Diesmal der Sonne entgegen - oder 71 Tage 'The Americas'

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
67. Tag; 26.12.2015; Rio de Janeiro

Am 3.Tag wird das Frühstück langsam eintönig, immer dieselben Früchte, Joghurt und Granola, dasselbe Brot, derselbe Aufschnitt und Kuchen – etwas Abwechslung hätten wir uns schon gewünscht.

Heute ging es nach ‚Lapa’ und ‚Centro’, die dortigen Sehenswürdigkeiten besuchen. Per UBERX zu den ‚Escadaria Selaron’, also diesen berühmten, mit Fliesen aus aller Welt gepflasterten Stufen. Der UBER-Fahrer kannte sich nicht im geringsten aus, so dass wir ihn leiteten bis er wenigstens in der Nähe der Treppen war. Den Rest zu Fuß durch eine nicht besonders vertrauenerweckende Gegend bis wir schließlich ankamen.


Während die Gegend recht leer war, war an den Treppen einiges los. So versuchten wir ein paar Fotos ohne Menschenmassen zu machen – was nur teilweise gelang.


Ein Gemälde zur WM 2014 gab es auch – wenn die 2013 schon gewusst hätten was passiert...


Weiter zum ‚Aqueduto da Carioca’,


welcher seit 1750 in Betrieb war, um Flusswasser von Santa Teresa in die Stadt zu bringen. Da Ende des 19. Jahrhunderts der Viadukt nicht mehr zur Wasserzufuhr benötigt wurde, wandelte man ihn als Brücke für eine Straßenbahn um, welche noch heute in Betrieb ist bzw. wieder ist.

Einen wunderschönen Ausblick in Richtung Hügel hat man auch noch:


Im Hintergrund steht die moderne Kathedrale de Sao Sebastiao,


ein Bau aus den späten 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, im Stil der Maya Pyramiden. Während das Bauwerk aus der Ferne sehr imposant aussieht, verflüchtigt sich dieser Eindruck beim Näherkommen: schon die Zufahrt ist Zugemüllt, es stinkt nach menschlichen Ausscheidungen und Obdachlose haben ihre Zelte aufgeschlagen. Trotz Polizei in der Nähe fühlten wir uns sehr unwohl, entschieden dieses verfallende Bauwerk nicht zu besichtigen und machten eine Kehrtwendung zur Hauptstraße.

Dort nahmen wir ein Taxi zur ‚Confeitaria Colombo’


in Centro, zum Laufen war es einfach viel zu heiß.

Dieses Café, gegründet 1894 im Stil der Belle Epoque, ist eine Pracht, wenn auch eine bröckelnde.


Uns wurde recht zügig ein Tisch im Erdgeschoss zugewiesen von wo wir einen prächtigen Ausblick auf das Innere und auch das Buntglasfenster im Dach hatten.

Wie vermutet waren die typisch brasilianischen Snacks okay, aber nicht herausragend, dafür auch nicht besonders teuer.


Gestärkt etwas durch Centro,


die Architektur bewundert, ein herrlicher Stilmix aller Epochen inklusive Art Deco und 60/70er Jahren


– jedoch vieles zerfallen und verlassen.

Wieder per Taxi zum ‚Praca Maua’, dem Zentrum der neuen Museen Rios.


An diesem Platz kann man sehr schön erkennen wie die Stadtverwaltung den Zerfall des Zentrums beenden und dieses für Einheimische und Touristen attraktiver (und sicherer) gestalten möchte.

Der Platz weist zwei Museen auf, das ‚Futura Museu do Amanha’, ein architektonischer Traum, welchen wir besichtigen wollten.

Die Schlangen waren leider so lang und zudem im brütenden Sonnenschein, dass wir uns gegen einen Besuch entschieden und gleich ins MAR (Museu de Arte do Rio) gingen.




Eine Schlange war zwar auch vorhanden, aber wesentlich kürzer. So kauften wir für je 10 Real Eintrittskarten und machten uns auf zum Eingang, welcher sich rechts im Altbautrakt befindet. Lustig ist, dass man die Eintrittskarte nicht für den Zugang sondern für den Ausgang benötigt.

Im Erdgeschoss befand sich der interessanteste Teil der Ausstellung, wirklich toll und schon alleine den geringen Eintritt wert.




