Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711
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Und noch was zum immer wieder erwähnten Punkt, KKWs seien unflexibel, ein Lastfolgebetrieb nicht möglich.
Anhang anzeigen 168664
Wie man sieht, kann man mit KKWs eine sehr hohe, bzw die grösste Leistung pro Minute in absoluten Zahlen ändern. Will man sehr schnelle Änderungen im Sekundenbereich oder darunter sind wohl Batterien wie die Tesla Batterie in Australien optimal. Diese haben jedoch im Verhältnis nur eine sehr beschränkte Kapazität. Sprich, eine optimale Ergänzung der verschiedenen Technologien.
Ich bewundere dich für dein Geduld, das alles wieder und wieder zu erklären. Br33s hat leider das Grundproblem "Grundlast", "Versorgungssicherheit" und "Netz" (aka wie kommt der Strom aus der Steckdose und warum liegt er dort immer an) noch nicht verstanden.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
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Ich bewundere dich für dein Geduld, das alles wieder und wieder zu erklären. Br33s hat leider das Grundproblem "Grundlast", "Versorgungssicherheit" und "Netz" (aka wie kommt der Strom aus der Steckdose und warum liegt er dort immer an) noch nicht verstanden.
Du erklärst es ja leider auch nicht. Was soll ich da auch machen? Oder ist es doch so, wie andere User hier bereits erwähnt haben, das du gerne nur Begriffe, welche man so am Stammtisch hört, in den Raum wirfst? Gut aber das du Grundlast jetzt mittlerweile in Anführungsstriche setzt, da du nun ja anscheinend gelernt hast, das es Residuallast heißt, außer natürlich du meinst wieder die Typisierung von Kraftwerken. Ich bewundere dich dafür, das du mit EE die Vorsorgungsunsicherheit und den nicht mehr vorhandenen Stromfluss in Verbindung bringst, eigentlich schade.

Erstmal hoffe ich das Frühstück hat gemundet😀

Aus meiner Sicht hast du den Kern des Posts nicht verstanden oder du umgehst ihn bewusst. Der Typ hat eine ca. 13kWp PV mit Stromspeicher. Da der Speicher nicht angegeben wurde nehmen wir mal 15kWh an, das sollte nicht weit daneben liegen. Nun hat er mit seiner Installation 38% mehr Strom produziert als genutzt. Sprich die Anlage hat schon deutlich Reserve für seinen Verbrauch. Nun sagt er jedoch, dass er an 135 Tagen Strom aus dem Netz benötigte. Diese 135 Tage waren aber nicht wild verteilt, sondern 101 Tage fallen konzentriert auf die 4 Wintermonate. Im Winter hat er also an ca. 84% aller Tage Strom vom Netz bezogen! Dies ist genau die Zeit wo das Netz sowieso schon am stärksten belastet wird. Wenn man nun autarkt sein möchte/müsste, müsste man einen Saisonspeicher bauen. Anhand seiner Zahlen, würde ich sagen, braucht es für ihn einen Speicher von ungefähr 3'000kWh um gerade so autarkt zu sein. Der Speicher müsste also 200! Mal grösser sein als der Bestehende Speicher. Dies um die bestehende Lücke von 30% über den Winter zu schliessen. Dies ist der Grund weshalb neue EE im Zusammenhang ausschliesslich mit Speicher nicht vernünftig darstellbar oder unwirtschaftlich ist. Deshalb braucht es Grundlasfähige Kraftwerke. In Deutschland können dies mangels Berge nur Fossile oder KKWs sein. Man muss sich nun also entscheiden, will man wirklich eine komplette Dekarbonisierung oder nicht. Wenn ja, bleiben nur KKWs, wenn nein kann man mit Fossilen weitermachen. Deutschland kann nicht grössere Mengen vom Ausland importieren, wenn Deutschland vom Ausland erwartet denselben Weg mit EE zu gehen. In dem Fall hat das nahe Ausland im Winter genauso eine Strommangellage und kann daher nicht exportieren. Dies ist die Unehrlichkeit welche von den 100% EE dauernd praktiziert wird.
Ich kann verstehen, das man es auch so rum sehen möchte.
Allerdings sehe ich es eher so, er ist erstmal in den 8 Monaten kein Endnehmer mehr aus dem allgemeinen Stromnetz. Und in den 4 Monaten entlastet er sogar die Entnahme des Netzes (laut deiner Rechnung, welche wir jetzt nicht verifizieren können) zu 16 %. Und das alleine mit einer Technologie, welche für die 4 Monaten recht unbrauchbar ist. Das PV in den 4 Monaten erhebliche Schwächen hat, bestreitet niemand. Aber PV ist eben auch nur ein Teil der EE. Damit kann man natürlich zu dem Entschluss kommen, das 100% EE nicht geht.

Aber auf dem Weg zu 100% EE muss man es schaffen, das Netz Intelligent zu machen und das man an gewissen Punkten Strom speichern muss. (Smart Grid)
Da hat dein zitierter Twitter User einen ersten Schritt dazu gemacht. Er hat einen Speicher vor Ort. Er kann diesen aber leider in den angesprochenen 4 Monaten nur selber zu 16% befüllen. Wir benötigen jetzt den Ausbau der EE ( Wind, PV, Wasser, Geothermie usw.) damit eben die 84% des Nutzer geschlossen werden können.
In Verbindung der EE und einem Smart Grid, schafft man es die Residuallast (oder wie ihr es nennt "Grundlastfähigkeit", du bringst es wenigstens mit den Kraftwerken in Verbindung und nicht mehr mit dem Netz) zu entzerren und damit auch zu senken. Der Grundbedarf eines Nutzers bleibt natürlich gleich oder steigt in Zukunft halt, muss aber eben nicht vom Netz 24h lang vorgehalten werden, sondern kann eben vor Ort entnommen werden. Damit schafft man es eben auch, das in den 4 schlechten Monaten immer weniger Endverbraucher zu Zeiten, wo das Netz an die Kapazitätsgrenze kommt, zu Abnehmern werden. Die Speicher müssen dann bei ruhigeren Zeiten wieder befüllt werden. Eins ist auch klar, die aktuelle Infrastruktur reicht dafür natürlich nicht aus. Wir brauchen eine Infrastruktur, welche auch aktuell in den angesprochenen 4 Monaten 216 TWh (plus Puffer für die dunkle windstille Zeit) zuverlässig produziert. (das ist der aktuelle Verbrauch auf die 4 Monate runter gerechnet)
Hier wird die E Mobilität übrigens auch einen Teil dazu beitragen. Stichwort bidirektionales Laden und in Verbindung mit einem Smart Grid, dann wird sogar Strom für die Nachbarschaft vorgehalten. Und ja jetzt kommt der Einwand sicherlich, dann kann ich ja nicht mehr mit meinem Auto 1000 km am Stück fahren, wann ich es will. Und ja es wird Mrd/Billionen kostet, die Infrastruktur (Erzeuger und Speicher) umzubauen.
Und bitte befreit euch vom dem Gedanken, das wir schon heute von 100% leben können, so wie wir auch heute nicht von 50% KK leben können.

Zum Müll Thema auch nochmal kurz. Ja die Giftstoffe sind ein Problem, noch schlimmer beim auswaschen. Beim Recycling erst mal werden diese Giftstoffe zunächst der Produktionskette wieder zugeführt und können sofort wieder verwendet werden. Ja auch bei der Verwendung bleiben es Giftstoffe. Bei hochradioaktiven Müll, geht das nun einmal nicht. Auch bei den geplanten Thoriumreaktoren oder Typ4 Reaktoren, wo Teile des Müll aus den älteren Reaktoren verwendet werden könnten, produziert dieser wieder hochradioaktiven Müll, welcher wiederum die nächsten 1000 Jahre nicht mehr in die Produktionskette eingegliedert werden können, bevor sie auch nur annähernd "wiederverwendet" werden können. In DE z.b. wurde ja die Endlagerungsproblematik des vorhandenen Atommülls versucht mit 169 Mrd. zu beziffern (man kann sicherlich bei der deutschen Art zu kalkulieren vom 2-3 Fachen ausgehen). Die Betreiber müssen sich hierbei mit ca. 15% daran beteiligen (der Fonds zur Endlagerung, hierbei müssen die Betreiber 24 Mrd. beisteuern), man geht davon aus, das die Differenz durch Wertzuwächse geschlossen wird, oder eben durch den Steuerzahler. Kann man da von "Freikaufen" der Betreiber reden? Bei der Entsorgung der Giftstoffe für Betreiber aus EE, gibt es aktuell keine Zuschüsse, aktuell müssen diese die Recycling Unternehmen zu 100% bezahlen.

