Diesmal der Sonne entgegen - oder 71 Tage 'The Americas'

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mibroy

Aktives Mitglied
13.08.2015
110
28
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An Wanderschuhen, die sich für hochalpines Gelände eignen würden, erkennt man sofort deutsche Touristen!
Aus meiner Erfahrung ist man auch mit alltagtauglichem (mit fällt kein besserer Begriff ein) Schuhwerk in touristischen Gegenden ausreichend ausgerüstet, wenn es über für Touris präparierte Wege geht, wonach es in den Bildern auch ausschaut.
Ansonsten ist es auch glaub eine Kopfsache.
Ich bin bisher auch fast überall in Alltagsschuhe über Stock und Stein geturnt, während andere da ohne Wanderschuhe nicht einen Schritt gemacht hätten. Flip-Flops sind schon eher grenzwertig, aber selbst damit kommt man mit etwas Übung fast überall durch.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
An Wanderschuhen, die sich für hochalpines Gelände eignen würden, erkennt man sofort deutsche Touristen!
Aus meiner Erfahrung ist man auch mit alltagtauglichem (mit fällt kein besserer Begriff ein) Schuhwerk in touristischen Gegenden ausreichend ausgerüstet, wenn es über für Touris präparierte Wege geht, wonach es in den Bildern auch ausschaut.
Ansonsten ist es auch glaub eine Kopfsache.
Ich bin bisher auch fast überall in Alltagsschuhe über Stock und Stein geturnt, während andere da ohne Wanderschuhe nicht einen Schritt gemacht hätten. Flip-Flops sind schon eher grenzwertig, aber selbst damit kommt man mit etwas Übung fast überall durch.
Ich habe ein paar Meindl Schuhe Klasse B. Wenn ich wandern gehe in den Alpen oder in den USA, finde ich die schon sehr angebracht. Eventuell ist der Weg in HON/UA besser ausgebaut als dargestellt. Das ist mir nicht klar.
In den USA habe ich Leute gesehen, die in Turnschuhen und FlipFlops rumgelaufen sind. Den schon erodierten Hang sind die meisten dann auf dem Hosenboden runtergekommen. Das war noch die nettere Variante. Ab und zu kamen Leute ums Leben. Ausgerutscht in FlipFlops, ueber die Kante gefallen und 50m nach unten gefallen.
Wenn der Boden so nass, rutschig, und steil ist, wuerde ich nicht das Wagnis eingehen, ohne ordentliche Schuhe rumzulaufen. Ich gebe auch zu, dass es mich schon einmal mit Wanderschuhe unfalltechnisch erwischt hat. Mit glatten Turnschuhen waere ich wohl nicht mehr den Hang hinaufgekommen, sondern weiter abgestuerzt. Vorsicht ist mir da lieber.
Aber wir sind ja alle alt genug, um zu wissen, was wir tun.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bilbo

Erfahrenes Mitglied
28.10.2009
3.333
70
PAD/HAJ/KSF
Da empfehle ich immer Vibrams Fivefinger. Das sind echte Allround"schuhe". Was ich mit denen schon alles gemacht habe. Schwimmen, laufen, wandern, Alpinsteige beschritten. Und wenn ich an die Gesichter damals in der NY Subway denke. Unbezahlbar :D
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Bei normalem Wetter ist normale Kleidung und Turnschuhe völlig ausreichend. Bei einem solchen Wetter wie wir es hatten aber nicht. Es war schon extrem rutschig, morastig und teilweise mit tiefen Pfützen gespickt (weshalb die Füße sehr schnell nass waren). Gefährlich war nur der Weg zur Inka-Brücke weil extrem eng, mit Gegenverkehr und tiefen Abhängen. Auch den Weg nach unten sollte man sich bei Nässe generell schenken und den Bus nehmen.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Bei normalem Wetter ist normale Kleidung und Turnschuhe völlig ausreichend. Bei einem solchen Wetter wie wir es hatten aber nicht. Es war schon extrem rutschig, morastig und teilweise mit tiefen Pfützen gespickt (weshalb die Füße sehr schnell nass waren). Gefährlich war nur der Weg zur Inka-Brücke weil extrem eng, mit Gegenverkehr und tiefen Abhängen. Auch den Weg nach unten sollte man sich bei Nässe generell schenken und den Bus nehmen.

