17. Tag; 06.11.2015; Chichen Itza – Puerto Morelos (eigentlich) / Tulum (wirklich)
Das war wieder ein Tag wie man ihn so nicht planen könnte – aber fangen vor von vorn an.
Wir entschieden uns bereits am Vorabend das Frühstück im Hacienda Chichen Resort ausfallen zu lassen, lieber ein paar Kekse zu essen als das relativ schlichte aber teure Hotelfrühstück.
So schliefen wir etwas länger, duschten heute sogar mit warmem Wasser (gestern gab es nur ‚kalt’), packten unsere Sieben Sachen und rauschten um 09:30 vom Hotelgrundstück.
Ziel waren die 35 Kilometer östlich gelegenen Cenotes Samula y Xquequen (auch Cenote Dzitnup genannt). Diese Cenotes, im Gegensatz zu vielen anderen, liegen unterirdisch, werden nur durch ein kleines Loch in der Höhlendecke mit Sonnenlicht versorgt.
Als wir dort gegen 10 Uhr ankamen regnete es gerade in Strömen, wir kamen ins Grübeln ob wir uns das antun sollten. Da die Sonne wieder etwas herauskam und wir nun mal sowieso schon auf dem recht großen aber leeren Parkplatz standen, entschlossen wir uns hineinzugehen.
Man hat die Wahl nur einen Cenote zu sehen (Pesos 60/Person) oder alle beide (Pesos 90/Person), wobei sich angeblich beide sehr ähnlich sind.
Wir entschlossen uns nur einen Cenote anzusehen. Ich holte meine Badesachen und wechselte von Jeans in Badehose. Sodann machten wir uns auf den Weg zum Eingang.
Der Weg führt natürlich an unzähligen Souvenirshops vorbei, welche zum großen Teil jedoch verwaist waren. Von der Größe der Anlage ausgehend war wohl bei der Planung mit mehr Besuchern gerechnet worden.
Nach ca. 300 Metern standen wir vor dem Eingang,
gingen die glitschigen Treppen nach unten.
Und hier wurde es wirklich magisch – zum Glück waren, wohl wegen des Wetters, kaum andere Besucher hinuntergestiegen.
Und schon war ich im Wasser, herrlich erfrischend aber nicht zu kalt.
Im Wasser gibt es zudem sehr viele Fische.
Ich drehte ein paar Runden bevor es wieder zurück zum Auto ging.
Ich war überglücklich, dass wir doch hineingegangen sind – meine +1 war etwas stinkig, da sie sich entschlossen hatte nicht in Badekleidung zu wechseln, also nicht schwimmen konnte. Selbst schuld!
Bei sintflutartigem Regen nach Valladolid, wo wir durch vollgelaufene Straßen wieder zum Restaurant ‚Yerbabuena del Sisal’ fuhren, wo wir bereits vor 2 Tagen hervorragend gegessen hatten – dafür hatten wir unseren Hunger geplant aufgehoben.
Heute gab es wieder zwei köstliche Säfte, Quesadillas
und zwei weitere lokale Spezialitäten.
Es war einfach wieder köstlich, alles, inklusive der Saucen.
Dazu noch etwas Lokalgeschichte: die ‚Kaiserlimetten’ (besonders große Limonen) werden von einer 96-jährigen Dame jeden Tag aus ihrem Garten angeliefert – dafür bekommt sie täglich ein kostenloses Mittagessen im Restaurant. Interessant waren auch die selbstgemachten Schuhe der Dame. Für 96, Respekt!
Gesättigt ging es durch Valladolid zur gebührenpflichtigen Autobahn 180D in Richtung Cancun. Diese Straße ist nicht im allerbesten Zustand – aber da die durch keine Ortschaften führt und zudem 110 km/h erlaubt sind, käme man zügig vor. KÄME – denn bei dem Regen waren streckenweise nicht mehr als 60 km/h drin, darüber wäre man Wasserski gefahren.
Kurz vor Cancun verließen wir die 180D (bezahlt haben wir 262 Pesos, happig für 150 Kilometer auf einer Holperpiste),
fuhren am Flughafen vorbei nach Puerto Morelos, unserem geplanten Ziel für den Tag.
Wieder über eine überflutete Straße in Richtung Strand
bis wir endlich vor dem seit Monaten gebuchten Hotel standen.
Zuerst dachten wir die Krokodilwarnung wäre ein Witz
– ist sie aber nicht. In der Lagune direkt am Hotel gibt es wohl einige, diese kommen aber nicht aufs Hotelgrundstück. Gut zu wissen.
Seit langem freuten wir uns auf dieses Hotel, ein ‚adult-only’, ‚clothing-optional’ Lifestyle-Resort, von Freunden uns wärmstens ans Herz gelegt.
Zwar ist das Desire Resort & Spa ein all-inklusive Hotel, eigentlich so gar nicht unsere Welt – aber man muss dort ja nicht immer essen.
