56. Tag; 15.12.2015; Iquitos – Lima
Dank AVIANCA klingelte der Wecker bereits um 02:30. Wie kann man einen Eineinhalbstundenflug auf 5 Uhr verlegen? Selbst für das Taxi mussten wir einen 100%-Aufschlag bezahlen – sonst wäre niemand bereit gewesen uns um 03:30 am Hotel abzuholen.
Pünktlich eine Stunde vor Abflug waren wir am Flughafen, wir sahen eine relativ lange Schlange vor dem Check-In.
Dank Lifemiles (und Dank des Forums!) gab es für uns C-Klasse-Tickets, also zum leeren Business-Class Check-In.
Aber auch hier war Warten angesagt – denn jeder Koffer von jedem Fluggast wurde geöffnet und manuell von Sicherheitskräften durchsucht. Erst dann durfte man zum Schalter.
Der sehr freundliche Mitarbeiter checkte uns ein, übergab unsere Bordkarten.
Sehr schnell waren wir in der Abflughalle wo das Boarding bereits um 40 Minuten vor der Abflugzeit begann. Bei AVIANCA funktioniert das C-Preboarding einwandfrei und wir liefen als erste zum Airbus A320.
Diesmal war der Flieger in besserem Zustand, die Sitze zwar dieselben wie auf dem letzten Flug – aber neuer.
In der C waren wir die einzigen regulären Fluggäste, nur die Tochter des Piloten und 3 unaccompanied children wurden noch in die C gesetzt. Erst dachten wir ‚OMG’ – aber so gut erzogene Kinder hatten wir selten erlebt.
Die Stewardess war superfreundlich zu den Kindern, erklärte speziell für diese alle Sicherheitsvorkehrungen.
Pünktlich waren wir in der Luft und nach kurzer Zeit wurde ein kleines Frühstück serviert.
Wichtiger war uns allerdings der Kaffee.
Auch für alle Kinder war ein Business-Class-Essen vorhanden. Auch hier war die Stewardess vorbildlich, Service vom Allerfeinsten. Überhaupt, so freundlich würde ich gerne mal eine Servicemitarbeiterin der Lufthansa erleben.
Auf Nachfrage bekam ich noch einen der leckeren Kekse, welche es schon auf dem Hinflug gab.
Die Aussicht auf die schneebedeckten Anden im Morgengrauen war traumhaft,
der Nebel/Smog über Lima dicht,
und so setzten wir leider bereits 15 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit auf dem LIM-Airport auf.
Dank Fingerposition waren wir sehr schnell am Gepäckband, wo unsere Koffer auch wirklich als erstes herauskamen.
In der Ankunftshalle wartete bereits die Horde der Taxifahrer. Die Herren des empfohlenen ‚Taxi Green’ riefen einen Touristenpreis von 60 Soles für die Fahrt zu unserem Hotel auf. Ich hatte im Vorfeld UBER gecheckt, dort werden ca. 40 Soles aufgerufen. Als ich die Taxifahrer mit UBER konfrontierte sank der Preis über 50 Soles auf identische 40 Soles.
Hinaus zum zerkratzten Dacia Logan
und in 50 Minuten durch die verstaubte, graue Stadt zum hübschen Business-District. Der Kontrast könnte nicht größer sein! Wunderschöne Altbauten, viele davon mit Fachwerk – und natürlich hohen Elektrozäunen sowie Security.
Nach dem Amazonas und seinen Lodges/Hotels wollte ich ein internationales 5*-Hotel, heißes Wasser, Fön, gute Kopfkissen & Matratze. Deshalb war für Lima das WESTIN über BRG reserviert –
man muss ja seinen Lifetime-Platin-Status noch nutzen solange es diesen unter Marriott gibt.
Das Hotel ist der typische WESTIN-Glasbunker
inklusive dem weltweiten WESTIN-Geruch im Inneren.
Zur Lobby
wo wir ebenfalls sehr freundlich begrüßt wurden. Wir hatten eine nette Unterhaltung mit der Front-Desk-Dame, über den Amazonas, das Essen in Lima.
Natürlich war um kurz vor acht noch kein Zimmer verfügbar und wir wurden in die Club Lounge im 29. Stock gebracht. Hübsch, großzügig, WESTIN-Style.
Auch die Frühstücksauswahl für eine Club-Lounge war sehr gut.
Vor allem begeisterte aber der Ausblick auf die Stadt
und das schnelle Internet.
Nach 5 Tagen gab es endlich ein kaltes Coke Zero und einen starken Kaffee.
Bereits um 10 Uhr erhielten wir unser Zimmer, eine Master-Suite im 19. Stock (ich hatte für die erste Nacht einen SNA eingesetzt).
