Diesmal der Sonne entgegen - oder 71 Tage 'The Americas'

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
- Cochinita Pibil (Hähnchen im Bananenblatt gegart),
- Pollo con Mole (Mole ist eine Schokosauce, aber mit Chili verfeinert - nicht Süß! aber super lecker),
- Huevos motuleños (Spiegeleier, in Tomatensoße gebadet, auf der meist Schinkenstückchen, Erbsen, Karotten, Banane, Creme und Käse sind, welche auf einer frittierten Tortilla mit Bohnenmus angerichtet sind),
- Poc-chuc (gegrilltes Schweinefleisch, besonders mariniert)
Danke Dir! Wir ausprobiert wenn es angeboten wird. Enchilada con Pollo i Mole hatte ich mal vor Jahren in Mexiko City, war damals nicht meins. Muss es aber nochmal probieren, Geschmäcker ändern sich ja.
 

Wimbai

Erfahrenes Mitglied
30.03.2009
323
0
Rosenheim
Meine Herren, ich esse ja gern scharf, eigentlich dachte ich ‚sehr scharf’. Aber ein kompletter eingelegter Habanero ist eine andere Hausnummer!

Nachdem ich ihn runtergeschluckt hatte wurde es leider nicht besser, die Schärfe entwickelt sich im Mund, erreicht nach ca. einer Minuten ihren Höhepunkt. Selbst bei mir führte dies für die nächsten 2 Minuten zu Schnappatmung, meine +1 meinte ich würde jetzt auch aussehen als hätte ich Sonnenbrand.

Falls Dir mal wieder etwas zu scharf sein sollte, hilft Dir Mascarpone auf Toast.
Eine gute und frische Mascarpone sollte ja in einem typischen mexikanischen Restaurant kein Problem sein... aber das Toastbrot.

Scharfes Essen - Wie sich Chili neutralisieren lässt
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
14. Tag; 03.11.2015; Tulum – Ein bisschen Kultur muss sein

Ist man schon mal in Tulum kann man nicht nur den Strand und das Essen genießen, man sollte sich – wenn auch kurz – den kulturellen Höhepunkt der Stadt antun, die Ruinen von Tulum, die führere Stadt ‚Zama’.

Im Gegensatz zu den anderen Ruinenstädten Mexikos liegt die ehemalige Stadt oder Festung direkt am Meer, stammt aus der Zeit ab 1200 nach Christus.

Wir wussten, dass auch viele Touristen-Bunker im Norden Tagesausflüge nach Tulum anbieten, wir also früh vor Ort sein mussten, um den Massen zu entgehen. So standen wir heute frühzeitig auf, so dass wir um 08:00 bereits unseren Mietwagen auf dem kleinen Parkplatz in der Nähe der Ruinen anstellten (50 Peses).

Sodann machten wir uns zu Fuß auf zum Eingang, ca. ein Kilometer – und es war schon wirklich warm. Moskitospray sollte man auch nicht vergessen, sonst wird man, wie wir, lebendig verspeist.

Am Eingang löst man Eintrittstickets (Pesos 64/Person; Guide auf Wunsch),


hat nochmals die Möglichkeit einen Waschraum aufzusuchen. Durch den Dschungel und unzählige weitere Moskitoschwärme an der Erläuterungstafel vorbei


zum Eingang, einem ziemlich niedrigen und engen Durchgang in der ehemaligen Stadtmauer. Wir wählten den Eingang näher am Meer und hatten direkt diesen wunderschönen Ausblick vor uns.


Leider steht morgens die Sonne direkt hinter den Tempeln, so dass gute Fotos nicht möglich sind.

Wer also wert auf gute Aufnahmen legt, sollte abends, kurz vor Schließung kommen – denn dann werden die Tempel perfekt beleuchtet.

Um 08:30 wurde es richtig warm – wir liefen noch etwas herum, machten ein paar Fotos vom den Klippen in Richtung ‚Castillo’.


Um 08:45 waren wir schon völlig durchnässt. Es wehte nämlich ausnahmsweise keinerlei Wind. Aber wir hatten eh schon fast alles gesehen, inkl. dieses ‚Monsters’,


nahmen den Rundweg in Richtung Ausgang, machten noch ein paar Fotos von Maya-Bauten,




bevor wir wieder durch die Stadtmauer in den Dschungel kamen.

