schaltern.

Wenigstens waren die Koffer schon da und wir machten uns auf zum Zoll. Am roten Schalter stehen wieder alle ‚Jamaicans’ in langen, langen Schlangen – für uns war das Erlebnis nach 1 Minute am grünen Schalter erledigt.

Ab zu AVIS, dem ersten Büro im Ankunftsbereich.

Hier wurde ich zuerst aufgeklärt, dass ich die Versicherung zu US$ 25/Tag zukaufen müsse, da AMEX keine Mietwagenversicherung auf Jamaica bietet. Die weitere Prozedur war wieder sehr langwierig – wahrscheinlich kaufe ich zuhause ein Auto schneller als ich in Jamaica eines angemietet hatte, wieder über 30 Minuten.

Upgrade? Pustekuchen! Man hätte einen Corolla und Upgrades würde es nur geben wenn die gebuchte Kategorie nicht verfügbar wäre. Ich verwies auf meine Karte und dass mir ein Upgrade zustünde – worauf die Managerin uns einen RAV4 gab.

Hinaus zum Parkplatz, wo ein relativ alter Toyota auf uns wartete,


70'000 Kilometer auf der Uhr, total zerkratzt, der Lack schon matt. Nach einem kompletten Funktionstest aller Lichter, der Scheibenwischer uns auch der Hupe durften wir vom Hof. Natürlich ohne Karte – so etwas hat AVIS nicht.

So war es dann auch relativ schwer den Weg zu unserem Hotel zu finden. Aber die Menschen auf der Straße waren alle sehr freundlich und hilfsbereit (wobei es wirklich schwer ist das lokale ‚Englisch’ zu verstehen), so dass wir schließlich das gebuchte Hotel, das ‚Eden Wellness & Spa’ fanden.


Es handelt sich hier um einen exklusiven Spa-Komplex mit zwei Restaurants und ein paar Zimmern.


Der Empfang war superfreundlich, die Angestellten sehr hilfsbereit – auch was Restaurantempfehlungen anging. Nach einem Welcome-Drink ging es zum Zimmer.

Diese befinden sich alle in einem Komplex auf der Dachterrasse des Hauses,
URL=http://cloud.directupload.net/24Ka]
direct.php
[/URL]

sind geräumig und in gutem Zustand. Vor allem das Bett ist groß und mit einer sehr guten Matratze ausgestattet






– allerdings mit über US$ 200 auch nicht gerade günstig.

Was man auf Jamaica wegen fehlender oder nicht lesbarer Straßenschilder dringend braucht ist mobiles Internet, um Google-Maps für Navigation nutzen zu können. Also fuhren wir nach New Kingston, die Innenstadt, und besorgten uns eine lokale SIM-Karte mit 1GB Daten zu US$ 13 (Pass nicht vergessen). Auch auf dieser Fahrt wieder ein sehr positiver Eindruck, alles sauber, keine kaputten Autos am Straßenrand, die Gebäude in gutem Zustand.

Nachdem wir uns etwas erholt hatten ging es am Abend wieder in Richtung Innenstadt, um typisch jamaikanische Küche zu genießen. Ausgewählt hatten wir ‚Scotchies Jerk Center’, wo es angeblich das beste jamaikanische BBQ geben solle (wurde auch vom Hotelpersonal bestätigt).

Google Maps führte uns zuerst in die falsche Straße, aber die freundlichen Jamaikaner erklärten uns den richtigen Weg.

Schon auf dem Parkplatz war Stau, ein gutes Zeichen. Auto auf dem bewachten Parkplatz abgestellt und zum Restaurant. Hier steht man in einer Schlange, studiert die aushängende Speisekarte


und wartet darauf, dass man seine Bestellung bei einer Dame hinter einem Fenster abgeben kann.


Uns wurde eine Portion Schweinefleisch, ein halbes Huhn, Mango-, Tamirad- und Pfeffersauce, ‚Festival’ (frittiertes Maisbrot) und ‚Bammy’ (Fladenbrot aus Maniok) empfohlen. Meine +1 wollte noch einen Maiskolben und ich nahm noch einen süßen Kartoffelkuchen.

Im Anschluss wartet man mit seiner Nummer an einem Tresen, an welchem das Bestellte zusammengestellt wird. Nebenan befindet sich der ‚Grillraum’,


eine Räucherhöhle, in welcher das Fleisch über viel Rauch, abgedeckt durch Wellblech gart.