Im Ersten Obergeschoß dann Fotokunst, ein Saal modern, ein Saal von einem 1938 nach Brasilien ausgewanderten Österreicher. Dieser dokumentierte Rio bei seiner Ankunft und dem Wandel in den Folgejahren sehr eindrucksvoll.

Das 2. OG war wegen Installation einer neuen Ausstellung geschlossen, das 3. Und letzte Obergeschoss war von Kirchenutensilien belagert – nicht unser Ding.

So ging es hinunter und hinüber in den Neubautrakt,

(Außenausstellung)

auf welchem sich im 6. Stockwerk eine Aussichtsterrasse befindet, von welcher wir einen sehr schönen Blick auf den Platz, das neue Museum und die Umgegend hatten.


Wir hatten bei der Hitze echt genug, wollten ein gut klimatisiertes Auto zurück zum B&B, eine kalte Coke Zero genießen – was wir dann auch taten.

Am Abend ging es wieder hinunter nach Ipanema, uns wurde die Churrascaria ‚Carretao’ empfohlen.

Hinein in den Fleischtempel


Und die Auswahl am Beilagen-Buffet war recht nett,


enthielt auch Sushi, Sashimi etc.– aber man ist ja nicht hier um sich den Magen mit Gemüse und Kohlenhydraten vollzuschlagen. So nahmen wir uns etwas Sashimi, welches – ein Wunder – von wirklich ordentlicher Qualität war.

Schon erreichten die Standardbeilagen unseren Tisch, unter anderem gebratene Bananen, Maniokmehl, Reis, Kartoffeln, Zwiebelringe, Knoblauchbrot und Saucen. Für meinen Geschmack können die Jungs alles bis auf das Maniokmehl und die Bananen behalten.


Schon kam das Fleisch in verschiedenster Ausführung, Rind (unterschiedliche Schnitte), Schein, Huhn, Lamm, Hühnerherzen etc. Wir beschränkten uns auf Rind – wobei ich in der Vergangenheit in Brasilien oft nicht die allerbeste Erfahrung mit der Qualität gemacht hatte, im Gegensatz zu Argentinien.

Umso mehr war ich verwundert, dass im Carretao die Qualität sehr gut war, das Fleisch zart und voll im Geschmack.


Man musste nur aufpassen, dass man keine Randstücke bekam – denn die waren, der Sache bedingt, einfach zu durch.

Traumhaft war das ‚Cheesy-Beef’, ein mit Käse gespicktes Rumpsteak. Der geschmolzene Käse in Verbindung mit dem roten Fleisch, lecker!

Die am Nebentisch sitzenden Franzosen waren für uns Unterhaltung, die nahmen wirklich von allem was ihnen angeboten wurde, sozusagen Allesfresser. Meine Herrn, was die Jungs (und die Dame) zugelangt haben, dazu zwei Flaschen Rotwein – ich hätte dies selbst bei meinem Höchstgewicht nicht geschafft. Aber das ist genau das Problem von ‚All-You-Can-Eat’: es gibt immer noch genügend Menschen, die glauben, je mehr man isst um so günstiger war das Essen (wir kennen das ja vom Champagner und den Flugticketpreisen).

Nachdem wir recht gesättigt waren und meine +1 einen Digestiv gekippt hatte,

(schmeckte wie Spiritus)

bestellten wir noch ein Dessert – etwas Zucker regt ja die Verdauung an, das Essen verbrennt besser und schneller. Die Auswahl war umwerfend:


Wir entschieden uns für ein Vanilleeis mit Mehl von gesalzenen Erdnüssen, welches in einem Dessertglas kam, welches innen mit einer gefrorenen Schokoladenschicht ausgeschlagen war.


Diese Schokolade schmolz dann langsam und ging eine wunderbare Verbindung mit dem Eis und den gesalzenen Erdnüssen ein.

Zurück zum B&B, noch sportlich den Berg und die Treppen nach oben, wo wir jetzt mit vollem Magen versuchen werden Schlaf zu finden.
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
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0
Eigentlich gibt es an Tag 67 nichts auszusetzen bis auf den verpassten Besuch im Museo do Amanha - da beneide ich euch wirklich, dass ihr es zumindest von aussen schon gesehen habt. Carretao ist immer eine gute Adresse, was kostet es momentan? Dachterrasse im Hotel Fasano sollte noch für ein Getränk besucht werden und wenn das Frühstück im Guesthouse zu eintönig wird, kann man doch ins Copacabana Palace ausweichen und anschliessend dort im Pool planschen (Tageskarte kaufen) und das Buch von Bruce Weber durchblättern (der/die Neffe/n des Bademeisters arbeitet jetzt dort).
 