Lass Mal: Ihr musstet für 71 Tage, inklusive der heissen Länder Packen, trotz der Gepäckauslagerungen in Hotels. Und so ein Paar Wanderschuhe braucht viel Platz.
Wieviele Stunden hättet Ihr die Wanderschuhe benötigt?
Danke.

Dafür kaufen andere Menschen sie wahrscheinlich gar nicht und Ihr hättet womöglich sogar darüber nachgedacht, wenn sie vor Ort verfügbar gewesen wären.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.310
10.206
irdisch
OT: Hohe Schuhe gibt es auch als viel leichtere aber sehr stabile Wüstenstiefel oder für den Urwald. Ist auch gegen Schlangen in hohem Gras und sonstiges Getier sehr praktisch und trägt sich schön stabil um den Knöchel. Nicht das man die kostbare Bräune gleich wieder zerkratzt.

Zum Beispiel den "UNO-Stiefel" von Steinkogler aus Österreich.
http://www.steinkogler-bergschuh.at...uhfabrikation_Steinkogler_Katalog_09_2014.pdf

Noch leichter:
http://www.safetywearspecialist.co.za/shop/footwear/canvas-combat-boots/
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
64. Tag; 23.12.2015; Rio de Janeiro

Am gestrigen Abend begann das Boarding für unseren TACA-Flug nach Rio etwas verspätet, das Flugzeug war leider innen nicht mehr in besonders gutem Zustand, die Sitze – wie wir es erwartet hatten – normale Continental-C, ohne Fußstützen.


Hätten wir den regulär aufgerufenen Preis i.H.v. US$ 1’531/Person für das Einwegticket bezahlt – wir hätten uns sehr geärgert. Über Lifemiles waren es jedoch nur ca. US$ 450, was der Leistung auch mehr als angemessen ist (okay, ein Nachtflug mit LH von Cairo nach Frankfurt ist auf den Campingstühlen noch schlimmer und zudem auch nicht viel billiger).

Wenigstens gab es Kopfkissen und Decke, ein Luxus den einem AVIANCA in C auf Tagesflügen nicht gönnt.

Mit 20 Minuten Verspätung waren wir in der Luft – und wieder rüttelte und schüttelte es. Es gab ein Getränk und ein paar Nüsse:


Ich frage mich wieso AVIANCA immer so extrem oft und zudem laute Ansagen machen muss. An ein Schlafen war unter diesen Bedingungen kaum zu denken.

So machten wir uns über das Essen her, genießbar, ohne Schnickschnack.


Wie schon geschrieben, sagt uns ein solches Essen im Flugzeug eher zu – denn auch wenn es hochtrabend kling – toll ist Flugzeugessen am Ende doch nicht.

Als Dessert gab es einen ‚Cheesecake’ und dazu einen Baileys – in der Hoffnung dass ich nach diesem wenigstens etwas Schlaf finden könnte.


Ja, heute können wir solche Sitze auf Nachtflügen in einer C nicht mehr verstehen – aber ich erinnere mich an Flüge in meiner Jugend nach Australien, bei welchen solche Sitze in F und später C der Standard auf Interkontinental-Nachtflügen waren. Nicht mehr aus meinem Kopf bekomme ich die Flüge mit Philippine Airlines in DC 10, mit diesem extrem bunten Interieur – und dem Mangosalat (damals eine exotische Köstlichkeit).

Etwas Schlaf fanden wir dann doch, wurden kurz nach 5 brasilianischer Zeit (also kurz nach 2 peruanischer Zeit) unsanft von einer lauten Ansage geweckt – ich fühlte mich wie gerädert.