Was wir nun erblickten machte uns froh so früh gekommen zu sein: Busladungen von Touristen, welche gerade den Weg in Richtung Eingang schritten.

Mittlerweile fuhr auch die ‚Bahn’ vom Parkplatz zum Eingang, also ein Traktor mit angehängtem Personenwagen.

Nichts wie weg! Ins Auto gesetzt und in der Stadt unsere Wäsche abgegeben. Weiter ging es zur Bank, welche einem 15.95 Pesos für seinen Dollar gibt. Beim Eintreten beschloss ich, dass 15.8 auch nicht schlecht ist – denn die Schlange an der Kasse war sehr, sehr lang – beim Arbeitstempo der Mexikaner bestimmt eine Stunde Wartezeit.

Hungrig zurück ins Resort, wo wir im Garten unser Frühstück zu uns nahmen.


Ich kann nicht verstehen weshalb in Tripadvisor das Frühstück des Coral Tulum so gelobt wird. Auch heute war das Omelette meiner +1 wieder extrem trocken.


Auf zum Strand, wo wir uns in einer der Cabanas legten.

Mit dem Meer scheinen wir Glück zu haben: nach Monaten der Algenschwemme geht diese seit gestern stark zurück, heute war das Wasser schon wieder fast sauber, kam karibisches Feeling auf. Natürlich wollte meine +1 Fotos (auf VFF-Wunsch mit Hut) für Instagram, was ich ihr nicht abschlagen konnte.


Nachdem wir ausgiebig im Meer geplanscht hatten, war es Zeit für ein spätes Mittagessen. Heute entschlossen wir uns nicht in die Stadt sondern einen Spaziergang den Strand hinunter zu machen, dort etwas zu essen.

Ja, die diesjährige Algenplage ist ein Problem, überall liegen diese tonnenweise am Strand. Ein viel größeres Problem ist aber der ganze Plastikmüll, welcher auch überall in großen Mengen herumliegt. Einige Hotels (wie unseres) versuchen ihren Strand zu säubern – aber große, unbebaute Strandabschnitte sind völlig zugemüllt. Meine +1 meinte, dass es sogar in Indien am Strand sauberer ist.

Nach zwei Kilometern erreichten wir das Coqui Coqui Tulum,


ein sehr stylisches Hotel mit Boutique und Strandrestaurant,


das dem Hotel in nichts nachsteht: schöne Tische mit Tischdecken, alles nett eingedeckt und dazu freundlicher Service. Aber auch die Preise spiegeln die Location und die Ausstattung wieder.

So kostete das bestellte Fisch-Ceviche – das wenigstens sehr gut war – mit 270 Pesos das Doppelte wie das am gestrigen Mittag. Dazu hatten wir noch einen Salat mit geräuchertem Kaktus, muss man schließlich mal probiert haben.


Der Salat war ‚naja’, der Kaktus ein bisschen wie Paprika, aber etwas schleimig in der Konsistenz. IMO braucht man das kein zweites Mal.

Da auch schon langsam die Dämmerung einsetzte


ging es wieder per pedes zurück zum Coral Tulum Resort. Der Vorteil des Mittagessens: die Kalorien hatten wir schon alleine durch den Spaziergang zum Restaurant wieder abtrainiert.

Nachdem dieses Mittagessen so gesund war, war es leider nicht im Geringsten nachhaltig. Deshalb hatten wir gegen 21 Uhr schon wieder etwas Hunger, fuhren in die Stadt. Obwohl ich nicht der größte Fan von rotem Fleisch bin, wollte ich nach dem ganzen Fisch der letzten Tage ein ordentliches Stück Fleisch. Zur Auswahl standen die beiden Steakhäuser, das hippe ‚Casa Bananas’ und das traditionelle ‚El Asadero’. Da ‚Hip’ oft auf Kosten der Qualität geht, entschieden wir uns für das ‚El Asadero’ in einer Seitenstraße.


Das Restaurant war sehr gut besucht, wir erhielten den letzten Tisch, wurden vom Eigentümer begrüßt. Zuerst ein kurzer Blick in die offene Küche:


Die zu den Nachos gereichten Saucen waren hervorragend, von einem scharfen Avocado-Dip, über einen Käse- und Tomaten-Dip zum ‚Pico de Gallo’-Salat (@hunter: Danke!!!).


Auch zur Vorspeise, sehr leckeren und soften Quesadillas, passten die Saucen perfekt.