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Ralf1975

Erfahrenes Mitglied
12.05.2009
6.131
20
Schade, dass deine Reise fast schon wieder vorbei ist, ist schon was neues geplant?

Deine Reiseberichte sind einfac spitze. (y)

Hoffe das wir uns nächstes Jahr mal wiede im Ibiza.ua sehen.

Wünsche Euch beiden ene gute Heimreise.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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2.547
FRA
Wie sicher ist Rio heuzutage?

In diesem Reisebericht bekommt man den Eindruck, dort ist man als Tourist genauso sicher wie in Singapur, kann zu jeder Tages- und Nachtzeit überall hin zu Fuß laufen etc.

Ist es so, oder trügt der Eindruck?

NB: Ich hoffe, die Baustoffe für Eure Wohnungsrenovierung liegen immer noch beim ukrainishen Zoll, so dass es gleich im Anschluss noch eine weitere lange Reise mit einem tollen Reisebericht gibt :D
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
68. Tag; 27.12.2015; Rio de Janeiro

Ein Weltwunder – das Frühstück zeigte eine geringfügige Abweichungen, so gab es einen (sehr süßen) Mango-Smoothie, eine größere Wurst/Käseauswahl und eine leicht abgeänderte Fruchtplatte, Hurra!

Ursprünglich wollten wir für eine Nacht einen Abstecher nach Brasilia unternehmen, um die einzigartig Architektur von Oscar Niemayer life statt nur in einem Architekturband zu erleben. Allerdings waren die Flugpreise zwischen Weihnachten und Neujahr von Rio nach Brasilia dermaßen abgehoben, dass wir auf dieses Vorhaben verzichteten – müssen wir eben das nächste Mal nachholen.

Eigentlich war für heute eine Food-Tour geplant, ab 12 Uhr für 5 Stunden durch Rio, 14 verschiedene Restaurants. Aber bei 35 Grad und sengender Sonne nahmen wir davon Abstand, nein das schaffen wir bei der Hitze nicht.

Stattdessen entschieden wir uns das Wohnhaus von Oscar Niemayer, die ‚Casa das Canoas’ zu besichtigen (https://en.wikiarquitectura.com/index.php/Das_Canoas_House)– die Ausstellung im Inneren über das Schaffen von Oscar Niemayer soll ebenfalls sehr interessant sein.

Da Sonntag ist und wir Brasilien ja langsam kennen, schaute ich vorher in der Homepage nach, ob heute geöffnet ist. Natürlich funktioniert die englischsprachige Variante der Homepage nicht und so ließ ich die nette Rezeptionsdame die portugiesische Seite studieren. Und, ja genau, es war geschlossen – wegen Bauarbeiten. Oscar, wir haben alles versucht.

Mal wieder Koffer gepackt, wir mussten heute in ein anderes Zimmer umziehen. Das neue Zimmer liegt im höhergelegenen Annex, welchen man über eine steile Treppe erreicht.


Das Zimmer ist größer,


mit großem Balkon und 180 Grad-Ausblick über Rio.

(unten ist das Haupthaus zu sehen)

Dafür funktioniert die Klimaanlage und das Internet leider nicht so gut wie im Haupthaus.

Auch das Bad,


mit Außen-Jacuzzi, hübsch.


Gegen 15 Uhr meldete sich der ‚kleine Hunger’ und wir liefen mal wieder hinunter nach Ipanema. Sonntag, fast alles ist geschlossen, die Essensauswahl beschränkt sich auf McD, Burger King, Pizzaläden und andere Fast-Food-Alternativen, ein Trauerspiel. Zum Glück hatte der Sushi-Laden, in welchem wir schon einmal gegessen hatten, geöffnet und wir bestellten Miso-Suppe

(Achtung, sauer!!! Mit Essig oder Zitronensaft ‚verfeinert’)

sowie 3 Rollen.

Meine +1 wollte Schokolade, also weiter zu ‚Bendito’, laut B&B die besten Schoko-Cookies und –Kuchen der Stadt ausprobieren.