Natürlich erhielten wir am GIG-Flughafen das hinterste Gate, zu Fuß zur Passkontrolle. Dort war zum Glück nichts los und wir kamen sofort dran. Leider hatte AVIANCA die Einreiseformulare nicht ausgeteilt und so mussten wir dies erledigen bevor uns eine extrem freundliche Immigration-Mitarbeiterin den Einlass ins Feschuada-Reich genehmigte.

Auch die Koffer waren schon auf dem Band, so dass es durch den Zoll (jeder Koffer wurde geröntgt) in die Ankunftshalle ging. 128 Real für das Radio-Taxi per CC bezahlt und schon saßen wir im Fiat-Kleinbus zu unserem Hotel.

Zuerst ging es zügig, wir waren schon happy – aber dann standen wir doch im Berufsverkehr.

Hotel, das war so ein Ding in Rio. Zuerst hatte ich SPG wegen der Benefits gewählt. Als ich die Reviews las, hatte ich aber schnell wieder storniert. TA befragt und festgestellt, dass es in unserem Budget-Bereich (bis EUR 300/Nacht) nichts gibt was mich vom Hocker haut. Also auf ‚B&B’ geswitcht und angefangen jedes Review zu lesen.

Und hier fand ich die Perle, das ‚Casa Mosquito’


auf einem Hügel zwischen Ipanema und Copacabana.


Okay, einige Reviewer schreiben über den beschwerlichen Zugang zum Hotel, einen steilen Hügel hinauf, im Anschluss Treppen – aber das schreckte uns nicht ab. Der Taxifahrer fluchte aber ganz schön über die Straße nach oben, das Wendemanöver.

Wir gingen nach oben (unsere Koffer wurden von einem Hotelangestellten nach oben gebracht) zur Rezeption, erledigten die Formalitäten.




Wir erhielten einen Willkommens-Saft auf der Terrasse mit Rio-typischem Ausblick.


Da ich keine Lust hatte bis 15 Uhr auf die Verfügbarkeit des Zimmers zu warten, hatte ich das Zimmer bereits ab gestern gebucht und so konnten wir direkt ins Bett, noch ein paar Stunden Schlaf nachholen.

Das Zimmer ist zwar klein – aber sehr hübsch, sogar mit Balkon und Ausblick.

(+1 schlief direkt im Sitzen ein)



Nachdem wir wieder unter den Lebenden waren, ging es zu Fuß hinunter nach Ipanama, wir mussten Geld tauschen, ein paar Erledigungen machen und Arznei in der Apotheke besorgen – ich hatte mir irgendwo den Magen verdorben.

Ein bisschen durch die Gassen, für meine +1 im Bäckereiparadies etwas zu knabbern besorgt


und am Strand entlang


zurück zum B&B. Unterwegs sahen wir sehr viele Sicherheitskräfte, staatliche wie vom Stadtviertel organisierte – Sicher ist es hier also bestimmt nicht. Auch die meisten Häuser sind komplett verrammelt – wie auch in Lima. Wir kamen ohne behelligt zu werden wieder oben an, etwas außer Atem zwar, aber mit Handtasche und gewechseltem Geld.

Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Terrasse, ruhten uns aus. Auch bei Dunkelheit hat das B&B ein paar wunderschöne Ecken, an welchen man sich draußen erholen kann.


Am Abend, wegen des verdorbenen Magens, gab es leichte Kost. Wieder hinunter nach Ipanema, wo wir beim vom B&B empfohlenen Japaner einkehrten.


Wir bekamen den letzten Tisch im Außenbereich, bestellten etwas Sushi


und Rollen




Die Qualität war ordentlich, vor allem die letzte Rolle ohne Reis war sehr gut.

Als Hauptgang noch ein bisschen Fleisch mit Gemüse, was wir aber nicht mehr schafften aufzuessen.


Ein gesundes Abendessen – aber nichts Spezielles.

Im Anschluss noch etwas durch die Straßen, wo wir in einer Saftbar einkehrten. Die Auswahl war umfangreich – wobei wir bestimmt die Hälfte der angebotenen Früchte nicht kannten.


