59. Tag; 18.12.2015; Lima - Cusco
Peru ohne Cisco/Macchu Pichu, das kann nicht sein.
Also bestellte ich nach einem kleinen Frühstück in der Club-Lounge einen Wagen per UBER Black für 50 statt 40 Soles (wegen mehr Platz für das Gepäck) und um kurz nach 8 fuhren wir los – in Lima weis man nämlich nicht ob man eine oder zwei Stunden zum Flughafen braucht.
Natürlich – wenn man genug Zeit einplant – standen wir bereits nach einer Stunde vor dem relativ hässlichen LIM Flughafen,
machten uns auf zum Check-In.
Schon alleine die Schlange vor dem Eco-Schalter rechtfertigt den Aufpreis zur C. Nein, darauf hätte ich keine Lust, bin zu ungeduldig dafür.
Am C-Schalter ging alles sehr schnell und freundlich (selbst der Koffer meiner +1 mit 36 kg ging unbeanstandet durch), hatten nach 5 Minuten unsere Boardingpässe in der Hand.
Obwohl gerade Hauptreisezeit war, kamen wir schnell durch die Security und warteten am Gate 9 auf unseren AVIANCA-Flug nach Cusco. Nur das kostenlose Internet am LIM-Flughafen ist ein Witz, gerade mal 10 Minuten kostenlos.
So schaute ich mich auf dem Vorfeld um, ob dort etwas interessantes herumsteht. Aber außer einer Cargo 727
gab es nur die üblichen Plastik-Flieger, meist neuer als in Europa. 727, das Lieblingsflugzeug meiner Kindheit, wie gerne würde ich nochmals mit diesem eleganten Exemplar fliegen.
Mit 25 Minuten Verspätung begann das Boarding für unseren AVIANVA-Flug, operated by TACA.
Innen die übliche 2-2 Bestuhlung, sehr alt und in C mit 8/12 besetzt. Auf dem Weg zur Startbahn kamen wir an vielen Militärflugzeugen vorbei, meist russischen Ursprungs, Mi-8, AN-26 und AN-32.
Interessant war Air Caribie, welche auch noch AN-24 betreiben.
Schon waren wir in der Luft, anfangs noch mit Blick auf Lima, aber schon bald in den Wolken.
Trotz des relativ kurzen Fluges gab es einen Getränke- und einen Essensservice.
Das Essen war ohne Tam-Tam, dafür essbar. Ich habe im Flieger lieber etwas simples aber genießbares als diesen Mist mit hochtrabenden Namen, wie es LH gerne serviert.
Im Sinkflug riss die Wolkendecke etwas auf und wir hatten einen hervorragenden Blick auf die eindrucksvolle Landschaft der Anden.
Schon setzten wir zur Landung in Cusco an – weit mussten wir ja nicht hinunter.
Der Flughafen ist klein und nicht besonders eindrucksvoll,
auch eine 737-200 der ‚Peruvian’ stand herum.
Hinaus aus der Röhre, zu Fuß übers Vorfeld zum Terminal, wo wir am Gepäckband
mit als erste unser Gepäck erhielten.
Hinaus und ein Taxi zum Hotel gesucht. Die Herren direkt am Ausgang wollten 40 Soles – also weiter durch die Metallabsperrung und schon fielen die Preise auf 30 Soles. Ich teilte mit, dass der reguläre Preis 20 Soles seien – und schon war man einverstanden.
Zügig durch die Stadt zum Hotel ‚Palacio del Inka’, zur Luxury Collection von SPG gehörend.
Das Hotel ist sehr eindrucksvoll, besonders der wunderschöne Empfangsbereich.
[/UR
Wir wurden zu sehr, sehr bequemen Sesseln geleitet,
[URL=http://cloud.directupload.net/1FsL]
bekamen Coca-Tee
serviert während die Mitarbeiter unseren Check-In durchführten und wir im Innenhof
unserer Sucht frönen konnten.
Nach 2 Tassen Tee ging es hinauf in unser Zimmer, Upgrade auf eine Suite mit kleinem Wohnzimmer,
Schlafzimmer,
Bad
[/URL]
und Gäste-WC.
Das gesamte Hotel entsprach dem, was ich mir unter Luxury-Collection vorstelle, sauber, trotz des Alters in perfektem Zustand. Luxus pur eben.
Selbstverständlich hatte meine +1 Hunger – wie könnte es auch anders sein. Und so ließ ich mich zu einem späten Mittagessen breitschlagen.
Das von mir im Vorfeld gewählte Restaurant lag knapp einen Kilometer vom Hotel entfernt und so machten wir uns auf durch die Straßen und engen Gassen,
vorbei an Inka-Mauern aus perfekt behauenen Steinen.
Wir hatten bereits Fotos dieser Mauern gesehen – aber in Wirklichkeit sind diese nochmals imposanter.
Die Höhe spürt man anfangs leicht, drückte sich bei uns in einem leichten Schwindelgefühl aus. Erst als es kurz vor dem Restaurant eine sehr steile Kopfsteinpflastergasse hinaufging bekam meine +1 Atembeschwerden, musste eine Pause einlegen.
Das Restaurant ‚Pachapapa’
liegt an der ‚Plaza San Blas’ mit seinem sehr hübschen künstlichen ‚Wasserfall’
und bietet gute lokale Küche.
Wir betraten den Innenhof, wählten einen Platz in der Nähe des Holzofens.
An Getränken wählten wir diesmal Coca-Tee mit Kreuzkümmel und Zimt, sehr schmackhaft.
Schon kam frisches, süßliches, noch warmes Brot aus dem Holzofen, welches von zwei Dips begleitet wurde.
Nach einiger Wartezeit erhielten wir unsere Vorspeisen, ein Cebiche von der Flussforelle
und einen Spieß vom Alpaka.
Dies war unser erstes Cebiche von einem Flussfisch, sehr lecker, schärfer als die Varianten in Lima.
Das Alpakafleisch war für meinen Geschmack leider zu lange gegrillt, trocken. Schade, müssen wir also nochmals in einem anderen Restaurant versuchen.
Derweilen garte unser Hauptgericht für eine Stunde im Holzofen.
Als es schließlich stolz präsentiert wurde, war es eine Pracht, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.
Sodann wurde das Meerschweinchen zerlegt und mit Salat und Kartoffeln serviert.
Ich kann mich nur wiederholen, Meerschweinchen ist ein Genuss, die Haut wunderbar kross, das Fleisch durch die darunterliegende Fettschicht schmackhaft und saftig – okay, viel ist nicht dran. Wir waren wieder begeistert, verstanden warum die Peruaner dieses Haustier zum Fressen gern haben.
Nach einer zweiten Runde Tee, es war recht frisch geworden und zudem fing es zu Regnen an, machten wir uns auf zurück zum Hotel, vorbei an einer Ausgrabungsstätte, wo wir nochmals die Mauerkünste der Inka bewunderten.
Bei mir setzte leider durch die Höhe ein Migräneschub ein, ein ganz übler. Oft hilft Zucker und so ging ich nochmals in eine nahegelegene Bäckerei, besorgte einen Toffee-Brownie und ein Stück Torte mit ‚tres de leche’.
Zurück im Hotel nochmals einen Coca-Tee, dann den Brownie verdrückt. Half leider alles nichts, also mussten Tabletten ran, mit deren Hilfe ich dann für 2 Stunden auf dem Sofa unter einen Alpaka-Decke schlief.
Den Rest des angebrochenen Abends werden wir in unserem superkomfortablen Bett verbringen, lauschen draußen dem heranrückenden Gewitter.
Euch ein schönes Wochenende!