Selbstverständlich kauften wir viel zu viel, werden die nächsten Tage genug Zucker haben.

Nebenan gab es einen ‚Subway’. Beim Anblick der Rubens-Dame in den lila Shorts wussten wir, dass wir das nicht essen wollen.


Zurück den Berg und die ganzen Stufen nach oben in unser viel zu warmes Zimmer, 2 Stockwerke unter der Pool-Terrasse, auf welcher heute eine Party mit lauter Musik (Kommerz-Pop der letzten 10 Jahre, ich warte auf Modern Talking) stattfindet.

Da wir nach dem Mittagessen und den Schoko-Cookies keinen Hunger mehr hatten (und uns diesen kalorientechnisch auch nicht leisten konnten), ging es nach dem Verzehr einer Mango per UBER zum Hotel ‚Fasano’, auf einen Drink auf die Roof-Top-Bar mit Blick über den Ipanema-Strand. Nur erfuhren wir bei Ankunft leider, dass diese geschlossen ist. Nein, das wundert uns in Rio nicht mehr besonders.

Auf der Liste stand noch der beste Acai-Fruchtsaft (https://de.wikipedia.org/wiki/Euterpe_oleracea) der Umgebung, mit Tapioka. Diesen soll es angeblich im ‚Amazonia Soul’ am Praca General Osorio geben. Da dies nicht besonders weit war, entschlossen wir uns zu Fuß dorthin zu laufen, meine +1 in 12 cm-Absätzen, wir ja beide fürs Fasano aufgebrezelt.

Bei Ankunft stellten wir natürlich, wie könnte es anders sein, fest, dass der Laden – ja, genau – geschlossen hatte.

Uns reicht es jetzt mit Rio, diese Stadt bekommt von uns keine zweite Chance, so schön manche Dinge auch sind. Wir setzten uns ins nächstbeste Taxi, fuhren ins B&B und werden jetzt unsere Koffer für unsere morgige Abreise packen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Wie sicher ist Rio heuzutage?

In diesem Reisebericht bekommt man den Eindruck, dort ist man als Tourist genauso sicher wie in Singapur, kann zu jeder Tages- und Nachtzeit überall hin zu Fuß laufen etc.

Ist es so, oder trügt der Eindruck?
In den Gegenden in welchen wir herumliefen war überall extrem viel Polizei und/oder lokale Sicherheitskräfte unterwegs. Wir haben uns an die normalen Regeln einer Großstadt gehalten (laufe nicht nachts durch Parks, verlassene oder unbeleuchtete Gegenden) und haben keine Uhr oder sonstigen Schmuck getragen. Bargeld war immer auf beide Taschen verteilt, rechts ca. 50 Real für den Notfall zur Übergabe, links der Rest. Bis auf die Gegend um die berühmte Treppe und unter dem Aquädukt haben wir uns nie unsicher gefühlt obwohl unser B&B direkt neben einem Favela liegt, wir die Straße manchmal auch nachts zu Fuß nach oben gelaufen sind. Ich würde sagen, dass wir uns nicht unsicherer als in Miami. Viel, viel unsicherer haben wir uns auf St. Maarten gefühlt.

NB: Ich hoffe, die Baustoffe für Eure Wohnungsrenovierung liegen immer noch beim ukrainishen Zoll, so dass es gleich im Anschluss noch eine weitere lange Reise mit einem tollen Reisebericht gibt :D
Am 31.12. ist unser höchster Feiertag in der Ukraine, deshalb möchte meine +1 zuhause sein, Neujahr in der Kälte 'fühlen'. Dieses Zugeständnis habe ich ihr gemacht, da sie die letzten zwei Jahre Silvester mit mir in der Wärme (Thailand/Indien) gefeiert hat und damit so gar nicht glücklich war. Im Anschluss werden wir etwas zuhause bleiben, es muss sicher noch einiges in der Wohnung organisiert werden - und meine +1 hat ja auch noch ihre andere, kommerzielle Baustelle zu betreuen. Aber, die nächste Reise ist schon geplant und gebucht.
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
1.881
724
KLU/GRZ
Am Abend ging es wieder hinunter nach Ipanema, uns wurde die Churrascaria ‚Carretao’ empfohlen.

