Ich würde lieber TransferWise und Revolut (gemeint ist das Angebot in Deutschland) nicht als Girokonto-Anbieter definieren, auch wenn die gebotene Konten solche Funktionen anbieten. Ich würde das nicht tun, um keinesfalls den Eindruck eines 100% Girokontos, das von Geldinstituten mit Banklizenzen angeboten wird, zu erwecken.
@Amic: ING hat vergleichsweise gut die Bargeldeinzahlungen gelöst. Durch eigene Einzahlautomaten und Reisebankfilialen. Das ganze ist auch für den Kunden unbegrenzt kostenlos.
Es gibt gewisse Einschränkungen bei den Neobanken, ja. Aber ein Girokonto ist ja per Definition eigentlich erstmal nur ein Konto, das zum Zahlungsverkehr vorgesehen ist und sagt nichts über Einlagensicherung, Möglichkeit von Bargeldeinzahlungen etc. aus.
n Deutschland sind wir natürlich sehr verwöhnt, was das Girokonto angeht: Viele Konten sind (unter Bedingungen) immer noch kostenlos, bieten Dispokredite, Einlagensicherung und i.d.R. einigermaßen guten Kundenservice. Bei den Direktbanken gibt's oft noch kostenlose Kreditkarten dazu, mit denen man im Euroraum oder sogar weltweit kostenlos abheben kann.
Mich hatte der Neobanken-Hype daher auch gewundert, weil ich nicht so richtig verstanden hatte, was der riesige Vorteil von N26, Revolut, etc. ist. und ich auch einige Nachteile sehe. Mittlerweile erkenne ich schon den ein oder anderen Vorteil: z.B. die virtuellen Wegwerf-Kreditkarten von Revolut. Welche klassische Bank bietet das in Deutschland an? Auch die Zahlungen über Smartwatches. Habt ihr mal gesehen welche Banken in Deutschland Fitbit Pay anbieten? Da ist eigentlich nur die BW Bank und die Commerzbank. Sonst niemand. Openbank.de (für mich eine Art Mischung aus Direktbank und Neobank) bietet hingegen alle Zahlungsarten an, die ich kenne. In fast allen Länden in Europa bieten sowohl Revolut, Curve wie auch bunq den Zahlungsdienst Fitbit Pay an. Viele Neobanken bieten kostenlose Unterkonten, virtuelle Karten, Echzeitinfos über Zahlungsvorgänge, etc.
Daher würde ich nicht sagen, das Revolut und Transferwise keine Girokonten sind. Sie setzen eben andere Schwerpunkte und sprechen andere Zielgruppen an als die klassischen Banken.