Dazu passt auch das hier
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chrigu81

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16.02.2016
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Es geht mir darum gewisse Mythen zu entkräften welche so rumschwirren. Die wenigsten machen sich die Mühe sich richtig in das Thema einzulesen. Das heisst noch nicht, dass man pro oder gegen KK sein soll, denn jeder gewichtet die verschiedenen Punkte anders. Allerdings sollten vor dem Gewichten die Fakten richtiggestellt werden.

So wie ich das sehe, beschäftigt sich @br33s extensiv mit der Energiezukunft Deutschland und Europas. Das ist sehr zu begrüssen und zu unterstützen auch wenn wir nicht immer dieselbe Meinung haben. Aus meiner Sicht, bedient er sich jedoch oftmals zu unkritisch gewisser Quellen oder missversteht in meinen Augen gewisse Dinge. Ich sehe da keine böse Absicht oder irgendwelche Lobbyismus oder ähnliches dahinter. Ich denke aus dem Diskurs können Mitleser pro und kontra für sich herauslesen und eine eigene Meinung bilden.
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Du erklärst es ja leider auch nicht. Was soll ich da auch machen? Oder ist es doch so, wie andere User hier bereits erwähnt haben, das du gerne nur Begriffe, welche man so am Stammtisch hört, in den Raum wirfst? Gut aber das du Grundlast jetzt mittlerweile in Anführungsstriche setzt, da du nun ja anscheinend gelernt hast, das es Residuallast heißt, außer natürlich du meinst wieder die Typisierung von Kraftwerken. Ich bewundere dich dafür, das du mit EE die Vorsorgungsunsicherheit und den nicht mehr vorhandenen Stromfluss in Verbindung bringst, eigentlich schade.


Ich kann verstehen, das man es auch so rum sehen möchte.
Allerdings sehe ich es eher so, er ist erstmal in den 8 Monaten kein Endnehmer mehr aus dem allgemeinen Stromnetz. Und in den 4 Monaten entlastet er sogar die Entnahme des Netzes (laut deiner Rechnung, welche wir jetzt nicht verifizieren können) zu 16 %. Und das alleine mit einer Technologie, welche für die 4 Monaten recht unbrauchbar ist. Das PV in den 4 Monaten erhebliche Schwächen hat, bestreitet niemand. Aber PV ist eben auch nur ein Teil der EE. Damit kann man natürlich zu dem Entschluss kommen, das 100% EE nicht geht.

Aber auf dem Weg zu 100% EE muss man es schaffen, das Netz Intelligent zu machen und das man an gewissen Punkten Strom speichern muss. (Smart Grid)
Da hat dein zitierter Twitter User einen ersten Schritt dazu gemacht. Er hat einen Speicher vor Ort. Er kann diesen aber leider in den angesprochenen 4 Monaten nur selber zu 16% befüllen. Wir benötigen jetzt den Ausbau der EE ( Wind, PV, Wasser, Geothermie usw.) damit eben die 84% des Nutzer geschlossen werden können.
In Verbindung der EE und einem Smart Grid, schafft man es die Residuallast (oder wie ihr es nennt "Grundlastfähigkeit", du bringst es wenigstens mit den Kraftwerken in Verbindung und nicht mehr mit dem Netz) zu entzerren und damit auch zu senken. Der Grundbedarf eines Nutzers bleibt natürlich gleich oder steigt in Zukunft halt, muss aber eben nicht vom Netz 24h lang vorgehalten werden, sondern kann eben vor Ort entnommen werden. Damit schafft man es eben auch, das in den 4 schlechten Monaten immer weniger Endverbraucher zu Zeiten, wo das Netz an die Kapazitätsgrenze kommt, zu Abnehmern werden. Die Speicher müssen dann bei ruhigeren Zeiten wieder befüllt werden. Eins ist auch klar, die aktuelle Infrastruktur reicht dafür natürlich nicht aus. Wir brauchen eine Infrastruktur, welche auch aktuell in den angesprochenen 4 Monaten 216 TWh (plus Puffer für die dunkle windstille Zeit) zuverlässig produziert. (das ist der aktuelle Verbrauch auf die 4 Monate runter gerechnet)
Hier wird die E Mobilität übrigens auch einen Teil dazu beitragen. Stichwort bidirektionales Laden und in Verbindung mit einem Smart Grid, dann wird sogar Strom für die Nachbarschaft vorgehalten. Und ja jetzt kommt der Einwand sicherlich, dann kann ich ja nicht mehr mit meinem Auto 1000 km am Stück fahren, wann ich es will. Und ja es wird Mrd/Billionen kostet, die Infrastruktur (Erzeuger und Speicher) umzubauen.
Und bitte befreit euch vom dem Gedanken, das wir schon heute von 100% leben können, so wie wir auch heute nicht von 50% KK leben können.

Zum Müll Thema auch nochmal kurz. Ja die Giftstoffe sind ein Problem, noch schlimmer beim auswaschen. Beim Recycling erst mal werden diese Giftstoffe zunächst der Produktionskette wieder zugeführt und können sofort wieder verwendet werden. Ja auch bei der Verwendung bleiben es Giftstoffe. Bei hochradioaktiven Müll, geht das nun einmal nicht. Auch bei den geplanten Thoriumreaktoren oder Typ4 Reaktoren, wo Teile des Müll aus den älteren Reaktoren verwendet werden könnten, produziert dieser wieder hochradioaktiven Müll, welcher wiederum die nächsten 1000 Jahre nicht mehr in die Produktionskette eingegliedert werden können, bevor sie auch nur annähernd "wiederverwendet" werden können. In DE z.b. wurde ja die Endlagerungsproblematik des vorhandenen Atommülls versucht mit 169 Mrd. zu beziffern (man kann sicherlich bei der deutschen Art zu kalkulieren vom 2-3 Fachen ausgehen). Die Betreiber müssen sich hierbei mit ca. 15% daran beteiligen (der Fonds zur Endlagerung, hierbei müssen die Betreiber 24 Mrd. beisteuern), man geht davon aus, das die Differenz durch Wertzuwächse geschlossen wird, oder eben durch den Steuerzahler. Kann man da von "Freikaufen" der Betreiber reden? Bei der Entsorgung der Giftstoffe für Betreiber aus EE, gibt es aktuell keine Zuschüsse, aktuell müssen diese die Recycling Unternehmen zu 100% bezahlen.

Dazu passt auch das hier
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Grundlast und Residuallast ist nicht dasselbe. Ein Stromnetz muss in jedem Fall fähig sein die Grundlast zur Verfügung zu stellen. Residuallast ist eine Deutsche Erfindung und eine Konsequenz aus dem Einspeisevorrang. Die EE können machen was sie wollen und alle anderen müssen sich dann danach ausrichten (Residuallast) ist natürlich eine Möglichkeit, aber ist es die effizienteste und günstigste für das Gesamtsystem? Dies in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Preis, Flächenverbrauch, Rohstoffverbrauch, Nachhaltigkeit, Sicherheit, Robustheit/Zuverlässigkeit. Aktuell haben wir eine Nachfrageorientierte Energieversorgung. Mit der Energiewende bewegen wir uns in Richtung Angebotsorientierte Energieversorgung. Angebotsorientiert haben gewisse führende Perteiköpfe im Bundestag ausdrücklich begrüsst. Angebotsprientiert heisst nichts anderes als du hast nicht immer Strom wenn du ihn brauchst. Es gibt dann Blackouts, Brownouts, Rolling Blackouts, Lastabwurf oder wie auch immer man es nennen mag. Manche nennen es beim Namen, andere suchen einen wohlklingenden Ausdruck damit es nicht nach etwas schlechtem tönt. In den USA gibt es rolling Blackouts schon von Zeit zu Zeit in einigen Staaten. Wollen wir auch da hin?

Es wird gesagt, KKWs zu bauen daure zu lange. Auf der anderen Seite will man Smartgrid, mit Elektroautos die noch nicht mal gebaut sind und selbst bei 100% BEV Verkauf danach noch 10 Jahre dauert bis der Fahrzeugpark in signifikantem Mass umgestellt ist. Offshore Windparks hat sich einer vor kurzem die Mühe gemacht die Zeitdauer von Planungsstart bis Inbetriebnahme zu überprüfen. Da war der Durchschnitt auch jenseits von 10 Jahren. Massenspeicher und Langzeitspeicher sind genauso theoretischer Natur wie Gen4 KKWs. Es wird also egal mit welcher Technologie deutlich Zeit brauchen.