Traumhaft war das ‚Cheesy-Beef’, ein mit Käse gespicktes Rumpsteak. Der geschmolzene Käse in Verbindung mit dem roten Fleisch, lecker!

Genau dort war ich auch Ende Oktober - Preislich nicht billig, aber wirklich gut - vor allem das Cheesy-Beef :D
 
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Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
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Da wir nach dem Mittagessen und den Schoko-Cookies keinen Hunger mehr hatten (und uns diesen kalorientechnisch auch nicht leisten konnten), ging es nach dem Verzehr einer Mango per UBER zum Hotel ‚Fasano’, auf einen Drink auf die Roof-Top-Bar mit Blick über den Ipanema-Strand. Nur erfuhren wir bei Ankunft leider, dass diese geschlossen ist. Nein, das wundert uns in Rio nicht mehr besonders.


...


Uns reicht es jetzt mit Rio, diese Stadt bekommt von uns keine zweite Chance, so schön manche Dinge auch sind. Wir setzten uns ins nächstbeste Taxi, fuhren ins B&B und werden jetzt unsere Koffer für unsere morgige Abreise packen.​





Rio (und die Bewohner) nerven - so habe ich es auch immer erlebt und jedes Mal geschworen, nie wieder in diese Stadt zu reisen. Bei Ikea verhält es sich ähnlich. Nie wieder und dann kauft man doch wieder überflüssigen Tand für viel Geld. Ordem e Progresso! Der nächste Aufenthalt ist gebucht.


@HON! Würdest du die Casa Mosquito nochmals buchen? Die Bewertungen bei Tripadvisor sind ja teilweise überschwenglich, die Lage erscheint, zumindest von der Karte her, auch gut zu sein. Die Fotos sind auch ansprechend. Gibt es einen Pferdefuß? Fahren Taxen nachts bis vor die Haustür? Preis für das Zimmer liegt bei circa 1.200 BRL? Was kostet deren Paket für Reveillon?
 
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BorussiaMG

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27.03.2012
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Da wir nach dem Mittagessen und den Schoko-Cookies keinen Hunger mehr hatten (und uns diesen kalorientechnisch auch nicht leisten konnten), ging es nach dem Verzehr einer Mango per UBER zum Hotel ‚Fasano’, auf einen Drink auf die Roof-Top-Bar mit Blick über den Ipanema-Strand. Nur erfuhren wir bei Ankunft leider, dass diese geschlossen ist. Nein, das wundert uns in Rio nicht mehr besonders.

Wolltet ihr tatsächlich zur Pool Bar oder in die berühmte Bar "Londra"? Bei ersterer mag ich mir kaum vorstellen, dass diese zur Hauptreisesaison geschlossen hätte. Generell ist diese auch 7 Tage die Woche geöffnet. Letztere öffnet erst abends und auch nicht täglich.

Auch der Kritik, dass Sonntags alles geschlossen hätte, muss ich widersprechen. Sicherlich haben vereinzelt Restaurants (v.a. in Centro) geschlossen, aber ansonsten ist doch fast alles geöffnet. Seien es die eher urigen Bars (u.a. Bar do Mineiro), die Hotelrestaurants (bspw. Brunch oder Seafood-Buffet im Sofitel) oder die Touristenmagneten (s. Garota de Ipanema). Von den "Kiosks" oder "Comida à kilo", die teils sicherlich unter eurem kulinarischen Niveau sind, fange ich gar nicht erst an.

Ein wenig Niemeyer hättet ihr in Niterói gefunden. Ja, vieles in Rio kritisiere ich auch. Deiner Kritik möchte ich mich aber nicht anschließen.

Ansonsten wieder ein toller Reisebericht. Danke. Gerade Peru macht Lust auf mehr und kommt auf die "to do" Liste.
 
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N

no_way_codeshares

Guest
[Mal wieder Koffer gepackt, wir mussten heute in ein anderes Zimmer umziehen. Das neue Zimmer liegt im höhergelegenen Annex, welchen man über eine steile Treppe erreicht.

... wofür die Leitung Euch offenbar mit dem Inhalt des Champagnerkühlers entschädigen wollte?:)
Danke für den - wie immer - mitnehmenden Bericht, geniesst die letzten Stunden und gute Heimreise!
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Bei Ikea verhält es sich ähnlich. Nie wieder und dann kauft man doch wieder überflüssigen Tand für viel Geld.
Siehst Du, da bin ich konsequent. Bei mir zuhause wirst Du nichts aus dem 'Schwedischen Möbelhaus' finden.