Da meine +1 extrem auf Avocado steht, gab es noch eine sehr leckere Guacamole für sie.

Als Hauptgericht wählte meine +1 ein gegrilltes Thunfischsteak, rare, was leider etwas übergrillt war. Schade.


Mein Rinder-Steak war leider etwas zu durchwachsen für meinen Geschmack. So begnügte ich mich mit einer halben spanischen Chorizo, einer gegrillten Chilischote und ¼ Ofenkartoffel mit dem leckeren Käse-Dip.


Die Rechnung kam inkl. einem Glas spanischem Rotwein für +1 und zwei Coke Zero auf knapp US$ 40 (600 Pesos). Naja, das mit der Lust nach einem Steak hat sich damit für die nächste Zeit wieder erledigt. Die Hunde in Restaurantnähe hatten heute jedenfalls einen guten Abend.

Zurück ins Hotel, noch ein bisschen auf dem Balkon chillen.
 

Minowa

Erfahrenes Mitglied
29.05.2011
2.793
838
DUS, NRT/HND
Toller Report, danke!
Für mich auch eine gute Einstimmung - war gerade erst in New York und bin in ein paar Tagen auch auf der Halbinsel Yukatan.

Ich weiß nicht, wie lange ihr noch vor Ort seid. Die Ruinen von Tulum sind durch die Nähe zu Cancun und Playa del Carmen schon sehr touristisch. Besser gefallen hat mir Coba, etwa eine Stunden mit den Auto ins Landesinnerere. Ähnlich wie Angkor Wat in Asien liegen die einzelnen Tempel verteilt im Wald. Man kann sich am Eingang Fahrräder ausleihen und das Ganze auf eigene Faust erkunden.

In der Nähe von Coba gibt es auch ein paar schöne Cenoten, die man meist ganz für sich allein hat.
 
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MacGyver

Kartoffelsalat-Connaisseur
12.02.2010
978
193
BER
www.the-mileonaire.com
ebenso - wobei ich unverfänglicherweise HON/UA folge ;)

Vielen Dank auch von mir für den abermals sehr interessanten Bericht - perfekte Lektüre zum Frühstück in den letzten Tagen!
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
15. Tag; 04.11.2015; Tulum – Chichen Itza

Heute ging es weiter, von Tulum nach Chichen Itza – aber der Reihe nach.

Da wir den ganzen Tag Zeit hatten, die reine Fahrtzeit von Tulum nach Chichen Itza lediglich zwei Stunden beträgt, gingen wir den Tag ruhig mit einem Frühstück an. Für mich den üblichen Joghurt mit Papaya, Banane und Granola, für meine +1 Egg Benedict ‚Coral-Style’.


Ehrlich gesagt war diese Eierspeise die beste in 4 Tagen Coral Tulum Resort, zwar nicht super – aber wenigstens nicht trocken.

Wir hatten nach einem Late-Check-Out gefragt und diesen auch erhalten, so entschlossen wir uns nochmal etwas in die Sonne zu legen, Farbe zu tanken. Das Meer war heute rostbraun, durch den stärkeren Wind wurden wieder vermehrt Algen angeschwemmt.


Leider verschwand gegen 12:30 die Sonne hinter dicken, dunklen Wolken, bald fing es zu tröpfeln an. Was soll’s, irgendwann mussten wir sowieso aufbrechen


und so saßen wir um 13:00 in unserem mittlerweile völlig verdreckten Mietwagen und fuhren los.

Der Dodge brauchte dringend ‚Futter’ und so hielten wir an einer Tankstelle am Eingang von Tulum, tanken für 850 Pesos 60 Liter Normalbenzin.

Und hier wurde ich richtig trickreich abgezockt. Meine +1 gab mir abgezählt 850 Pesos, ich zählte nochmals nach, 4x 200 Pesos und 1x 50 Pesos plus etwas Hartgeld als Trinkgeld. Ich händigte das Geld der Dame aus, welche unser Auto befüllt hatte – und diese zählte nach. Plötzlich waren es oben der 50er, darunter 3x 200 uns ganz unten nur 20 statt 200 Pesos. Nein, wir können uns hier nicht vertan haben, der 200er ist viel größer, grün, der 20er kleiner und dunkelblau.

Was soll man machen, wenigstens war es ein echt gut gemachter Trick. Ich hatte das Geld zwischen aus der Hand geben und Nachzählen durch die Tankdame nicht aus den Augen gelassen. Keine Ahnung wie sie das angestellt hatte.