Bezüglich Müll, wenn man sich schon die Mühe macht, den vorhandenen Atommüll weiter zu nutzen, dann kann man das auch gleich so machen, dass er nach 300 Jahren Lagerung ungefährlich ist. Hier zweifle ich aktuell am Willen in Deutschland und Schweiz. Bezüglich Endlagerkosten, kann ich wegen Paywall leider deinen ersten Link nicht komplett lesen. Was ich jedoch gesehen und verstanden habe, ist, dass mit den aktuellen Mitteln im Fonds der Bedarf gedeckt scheint. Dies da das Geld investiert ist und Rendite abwirft. Das wäre dann derselbe wie in der Schweiz. Mit diesem Ansatz muss man den Fonds nur leicht erhöhen um zukünftig über die betreute Endlagerdauer deutlich erhöhte Kosten zu decken. Das System scheint mir daher robust und angebracht. Ist natürlich die Frage was der Anfangsbetrag im Fonds sein muss um auf der sicheren Seite zu sein. In der Schweiz wird Fonds komplett von den Betreibern gespeist. In Deutschland wäre das ohne Atomausstieg wahrscheinlich auch der Plan gewesen. Man kann für diesen politischen Entscheid nicht die Kraftwerkbetreiber kritisieren.
 
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CarstenS

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08.09.2012
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Und nach x Seiten sind wieder beim selben Thema - die vermeintliche Wirtschaftlichkeit der Kernkraft.

Da die Endlagerung stand heute ungelöst ist, sind alle Aussagen über die Kosten der Kernkraft einfach nur Schätzungen und sollten als das behandelt werden. Es kann kein abschließendes Preisschild für eine eine Kilowattstunde Atomstrom definiert werden. Nur Schätzungen.

Das Hauptproblem, das selbst wenn sich eine technische Lösung für die Endlagerung aus heutiger Sicht findet, aufgrund der großen Halbwertszeit einiger Teile des Abfalls und der mangelnden Erfahrung und Stabilität der menschlichen Zivilisation (die Zeiträume gehen weit über das hinaus, was die Menschen bis dato als zusammenhängende und vollumfänglich verstandene Zeitgeschichte zustande gebracht haben), ist es alles andere als gegeben, dass eine Lösung abschließend und ohne jegliche Folgekosten bleibt.

Es besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass zukünftige Generation (und nicht die nur der näheren Zukunft, also weit über die nächsten 10 hinaus) nennenswerte Ressourcen darauf verwenden werden müssen, mit den Hinterlassenschaften von heute umzugehen.

Daher ist die Kernenergie (basierend auf der Kernspaltung) schlicht und greifend unverantwortlich.

Und die Betreiber (und damit verbundene Institutionen) sind keine ehrlichen Makler - denn auf Basis der etablierten Gesetzgebung ist die Kernkraft in dem Rahmen, für den sie Stand heute Verantwortung tragen, wirtschaftlich. Also wird da fleißig getrommelt.
Aber sie verwetten gleichzeitig das Geld anderer (zukünftiger Generation) - was immer einfach ist, wenn es nicht das eigene ist.

Und nach zig Runden sind wieder bei diesem Widerspruch, der nicht aufgelöst ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Das wird ihn nicht stören, gleich werden -erfahrungsgemäß- wieder irgendwelche Jubel-Seiten und -Grafiken reinkopiert werden. "Nachhaltig" ist jedenfalls anders.
 
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ThoPBe

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16.09.2018
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Das wird ihn nicht stören, gleich werden -erfahrungsgemäß- wieder irgendwelche Jubel-Seiten und -Grafiken reinkopiert werden. "Nachhaltig" ist jedenfalls anders.
Nachhaltig ist das schon, nur eben anders, als EE-Fans es verstehen wollen. Man braucht sehr wenig Brennstoff, es wird kein bis wenig CO2 produziert (weder beim Bau, noch Beim betrieb im Vergleich zu den EE und Konventionellen) und der verbrauchte Brennstoff kann erneut genutzt werden. Und das ist eben nachhaltig. Hauptaufgabe ist Versorgunsgssicherheit und CO2-Armut.

(In Berlin ist gestern zuerst für 370.000 Haushalte der Strom für zwei Stunden ausgefallen, danach dann für knapp 12 Stunden Warmwasser und Heizung als direkte Folge; da waren die Beschwerdestellen (Behörden, Vermieter, Politiker, Bezirksamt, Senat, Twitter, Insta, Email) an Anschlag und ALLE Politiker haben uniso am nächsten Tagen versichert, dass das nix mit den EE oder der Energiekrise zu tun hat und dass das SO nicht wieder vorkommen soll. SO blank liegen die Nerven mittlerweile bei den Regierungsparteien)

Windräder und PV halten niemals 30,40,50 Jahre im Betrieb durch. Da muss stellenweise nach 10 Jahren schon komplett abgewrackt und ausgetauscht werden.
 

br33s

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19.11.2010
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…es wird kein bis wenig CO2 produziert (weder beim Bau, noch Beim betrieb im Vergleich zu den EE und Konventionellen) und der verbrauchte Brennstoff kann erneut genutzt werden. Und das ist eben nachhaltig. Hauptaufgabe ist Versorgunsgssicherheit und CO2-Armut.
Das sind natürlich wieder harte „Fakten“, schön die Konventionell mit EE im Verbindung beim CO2 Ausstoß gebracht, das zeugt vom Grundlagenwissen…
Wo ist den der aktuelle Generation4 Reaktor, welcher die Brennstoffe wiederverwendet? ( zur Hilfe es ist nicht Flamanville, Hinkley C oder Barakah ) nur weil es technisch möglich ist, heißt es doch nicht das man es aus ökologischer und vor allem ökonomischer Sicht machen. Es ist auch technisch möglich eine Atombombe mit einer Sprengkraft zu Entwicklern, welche die Erde aus der Umlaufbahn bringen kann.

(In Berlin ist gestern zuerst für 370.000 Haushalte der Strom für zwei Stunden ausgefallen, danach dann für knapp 12 Stunden Warmwasser und Heizung als direkte Folge; da waren die Beschwerdestellen (Behörden, Vermieter, Politiker, Bezirksamt, Senat, Twitter, Insta, Email) an Anschlag und ALLE Politiker haben uniso am nächsten Tagen versichert, dass das nix mit den EE oder der Energiekrise zu tun hat und dass das SO nicht wieder vorkommen soll. SO blank liegen die Nerven mittlerweile bei den Regierungsparteien)
Kannst du kurz erklären, wie die EE daran schuld haben? Oder ist das wieder deine Vermutung? Kann es ein Generatorenproblem gewesen sein, beim Transport vom Hochspannungsnetz ins Niederspannnetz? Aber es ist natürlich einfach mit dem Finger auf die EE zu zeigen. Zumal wir gestern den ganzen Tag auch noch Nettoexporteur laut electricitymap.com waren. 🤦🏼‍♂️

Windräder und PV halten niemals 30,40,50 Jahre im Betrieb durch. Da muss stellenweise nach 10 Jahren schon komplett abgewrackt und ausgetauscht werden.
Durch die günstigeren Baukosten je MW bei WKA, können die Räder aller 5 Jahre erneuert werden und es wäre noch immer günstiger, im Vergleich zur Nutzung eines AKW von 60 Jahren.
Das abgewrackte AKW mit dem Boden, kann baulich nach 30-50 Jahren (Abklingen lassen von knapp 30 Jahren plus Rückbauzeit vom 10-20 Jahren) wieder kommerziell genutzt werden und von Kosten des Rückbau AKW je MW und WKA je MW will ich gar nicht erst anfangen. Kannst du da nochmal kurz erklären, was daran nachhaltig ist?

Aber Danke für deinen Beitrag…
 

chrigu81

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16.02.2016
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Zürich
Und nach x Seiten sind wieder beim selben Thema - die vermeintliche Wirtschaftlichkeit der Kernkraft.

Da die Endlagerung stand heute ungelöst ist, sind alle Aussagen über die Kosten der Kernkraft einfach nur Schätzungen und sollten als das behandelt werden. Es kann kein abschließendes Preisschild für eine eine Kilowattstunde Atomstrom definiert werden. Nur Schätzungen.

Das Hauptproblem, das selbst wenn sich eine technische Lösung für die Endlagerung aus heutiger Sicht findet, aufgrund der großen Halbwertszeit einiger Teile des Abfalls und der mangelnden Erfahrung und Stabilität der menschlichen Zivilisation (die Zeiträume gehen weit über das hinaus, was die Menschen bis dato als zusammenhängende und vollumfänglich verstandene Zeitgeschichte zustande gebracht haben), ist es alles andere als gegeben, dass eine Lösung abschließend und ohne jegliche Folgekosten bleibt.

Es besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass zukünftige Generation (und nicht die nur der näheren Zukunft, also weit über die nächsten 10 hinaus) nennenswerte Ressourcen darauf verwenden werden müssen, mit den Hinterlassenschaften von heute umzugehen.