@HON! Würdest du die Casa Mosquito nochmals buchen? Die Bewertungen bei Tripadvisor sind ja teilweise überschwenglich, die Lage erscheint, zumindest von der Karte her, auch gut zu sein. Die Fotos sind auch ansprechend. Gibt es einen Pferdefuß? Fahren Taxen nachts bis vor die Haustür? Preis für das Zimmer liegt bei circa 1.200 BRL? Was kostet deren Paket für Reveillon?
Ja, das 'Casa Mosquito' ist zu empfehlen - aber nur wenn man nicht homophob ist und ein Zimmer im Haupthaus (nicht im Annex!) mit Blick auf das Meer bekommt. Die Zimmer sind zwar nicht groß, aber im Unterschied zum Annex funktionieren Klimaanlage und Internet im Zimmer. Im Annex wollte ich keinen Tag länger sein.

Taxen (endlich mal jemand der das unsägliche Wort 'Taxis' vermeidet) und auch UBER-Fahrzeuge fahren bis zur Türe, holen Dich ab, bringen Dich zurück, kein Problem.

Zu den Preisen zum Jahreswechsel kann ich leider nichts sagen.
 

HON/UA

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28.02.2011
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Wolltet ihr tatsächlich zur Pool Bar oder in die berühmte Bar "Londra"? Bei ersterer mag ich mir kaum vorstellen, dass diese zur Hauptreisesaison geschlossen hätte. Generell ist diese auch 7 Tage die Woche geöffnet. Letztere öffnet erst abends und auch nicht täglich.
Vielleicht unser Fehler als Frischlinge. Wir waren zuerst unten in der Bar, welche beim Restaurant 'La Mar' liegt. Allerdings - und ich bin wirklich nicht homophob - habe ich Probleme wenn ich in eine Bar voller durchtrainierter Männer komme, welche sich teilweise öffentlich befummeln und abknutschen. Da bin ich wohl zu altmodisch. Deshalb wollten wir in 'die andere' Bar, welche dann auch prompt geschlossen war.

Auch der Kritik, dass Sonntags alles geschlossen hätte, muss ich widersprechen. Sicherlich haben vereinzelt Restaurants (v.a. in Centro) geschlossen, aber ansonsten ist doch fast alles geöffnet. Seien es die eher urigen Bars (u.a. Bar do Mineiro), die Hotelrestaurants (bspw. Brunch oder Seafood-Buffet im Sofitel) oder die Touristenmagneten (s. Garota de Ipanema). Von den "Kiosks" oder "Comida à kilo", die teils sicherlich unter eurem kulinarischen Niveau sind, fange ich gar nicht erst an.
Die 'Kiosks' hatten wir betrachtet, da man an solchen Orten oft interessante Kost bekommt. In Rio ist dies aber weniger der Fall, Fleisch aus der Plastikfolie auf einem Elektrogrill. Es mag anderes geben - haben wir aber leider nicht gesehen. Schade, aber fast alles was wir uns ausgesucht hatten war geschlossen, war einfach Pech.
 
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MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
12.02.2010
978
193
BER
www.the-mileonaire.com
Gut dass ich jetzt weis, dass Du auf 'Nora' stehst. Werde Dir nächstes Mal eine PM schicken und einen VIP Platz reservieren (musst allerdings alleine hin).

An dem Tag an dem Thomas Anders wieder eine Show im Ibiza ankündigt, buche ich meinen Flug nach ODS!

Edit: Hier noch ein Souvenir vom letzten mal (y)

iuDvq1q.jpg
 
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HON/UA

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28.02.2011
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An dem Tag an dem Thomas Anders wieder eine Show im Ibiza ankündigt, buche ich meinen Flug nach ODS!

Edit: Hier noch ein Souvenir vom letzten mal (y)
Jetzt wissen wir es mit Sicherheit: MacGyver IST Thomas Anders!

Begründung:
- niemand sonst hätte gleich 2 Flyer aufgehoben
- nur Thomas Anders selbst fliegt wegen dieses Konzerts von D nach Odessa
 

HON/UA

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28.02.2011
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69. Tag; 28.12.2015; Rio de Janeiro – Petropolis

Einige Foristen sahen uns am heutigen Tage ja bereits auf der Rückreise – aber diese müssen wir leider enttäuschen.