Polizei rufen? Das macht wohl keinen Sinn, die glauben den Einheimischen mehr als den Touristen. Ich klatsche kurz und sagte ‚Good trick!’, gab ihr die ‚fehlenden’ 200 Pesos, setzte mich ins Auto und fuhr los.

Und welch Wunder, selbst die Straße zwischen Tulum und Valladolid ist sehr gut ausgebaut,


wobei ich viel Polizei am Straßenrand sah. Deshalb hielt ich mich heute peinlich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, lästig wenn an jeder Kreuzung eine Beschränkung von 50 km/h ist. Und selbst auf dieser Hauptstraße gibt es überall ‚schlafende Polizisten’, welche man nicht mit mehr als 30 km/h nehmen sollte – wenn man mit beiden Achsen ankommen möchte.

Plötzlich fing es jedoch an zu schütten, wow, was für ein tropischer Regen. Trotz Scheibenwischern auf ‚Fast’ konnte man die Straße kaum mehr sehen, schneller als 80 km/h ging nicht.

Das ist allerdings ein Problem, denn die Lastwagen lassen sich von einem solchen Guss nicht bremsen, fahren weiter ihre 100 km/h. Ist schon recht bedrohlich wenn die von hinten im starken Regen bis auf 10 Meter auflaufen und dann zum Überholen ansetzen. Wenn diese neben einem sind, man die Wassermassen abbekommt fährt man im Blindflug.

So plötzlich wie der Regen begonnen hatte hörte er auch wieder auf und die Straße war staubtrocken.


Wir erreichten die Umgehungsstraße von Valladolid und entschieden uns in die Stadt zu fahren, schließlich waren wir hungrig.

Zuerst mach Valladolid einen trostlosen Eindruck, man fährt durch heruntergekommene Viertel in die Innenstadt. Plötzlich verändert sich das Erscheinungsbild, die Häuschen links und rechts der Straße werden netter, bunter


– und schon steht man auf dem Hauptplatz mit einem sehr schönen Park und einer sehr schmucken Kirche. Meine +1 meinte in Spanien angekommen zu sein.


Lustig war auch, dass Valladolid die Stadt der High-Hells zu sein scheint. Bisher habe ich in Mexiko nicht so viele Mexikanerinnen auf extrem hohen Absätzen herumlaufen sehen.

Ich konsultierte Tripadvisor und wählte die #2 der Stadt, das ‚Yerbabuena del Sisal’ am ‚Convent de San Bernadino de Siena’.


Die Gegend machte einen sehr sicheren Eindruck, so dass wir das Gepäck im Auto ließen, nur unsere Wertsachen mit ins Restaurant nahmen.

Dieses machte innen einen sehr guten Eindruck.


Auch der Garten war nett


– wegen aufkommendem Regen mussten wir uns aber rechts schnell wieder nach drinnen verziehen.

Der Eigentümer war sehr freundlich und selbst die Bedienungen sprachen ein gutes Englisch – besser als im Touristendorf Tulum.

Wir bestellten zwei hervorragende Säfte (die besten bisher in Mexiko), ohne zusätzlichen Zucker oder zugegebenes Wasser, erhielten vier verschiedene Saucen, von mild bis sehr scharf (die 2x aufgefüllt werden musste) und Nachos.


Der ganze Laden machte einen esoterischen Eindruck, in einem Regal stand Alternativmedizin, am Eingang hingen Plakate vor Astronomie, Yoga etc.

Meine +1 bekam zuerst eine Kürbissuppe, im Anschluss gab es die Spezialitäten der Region, Tacos mit geräuchertem Schweinefleisch und irgendwelche anderen, härteren Fladen, gefüllt mit Bohnen, allerlei Salat und Gewürzen sowie Avocado.


Das Schweinefleisch war sehr speziell, muss man mit dem starken Räuchergeschmack schon mögen – unseres war es nicht. Die härteren Fladen mit den Bohnen waren dafür extrem gut, speziell mit viel von der grünen Hapaleno-Sauce.

Auch ein Schälchen Mole erhielt meine +1 zu probieren – alles sehr aufmerksam.

Die Rechnung kam auf 230 Pesos – das war wirklich günstig!