Daher ist die Kernenergie (basierend auf der Kernspaltung) schlicht und greifend unverantwortlich.

Und die Betreiber (und damit verbundene Institutionen) sind keine ehrlichen Makler - denn auf Basis der etablierten Gesetzgebung ist die Kernkraft in dem Rahmen, für den sie Stand heute Verantwortung tragen, wirtschaftlich. Also wird da fleißig getrommelt.
Aber sie verwetten gleichzeitig das Geld anderer (zukünftiger Generation) - was immer einfach ist, wenn es nicht das eigene ist.

Und nach zig Runden sind wieder bei diesem Widerspruch, der nicht aufgelöst ist.
Natürlich sind das nur Schätzungen. Dies trifft ja wohl auf das ganze Energiesystem zu oder nicht? Oder glaubst du, dass die Kosten der Energiewende jetzt schon gesichert sind? Dieses Argument trifft wohl auf alle Energieformen zu. Die Verhältnisse können sich auch schnell ändern wie wir aktuell sehen. Mit den aktuellen Preisen sind Technologien interessant welche es vorher nicht im Ansatz waren.

Wenn du das Kostenrisiko für Endlagerung und Endlagerdauer minimieren willst, dann musst du konsequenterweise in Gen4 investieren. Da es ja darum geht, die Lagerdauer zu minimieren, ist es auch egal wenn die Entwicklung noch ein paar Jahre dauert. Die Lagerdauer als das grösste Problem zu nennen aber nichts dagegen tun wollen ist inkonsequent um nicht zu sagen unredlich.
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Das wird ihn nicht stören, gleich werden -erfahrungsgemäß- wieder irgendwelche Jubel-Seiten und -Grafiken reinkopiert werden. "Nachhaltig" ist jedenfalls anders.
Um dich nicht zu enttäuschen, sprechen wir mal vom dekarbonisieren der Industrie. Dazu wird viel Wärme und auch H2 gebraucht werden.
temperature-ranges-of-heat-applications.png
Die meisten obengenannten Anwendungen können heutzutage nur mit Fossilen wirtschaftlich betrieben werden. EE kriegen das nicht effizient hin, da Strom produziert wird welcher erst relativ ineffizient via Elektrolyse und H2 in Wärme gewandelt werden muss. Die heutige Generation von KKWs bekommen auch nur die Temperaturen für die einfachen Anwendungen hin. Russland betreibt beispielsweise ein schwimmendes KKW für Fernwärme. Neue Generation von KKWs wie der paarmal erwähnte Dual Fluid Reaktor deckt quasi die komplette Bandbreite ab. Inklusive der wichtigen Thermochemischen H2 Produktion mit welcher man grosse Mengen H2 herstellen kann. H2 wird von der deutschen Politik ja schon für verschiedenste Anwendungen geplant ohne an die Produktion zu denken. Mit EE wird das wegen der Volatilität sehr teuer, da der Elektrolyseur nicht dauerhaft auf Volllast laufen kann und dadurch die Kosten in die Höhe treibt. H2 Herstellung mit zeitweise anfallendem Stromüberschuss kann sich wegen der geringen Auslastung nicht rechnen. Da wird der H2 dann eher wie heute aus Erdgas hergestellt.
Ich empfehle dieses Video wenn das Thema interessiert:
Der Kanal hat eine ganz Reihe über Kernenergie wo man sich weiterbilden kann.
 

chrigu81

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16.02.2016
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Das sind natürlich wieder harte „Fakten“, schön die Konventionell mit EE im Verbindung beim CO2 Ausstoß gebracht, das zeugt vom Grundlagenwissen…
Wo ist den der aktuelle Generation4 Reaktor, welcher die Brennstoffe wiederverwendet? ( zur Hilfe es ist nicht Flamanville, Hinkley C oder Barakah ) nur weil es technisch möglich ist, heißt es doch nicht das man es aus ökologischer und vor allem ökonomischer Sicht machen. Es ist auch technisch möglich eine Atombombe mit einer Sprengkraft zu Entwicklern, welche die Erde aus der Umlaufbahn bringen kann.


Kannst du kurz erklären, wie die EE daran schuld haben? Oder ist das wieder deine Vermutung? Kann es ein Generatorenproblem gewesen sein, beim Transport vom Hochspannungsnetz ins Niederspannnetz? Aber es ist natürlich einfach mit dem Finger auf die EE zu zeigen. Zumal wir gestern den ganzen Tag auch noch Nettoexporteur laut electricitymap.com waren. 🤦🏼‍♂️


Durch die günstigeren Baukosten je MW bei WKA, können die Räder aller 5 Jahre erneuert werden und es wäre noch immer günstiger, im Vergleich zur Nutzung eines AKW von 60 Jahren.
Das abgewrackte AKW mit dem Boden, kann baulich nach 30-50 Jahren (Abklingen lassen von knapp 30 Jahren plus Rückbauzeit vom 10-20 Jahren) wieder kommerziell genutzt werden und von Kosten des Rückbau AKW je MW und WKA je MW will ich gar nicht erst anfangen. Kannst du da nochmal kurz erklären, was daran nachhaltig ist?

Aber Danke für deinen Beitrag…
Korrekterweise müssen ohne KKWs EE und Fossile tatsächlich zusammen vermischt werden, da die Fossilen das Backup mindestens für mehrere Jahrzehnte übernehmen müssen.

Bezüglich Gen4 da sind die Russen mit dem BREST welcher geplant für 2026 fertiggestellt sein soll wohl am weitesten. Der BREST ist so ausgelegt um Atommüll verbrennen zu können. Daneben betreiben die Russen schon den BN800 welcher teilweise auch Gen4 zugerechnet wird und auch zu einem bestimmten Grad Müll verbrennen kann. Gen4 ist also keine Utopie und keinesfalls Jahrzehnte entfernt.

Es wurde von Nachhaltigkeit gesprochen. Das bedeutet nicht nur Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren, sondern auch mit geringsmöglichen Ressourcen. Und da schiessen EE, insbesondere PV in unseren Breiten mit Kanonen auf Spatzen. Wir haben halt das Pech, das wir zu weit nördlich wohnen.

Noch kurz ein Bericht wo mal die Speichergrösse anhand Wetterdaten der Vorjahre gerechnet wurde. Entgegen der Intuition sind gemäss dem Autor nicht mal die kurzzeitigen Dunkelflauten dimensionierend, sondern die über längere Perioden nur reduzierte Leistung.
 
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ThoPBe

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16.09.2018
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Um dich nicht zu enttäuschen, sprechen wir mal vom dekarbonisieren der Industrie. Dazu wird viel Wärme und auch H2 gebraucht werden.
Anhang anzeigen 168787
Die meisten obengenannten Anwendungen können heutzutage nur mit Fossilen wirtschaftlich betrieben werden. EE kriegen das nicht effizient hin, da Strom produziert wird welcher erst relativ ineffizient via Elektrolyse und H2 in Wärme gewandelt werden muss. Die heutige Generation von KKWs bekommen auch nur die Temperaturen für die einfachen Anwendungen hin. Russland betreibt beispielsweise ein schwimmendes KKW für Fernwärme. Neue Generation von KKWs wie der paarmal erwähnte Dual Fluid Reaktor deckt quasi die komplette Bandbreite ab. Inklusive der wichtigen Thermochemischen H2 Produktion mit welcher man grosse Mengen H2 herstellen kann. H2 wird von der deutschen Politik ja schon für verschiedenste Anwendungen geplant ohne an die Produktion zu denken. Mit EE wird das wegen der Volatilität sehr teuer, da der Elektrolyseur nicht dauerhaft auf Volllast laufen kann und dadurch die Kosten in die Höhe treibt. H2 Herstellung mit zeitweise anfallendem Stromüberschuss kann sich wegen der geringen Auslastung nicht rechnen. Da wird der H2 dann eher wie heute aus Erdgas hergestellt.
Ich empfehle dieses Video wenn das Thema interessiert:
Der Kanal hat eine ganz Reihe über Kernenergie wo man sich weiterbilden kann.
Nicht umsonst sind die Europäischen Grünen in großer Zahle ebenfalls für Kernkraft, weil eben CO2 das dringendere Problem ist. Und z.B. die finnischen Grünen als erste erkannt (und zugegeben) haben, dass EE ebenfalls massiv die Umwelt schädigen (Rohstoffverbrauch, etc. pp.) und zwar bei Herstellung, Bau und (!) auch Betrieb. Man sollte sich mal ansehen, was ein Motor in einem aktuellen Windrad an Rohstoffen u.a. für die Starkmagneten braucht, die für die niedrigdrehenden Rotoren genutzt werden....
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Jemand die Doku eben im Ersten gesehen?
Für mich interessant, da neu: die Klimaziele sind unerreichbar, wenn nicht auch noch zusätzlich zu den Einsparungen aktiv CO2 aus der Atmosphäre gefiltert und in irgendwelche unterirdischen Gesteinsschichten gepresst wird.
 

mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.974
3.757
STR
Jemand die Doku eben im Ersten gesehen?
Für mich interessant, da neu: die Klimaziele sind unerreichbar, wenn nicht auch noch zusätzlich zu den Einsparungen aktiv CO2 aus der Atmosphäre gefiltert und in irgendwelche unterirdischen Gesteinsschichten gepresst wird.
Ja, hier. Musste direkt an diesen Thread denken. Interessant fand ich den Part über NordLink. Damit müsste man doch Dunkelflauten gut ausgleichen können. Ärgerlich ist, dass die Stromtrassen gen Süddeutschland wohl immer noch nicht vorankommen. In meiner einfachen Welt war das von Anfang an ein großer Bremsklotz beim Umstieg auf EE, aber ich dachte man hätte das mittlerweile gelöst (indem man die Leitungen beispielsweise verbuddelt statt sie als Freileitungen zu ziehen).
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711
Ja, hier. Musste direkt an diesen Thread denken. Interessant fand ich den Part über NordLink. Damit müsste man doch Dunkelflauten gut ausgleichen können. Ärgerlich ist, dass die Stromtrassen gen Süddeutschland wohl immer noch nicht vorankommen. In meiner einfachen Welt war das von Anfang an ein großer Bremsklotz beim Umstieg auf EE, aber ich dachte man hätte das mittlerweile gelöst (indem man die Leitungen beispielsweise verbuddelt statt sie als Freileitungen zu ziehen).
Es scheint mir, dass du unterschätzt, was dieses "verbuddeln" kostet und was für ein immenser (auch geldlicher) Aufwand das ist. Insbesondere dann, wenn 400KV-Leitungen und mehr benötigt werden.

In der Öffentlichkeit wird einfach unterschätzt, was für massive bauliche und logistische Meisterleistungen im (Stromtrassen-)Bau über Jahre abgeliefert werden müssen, damit das Netzt überhaupt steht. Von einem "Smart Grid" ganz zu schweigen. Das ist ein weiteres Problem der EE.
 
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....
Wenn du das Kostenrisiko für Endlagerung und Endlagerdauer minimieren willst, dann musst du konsequenterweise in Gen4 investieren. Da es ja darum geht, die Lagerdauer zu minimieren, ist es auch egal wenn die Entwicklung noch ein paar Jahre dauert. Die Lagerdauer als das grösste Problem zu nennen aber nichts dagegen tun wollen ist inkonsequent um nicht zu sagen unredlich.
Okay wir bauen also neue Gen4 Reaktoren. Diese recyceln bei guter Schätzung ca. 60-80% des Mülls von hochradioaktiven Müll, welcher +100.000 Jahre bis zum unbedenklichen Verfall brauchen in hochradioaktiven Müll, welcher nur noch +1000 Jahre bis zum unbedenklichen Verfall brauchen. Hinterlassen aber bis zu 20-40% weiterhin den Müll den man recyceln wollte. (also +100.000 Jahre)
Wenn man also auf diese Technologie setzt und Kohle/Gas durch die Gen4 ersetzen will, müsste man die KK um den Faktor 6-7 in DE (Stand 2019) ausbauen, auf der Welt sicherlich mit dem gleichen Faktor. Wenn man es aus mathematischer Sicht sieht, produzieren wir dann also auch mit diesen wieder und vor allem mehr den bedenklichen hochradioaktiven Müll. Die Definition ungefährlich wäre auch interessant, da hier immer öfter die 300 Jahre kursieren. Auch hier streitet man sich ja, da die Dosis das Gift macht. (siehe mein verlinktes Video unten)

...Bezüglich Endlagerkosten, kann ich wegen Paywall leider deinen ersten Link nicht komplett lesen. Was ich jedoch gesehen und verstanden habe, ist, dass mit den aktuellen Mitteln im Fonds der Bedarf gedeckt scheint. Dies da das Geld investiert ist und Rendite abwirft. Das wäre dann derselbe wie in der Schweiz. Mit diesem Ansatz muss man den Fonds nur leicht erhöhen um zukünftig über die betreute Endlagerdauer deutlich erhöhte Kosten zu decken. Das System scheint mir daher robust und angebracht. Ist natürlich die Frage was der Anfangsbetrag im Fonds sein muss um auf der sicheren Seite zu sein. In der Schweiz wird Fonds komplett von den Betreibern gespeist. In Deutschland wäre das ohne Atomausstieg wahrscheinlich auch der Plan gewesen. Man kann für diesen politischen Entscheid nicht die Kraftwerkbetreiber kritisieren.
Unabhängig von der politischen Entscheidung, wäre es in meinen Augen nur Fair, wenn die Kosten bei den Kraftwerksbetreibern bleiben würde. Das wurde bereits im Gesetzt 1959 festgehalten. Allerdings umgehen das die Betreiber aktuell mit der getroffenen Regelung mit der ehemaligen Bundesregierung. Den ein gesetzlicher Weiterbetrieb der Kraftwerke, hat doch erst einmal nichts mit den Kosten der Entsorgung des Mülls zu tun, zu der Zeit wo das Betreiben noch legal war. Oder redet sich der Betreiber hier raus, indem er sagt, ich brauche die Einnahmen der Zukunft, um den Müll der Vergangenheit zu entsorgen?
Da man sich eben mit den "heute" eingezahlten Mrd. freikaufen konnte. Und dafür muss man sich auch mal den Fonds anschauen. Mathematisch brauch der Fonds nur eine Rendite von 2,5% um aus den 24 Mrd. bis in das angepeilt Jahr 2100 die 169 Mrd. zu erwirtschaften. Das Problem nur ist, das die Entnahme der Mittel bereits ab 2031 (wenn man bis dahin ein Endlager gefunden hat) mit dem Beginn des Baus eines Endlagers beginnen soll. Die Fertigstellung ist bis 2045 geplant, ab da soll die Endlagerung beginnen, aber ab 2040 verlieren die Zwischenlager ihre Betriebsgenehmigung.
Unterstellt man nun, das aus dem Fond gleichmäßig Geld entnommen werden muss, also ab 2031 pro Jahr geplante 4,44 Mrd. (was nicht stimmt, da gerade in den ersten Jahren die Kosten immens Höher für den Bau/Transport/Einlagerung liegen werden) braucht man schon eine Rendite von 9,16% um 2100 mit dem Fond auf knapp 0 Euro zu kommen. Eine konstante Rendite von 9,16% ist schon sportlich aber nicht unmöglich, man müsste mit der Anlage ein gewisses Risiko eingehen. Schaut man sich jetzt aber die Auflagen des Fond KENFO an, sieht man, was die dürfen, 35% in REIT´s, 25% in Unternehmensbeteiligung und Schwellenländernanleihen ,10% in Staatsanleihen und 30% Liquide. 2019 hat man die angevisierte Rendite um ca. 3% verpasst und 2020 sogar um 5%. Und das war noch gar nicht mal so einfach mit einer risikobehafteten Anlage in den Jahren 2019 und 2020 unter 10% zu bleiben. Man hat es aber aufgrund der Risikostreuung nicht geschafft.

Jetzt von einer gesicherten Finanzierung zu sprechen, halte ich für sehr blauäugig. Das Gute an der Sache nur ist, kommt es zu einem Fehlbetrag, muss dieser nicht von den Betreibern, sondern vom Staat ausgeglichen werden, also scheint doch alles gut zu sein, oder?
Die meisten obengenannten Anwendungen können heutzutage nur mit Fossilen wirtschaftlich betrieben werden. EE kriegen das nicht effizient hin, da Strom produziert wird welcher erst relativ ineffizient via Elektrolyse und H2 in Wärme gewandelt werden muss. Die heutige Generation von KKWs bekommen auch nur die Temperaturen für die einfachen Anwendungen hin. Russland betreibt beispielsweise ein schwimmendes KKW für Fernwärme. Neue Generation von KKWs wie der paarmal erwähnte Dual Fluid Reaktor deckt quasi die komplette Bandbreite ab. Inklusive der wichtigen Thermochemischen H2 Produktion mit welcher man grosse Mengen H2 herstellen kann. H2 wird von der deutschen Politik ja schon für verschiedenste Anwendungen geplant ohne an die Produktion zu denken. Mit EE wird das wegen der Volatilität sehr teuer, da der Elektrolyseur nicht dauerhaft auf Volllast laufen kann und dadurch die Kosten in die Höhe treibt. H2 Herstellung mit zeitweise anfallendem Stromüberschuss kann sich wegen der geringen Auslastung nicht rechnen. Da wird der H2 dann eher wie heute aus Erdgas hergestellt.
Ich empfehle dieses Video wenn das Thema interessiert:
Der Kanal hat eine ganz Reihe über Kernenergie wo man sich weiterbilden kann.
In der Theorie ist es möglich inneffizient Wärme und Strom mit einem Dual Fluid Reaktor herzustellen, nur brauch man noch Jahrzehnte um einen Reaktor für die zivile Bedürfnisse zu entwicklen. Genauso ineffizient kann man Wärme aus EE oder Solarthermie herstellen, wie du richtig sagst, kann es auch hier nur aus Kostengründen scheitern aber nicht aus physikalischen. Der Unterschied ist, von dem heutigen Prinzip haben wir die Technik, bei dem anderen Prinzip hofft man das die Entwicklung diese Technik in Zukunft herausbringt.

Korrekterweise müssen ohne KKWs EE und Fossile tatsächlich zusammen vermischt werden, da die Fossilen das Backup mindestens für mehrere Jahrzehnte übernehmen müssen.

Bezüglich Gen4 da sind die Russen mit dem BREST welcher geplant für 2026 fertiggestellt sein soll wohl am weitesten. Der BREST ist so ausgelegt um Atommüll verbrennen zu können. Daneben betreiben die Russen schon den BN800 welcher teilweise auch Gen4 zugerechnet wird und auch zu einem bestimmten Grad Müll verbrennen kann. Gen4 ist also keine Utopie und keinesfalls Jahrzehnte entfernt.

Es wurde von Nachhaltigkeit gesprochen. Das bedeutet nicht nur Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren, sondern auch mit geringsmöglichen Ressourcen. Und da schiessen EE, insbesondere PV in unseren Breiten mit Kanonen auf Spatzen. Wir haben halt das Pech, das wir zu weit nördlich wohnen.

Noch kurz ein Bericht wo mal die Speichergrösse anhand Wetterdaten der Vorjahre gerechnet wurde. Entgegen der Intuition sind gemäss dem Autor nicht mal die kurzzeitigen Dunkelflauten dimensionierend, sondern die über längere Perioden nur reduzierte Leistung.
Du weißt schon das die Quote eines BN800 beim Recycling sehr schlecht ist? Auch verbleiben bei den MOX Brennstäben weiterhin Uran238/235 und Plutonium als Restmüll. Dieser scheint auch nicht weiter aufgearbeitet werden zu können für neue MOX Brennstäbe. Zumindest gibt es hierzu keine Bestrebungen, da die Russen dies ja seit 2016 erst einmal für die Entsorgung von Atomwaffen und nicht von Atommüll verwenden.

Es scheint mir, dass du unterschätzt, was dieses "verbuddeln" kostet und was für ein immenser (auch geldlicher) Aufwand das ist. Insbesondere dann, wenn 400KV-Leitungen und mehr benötigt werden.

In der Öffentlichkeit wird einfach unterschätzt, was für massive bauliche und logistische Meisterleistungen im (Stromtrassen-)Bau über Jahre abgeliefert werden müssen, damit das Netzt überhaupt steht. Von einem "Smart Grid" ganz zu schweigen. Das ist ein weiteres Problem der EE.
Komisch das hier nur Deutschland ein Problem sieht. Wenn man mal europäisch die Trassen (Stand 2011) anschaut, konnte man hier bereits die 1000 Fache Länge realisieren, als wir im Vergleich für den Nord Süd Ausbau benötigen. Ich kann natürlich auch verstehen, das diese das Ansehen auf den Naturausblick verschandeln, nur bei anderen Bauprojekten scheint man hier eine andere Gewichtung zu machen. Und ja es kann wieder nur am Geld scheitern und nicht an der Physik.
Map-of-European-high-voltage-transmission-grid-Source-Adapted-from-GENI-2011.png.jpeg
Rot bzw. Orange sind die 400KV Trassen

Hier auch mal ein älteres Video (2015), welches sich recht einseitig mit dem Atommüll beschäftige. Die Message finde ich ganz okay. Man sollte nicht gegeneinander bei der Suche nach Möglichkeiten arbeiten, sondern überhaupt an der Suche nach Möglichkeiten. Stand 2015 wollte kein Bundesland ein Endlager. Persönlich kenne ich jetzt auch keinen Bericht eines Bundeslandes, welches hier schreit. (Kann aber durchaus sein, das es eines oder mehrere gibt, ich hab sie nur noch nicht gefunden)
Interessant ist auch, wie mit den Castoren aus England und Frankreich umgegangen wird, welche wir ursprünglich zur Aufarbeitung dorthin geschickt haben, dies aber nicht möglich war und jetzt will es keiner zurück haben. Kann aber auch sein, das die mittlerweile in Gorleben wieder zurück sind.
 

chrigu81

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16.02.2016
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Zürich
Okay wir bauen also neue Gen4 Reaktoren. Diese recyceln bei guter Schätzung ca. 60-80% des Mülls von hochradioaktiven Müll, welcher +100.000 Jahre bis zum unbedenklichen Verfall brauchen in hochradioaktiven Müll, welcher nur noch +1000 Jahre bis zum unbedenklichen Verfall brauchen. Hinterlassen aber bis zu 20-40% weiterhin den Müll den man recyceln wollte. (also +100.000 Jahre)
Wenn man also auf diese Technologie setzt und Kohle/Gas durch die Gen4 ersetzen will, müsste man die KK um den Faktor 6-7 in DE (Stand 2019) ausbauen, auf der Welt sicherlich mit dem gleichen Faktor. Wenn man es aus mathematischer Sicht sieht, produzieren wir dann also auch mit diesen wieder und vor allem mehr den bedenklichen hochradioaktiven Müll. Die Definition ungefährlich wäre auch interessant, da hier immer öfter die 300 Jahre kursieren. Auch hier streitet man sich ja, da die Dosis das Gift macht. (siehe mein verlinktes Video unten)


Unabhängig von der politischen Entscheidung, wäre es in meinen Augen nur Fair, wenn die Kosten bei den Kraftwerksbetreibern bleiben würde. Das wurde bereits im Gesetzt 1959 festgehalten. Allerdings umgehen das die Betreiber aktuell mit der getroffenen Regelung mit der ehemaligen Bundesregierung. Den ein gesetzlicher Weiterbetrieb der Kraftwerke, hat doch erst einmal nichts mit den Kosten der Entsorgung des Mülls zu tun, zu der Zeit wo das Betreiben noch legal war. Oder redet sich der Betreiber hier raus, indem er sagt, ich brauche die Einnahmen der Zukunft, um den Müll der Vergangenheit zu entsorgen?
Da man sich eben mit den "heute" eingezahlten Mrd. freikaufen konnte. Und dafür muss man sich auch mal den Fonds anschauen. Mathematisch brauch der Fonds nur eine Rendite von 2,5% um aus den 24 Mrd. bis in das angepeilt Jahr 2100 die 169 Mrd. zu erwirtschaften. Das Problem nur ist, das die Entnahme der Mittel bereits ab 2031 (wenn man bis dahin ein Endlager gefunden hat) mit dem Beginn des Baus eines Endlagers beginnen soll. Die Fertigstellung ist bis 2045 geplant, ab da soll die Endlagerung beginnen, aber ab 2040 verlieren die Zwischenlager ihre Betriebsgenehmigung.
Unterstellt man nun, das aus dem Fond gleichmäßig Geld entnommen werden muss, also ab 2031 pro Jahr geplante 4,44 Mrd. (was nicht stimmt, da gerade in den ersten Jahren die Kosten immens Höher für den Bau/Transport/Einlagerung liegen werden) braucht man schon eine Rendite von 9,16% um 2100 mit dem Fond auf knapp 0 Euro zu kommen. Eine konstante Rendite von 9,16% ist schon sportlich aber nicht unmöglich, man müsste mit der Anlage ein gewisses Risiko eingehen. Schaut man sich jetzt aber die Auflagen des Fond KENFO an, sieht man, was die dürfen, 35% in REIT´s, 25% in Unternehmensbeteiligung und Schwellenländernanleihen ,10% in Staatsanleihen und 30% Liquide. 2019 hat man die angevisierte Rendite um ca. 3% verpasst und 2020 sogar um 5%. Und das war noch gar nicht mal so einfach mit einer risikobehafteten Anlage in den Jahren 2019 und 2020 unter 10% zu bleiben. Man hat es aber aufgrund der Risikostreuung nicht geschafft.