Nach unserem letzten Frühstück im ‚Casa Mosquito’ bestellten wir ein UBER-Fahrzeug, um uns mit Sack & Pack zur HERTZ-Vermietstation in der Nähe der Copacabana fahren zu lassen,


wo wir eigentlich ein Fahrzeug für 10 Uhr reserviert hatten.

Als wir um kurz vor 12 dort ankamen, wurde uns mitgeteilt, dass die Reservierung verfallen wäre. Erst nachdem ich der Dame erklärte, dass wir bestimmt 20 Mal versucht hatten anzurufen, aber niemand abnahm oder besetzt war, gab sie zu, dass das Telefon wegen zu vieler Kunden am Schalter nicht beantwortet wurde. Natürlich ‚fand’ man dann plötzlich ein Fahrzeug für uns, wie gebucht in der Mittelklasse, jedoch Schaltung statt Automatik (damit konnte ich mir auch den Aufpreis für den Eintrag meiner +1 als Zweitfahrer sparen).

(auf dem Übergabezettel hatte man gleich alle Teile am Auto gestrichelt, da jedes einzelne Teil, selbst das Dach, Kratzer und Beulen hat)

Das Fahrzeug ist ein Chevrolet Irgendwas, ich denke ein nur für Brasilien gebautes Modell – woanders dürfte es sich auch schwer verkaufen lassen.

Wir kreuzten durch Rio, verfuhren uns trotz Google Maps und fanden dann doch den Weg aus der Stadt am GIG-Flughafen vorbei. Auch der Fahrstil der Brasilianer ist gewöhnungsbedürftig, jedoch im Vergleich zu Panama schon fast wie in der Schweiz.

Kaum hat man Rio hinter sich gelassen muss man eine Straßenbenutzungsgebühr in Höhe von 11.20 Real bezahlen, kommt dann auf eine der eindrucksvollsten Autobahnen, auf welcher ich je gefahren bin. Es geht hoch in die Berge, mit wunderschönem Panorama


und engen Kurven sowie löchrigem Belag.


Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt 50 – 70 km/h – wobei der Chevrolet bei 70 schon fast aus der Kurve gefallen wäre. Alleine die Fahrt mit den keuchenden, alten LKW’s auf der rechten Spur war den Ausflug schon wert.

Nach gut 1.5 Stunden Fahrt erreichten wir Petropolis, den Sommersitz des Brasilianischen Kaisers Don Petro II.

Die Stadt selbst wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Tiroler Auswanderern gegründet und hat wegen seiner Höhenlage auf knapp über 800 Meter ein wesentlich angenehmeres Klima als Rio. Don Petro II beauftragte einen gebürtigen Mainzer mit Planung und als GU. Die Arbeiter kamen meist als Siedler aus Deutschland, z.B. aus Bingen – wie man noch an den Namen der Stadtteile erkennen kann.

Ich hatte für uns ein historisches Hotel unweit der Sehenswürdigkeiten gewählt, wohlwissend, dass der Zustand im Inneren nicht auf dem neuesten Stand ist, der Schuppen dringend etwas Farbe und neue Teppiche benötigt (TA dämpft auch mal Erwartungen).

Bei Ankunft macht das ‚Solar de Imperio’ einen imposanten Eindruck,


mit großem, gepflegtem Garten.


Innen scheint fast alles original zu sein, die Fliesen, die Raumaufteilung etc.


Allerdings würde es wirklich mal einer sorgsamen Renovierung bedürfen. Charme hat es, keine Frage – und das war gewünscht.

Für US$ 80 inkl. Frühstück und imperialem Betthupferl

(wie das ganze Hotel etwas ‚angeschlagen’)

erhielten wir eine ‚Suite’


mit Klimaanlage, eigenem Bad, riesigem Balkon und hübschem Ausblick.


Natürlich war +1 hungrig und wir gingen ins historische Restaurant des Hotels,


bestellten eine ‚Imperator’s soup’

(war durchaus essbar)

und Guarana Zero,


eine leckere Alternative zum ständigen Coke Zero. Irgendwie war das Essen sehr günstig, vor allem da man uns nur eine Suppe und ein Getränk berechnete. Warum? Fragt mich nicht – Brasilien.