Weiter ging es durch bessere Wohnbezirke Valladolids zurück zur Hauptstraße nach Chichen Itza. Noch kurz einen Halt eingelegt, das Nötigste besorgt (Getränke, Froot Loops für +1 und vor allem Moskitospray) – bevor wir an unserer Unterkunft, dem ‚Hacienda Chichen Resort’ ankamen.


Über die hübsch bepflanzte Vorfahrt


zum Hauptgebäude, einer Rinderfarm aus dem 16. Jahrhundert, welches überwiegend mit Steinen aus der Tempelanlage errichtet wurde.

Auf der Veranda befinden sich Sofas zum Relaxen,


innen Rezeption, Restaurant und Boutique mit Andenken, auf der rückseitigen Terrasse ebenfalls das Restaurant.

Durch den Park (Garten kann man es nicht nennen) mit Springbrunnen


zu verstreut liegenden Gebäuden neueren Datums,


in welchen sich die Gästezimmer befinden.




Leider haben diese vom Glanz des Haupthauses wenig abbekommen.

Das Zimmer ist jedoch schnell vergessen sobald man nach Dämmerung in einem Sofa auf der Veranda des Herrenhauses sitzt, in den Park schaut, die beleuchteten wunderschönen, alten Bäume betrachtet. Dazu spielt drei ältere Herren auf der Gitarre mexikanische Musik, singen dazu – das erste Mal dass wir uns wirklich wie in Mexiko fühlen.

Zum Abendessen ging es auf die Terrasse auf der Rückseite des Herrenhauses, wieder mit Blick auf den Park, wieder mit mexikanischem Gesang. Meine +1 war hin und weg von der Romantik des Abends.


Das Essen war für Mexiko sehr teuer, dafür aber wirklich gut und alles Gemüse aus organischem, eigenem Anbau.

Wirklich nicht hungrig bestellten wir nur eine Hühner-Zitronen-Suppe (Sopa de Lima Hacienda)


und ‚Poc Chuc’, marinierte Schweinesteaks mit Maya-Gewürzen, Guacamole und Bohnen.


Dafür musste es heute ein Dessert sein, für meine +1 einen Maya-Limonenkuchen (eher ein Key-Lime-Pie),


für mich Cassata Hacienda, ein getränkter Biskuit, halbgefroren.


Der Limonenkuchen blieb stehen, war etwas langweilig. Dafür war das Cassata Hacienda ein absoluter Traum, das bisher beste Dessert auf unserer Reise.

Noch etwas Zeit auf der Veranda mit (kostenlosem) Internet verbracht und damit den heutigen Tag recht früh ausklingen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

flo.e

Erfahrenes Mitglied
10.06.2009
510
18
ZRH
Cool, dass du das jeden Abend hinkriegst noch zu posten!

Respekt fuer die Laufband Disziplin. Jemand hat Freeletics hier schon erwaehnt und ich teile die Meinung - viel intensiver und zeitsparender geht es kaum wenn man seinen Puls hochtreiben moechte.
 
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hunter

Erfahrenes Mitglied
29.05.2009
585
3
CGN / MTY
Pass beim Tanken auch auf, dass die Abzocker die Säule auf 0 stellen. Das vergessen Sie auch gerne mal und dann darfst du deine Tankladung und die dessen der vor dir getankt habt zahlen.
P.S. - Die rechnen beim Wechsel nach Liter ab!!

Was hat die +1 zur Mole gesagt und wie hat dir das Poc Chuc geschmeckt?
 
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B.Santiago

Erfahrenes Mitglied
18.04.2011
282
40


Und hier wurde ich richtig trickreich abgezockt. Meine +1 gab mir abgezählt 850 Pesos, ich zählte nochmals nach, 4x 200 Pesos und 1x 50 Pesos plus etwas Hartgeld als Trinkgeld. Ich händigte das Geld der Dame aus, welche unser Auto befüllt hatte – und diese zählte nach. Plötzlich waren es oben der 50er, darunter 3x 200 uns ganz unten nur 20 statt 200 Pesos. Nein, wir können uns hier nicht vertan haben, der 200er ist viel größer, grün, der 20er kleiner und dunkelblau.

Was soll man machen, wenigstens war es ein echt gut gemachter Trick. Ich hatte das Geld zwischen aus der Hand geben und Nachzählen durch die Tankdame nicht aus den Augen gelassen. Keine Ahnung wie sie das angestellt hatte.