Wir nahmen unser Tablett in Empfang


und setzten uns an einen der Tische, packten unsere Überraschungen aus.


‚Jerky’ bedeutet soviel wie ‚trockenes Fleisch’ – und das trifft es auch in etwa. Es ist wirklich trocken, man benötigt schon eine der Saucen damit es wirklich lecker ist. Der Geschmack hat mit reinem ‚Grillen’ wenig zu tun – eher mit geräuchertem Fleisch. Die Haut des Huhns war fantastisch, dick, zäh und voller Geschmack – ich hätte bei einer Blindverkostung auf Schweinekruste getippt.

Das Huhn war dem Schwein auf jeden Fall vorzuziehen, war noch etwas saftiger. Aber vor allem die Saucen machten es aus, die extrem scharfe Pfeffersauce, die fruchtige Mango-Sauce und süßlich-scharfe Tamirad-Sauce.

Ein echter Hit waren Bammy und Festival. Das süßliche Festival speziell in Kombination mit Huhn und Pfeffersauce, Bammy mehr mit Schwein und Tamirand-Sauce.

Der süße Kartoffelkuchen... Naja, eben Kartoffelstärke mit Zucker uns Zimt, nicht unser Ding.

Das Essen war zwar lecker und interessant – aber es war kein Wow-Erlebnis wie Chili-Crab in Singapore bei Jumbo-East-Coast oder Tandori-Chicken in Mumbai bei Peshawri.

Google-Maps führte uns direkt zurück zum Hotel, viel schneller als auf dem Hinweg, wo wir den Abend nun ausklingen lassen.

Was wir bisher, an diesem halben Tag, von Jamaica gesehen haben gefällt uns wesentlich besser als auf den anderen Inseln.
 
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keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
2.091
993
Hier wurde ich zuerst aufgeklärt, dass ich die Versicherung zu US$ 25/Tag zukaufen müsse, da AMEX keine Mietwagenversicherung auf Jamaica bietet.

Bist Du sicher, dass das stimmt? Mir habe sie im Sommer bei Avis in Jamaica das gleiche erzählt. MasterCard würde keinen Schutz bieten. Ich habe das energisch bestritten und dann hat die Stationsmanagerin bei der LH CC Service in Deutschland angerufen. Und siehe da alles kein Problem, Jamaica war nicht ausgeschlossen. Ich denke, für viele amerikanische CC mag das Argument stimmen, für europäische ist das Risiko wohl sehr überschaubar und daher auch nicht ausgeschlossen, da ja nur sehr wenige Kunden in Jamaica ein Auto mieten.

P.S. Es ist echt interessant wie unterschiedlich die Wahrnehmungen/Erfahrungen sind. Ich fand Jamaica unglaublich anstrengend und schmutzig. Während ich St. Maarten als sehr schön in Erinnerung habe. Danke für den sehr unterhaltsamen Reisebericht!
 
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Hanseat

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04.11.2010
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1
BRE
Danke für den super Reisebericht. Ich lese immer total hungrig mit und kann es gar nicht erwarten, endlich zum Mittagessen gehen zu können. Obgleich das in der Kantine immer eher von mauer Qualität ist...

Was man auf Jamaica wegen fehlender oder nicht lesbarer Straßenschilder dringend braucht ist mobiles Internet, um Google-Maps für Navigation nutzen zu können.

Ich nutze bei soetwas immer CityMaps2Go (Ulmon). Das Offlinekartenmaterial ist fix herunter geladen und man kann damit wunderbar nach Karte fahren. Insbesondere da man mit GPS immer sieht wo man gerade ist. Damit bin ich schon durch die wildesten Gegenden sicher gefahren (y)
 
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koelntom

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09.10.2011
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Wenn man bedenkt wie gering meist der Aufpreis für ein Mietwagen mit ordentlicher Versicherung ist kann ich es einfach nicht verstehen, naja gut das euch nix passiert ist.
 
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TachoKilo

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21.02.2013
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Berlin (West) - TXL
Wenn man bedenkt wie gering meist der Aufpreis für ein Mietwagen mit ordentlicher Versicherung ist kann ich es einfach nicht verstehen, naja gut das euch nix passiert ist.
Und was willst du jetzt damit sagen? Dass man im Schadensfall mit zwei Versicherungen besser bedient ist? HON/UA mietet nicht ohne Versicherung, er hat nur schon eine und möchte keine unnötige zweite bezahlen.
 