Eingecheckt, das System erklärt bekommen, unterschieben im Resort keine Fotos zu machen, die Handykamera abkleben lassen (was ganz schnell rückgängig gemacht wurde)– und ins Zimmer.
Hier traf uns der Schlag! US$ 560/Nacht für diese Besenkammer???
Nicht dass wir es nicht geschafft hätten auch nur einen unserer 3 Koffer zu öffnen, dieses Loch war zudem extrem dunkel, abgewohnt
und unwahrscheinlich dreckig:
- Sinnweben in den Lampenschirmen
- Flecken auf den Lampenschirmen
- Ein unwahrscheinlich ekelhaftes Bett-Kopfteil
- Erblindeter Spiegel im Badezimmer
- Nicht geputzte Fenster
- Tote Fliegen überall
- und ein nicht geputztes WC
Wow, wir waren geplättet. Ab zur Rezeption und nach einem anderen Zimmer gefragt. Keine Chance, das Hotel wäre voll und wir die letzten des Tages die eincheckten – um 15:45!!! Deshalb hätten wir auch dieses Zimmer bekommen. Aha!!! Ich fragte also höflich wann wir ein anderes Zimmer bekommen könnten. Antwort: in 3 Tagen. Geld zurück gäbe es auch nicht, auch wenn wir nicht bleiben würden. Super!!!
Wenigstens schaute sich die Dame das Zimmer mit mir an und war selbst schockiert. Wir wurden gebeten an der Bar Platz zu nehmen, etwas zu trinken, solange das Zimmer grundgereinigt würde. Okay, das ist ein Anfang.
Wir setzten uns an die Bar, bekamen Kaffee mit Plastiklöffel
und Coke Light aus 2 Literflaschen auf Eis. Jeder der sich mit Coke auskennt weis, was passiert wenn 2 Literflaschen in der Sonne stehen und dann die Cola über Eis gegossen wird.
Zudem das Publikum... Wieso ziehen sich gerade die nichts an, die es sich beim besten Willen nicht leisten können?
Nach geschlagenen 2 Stunden kam die Dame wieder zu mir, der Reinigungsdienst hätte ihr gesagt, dass das Zimmer jetzt geputzt wäre. Wir gingen zusammen mit der Dame ins Zimmer – und waren erstaunt: unser Zimmer war es jedenfalls nicht, das geputzt wurde, es war genau wie vorher.
Der Rezeptionistin war dies ungeheuer peinlich, ein Anruf beim Hoteldirektor und die Gesamtsumme wurde auf meine CC zurückbezahlt. Um 18:00 waren wir wieder auf der Straße, ohne einen blassen Schimmer wo wir heute übernachten würden.
Meine +1 ans Steuer Richtung Süden, ich auf dem Beifahrersitz Tripadvisor, booking.com und Konsorten konsultiert.
Erstes Anlaufziel war das ‚Petit Laffite’ in Playa del Carmen. US$ 318/Nacht inkl. Frühstück und Abendessen in einem abgewohnten Beach-Front-Bungalow. Nein, danke, weiter ins neue Grand Hyatt im selben Ort. Zu groß, zu unpersönlich – und die Erkenntnis gewonnen, dass wir das mexikanische Pattaya sowieso nicht brauchen.
Wieder auf die Autobahn nach Süden nach Akumal. Das B&B unserer ersten Nacht in Mexiko war geschlossen, das nächste B&B belegt, das folgende Resort zu groß und zu hässlich und die letzte Möglichkeit auch ein Reinfall.
Zudem hatte es wieder zu Schütten angefangen, die Straße war kaum mehr zu erkennen. Langsam zogen wir unsere Bahn in Richtung Tulum, wo ich für die Nacht zwei interessante Möglichkeiten ausgemacht hatte.
Da es bereits kurz vor 22 Uhr war, wollte ich für uns nur noch etwas schönes, bequem in der Nähe der Stadt gelegenes. Und über 200 US$ muss man für eine solch kurze Nacht auch nicht ausgeben.
Somit gab es zwei Möglichkeiten, das ‚Teetotum’, welches zwar sehr hübsch ist – aber wegen der Lautstärke der Bar ausfiel – und das ‚Livetulum’.
Das Letztere begeisterte uns, ruhig gelegen, sehr hübsche Lobby
und sehr saubere uns stylische Zimmer
– das Ganze für US$ 104 inkl. Steuern und Frühstück.
Schnell eingecheckt, Koffer ins Zimmer gebracht, Wertsachen in den Safe und auf die Hauptstraße zum Essen gefahren.
Auf Experimente hatten wir heute keine Lust mehr, deshalb ins ‚Don Cafetos’, wo wir Fejitas, Guacamole und Ceviche bestellten.
Somit endete der Tag doch noch glücklich!