Polizei rufen? Das macht wohl keinen Sinn, die glauben den Einheimischen mehr als den Touristen. Ich klatsche kurz und sagte ‚Good trick!’, gab ihr die ‚fehlenden’ 200 Pesos, setzte mich ins Auto und fuhr los.

Hehe, das ging uns heuer im Januar wahrscheinlich an ziemlich ähnlicher Stelle genauso; man tausche allerdings 200 und 20 gegen 500 und 50!

Rechnung war wohl um die 700 Pesos, die ich mit einem 500er und zwei 100ern bezahlt hatte. Daraufhin zählt der Tankwart nach und zeigt mir meine zwei 100er plus einen 50er und meint ich hätte mich vertan. Vollkommen irritiert nehme ich den 50er und gebe einen (weiteren) 500er. Vorteil ist, dass meine Freundin am Beifahrersitz das mitbekommen hat und ganz passabel spanisch spricht, sodass sie mit Nachdruck den zweiten 500er wieder zurückbekommen hat.

Im Endeffekt hatten wir dann sogar 50 Pesos Gewinn gemacht, da wir diese ja als den "falschen 500er" vom Tankwart zurückbekommen hatten... :)

Gruß B.Santiago
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Zitat Zitat von HON/UA Beitrag anzeigen

Und hier wurde ich richtig trickreich abgezockt. Meine +1 gab mir abgezählt 850 Pesos, ich zählte nochmals nach, 4x 200 Pesos und 1x 50 Pesos plus etwas Hartgeld als Trinkgeld. Ich händigte das Geld der Dame aus, welche unser Auto befüllt hatte – und diese zählte nach. Plötzlich waren es oben der 50er, darunter 3x 200 uns ganz unten nur 20 statt 200 Pesos. Nein, wir können uns hier nicht vertan haben, der 200er ist viel größer, grün, der 20er kleiner und dunkelblau.

Was soll man machen, wenigstens war es ein echt gut gemachter Trick. Ich hatte das Geld zwischen aus der Hand geben und Nachzählen durch die Tankdame nicht aus den Augen gelassen. Keine Ahnung wie sie das angestellt hatte.

Polizei rufen? Das macht wohl keinen Sinn, die glauben den Einheimischen mehr als den Touristen. Ich klatsche kurz und sagte ‚Good trick!’, gab ihr die ‚fehlenden’ 200 Pesos, setzte mich ins Auto und fuhr los.


Hehe, das ging uns heuer im Januar wahrscheinlich an ziemlich ähnlicher Stelle genauso; man tausche allerdings 200 und 20 gegen 500 und 50!

Rechnung war wohl um die 700 Pesos, die ich mit einem 500er und zwei 100ern bezahlt hatte. Daraufhin zählt der Tankwart nach und zeigt mir meine zwei 100er plus einen 50er und meint ich hätte mich vertan. Vollkommen irritiert nehme ich den 50er und gebe einen (weiteren) 500er. Vorteil ist, dass meine Freundin am Beifahrersitz das mitbekommen hat und ganz passabel spanisch spricht, sodass sie mit Nachdruck den zweiten 500er wieder zurückbekommen hat.

Im Endeffekt hatten wir dann sogar 50 Pesos Gewinn gemacht, da wir diese ja als den "falschen 500er" vom Tankwart zurückbekommen hatten... :)

Gruß B.Santiago

An die Mexico Experten: Was macht man da am Besten: Geld in einzelnen Scheinen vorgezählt nacheinander in die Hand geben?

Flyglobal

PS: wieder ein genialer Reisebericht HON/UA
 
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CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
781
224
PBC
An die Mexico Experten: Was macht man da am Besten: Geld in einzelnen Scheinen vorgezählt nacheinander in die Hand geben?

Flyglobal

PS: wieder ein genialer Reisebericht HON/UA
Ich tanke statt eines bestimmten Literbetrages immer für einen festen Geldbetrag (z.b. 500 MXN). Wurde so noch nie getäuscht. Mag aber auch daran liegen, dass ich in einer nicht so touristischen Region lebe und gut spanisch spreche...
 
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CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
781
224
PBC
Mole hat sie nicht umgehauen - mich übrigens auch nicht. Poc Chuc war 'okay', brauchen wir aber nicht nochmal. Lieber eine leckere Ceviche )))
Gute, originalgetreue Mole bekommt man IMHO auch nur in Oaxaca oder Puebla.