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bluesaturn

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27.05.2014
3.738
351
Ich nutze bei soetwas immer CityMaps2Go (Ulmon). Das Offlinekartenmaterial ist fix herunter geladen und man kann damit wunderbar nach Karte fahren. Insbesondere da man mit GPS immer sieht wo man gerade ist. Damit bin ich schon durch die wildesten Gegenden sicher gefahren (y)
Me too. Allerdings sehr muehsam Karten in den USA runterzuladen. Das schien mir immer nur fuer kleine Gebiete moeglich. Ansonsten hilft ja immer noch ein gutes altes GPS mit Karte (aka Garmin und co)
 
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TachoKilo

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21.02.2013
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51
Berlin (West) - TXL
Verstehe, der Unfall war ja schon "gestern", deshalb hatte ich den gar nicht mehr auf dem Schirm. Aber klar das meint er wohl. Da es hier zuletzt um die Versicherung auf Jamaica ging, hatte ich die Aussage darauf bezogen. Kann man ja auch mal ein kurzes Zitat einfügen finde ich.
 
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TachoKilo

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21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Me too. Allerdings sehr muehsam Karten in den USA runterzuladen. Das schien mir immer nur fuer kleine Gebiete moeglich. Ansonsten hilft ja immer noch ein gutes altes GPS mit Karte (aka Garmin und co)
Oder einfach deren App auf dem Smartphone. Zumindest bei TomTom ist das jetzt in der neuen App hervorragend gelöst. Alle Karten sind inklusive und können je nach Bedarf heruntergeladen werden. 75km pro Monat sind für den Gelegenheitsnutzer sogar kostenlos. Wie deren Abdeckung von Jamaica ist, vermag ich allerdings nicht zu sagen.
 
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koelntom

Erfahrenes Mitglied
09.10.2011
1.883
27
Ich vermute das sich koelntom eher über den Unfallverursacher gewundert hat. Dieser hatte keine Versicherung.
Richtig
Verstehe, der Unfall war ja schon "gestern", deshalb hatte ich den gar nicht mehr auf dem Schirm. Aber klar das meint er wohl. Da es hier zuletzt um die Versicherung auf Jamaica ging, hatte ich die Aussage darauf bezogen. Kann man ja auch mal ein kurzes Zitat einfügen finde ich.

Nächstes mal
 
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HON/UA

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28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Habe eben mit SwissCard telefoniert und erfahren, dass der Versicherungsschutz bis CHF 80'000 mit einer SB von CHF 400 in jedem Land außer dem Land des Wohnsitzes enthalten ist, egal ob ich mit der AMEX-Karte oder der MC-Karte (aus demselben Paket) bezahle.

Jetzt darf ich heute zu AVIS fahren und mir meine US$ 150 wieder zurückholen. Wieder Zeitverlust, Freude! (((
 

schlauberger

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
2.433
204
Habe eben mit SwissCard telefoniert und erfahren, dass der Versicherungsschutz bis CHF 80'000 mit einer SB von CHF 400 in jedem Land außer dem Land des Wohnsitzes enthalten ist, egal ob ich mit der AMEX-Karte oder der MC-Karte (aus demselben Paket) bezahle.

Jetzt darf ich heute zu AVIS fahren und mir meine US$ 150 wieder zurückholen. Wieder Zeitverlust, Freude! (((

Lass Dir die Bestätigung am besten faxen oder mailen, sonst glauben die das bei Avis eh nicht...
 
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waduda

Neues Mitglied
28.05.2012
23
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ZRH
Habe eben mit SwissCard telefoniert und erfahren, dass der Versicherungsschutz bis CHF 80'000 mit einer SB von CHF 400 in jedem Land außer dem Land des Wohnsitzes enthalten ist, egal ob ich mit der AMEX-Karte oder der MC-Karte (aus demselben Paket) bezahle.

Jetzt darf ich heute zu AVIS fahren und mir meine US$ 150 wieder zurückholen. Wieder Zeitverlust, Freude! (((

Hier findest Du die Bestimmungen auch online (Seite 6):
https://www.miles-and-more-cards.ch...n_Express_Platinum_Gold_Golf_Visa_Gold_en.pdf

Und an dieser Stelle besten Dank für diesen schönen Reisebericht!
 
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crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.060
813
Der Dank gebührt dieses Mal der Schriftform - das Einschweben der747ist definitiv das,Highlight- ich stand 2012 direkt. drunter...Wirklich eine geile Location!:D
 
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