Meine +1 bestellte Maracuja, ich lies die freundliche Bedienung entscheiden.


Meine Variante war ‚Acerola’


– wobei beide, da ohne extra Zucker bestellt, sehr sauer waren. Erst nach Zugabe von Süßstoff war das Zeug genießbar.

Am Ipanema Strand entlang wieder zurück in Richtung B&B, wobei wir noch schnell in einem Supermarkt einkehrten, um uns mit Coke Zero, Joghurt und ein paar Süßigkeiten einzudecken. Ich erinnere mich im TV davon gehört zu haben, dass Lebensmittel in Brasilien teuer sind, was wir aber nicht bestätigen können.

Wieder den Berg hinauf zum B&B, wo wir uns noch etwas auf das Daybed auf der Terrasse legten und den Abend ausklingen ließen.
 

panzi

Erfahrenes Mitglied
02.05.2010
1.036
90
LOWW
Die Aussagen kommen von denen, die dann mit Bänderrissen und Schlimmerem von der Bergwacht gerettet werden...

nö - kraxel seit vielen jahren überall herum und hab mir noch nienwas getan. vielleicht ists einfach das training als läufer und man sollte halt schon auch schauen wo man hinsteigt.
ich bleib dabei - bergschuhe sind nix für mich
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
65. Tag; 24.12.2015; Rio de Janeiro

Nachdem wir in der Nacht dank guter Matratze wunderbar geschlafen hatten, gab es ein sehr leckeres, leichtes Frühstück mit Joghurt, Mango, Honigmelone und Granola sowie frischem Guavensaft.

Auf dem Plan für den heutigen Tag standen nicht Zuckerhut oder Jesusstatue sondern Friseur, SIM-Karte und Shopping.

So ging es hinunter nach Ipanema, einen Anbieter für Prepaid-SIM Karten mit Internet-Paket zu finden. TIM scheidet hier, wie wir im ersten Laden erfahren mussten, aus. Als weiter zu ‚Claro’, welche SIM-Karte und 600 MB Daten zu 40 Real anbieten (Pass und Einreisekarte mitnehmen – sonst geht man ohne SIM-Karte nach Hause!). Im Vergleich zu Peru nahm der Prozess einige Zeit in Anspruch.

Im Anschluss stand für mich die Bändigung meiner Haarpracht auf dem Programm, beim vom B&B empfohlenen Coiffeur – ich hatte wie immer große Sorge. Aber, ein Wunder, der Schnitt saß, +1 war happy.


Weiter zum Shopping für +1. Was muss man in Rio kaufen? Genau, Bademode. Wir hatten von einem guten Designer gehört, ‚Amir Slama’ – also hin und anprobiert. Sehr hübsch, die Oberteile selbst in M sehr knapp, hübsch.


Weiter die Straße entlang und noch ein paar Schuhe erstanden, davon können Frauen ja bekanntlich nie genug haben.

Nun meldete sich bei +1 der Magen, wir kehrten bei ‚Alessandro e Frederico’, einem recht angesagten Lokal, ein.


Es gab leckeres Brot und Butter/Dips,


gefolgt von einem Salat


und Carpaccio.


Angesagt, ja – besonders lecker – nein, Standardkost.

Da nun auch schon alle Geschäfte geschlossen hatten, ging es zurück zu unserem B&B – bei der Hitze kann der Hügel schon zum Berg werden.

Um uns etwas zu entspannen entschieden wir uns den B&B-Pool zu nutzen. Dieser liegt nachmals zahlreiche Stufen höher, auf dem Dach des Neubaus im hinteren Teil.


Der Pool ist zwar klein, der Bereich etwas ‚leer’ – aber der Ausblick einfach nur umwerfend, links auf den Zuckerhut und Copacabana, geradeaus auf Ipanema.


Das Abendessen gestaltete sich ‚etwas’ schwierig – am Heiligabend haben in Rio die meisten Restaurants geschlossen, die Geöffneten sind seit langem ausgebucht. Über eine Stunde versuchten wir ein Restaurant ausfindig zu machen, chancenlos.

So wurde uns angeboten, dass der Koch der B&B-Eigentümer uns ein Abendessen zubereitete, dieses auf der Terrasse serviert würde. Zur Auswahl standen ‚Chicken or Beef’, wir wählten Letzteres.

So saßen wir um 9 Uhr auf der herrlichen Terrasse


und bekamen einen grünen Salat mit Zucchini serviert – sehr gesund.


Weiter ging es mit einem Rinderfilet auf Püree von süßen Kartoffeln und einer Sahnesauce mit Kapern.


Das ganze war lecker, vor allem das Püree sehr cremig.

Zum Abschluss einen Flan, leider zu fest, mit zu viel Eiern.


Nach diesem Essen musste noch etwas Bewegung sein. Hinunter an die Copacabana, relativ leer in der heutigen Nacht.

Nachdem wir eine Stunde den Strand entlanggelaufen sind machten wir an einer Strandbar halt,


bestellten 2 Caipirinha.


Meiner +1 schmeckte es überhaupt nicht, mir auch nicht besonders – viel zu viel Alkohol, igitt.

Wieder zurück zum B&B wo wir den heutigen Tag am Pool ausklingen ließen.

Wir wünschen allen, die noch an den Weihnachtsmann glauben, ein frohes Weihnachtsfest!
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
66/1. Tag; 25.12.2015; Rio de Janeiro

Ich muss es jetzt mal auf die Schnelle loswerden: Rio ist eine tolle Stadt, viel Grün, tolle Berge – aber zu Weihnachten ein totaler Griff ins Klo und ich kann alle Nachahmer nur warnen.

Geschäfte haben ab dem 24.12. mittags geschlossen, Geldwechsel ist nur bis zum 23.12. möglich. Auch die Anzahl der geöffneten Restaurants kann ein Fingeramputierter an einer Hand abzählen. Und die, die geöffnet haben sind seit Wochen ausgebucht oder haben ewiglange Warteschlangen.

Hier scheint alles ‚wegen Reichtum’ geschlossen zu haben. Wie kann man nur so blöd sein – dann wenn alle Geld ausgeben wollen, Shoppen, Essen gehen, geschlossen zu haben? Da lobe ich mir mal wieder die Ukraine, bei uns hat alles an Neujahr und Weihnachten geöffnet, Supermärkte, Restaurants, Diskotheken.

Okay, das haben wir bis jetzt am heutigen Tag unternommen:

Los ging es mit einem durchschnittlichen Frühstück (die Ananas war verdorben) im ‚Casa Mosquito’. Aus gutem Grund wollten wir schon am Morgen einen Tisch zum Abendessen reservieren – und erfuhren, dass die Restaurants um 17 Uhr schließen.

Okay, los sollte es gehen. Die Dame an der Rezeption rief die Taxizentrale an, welche mitteilte, dass ein Taxi in 30 bis 45 Minuten wahrscheinlich erscheinen würde – das passte ins Bild. Also UBER Black (UBER X gibt es heute nicht) bemüht und nach 9 Minuten traf ein sehr sauberer Renault mit einem überaus freundlichen und englischsprechenden Fahrer ein. Wir wollten zum Jesus mit der Bimmelbahn nach oben fahren. Der Fahrer fragte uns ob wir uns darüber im Klaren seine, dass heute mindestens 2 Stunden Warten angesagt wäre.

Nein, waren wir uns nicht und so wurde Plan ‚B’ aufgerufen, ein angeblicher Geheimtipp. Wir ließen uns zum Parque Lage fahren, einem Urwald in der Stadt, mit einem historischen Gebäude, in welchem sich ein wunderschönes Café befindet.

Ja, der Park ist wirklich sehr hübsch,

(der Gesichtsausdruck spiegelt die ‚Freude’ über das geschlossene Café wider)

aber das Café hatte selbstverständlich geschlossen.