Danke für deinen tollen Reisebericht. Motiviert mich dazu, mal wieder nach Yucatan zu fahren.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
16. Tag; 05.11.2015; Chichen Itza

Der große Vorteil des ‚Hacienda Chichen Resorts’ ist der eigene Eingang zu den Ruinen, d.h. man muss nicht zuerst mit dem Auto zum Parkplatz, Tickets lösen und mit den Massen in die Anlage.

Wir hatten gestern schon im Hotel die Tickets bezahlt (Pesos 224/Person), welche ein Hotelmitarbeiter für uns und andere Gäste am Morgen besorgte. Um 08:10 sollten wir in der Lobby sein, wo uns ein Angestellter zum Eingang führen würde.

Um 07:00 klingelte der Wecker und wir hörten es schon: wasserfallartiger Regen! Traumhaft, wir extra nach Chichen Itza gefahren und dann das. Aber zum Glück hörte der starke Regen gegen 07:45 auf, ging in ein leichtes Nieseln über. Luftfeuchtigkeit von gefühlten 100%.

Um 08:00 waren wir in der Lobby und es passierte nichts. Wir warteten 15 Minuten, meine +1 trank einen Kaffee (US$ 6.50!!!), und fragten dann nach. Uns wurde mitgeteilt, dass die Tickets um 08:10 kämen, also in einer Stunde. Bei uns erschienen große ‚???’ im Kopf. Erst jetzt fiel uns auf, dass zwischen Tulum und Chichen Itza ein Zeitunterschied von einer Stunde besteht. Super, wir waren viel zu früh aufgestanden!

Also setzten wir uns auf die Terrasse und nahmen ein kleines Frühstück ein, Brot und Marmelade, Früchte und ‚Huevos Rencheros’. Der Witz war, dass die Eierspeise US$ 11 kostet, inklusive Guacamole, Nachos, Bohnen UND free-flow Kaffee!

Um 08:20 war es dann soweit, wir wurden durch den Dschungel des Resorts zum privaten Eingangstor geführt, wo uns Einlass gewährt wurde.

Da wir einen seitlichen Eingang benutzten, kamen wir zuerst im Komplex der Wissenschaft & Kunst an. Somit waren wir die ersten, hatten diesen Teil der Anlage für uns alleine.

Als erstes erhält man einen kleinen Überblick


bevor man sich den einzelnen Gebäuden zuwendet. Man steht vor der ‚Monastry – Temple of the Nuns’


sowie der ‚Kirche’,


schaut sich die Fresken an. Aus einigen Löchern im Mauerwerk wird man auch angeschaut – von Echsen, die darin leben.

Weiter am ‚Astronomocal Observatory’ vorbei


zum ‚House of the Deers’.


Schon verlässt man diesen Teil und gelangt zum ‚Ossuary’ (angeblich ein zeremonieller Ofen)


mit seinen 4 schönen schlangenkopfbewehrten Treppen.


Dieser Teil der Anlage enthält noch mehrere Plattformen sowie das ‚Steam Bath’ (im Hintergrund).


Weiter zum Hauptkomplex, durch den Dschungel, in welchem zahlreiche Händler gerade ihre Stände aufbauten.

Dort angekommen steht man zuerst vor der beeindruckenden Pyramide von Kukulcan, welche perfekt konstruiert und ausgerichtet ist, um verschiedene Zeitpunkte des Jahres an ihr ablesen zu können.


Linkerhand zum Bauwerk für Ballspiele mit dem aufgesetzten Jaguartempel.


Das Spielfeld hat eine Größe von 146 x 36 Metern, an den Seitenwänden befinden sich recht weit oben zwei Ringe, durch welche der Ball gespielt werden musste.


Interessant ist die Akustik: steht man vor dem Süd- oder Nordtempel und sagt etwas, hört es die gegenüberliegende Seite in 146 Metern Entfernung sehr deutlich.

Aus dem ‚Stadion’ heraus zum ‚Tzompantli’, einer rechteckigen Plattform.


Interessant sind hier die Wandreliefs, welche Menschenschädel darstellen.


Von dort gelangt man über einen kleinen Dschungelpfad zum ‚Sacred Well’, einem fast kreisrunden Loch im Boden mit einem Durchmesser von ca. 60 Metern. In einer Tiefe von ca. 22 Metern lieg ein ‚See’, in welchen damals Opfergaben an die Götter geworfen wurden.


Zurück zum Hauptkomplex an dessen Ende der ‚Temple oft he Worriers’ und der ‚Complex of the Thousand Columns’ liegt.