Gesättigt ging es auf zur Stadtbesichtigung. Vom Hotel am Kanal entlang


in Richtung neogotischer Kathedrale.


Der Innenraum ist nichts besonderes,


beherbergt die Saprophage der kaiserlichen Familie.

Weiter um die Stadt am Kanal entlang herum, mit Blick auf die wunderschönen Privathäuser aus der damaligen Zeit, fast alle mit Erklärungstafeln auch auf Englisch.




Irgendwann kamen wir am ehemaligen Kaiserpalast an, welcher seit 1940 ein Museum mit unzähligen Artefakten enthält. Welche Wunder, es war geschlossen. Damit konnten wir leben, liefen weiter durch die wunderschöne Stadt. Leider tut es einem schon weh zu sehen, wie viele bauliche Kunstwerke verwahrlosen, z.B. das herrliche Art Deco Theater.


Weiter zur gegenüberliegenden Seite der Altstadt, vorbei am Biermuseum, zum Palacio de Cristal


aus dem Jahre 1884, leider auch geschlossen.

Damit war unser Rundgang beendet, Petropolis ist wirklich ein schönes Städtchen mit angenehmem Klima – aber vor allem die Fahrt von Rio war der Höhepunkt.

Am Abend zog ein heftiges Gewitter auf, die Temperaturen kühlten endlich einmal ab. Wir saßen auf der Terrasse, atmeten frische Regenluft und entschieden mit dem Taxi zum Abendessen zu fahren.

Die ‚Churrascaria Majorica’ hat den Flair des beginnenden 20. Jahrhunderts im Innenraum weitgehend erhalten können,


auch der Service spiegelte diese altmodische Höflichkeit wider – sehr angenehm.

Die Fleischauswahl war gut, wir entschieden uns für das Topfleisch ‚Picanha Especial’ (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwanzstück), mit wunderschöner Maserung und Fettrand.

(oben rechts das Picanha)

Für meine +1 gab es vorneweg einen ‚Russischen Salat’,


welcher im Russischen ‚Salat Olivier’ heißt und eine ihrer Lieblingsspeisen ist – übrigens ein traditionelles Gericht zu Silvester.

Mir hatte er zu viel Mayonnaise und die Gurkenstückchen fehlten, sowohl meine Großmutter (sie machte ihn mit Lachsersatz) und meine +1 (hier wird Hühnerfilet statt dem Originalrezept mit ‚Doktorskaja Kolbasa’ http://www.ru.all.biz/img/ru/catalog/more/22760_doktorskaya.jpeg verwendet) machen diesen besser.

Im Anschluss kam das Fleisch, für +1 in Medium-Rare, für mich in Blue.

(hier die Medium-Rare Variante)

Als Beilagen gab es Soufflé-Kartoffeln, gebratene Banane in Maniok mit etwas Knoblauch, und einen Tomaten/Zwiebel-Salat.


Das Fleisch war ideal gegart, kräftig im Geschmack. Die Beilagen, allen voran die Soufflé-Kartoffeln waren Weltklasse. Ich habe leider keine Ahnung wie diese zubereitet werden. Man könnte sagen es waren Luftballons aus Kartoffeln, also wie Pommes Frites ohne die Kartoffelfüllung, nur die Kruste. Der Kellner verriet das Rezept nicht, verriet nur dass die Kartoffeln mit zwei Sorten Öl mit unterschiedlicher Temperatur hergestellt werden.

Nach diesem Köstlichen Gericht musste noch ein Dessert her – wir ließen uns Papaya-Mousse mit Chassis empfehlen.


Die Creme kam stark gekühlt und wurde mit reichlich Creme de Cassis übergossen, eine herrliche Kombination. Ich kann nur sagen: wir waren absolut glücklich!

Per Taxi zurück ins Hotel, wo wir den letzten Abend in Brasilien ausklingen lassen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
...oder fehlt Chile bei Deinem Trip?
Fehlt nicht, wurde bewusst weggelassen. Ich war 2x in Chile, zugegebenermaßen nur in Santiago. Und das hat mir nicht gefallen bzw. das Essen war (außer auf dem Mercado Central) ziemlich furchtbar. Aber vielleicht das nächste Mal in Verbindung mit Uruguay und Argentinien. Man muss ja noch Ziele für die nächsten Reisen übriglassen :rolleyes: