64. Tag; 23.12.2015; Rio de Janeiro
Am gestrigen Abend begann das Boarding für unseren TACA-Flug nach Rio etwas verspätet, das Flugzeug war leider innen nicht mehr in besonders gutem Zustand, die Sitze – wie wir es erwartet hatten – normale Continental-C, ohne Fußstützen.
Hätten wir den regulär aufgerufenen Preis i.H.v. US$ 1’531/Person für das Einwegticket bezahlt – wir hätten uns sehr geärgert. Über Lifemiles waren es jedoch nur ca. US$ 450, was der Leistung auch mehr als angemessen ist (okay, ein Nachtflug mit LH von Cairo nach Frankfurt ist auf den Campingstühlen noch schlimmer und zudem auch nicht viel billiger).
Wenigstens gab es Kopfkissen und Decke, ein Luxus den einem AVIANCA in C auf Tagesflügen nicht gönnt.
Mit 20 Minuten Verspätung waren wir in der Luft – und wieder rüttelte und schüttelte es. Es gab ein Getränk und ein paar Nüsse:
Ich frage mich wieso AVIANCA immer so extrem oft und zudem laute Ansagen machen muss. An ein Schlafen war unter diesen Bedingungen kaum zu denken.
So machten wir uns über das Essen her, genießbar, ohne Schnickschnack.
Wie schon geschrieben, sagt uns ein solches Essen im Flugzeug eher zu – denn auch wenn es hochtrabend kling – toll ist Flugzeugessen am Ende doch nicht.
Als Dessert gab es einen ‚Cheesecake’ und dazu einen Baileys – in der Hoffnung dass ich nach diesem wenigstens etwas Schlaf finden könnte.
Ja, heute können wir solche Sitze auf Nachtflügen in einer C nicht mehr verstehen – aber ich erinnere mich an Flüge in meiner Jugend nach Australien, bei welchen solche Sitze in F und später C der Standard auf Interkontinental-Nachtflügen waren. Nicht mehr aus meinem Kopf bekomme ich die Flüge mit Philippine Airlines in DC 10, mit diesem extrem bunten Interieur – und dem Mangosalat (damals eine exotische Köstlichkeit).
Etwas Schlaf fanden wir dann doch, wurden kurz nach 5 brasilianischer Zeit (also kurz nach 2 peruanischer Zeit) unsanft von einer lauten Ansage geweckt – ich fühlte mich wie gerädert.
Natürlich erhielten wir am GIG-Flughafen das hinterste Gate, zu Fuß zur Passkontrolle. Dort war zum Glück nichts los und wir kamen sofort dran. Leider hatte AVIANCA die Einreiseformulare nicht ausgeteilt und so mussten wir dies erledigen bevor uns eine extrem freundliche Immigration-Mitarbeiterin den Einlass ins Feschuada-Reich genehmigte.
Auch die Koffer waren schon auf dem Band, so dass es durch den Zoll (jeder Koffer wurde geröntgt) in die Ankunftshalle ging. 128 Real für das Radio-Taxi per CC bezahlt und schon saßen wir im Fiat-Kleinbus zu unserem Hotel.
Zuerst ging es zügig, wir waren schon happy – aber dann standen wir doch im Berufsverkehr.
Hotel, das war so ein Ding in Rio. Zuerst hatte ich SPG wegen der Benefits gewählt. Als ich die Reviews las, hatte ich aber schnell wieder storniert. TA befragt und festgestellt, dass es in unserem Budget-Bereich (bis EUR 300/Nacht) nichts gibt was mich vom Hocker haut. Also auf ‚B&B’ geswitcht und angefangen jedes Review zu lesen.
Und hier fand ich die Perle, das ‚Casa Mosquito’
auf einem Hügel zwischen Ipanema und Copacabana.
Okay, einige Reviewer schreiben über den beschwerlichen Zugang zum Hotel, einen steilen Hügel hinauf, im Anschluss Treppen – aber das schreckte uns nicht ab. Der Taxifahrer fluchte aber ganz schön über die Straße nach oben, das Wendemanöver.
Wir gingen nach oben (unsere Koffer wurden von einem Hotelangestellten nach oben gebracht) zur Rezeption, erledigten die Formalitäten.
Wir erhielten einen Willkommens-Saft auf der Terrasse mit Rio-typischem Ausblick.
Da ich keine Lust hatte bis 15 Uhr auf die Verfügbarkeit des Zimmers zu warten, hatte ich das Zimmer bereits ab gestern gebucht und so konnten wir direkt ins Bett, noch ein paar Stunden Schlaf nachholen.
Das Zimmer ist zwar klein – aber sehr hübsch, sogar mit Balkon und Ausblick.
(+1 schlief direkt im Sitzen ein)
Nachdem wir wieder unter den Lebenden waren, ging es zu Fuß hinunter nach Ipanama, wir mussten Geld tauschen, ein paar Erledigungen machen und Arznei in der Apotheke besorgen – ich hatte mir irgendwo den Magen verdorben.
Ein bisschen durch die Gassen, für meine +1 im Bäckereiparadies etwas zu knabbern besorgt
und am Strand entlang
zurück zum B&B. Unterwegs sahen wir sehr viele Sicherheitskräfte, staatliche wie vom Stadtviertel organisierte – Sicher ist es hier also bestimmt nicht. Auch die meisten Häuser sind komplett verrammelt – wie auch in Lima. Wir kamen ohne behelligt zu werden wieder oben an, etwas außer Atem zwar, aber mit Handtasche und gewechseltem Geld.
Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Terrasse, ruhten uns aus. Auch bei Dunkelheit hat das B&B ein paar wunderschöne Ecken, an welchen man sich draußen erholen kann.
Am Abend, wegen des verdorbenen Magens, gab es leichte Kost. Wieder hinunter nach Ipanema, wo wir beim vom B&B empfohlenen Japaner einkehrten.
Wir bekamen den letzten Tisch im Außenbereich, bestellten etwas Sushi
und Rollen
Die Qualität war ordentlich, vor allem die letzte Rolle ohne Reis war sehr gut.
Als Hauptgang noch ein bisschen Fleisch mit Gemüse, was wir aber nicht mehr schafften aufzuessen.
Ein gesundes Abendessen – aber nichts Spezielles.
Im Anschluss noch etwas durch die Straßen, wo wir in einer Saftbar einkehrten. Die Auswahl war umfangreich – wobei wir bestimmt die Hälfte der angebotenen Früchte nicht kannten.
Meine +1 bestellte Maracuja, ich lies die freundliche Bedienung entscheiden.
Meine Variante war ‚Acerola’
– wobei beide, da ohne extra Zucker bestellt, sehr sauer waren. Erst nach Zugabe von Süßstoff war das Zeug genießbar.
Am Ipanema Strand entlang wieder zurück in Richtung B&B, wobei wir noch schnell in einem Supermarkt einkehrten, um uns mit Coke Zero, Joghurt und ein paar Süßigkeiten einzudecken. Ich erinnere mich im TV davon gehört zu haben, dass Lebensmittel in Brasilien teuer sind, was wir aber nicht bestätigen können.
Wieder den Berg hinauf zum B&B, wo wir uns noch etwas auf das Daybed auf der Terrasse legten und den Abend ausklingen ließen.