Am Tempel vorbei und in den Urwald, entlang der Säulen (die ehemals ein Dach trugen und reichhaltig geschmückt waren).


Nach zwei Stunden hatten wir soweit alles gesehen und waren langsam von den ganzen Verkäufern angenervt. Überall, an jedem Weg waren nun die Stände aufgebaut, wurden Scheußlichkeiten angeboten.


Und Russisch können die Herrschaften auch schon, dauernd ‚Privet! Natashka Tsherepashka’.

Nichts wie raus durch den abgesperrten Bereich, welcher wieder zum Seitenausgang zu unserem Hotel führte (wir hatten einen Sonderausweis erhalten, welcher uns das Betreten der abgesperrten Zone erlaubte). Hier sahen wir erstmals den Hotelpool – sehr nett, aber bei dem aktuellen Wetter völlig unnütz.


Chichen Itza, ja, ganz nett – aber 2 Stunden reichen völlig. Ich möchte nicht das Pech haben die Anlage bei sengender Hitze betrachten zu müssen. Hat man schon Angkor, Bagan etc. gesehen, haut einen Chichen Itza nicht mehr um.

Eigentlich wollten wir im Anschluss ca. 10 Kilometer westlich von Piste den Cenote Yokdzenot besuchen, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung – der anhaltende Dauernieselregen und die damit verbundene sehr hohe Luftfeuchtigkeit löste einen veritablen Migräneanfall bei mir aus. Also erstmal 4 Solpadein eingeworfen und eine Stunde aufs Ohr gelegt.

4 Solpadein zeigten ihre Wirkung – die Kopfschmerzen waren weg, dafür ist man nicht mehr ganz auf der Höhe, als ob man durch einen Nebel läuft. Egal, +1 war hungrig und so ließ ich mich von ihr in die nächste Stadt, Piste, kutschieren.

Dort legten wir einem Stopp im angeblich besten Restaurant des Kaffs ein, dem ‚Las Mestizas Comida Yucateca’. Laut Reviews ordentliche Küche, typisch für die Region. Schon von außen sah der Laden nach einer Touristenfalle aus – aber bei 94 meist sehr positiven Reviews kann es ja so schlimm nicht sein.

Auch der Innenraum, perfekt auf Busladungen ausgerichtet.


Doch man kann sich ja mal positiv überraschen lassen. So bestellten wir zwei Pepsi Light, 2 für die Region typische Vorspeisen und ein Hauptgericht.

Wir bekamen den üblichen Salat (geschmacklos, zu viele Zwiebeln), eine scharfe Sauce und Nachos (welche vor Fett glänzten).


Als die Vorspeisen kamen waren wir schon vom Anblick entsetzt,


die Masse an furztrockenem Hühnerfleisch... Aber vielleicht schmeckt es ja ordentlich! Tat es aber leider nicht, alles völlig ohne Geschmack, als ob man einen Schwamm essen würde.

Wir stornierten schnell das Hauptgericht, ließen uns das Essen einpacken, zahlten 220 Pesos und fuhren etwas durch das Dorf bis wir ein paar ausgehungerte Hunde sahen. Diese hatten heute einen Festtag!

Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir noch an einem Straßenstand und kauften ein gegrilltes Hähnchen, welches meine +1 im Hotel verdrückte. Es roch super – aber nach einem Migräneanfall und 4 Solpadein habe ich nur Bedarf an Zucker, heute ein Snickers und ein paar Kekse.

Den Rest des Tages verbrachten wir auf unserer Veranda, bei diffusem Licht mit Blick in den Dschungel, dem Zirpen der Grillen. Das entschleunigt einen vom allerfeinsten.

Auch am Abend stellte sich kein echter Hunger ein, so dass wir uns ein Stück der hervorragenden ‚Cassata Hacienda’ Torte teilten.

Zu Chichen Itza kann ich nach unserem Besuch folgende Empfehlung abgeben: eine Nacht in einem Hotel in der Nähe reicht völlig – in der Gegend ist nicht besonders viel los. Alternativ würde ich eher 2 Nächte in Valladolid übernachten, einmal früh morgens nach Chichen Itza fahren (wenn überhaupt) und die restliche Zeit mit anderen Dingen verbringen. Ja, Begeisterung klingt anders.

Hoffentlich wird der morgige Tag angenehmer, ohne Migräne und besserem Essen.