Jetzt von einer gesicherten Finanzierung zu sprechen, halte ich für sehr blauäugig. Das Gute an der Sache nur ist, kommt es zu einem Fehlbetrag, muss dieser nicht von den Betreibern, sondern vom Staat ausgeglichen werden, also scheint doch alles gut zu sein, oder?

In der Theorie ist es möglich inneffizient Wärme und Strom mit einem Dual Fluid Reaktor herzustellen, nur brauch man noch Jahrzehnte um einen Reaktor für die zivile Bedürfnisse zu entwicklen. Genauso ineffizient kann man Wärme aus EE oder Solarthermie herstellen, wie du richtig sagst, kann es auch hier nur aus Kostengründen scheitern aber nicht aus physikalischen. Der Unterschied ist, von dem heutigen Prinzip haben wir die Technik, bei dem anderen Prinzip hofft man das die Entwicklung diese Technik in Zukunft herausbringt.


Du weißt schon das die Quote eines BN800 beim Recycling sehr schlecht ist? Auch verbleiben bei den MOX Brennstäben weiterhin Uran238/235 und Plutonium als Restmüll. Dieser scheint auch nicht weiter aufgearbeitet werden zu können für neue MOX Brennstäbe. Zumindest gibt es hierzu keine Bestrebungen, da die Russen dies ja seit 2016 erst einmal für die Entsorgung von Atomwaffen und nicht von Atommüll verwenden.


Komisch das hier nur Deutschland ein Problem sieht. Wenn man mal europäisch die Trassen (Stand 2011) anschaut, konnte man hier bereits die 1000 Fache Länge realisieren, als wir im Vergleich für den Nord Süd Ausbau benötigen. Ich kann natürlich auch verstehen, das diese das Ansehen auf den Naturausblick verschandeln, nur bei anderen Bauprojekten scheint man hier eine andere Gewichtung zu machen. Und ja es kann wieder nur am Geld scheitern und nicht an der Physik.
Anhang anzeigen 168816
Rot bzw. Orange sind die 400KV Trassen

Hier auch mal ein älteres Video (2015), welches sich recht einseitig mit dem Atommüll beschäftige. Die Message finde ich ganz okay. Man sollte nicht gegeneinander bei der Suche nach Möglichkeiten arbeiten, sondern überhaupt an der Suche nach Möglichkeiten. Stand 2015 wollte kein Bundesland ein Endlager. Persönlich kenne ich jetzt auch keinen Bericht eines Bundeslandes, welches hier schreit. (Kann aber durchaus sein, das es eines oder mehrere gibt, ich hab sie nur noch nicht gefunden)
Interessant ist auch, wie mit den Castoren aus England und Frankreich umgegangen wird, welche wir ursprünglich zur Aufarbeitung dorthin geschickt haben, dies aber nicht möglich war und jetzt will es keiner zurück haben. Kann aber auch sein, das die mittlerweile in Gorleben wieder zurück sind.
Ist doch schon mal ein guter Anfang, Müll welcher nur zu 5% ausgenutzt wurde auf 60-80% auszunutzen. Ein Reduktion der Lagerdauer von 100k zu 1k Jahren ist doch auch schon deutlich besser. Ganz zu schweigen davon, dass wenn der Bau des Reaktors mit Ziel Müllverbrennung den Müll noch deutlich besser ausnutzen kann und die Lagerdauer weiter reduzieren. Und wir haben Zeit das zu entwickeln. Wenn das 30 Jahre dauert (es existiert bedingt eigentlich schon jetzt) ist das nichts verglichen mit mehreren tausend Jahren Lagerung. Das gute daran, man hat noch für mehrere Jahrzehnte, bis Jahrhunderte Energie, rein aus Recycling. Bezüglich Dosis ist die Debatte in Deutschland leider seit Jahrzehnten vergiftet. Kein Wunder, wenn man in der Schule "die Wolke" liest und das als realistisches Szenario anerkannt wird. Da kommt es dann auch nicht überraschend, dass beim Fukushima Unfall in den Deutschen Apotheken die Iodtabletten ausverkauft waren. Da sieht man eindeutig, wie die Angst im Volk über lange Zeit geschürt wurde um so bescheuertes irrationales Handeln zu generieren.

Bezüglich Müllkosten Finanzierung. Es gab einen Plan bis wann die Mittel für die Endlagerung bereitstehen mussten. Wenn die Politik nun den Betrieb eines Kraftwerks vorzeitig beendet, ist es ja wohl logisch, dass die Politik die Kosten dafür trägt. Und da der Bau und Betrieb des Endlager ziemlich unabhängig der Müllmenge gleich viel kostet (die Müllmenge ist im Vergleich verschwindend klein), ist klar, dass bei vorzeitigem Betriebsende ein beträchtliche Loch in der Kasse klafft. Richtigerweise muss für EE genauso Geld auf die Seite für Rückbau und Finanzierung der Lagerung der Giftstoffe beiseite gelegt werden. Bei Fossilen wie den aktuell gepushten Gaskraftwerke kommen noch die Kosten für die ganzen Gesundheitsschäden dazu. Wird auch nicht gemacht. Doppelstandards...

Ich weiss nicht ob ein Tippfehler deinerseits, aber es gibt wohl kaum eine effizientere Wärmequelle als ein KKW. Wenn du nicht gerade Hochtemperatur brauchst, brauchst du auch keinen Dual Fluid Reaktor. EE sind da um Faktoren ineffizienter, da die Wärme erst aus Strom umgewandelt werden muss. Bei höheren Temperaturen wenn es nicht über Lichtbogen geht, via H2 mit entsprechenden Wandlungsverlusten.

Deutschland hat ein ausgesprochenes Talent Infrastruktur durch Einsprachen zu verzögern. Beginnt bei Bahnlininen, die Schweiz hat einen 57km Eisenbahtunnel gebaut, und Deutschland hat nach 30 Jahren noch nicht mal mit dem Bau für den Zugesagten Anschluss in Deutschland begonnen wegen Einsprachen. Geht weiter über Starkstromleitungen wo die Bevölkerung Einsprachen wegen Magnetfeldern macht, WKA aus Landschaft und Tierschutz bis am Ende gegen 5G Antennen. Die meisten dieser Einsprachen haben durchaus eine Berechtigung. Das Recht auf Einsprache einfach abzuschaffen ist also nicht die Lösung. Und in diesem Umfeld hältst du es für realistisch ein komplett neues Starkstromnetz, tausende WKA und Quadratkilometerweise PVA in und 20 Jahren bauen zu können? Von Speichern noch gar nicht gesprochen. Sorry, da fehlt mir der Glaube. Bei KKWs hast du genauso Einsprachen etc. aber immerhin brauchst du deutlich weniger Projekte wo du dich durch die ganzen Einsprachen durcharbeiten musst. Ein Theater hast du egal mit welcher Technologie wenn du etwas bauen willst.
 
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Man will ja nicht die Einsprachen verhindern, sondern will den Zeitraum der Feststellung eines Einwands befristen. Anliegen müssen in der Zeit begründet eingereicht werden und in einer maximalen Frist von den öffentlichen Einrichtungen geprüft und entschieden werden. Es soll verhindert werden, das permanent Nachträge kommen, welche den Genehmigungsprozess extrem verzögern. Es wird also auch bei den EE auf die Rechte der unmittelbar betroffenen Rücksicht genommen. Die verzögernde Bürokratie soll gestrafft werden.

Zu den Kostenübernahmen. Die Betreiber bekommen MRD für die vorzeitige Abschaltung der 6 verbleibenden AkW‘s, die anderen wurden laut Genehmigung auslaufen gelassen und in deren Kalkulation konnte man nur den genehmigten Zeitraum unterstellen! Heißt also die Betreiber wurden bereits für die vorzeitige Schließung entschädigt. Hier müssen die Endlagerungskosten von Seiten der Betreiber schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht berücksichtigt sein. Übrigens wurden die bis 2019 eingezahlten Beiträge in dem Fond aus den Abstandszahlungen geleistet.
Jetzt die Betreiber noch einmal zu befriedigen, steht absolut in keinem Verhältnis. Es kommt schon mit dem Freikaufen gleich. Man hätte gar keine Übernahmegarantie an Fehlbeträgen als Staat für die Betreiber abgeben dürfen.

Ich bin der Meinung das hier die Betreiber doppelt entlohnt wurden, das erscheint mir schon als unfair.

