Okay wir bauen also neue Gen4 Reaktoren. Diese recyceln bei guter Schätzung ca. 60-80% des Mülls von hochradioaktiven Müll, welcher +100.000 Jahre bis zum unbedenklichen Verfall brauchen in hochradioaktiven Müll, welcher nur noch +1000 Jahre bis zum unbedenklichen Verfall brauchen. Hinterlassen aber bis zu 20-40% weiterhin den Müll den man recyceln wollte. (also +100.000 Jahre)
Wenn man also auf diese Technologie setzt und Kohle/Gas durch die Gen4 ersetzen will, müsste man die KK um den Faktor 6-7 in DE (Stand 2019) ausbauen, auf der Welt sicherlich mit dem gleichen Faktor. Wenn man es aus mathematischer Sicht sieht, produzieren wir dann also auch mit diesen wieder und vor allem mehr den bedenklichen hochradioaktiven Müll. Die Definition ungefährlich wäre auch interessant, da hier immer öfter die 300 Jahre kursieren. Auch hier streitet man sich ja, da die Dosis das Gift macht. (siehe mein verlinktes Video unten)
Unabhängig von der politischen Entscheidung, wäre es in meinen Augen nur Fair, wenn die Kosten bei den Kraftwerksbetreibern bleiben würde. Das wurde bereits im Gesetzt 1959 festgehalten. Allerdings umgehen das die Betreiber aktuell mit der getroffenen Regelung mit der ehemaligen Bundesregierung. Den ein gesetzlicher Weiterbetrieb der Kraftwerke, hat doch erst einmal nichts mit den Kosten der Entsorgung des Mülls zu tun, zu der Zeit wo das Betreiben noch legal war. Oder redet sich der Betreiber hier raus, indem er sagt, ich brauche die Einnahmen der Zukunft, um den Müll der Vergangenheit zu entsorgen?
Da man sich eben mit den "heute" eingezahlten Mrd. freikaufen konnte. Und dafür muss man sich auch mal den Fonds anschauen. Mathematisch brauch der Fonds nur eine Rendite von 2,5% um aus den 24 Mrd. bis in das angepeilt Jahr 2100 die 169 Mrd. zu erwirtschaften. Das Problem nur ist, das die Entnahme der Mittel bereits ab 2031 (wenn man bis dahin ein Endlager gefunden hat) mit dem Beginn des Baus eines Endlagers beginnen soll. Die Fertigstellung ist bis 2045 geplant, ab da soll die Endlagerung beginnen, aber ab 2040 verlieren die Zwischenlager ihre Betriebsgenehmigung.
Unterstellt man nun, das aus dem Fond gleichmäßig Geld entnommen werden muss, also ab 2031 pro Jahr geplante 4,44 Mrd. (was nicht stimmt, da gerade in den ersten Jahren die Kosten immens Höher für den Bau/Transport/Einlagerung liegen werden) braucht man schon eine Rendite von 9,16% um 2100 mit dem Fond auf knapp 0 Euro zu kommen. Eine konstante Rendite von 9,16% ist schon sportlich aber nicht unmöglich, man müsste mit der Anlage ein gewisses Risiko eingehen. Schaut man sich jetzt aber die Auflagen des Fond
KENFO an, sieht man, was die dürfen,
35% in REIT´s, 25% in Unternehmensbeteiligung und Schwellenländernanleihen ,10% in Staatsanleihen und 30% Liquide. 2019 hat man die angevisierte Rendite um ca. 3% verpasst und 2020 sogar um 5%. Und das war noch gar nicht mal so einfach mit einer risikobehafteten Anlage in den Jahren 2019 und 2020 unter 10% zu bleiben. Man hat es aber aufgrund der Risikostreuung nicht geschafft.
Jetzt von einer gesicherten Finanzierung zu sprechen, halte ich für sehr blauäugig. Das Gute an der Sache nur ist, kommt es zu einem Fehlbetrag, muss dieser nicht von den Betreibern, sondern vom Staat ausgeglichen werden, also scheint doch alles gut zu sein, oder?
In der Theorie ist es möglich inneffizient Wärme und Strom mit einem Dual Fluid Reaktor herzustellen, nur brauch man noch Jahrzehnte um einen Reaktor für die zivile Bedürfnisse zu entwicklen. Genauso ineffizient kann man Wärme aus EE oder Solarthermie herstellen, wie du richtig sagst, kann es auch hier nur aus Kostengründen scheitern aber nicht aus physikalischen. Der Unterschied ist, von dem heutigen Prinzip haben wir die Technik, bei dem anderen Prinzip hofft man das die Entwicklung diese Technik in Zukunft herausbringt.
Du weißt schon das die Quote eines BN800 beim Recycling sehr schlecht ist? Auch verbleiben bei den MOX Brennstäben weiterhin Uran238/235 und Plutonium als Restmüll. Dieser scheint auch nicht weiter aufgearbeitet werden zu können für neue MOX Brennstäbe. Zumindest gibt es hierzu keine Bestrebungen, da die Russen dies ja seit 2016 erst einmal für die Entsorgung von Atomwaffen und nicht von Atommüll verwenden.
Komisch das hier nur Deutschland ein Problem sieht. Wenn man mal europäisch die Trassen (Stand 2011) anschaut, konnte man hier bereits die 1000 Fache Länge realisieren, als wir im Vergleich für den Nord Süd Ausbau benötigen. Ich kann natürlich auch verstehen, das diese das Ansehen auf den Naturausblick verschandeln, nur bei anderen Bauprojekten scheint man hier eine andere Gewichtung zu machen. Und ja es kann wieder nur am Geld scheitern und nicht an der Physik.
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Rot bzw. Orange sind die 400KV Trassen
Hier auch mal ein älteres Video (2015), welches sich recht einseitig mit dem Atommüll beschäftige. Die Message finde ich ganz okay. Man sollte nicht gegeneinander bei der Suche nach Möglichkeiten arbeiten, sondern überhaupt an der Suche nach Möglichkeiten. Stand 2015 wollte kein Bundesland ein Endlager. Persönlich kenne ich jetzt auch keinen Bericht eines Bundeslandes, welches hier schreit. (Kann aber durchaus sein, das es eines oder mehrere gibt, ich hab sie nur noch nicht gefunden)
Interessant ist auch, wie mit den Castoren aus England und Frankreich umgegangen wird, welche wir ursprünglich zur Aufarbeitung dorthin geschickt haben, dies aber nicht möglich war und jetzt will es keiner zurück haben. Kann aber auch sein, das die mittlerweile in Gorleben wieder zurück sind.