Dafür sahen wir aus der Ferne das Hinterteil von Jesus, auch mal was.

(der Strich oben auf dem Berg)

Zu Fuß entlang der Rua Jardim Botanico zum Botanischen Garten aus dem Jahr 1808. Die Straße ist der Geheimtipp, angeblich mit eindrucksvollen Graffitis. Gefunden haben wir die Eindrucksvollen nicht, nur amateurhaft hingespayte, kein Vergleich zu Lissabon oder Lima.

(das war auch schon das Beste)

Zudem war es dermaßen heiß (wie angeblich immer zu Weihnachten und Neujahr), dass einem die Lust am Laufen völlig verging.

Kurz einen Kaffee auf Eis getrunken und uns zum herrlichen Botanischen Garten geschleppt. Dieser hatte natürlich: Geschlossen!!!

UBER-App aufgerufen und festgestellt, dass wegen zu weniger Fahrzeuge der aktuelle Fahrpreis das !!! 5-fache !!! des normalen Preises beträgt. Nein, abzocken lassen müssen wir uns nicht – also auf ein Taxi gewartet, das uns durch die leere Stadt zurück zum B&B fuhr.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
66/2. Tag; 25.12.2015; Rio de Janeiro

Nachdem ich im ersten Post zum heutigen Tage meinen Frust etwas losgeworden bin, ging es zu einem späten Mittagessen bzw. frühen Abendessen nach Ipanema, die Nationalspeise stand an.

Ich erinnerte mich noch gut an Feijoada, welches ich das letzte mal vor ziemlich genau 27 Jahren bei meinem letzten Besuch in Rio gegessen hatte, damals aber nicht im Restaurant sondern in der Wohnung meines Stiefgroßvaters.

Das B&B empfahl das ‚Casa de Feijoada’, keine 15 Minuten fußläufig entfernt. Die Reviews in TA sind ‚durchwachsen’, ich war skeptisch obwohl mir versichert wurde, dass es wirklich authentisch sei.


Wir trafen ein, bekamen einen 2er Tisch und als Amuse Geule einen Becher mit Bohnensuppe sowie ein paar Stückchen gebratene Wurst.


Die Suppe verfeinerte ich mit etwas Chili-Öl, lecker. Die Wurststückchen waren aber so fettig, dass ich mir Sorge um das Wohlbefinden meines Magens machte. Egal, meine +1 verputzte auch noch die von mir nicht gegessenen Stückchen.

Nun saßen wir und warteten und warteten. Nach 30 Minuten erschien der Kellner und fragte ob wir essen wollten. Ähhhh, ja, deshalb geht man ja in ein Restaurant. Wir dachten, da das Restaurant nur eine einzige Speise anbietet, dass das Essen nach dem Amuse Geule automatisch kommt, doof wie wir sind. Nun bekamen wir die Karte, die eine Position aufweist, ‚Feijoada’. Wir wurden gefragt was wir essen wollten – kamen uns etwas verarscht vor. Weshalb geht man wohl ins ‚Casa de Feijoada’, welches als einzige Position ‚Feijoada’ anbietet???

Aber nun ging es recht schnell, nach weiteren 5 Minuten erschienen Reis, Kartoffeln, Gemüse, Bohnen, Fleisch/Würste mit Bohnen, Schweinekruste und Maniokpulver.


Ja, es war so lecker wie ich es in Erinnerung hatte, und auch so schwer, unglaublich schwer sogar.

Noch ein kleines Dessert, das im Menü enthalten ist, ein Püree von Apfel und Banane, dazu ‚Dulce de Leche’ und die Rechnung in Höhe von 200 Real bezahlt.


Nach diesem Mahl bestellte ich per UBER Black ein Fahrzeug zur Jesus-Statue, welches auch zügig erschien und für die gebotene Leistung mit 36 Real wirklich günstig war. Der Fahrer brachte uns soweit die Straße reichte, zu einem ausgedienten Hotel,


welches heute als Talstation für die Vans dient, welche einen bis fast nach oben zur Statue bringen. Ticket gekauft und schon ging es in einem sehr gepflegten Bus


zur Art Deco Statue.