In deinem letzten Post kommt die Einstellung der Kernenergie wieder gut raus. Du sprichst an, wir sollen den Müll doch in den Gen4 Reaktoren erstmal verarbeiten, damit wir damit Strom erzeugen. Damit gewinnen wir wieder 30Jahre um uns dann wieder Gedanken zur endgültigen Endlagerung zu machen. Zur Erinnerung, wir hatten bereits 60 Jahre Zeit um eine Lösung für das ursprüngliche Problem zu finden. Leider haben wir es auch hier nicht geschafft? Was gibt dir die Hoffnung, das es in 30 Jahren anders aussieht? Und wie gesagt will man mit KK Kohle und Gas ersetzen, dann muss man diese Art der Erzeugung enorm ausbauen und die alte Infrastruktur ebenfalls abschaffen und erneuern. Damit müsste ja auch der Müll im gleichen Faktor ansteigen, das Lagerkonzept z.b in Finnland sieht ja eigentlich nicht vor, das man es wieder ausgräbt, man plant das Lager nach 120 Jahren voll zu haben, egal ob die Brennstäbe nach +1000 Jahren oder +100.000 Jahren unbedenklich abgeklungen sind. Bedeutet für mich also, wir produzieren einfach nur weiter hochradioaktiven Müll. Ein Brennstab kann im Schnitt 4 Jahre genutzt werden. Also gewinnen wir je Brennstab 4 Jahre an Zeit und haben dann mit ihm das gleiche Problem nach dem Recycling wie vorher, oder? Und damit sind die Kosten der Endlagerung am Ende unabhängig von der Reststrahlungsdauer, also ob nun 1000 Jahre oder 100.000 Jahre. Im Bestfall soll keines der beiden jemals wieder ans Tageslicht kommen. Und wenn man ehrlich ist hat man vor dem Recycling 200T Müll in Deutschland und nach dem „Recycling“ auch wieder 200T, weil der recycelte Brennstab ist doch nicht kleiner oder leichter geworden.
Aktuell gibt es ja in Deutschland bei allen 3 möglichen Gesteinsarten (Salz, Granit und Ton) bedenken.

Die erste Lösung Meer, war schon nicht so clever, ist die 2te Lösung vergraben wirklich so viel besser?
 
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Findet er nicht sowieso Strahlung in geringen Mengen ungefährlich? Alles kein Problem. Ich würde es mit Molkepulver mischen.(natürlich nicht)
 

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Findet er nicht sowieso Strahlung in geringen Mengen ungefährlich? Alles kein Problem. Ich würde es mit Molkepulver mischen.(natürlich nicht)
Frag dich mal, was ein Flug über den Atlantik an Strahlung mit sich bringt und was ein Normalbürger im Laufe eines Jahres (natürlich) abbekommt. Und ich verrate jetzt mal ein Geheimnis: Mitarbeiter im AKWs bekommen garantiert nicht mehr ab, wenn sie nicht fliegen würden.
 
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Findet er nicht sowieso Strahlung in geringen Mengen ungefährlich? Alles kein Problem. Ich würde es mit Molkepulver mischen.(natürlich nicht)
Ich hoffe du bist Nichtraucher, gehst nicht gerne im Schwarzwald oder den Alpen wandern oder wohnst in der Nähe eines Kohlekraftwerks. Ansonsten kannst es sein, dass du viel mehr Strahlung abbekommst, als dir lieb ist...
 

chrigu81

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Man will ja nicht die Einsprachen verhindern, sondern will den Zeitraum der Feststellung eines Einwands befristen. Anliegen müssen in der Zeit begründet eingereicht werden und in einer maximalen Frist von den öffentlichen Einrichtungen geprüft und entschieden werden. Es soll verhindert werden, das permanent Nachträge kommen, welche den Genehmigungsprozess extrem verzögern. Es wird also auch bei den EE auf die Rechte der unmittelbar betroffenen Rücksicht genommen. Die verzögernde Bürokratie soll gestrafft werden.

Zu den Kostenübernahmen. Die Betreiber bekommen MRD für die vorzeitige Abschaltung der 6 verbleibenden AkW‘s, die anderen wurden laut Genehmigung auslaufen gelassen und in deren Kalkulation konnte man nur den genehmigten Zeitraum unterstellen! Heißt also die Betreiber wurden bereits für die vorzeitige Schließung entschädigt. Hier müssen die Endlagerungskosten von Seiten der Betreiber schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht berücksichtigt sein. Übrigens wurden die bis 2019 eingezahlten Beiträge in dem Fond aus den Abstandszahlungen geleistet.
Jetzt die Betreiber noch einmal zu befriedigen, steht absolut in keinem Verhältnis. Es kommt schon mit dem Freikaufen gleich. Man hätte gar keine Übernahmegarantie an Fehlbeträgen als Staat für die Betreiber abgeben dürfen.

Ich bin der Meinung das hier die Betreiber doppelt entlohnt wurden, das erscheint mir schon als unfair.

In deinem letzten Post kommt die Einstellung der Kernenergie wieder gut raus. Du sprichst an, wir sollen den Müll doch in den Gen4 Reaktoren erstmal verarbeiten, damit wir damit Strom erzeugen. Damit gewinnen wir wieder 30Jahre um uns dann wieder Gedanken zur endgültigen Endlagerung zu machen. Zur Erinnerung, wir hatten bereits 60 Jahre Zeit um eine Lösung für das ursprüngliche Problem zu finden. Leider haben wir es auch hier nicht geschafft? Was gibt dir die Hoffnung, das es in 30 Jahren anders aussieht? Und wie gesagt will man mit KK Kohle und Gas ersetzen, dann muss man diese Art der Erzeugung enorm ausbauen und die alte Infrastruktur ebenfalls abschaffen und erneuern. Damit müsste ja auch der Müll im gleichen Faktor ansteigen, das Lagerkonzept z.b in Finnland sieht ja eigentlich nicht vor, das man es wieder ausgräbt, man plant das Lager nach 120 Jahren voll zu haben, egal ob die Brennstäbe nach +1000 Jahren oder +100.000 Jahren unbedenklich abgeklungen sind. Bedeutet für mich also, wir produzieren einfach nur weiter hochradioaktiven Müll. Ein Brennstab kann im Schnitt 4 Jahre genutzt werden. Also gewinnen wir je Brennstab 4 Jahre an Zeit und haben dann mit ihm das gleiche Problem nach dem Recycling wie vorher, oder? Und damit sind die Kosten der Endlagerung am Ende unabhängig von der Reststrahlungsdauer, also ob nun 1000 Jahre oder 100.000 Jahre. Im Bestfall soll keines der beiden jemals wieder ans Tageslicht kommen. Und wenn man ehrlich ist hat man vor dem Recycling 200T Müll in Deutschland und nach dem „Recycling“ auch wieder 200T, weil der recycelte Brennstab ist doch nicht kleiner oder leichter geworden.
Aktuell gibt es ja in Deutschland bei allen 3 möglichen Gesteinsarten (Salz, Granit und Ton) bedenken.

Die erste Lösung Meer, war schon nicht so clever, ist die 2te Lösung vergraben wirklich so viel besser?
Es ist schon beeindruckend wie du Dinge vermischt oder ausblendest. Habeck will EE zu Sicherheitskritischer Infrastruktur deklarieren. Damit kannst du dann schon noch Einsprache erheben, interessiert aber einfach keinen mehr wegen der tiefen Priorisierung...

Ich verstehe dich nicht, mit einem von dir beschriebenen Gen4 kannst du die Brennelemente von aktuell 5% auf 60 Prozent abbrennen. Diese beschäftigt dich schon mal ein paar Jahrzehnte mitMüllverwertung. In dieser Zeit kannst du easy Kraftwerke Bauen welche auch noch die restlichen 40% abbrennen. Du kannst natürlich auch von Beginn an so ein Kraftwerk bauen, dauert jedoch wahrscheinlich einfach eine Dekade zusätzlich. Also wofür warten? Wenn du den Müll komplett abgebrannt und wahrscheinlich noch transmutiert hast, brauchst du noch eine 300 Jahre Lagerung. Ob sich da der Bau eines Endlagers noch rechtfertigen lässt? Wenn es um EE wird immer vom technischen Fortschritt gesprochen, was alles noch entwickelt wird an Speicher und Smartgrid. Bei KK hingegen, geht man davon aus, dass die Welt stillsteht. Schon ein bisschen schizophren...

Manchmal muss man sich schon fragen, ob bei gewissen EE Befürwortern die Hauptmotivation der Bau von EE um jeden Preis, oder eine bezahlbare, zuverlässige und gesicherte Stromerzeugung ist.
 

Luftikus

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08.01.2010
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Nur weil Du einen Propagandafeldzug führst, musst Du das nicht allen anderen auch unterstellen. Ich bin z.B. kein EE um jeden Preis-Befürworter. Ich kritisiere aber, dass hier einseitig Stimmung für Kernenergie gemacht wird. Vermutlich als sehr ungeschicktes Guerilla-Marketing irgendeiner übermotivierten Energie-PR-Firma. So wie diese merkwürdigen Autofritzen und Bejubler hier.