Zusätzlich zu einem netten Ausblick besitzt die Suite ein Ess-/Wohnzimmer,
Bad
und Gäste-WC,
Ankleidezimmer und großes Schlafzimmer mit dem hervorragenden WESTIN-Heavenly-Bed.
So eindrucksvoll der Amazonas auch war – wird sind schon froh wieder in der Zivilisation zu sein, mit genügend warmem Wasser, einem trockenen Bett mit bequemer Matratze und Kopfkissen, ohne das Summen der Moskitos ums Uhr etc. Das dumme war, dass es auch eine Waage im Badezimmer gab – und meine +1 verlangte dass ich mich draufstelle. Wie ich schon mal geschrieben hatte, haben wir ein Abkommen – ich darf nicht unter 67 kg fallen. Und nach den Tagen in Panama und im Amazonas hatte ich da eine dumme Vorahnung (auch ohne Laufband). Und so war es auch – ich war klar unter ihren Vorgaben. So musste ich ihr versprechen zu Essen.
Eigentlich wollten wir die Bequemlichkeit des Zimmers gar nicht mehr verlassen – mussten aber dringend Kleidung zur Wäscherei bringen. So liefen wir mit 2 großen Tüten in Richtung der vom Concierge empfohlenen Wäscherei.
Lima hat ins unserem Stadtteil so gar nichts mit dem Teil der Stadt zu tun, welchen wir auf der Fahrt vom Flughafen gesehen hatten. Hier ist alles sauber, gepflegt und sicher, überall stehen Polizei und Sicherheitskräfte.
Auch das Geldwechseln war lustig: auf dem Bürgersteig vor einer Bank stand eine Frau mit einer Weste welche Dollarzeichen und ‚Cambio’ aufgedruckt hatte.
Nun hatten wir Lust auf etwas leckeres zu essen, gingen in der Nähe des Hotels ins Restaurant ‚Segundo Muelle’, ausgezeichnet mit einem ‚Certificate of Excellence’ in TA und empfohlen vom Concierge.
Das Restaurant war zur Mittagszeit sehr gut besucht und wir mussten ca. 15 Minuten warten bis wir einen Tisch erhielten.
Statt Brot gab es geröstete und gesalzene Maiskörner, viel größer als die in Europa gereichten. Der Biss in selbige war eine wahre Überraschung – diese waren bei weitem nicht so hart wie üblich, einfach nur crunchy, mit einem Geschmack wie Popcorn.
Natürlich war die Speisekarte ausschließlich auf Spanisch, auch die Bedienungen sprachen kein English. So bestellten wir per Zufallsprinzip, meine +1 achtete darauf, dass auch Kohlenhydrate dabei waren.
Zuerst bekamen wir eine Maki-Rolle,
sehr modern, mit viel Fisch und Limone, leicht süßlich.
Hätten wir gewusst wie groß die Portionen sind, wir hätten nicht zwei verschiedene Ceviche bestellt, eine Portion ‚klassisch’ mit Premium-Fisch,
eine zweite ‚gemischt’, in der scharfen Ajoli-Variante.
Wir stellten fest, dass die peruanische Variante wieder erheblich von der in Mexiko und Panama abweicht – speziell durch die Beigabe von Süßkartoffeln und Maiskörnern, welche man zusammen mit dem Fisch und den Zwiebeln isst.
Geschmacklich waren beide Versionen sehr lecker. Mir schmeckte die Ajoli-Variante besser, meiner +1 die Klassische.
Noch etwas peruanisch-kreolisches als Hauptgericht, ‚Tacu-Tacu’ mit gratiniertem Seafood.
Wow, dieses Gericht schmeckte umwerfend! Der klebrige, geschmackvolle Reis in Verbindung mit dem Seafood, der Krustentiersauce und dem geschmolzenen Parmesankäse war ein Traum. Ich kann nur empfehlen dieses Gericht, das eigentlich eine Resteverwertung ist, einmal auszuprobieren.
Wir bezahlten ca. US$ 50, marschierten glücklich & zufrieden zum Hotel zurück, wo wir uns von den Anstrengungen erholen mussten.
Am Abend waren wir noch zu gesättigt, zudem zu faul und zu müde – und so machten wir etwas ungewöhnliches: wir gingen in die Club-Lounge auf ein kühles Coke Zero und einen Happen zu Essen.
Das Buffet sah auf den ersten Blick besser aus als es auf den zweiten war.
Das Hauptgericht erinnerte mich an Kuba und den Amazonas... So nahmen wir uns ein paar Happen
– war wirklich nichts Tolles, ich weis schon warum wir normalerweise Lounge-Essen außer Frühstück auslassen.
Nun sind wir fertig, es war ein langer, langer Tag. Wir werden das Bett so was von genießen!!!