Die restliche Strecke über die Stufen nach oben (es gibt auch einen Aufzug – aber nach der Feijoada war Laufen angesagt), wo wir vor der Statue standen.

(fünfthöchste Jesus-Statue der Welt)

Im Vergleich zu Lissabon fanden wir die Statue, obwohl 2 Meter höher, nicht besonders eindrucksvoll – was wohl an der Höhe des Sockels (Rio: 8 Meter, Lissabon: 75 – 82 Meter, verschiedene Angaben) liegt.

Aber wegen der Statue geht da wohl eh niemand hoch, der Ausblick auf Rio und die umliegenden Gebiete macht es.




Selbst beide Flughäfen der Stadt sind im Blickfeld.

Den Zuckerhut werden wir uns wohl sparen, sehen keinen Grund den Ausblick vom niedrigeren Berg zu wiederholen.

Hinunter ging es per Aufzug und Zahnradbahn.


Vor allem letztere ist wirklich nett, sollte man nicht verpassen.

UBER war gegen 18 Uhr ziemlich teuer, rief das 3-fache des regulären Preises auf. So nahmen wir ein reguläres Taxi – wobei der Fahrer sich auch prompt verfuhr und ich ihn mittels Google-Maps zum B&B führen musste. Wenigstens fuhr er durch sehr hübsche Gegenden mit wunderschönen Kolonialbauten, baumgesäumten Straßen – eine tolle Stadt.

Das war es auch schon für heute – die Feijoada liegt uns noch schwer im Magen und am 1. Weihnachtsfeiertag ist abends noch weniger in der Stadt los als am gestrigen Abend.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
2.060
813
Lieber HON/UA, manchmal gewinnt man, dann wieder die Anderen - wenn auch Eure " Weihnachtsaction" etwas durchwachsen war, so wünsche ich Euch dennoch ein Frohes Weihnachtsfest oder ruft den Leuten, die nicht so wollen, einfach ein "Nu pogodie, sayez" ( Verdammt, wo ist die Russisch-Tastatur) hinterher!
Vielen Dank für den erneut großartigen RB!
 

morepp

Erfahrenes Mitglied
13.09.2010
276
178
Du schreibst manchmal vom Geldwechseln. Habt Ihr einen Batzen Geld dabei oder wie handhabt ihr das mit der Bargeldversorgung?

Ansonsten Vielen Dank für diesen und bisherige Berichte.
 
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Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Du schreibst manchmal vom Geldwechseln. Habt Ihr einen Batzen Geld dabei oder wie handhabt ihr das mit der Bargeldversorgung?
Für Ukrainische Staatsbürger und deren Kreditkarten gibt es seit 2 Jahren Limits bei Fremdwährungseinsätzen. D.h. meine +1 könnte z.B. einen 2-tägigen Aufenthalt in einem Hotel oft nicht mit CC bezahlen, die Transaktion würde trotz ausreichend Guthaben abgelehnt. Zudem ist der Wechselkurs für Fremdwährung über CC extrem schlecht, da alles über die UKR Zentralbank läuft. Also hilft sich der Ukrainer einfach mit Bargeld in Ukrainischer Real-Landeswährung, dem US$ in Papierform.
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Kuba und das Essen haben dir nicht sonderlich gefallen, was ich mehr als nachvollziehen kann, das Amazonasgebiet war, gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig und ob die Trümmer in Peru bei Regen und in Wolken sich gelohnt haben, konnte ich nicht herauslesen. Jetzt Rio zu Weihnachten - ein Griff ins Klo, auch das kann ich verstehen, wenn du jetzt vor dem 1. Januar aus Rio abreist, dann weiss ich endgültig, dass wir auf anderen Planeten um verschiedene Sonnen kreisen.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Kuba und das Essen haben dir nicht sonderlich gefallen, was ich mehr als nachvollziehen kann, das Amazonasgebiet war, gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig und ob die Trümmer in Peru bei Regen und in Wolken sich gelohnt haben, konnte ich nicht herauslesen. Jetzt Rio zu Weihnachten - ein Griff ins Klo, auch das kann ich verstehen, wenn du jetzt vor dem 1. Januar aus Rio abreist, dann weiss ich endgültig, dass wir auf anderen Planeten um verschiedene Sonnen kreisen.
Lieber Saul,

ich versuche nochmals einen Anlauf:

1. Kuba
wunderschön, eine Reise wert, der Strand & das Meer ein Highlight. Nur das Essen war teilweise grenzwertig bzw. nicht verfügbar (über Land). Aber dem könnte man, wenn man es weis, vorbeugen.

2. Amazonas
Ein Erlebnis. Nur hatten wir einfach Pech mit der Unterkunft. So was kann passieren.

3. Machu Picchu
Beschwerliche und teure Anreise. Ob es das einem wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Regenzeit (Dezember/Januar) sollte man meiden. Was die Inkas da vor 600 Jahren an einer solchen Stelle hingebaut haben, beeindruckend.

4. Rio de Janeiro
Eine tolle Stadt - aber eben während der Weihnachtsfeiertage suboptimal.

5. Neujahr in Rio:
71 - 66 = 5; 26.12. + 5 = 31.12.; D.h. dass Silvester/Neujahr in Rio ausgeschlossen sind. Womit der Beweis erbracht wurde, dass es Lebensformen auf verschiedenen Planeten gibt.
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Vielleicht wird es hier nicht deutlich, aber ich habe Saul ein paar sehr wertvolle Tipps für diese Reise zu verdanken. Ohne Saul wäre der Aufenthalt auf Kuba nicht so wunderschön geworden wie er war. Man kann unterschiedliche Meinungen haben, ohne sich 'schief angeschrieben' zu fühlen.

Deshalb an dieser Stelle mal ganz öffentlich: Danke, Saul!!!


Ich habe es schon richtig verstanden und ich bedauere, dass Du in Havanna, einige der guten Restaurants (und Nachtklubs) nicht besuchen konntest, was aber nicht Deine Schuld war, sondern in, sagen wir mal, einer gewissen schweizerhaften Geschäftstüchtigkeit begründet war oder sie waren einfach geschlossen. In Havanna lohnt es sich einen 24-Stunden-Guide zu engagieren. Wobei du ja durchaus Orte gesehen hast, die ein Normalreisender nie zu Gesicht bekommt.

Zum Amazonasgebiet und Machu Picchu will ich nur sagen, dass ich dort vor Jahrzehnten für Hauser Exkursionen, die waren mal eine Adresse, als Reiseleiter meine Brötchen verdient habe und ich durchaus verstehen kann, wenn die Erlebnisse, besonders wegen des Wetters und der Unterkunft, nicht so toll waren. Euer Ausflug ins Amazonasgebiet hätte auch ganz gehörig ins Auge gehen können, auch wenn du mir widersprechen wirst, das war schon grenzwertig, was ihr da gemacht habt. In diesem Forum macht es aber keine Sinn darüber zu diskutieren.

Zu Rio: Schlechtes, sehr schlechtes Timing. Ab dem 25. müsste aber wieder alles laufen. Hotelpreise in Rio sind im Normalfall schon überzogen; für die Silvesternacht sind sie jenseits von Gut und Böse, das hat aber auch einen Grund. Das nächste Mal nur über Silvester dort sein.
 
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Forstbetrieb

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
1.353
68
Ich beglueckwuensche Euch zu den Reisen die Ihr machen koennt. Geniesst es. Fast wuerde ich sagen, dass ich Euch beide beneide, allerdings ist mir jegliche Art von Neid fremd. Durch Euch komme ich noch an Orte die ich in meinem Leben leider nicht mehr erreichen kann. Vielen Dank hierfuer!!!
 
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