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Die Grünen und die gesamte Umweltbewegung ist größtenteils derart wertkonservativ dass jedes größere Bauprojekt oder jeder einzelne Mobilfunkmast in Deutschland ein Spießrutenlauf geworden ist.Die Grünen sind definitiv nicht in Linie mit der Masse, auch nicht konservativ - 15% haben die 2021 gewählt.
Das ändert sich auch nicht wenn es Erneuerbare Energien geht und man selbst in Regierungsverantwortung ist - siehe z.B. Offshore Terminal Bremerhaven. Der BUND hat da nicht etwa mit Fachgutachten agiert sondern mit gesammelten Zeitungsausschnitten.
Letztlich war aber die Finanzierung entscheidend, denn das hochverschuldete Land Bremen wollte nicht weiter 180 Mio zinslos auf einem Sperrkonto rumliegen lassen und Zinsen zahlen sondern hat das Geld für die laufenden Ausgaben eingesetzt. Daraus schloss das Gericht nach knapp 10 Jahren messerscharf, dass das Projekt nicht ernsthaft gewollt sei. Es war der erste Fall, bei dem die Finanzierung über die Zulässigkeit eines Bauantrags entschieden hat.
Sicher nicht. Es müssen nichtmal überall Personen in die Regierung gewählt werden, die sich auch zur Wahl gestellt haben.Dank der Möglichkeit einer Koalition ist das auch nicht erforderlich, um zu einer Regierungsbeteiligung zu kommen.
Nichtmal der gewählten Partei angehören.
Aber gerade Positionen wie der Umwelt- und Tierschutz sind konservativ-bewahrende Positionen.
Ja und? Es SOLLTE doch fossil ersetzt werden. Nicht durch Kohle sondern durch Gas (Du erinnerst Dich: die Transitionstechnologie).Außerdem sind bezgl. einer Wahl noch ganz andere Faktoren entscheidend, die mit der Ausrichtung der Partei wenig bis nicht zu tun habe. Beispielsweise Wahlgeschenke, oder der Sympathiegrad des Spitzenkandidaten....
Auch wenn es keine explizite Planung gegeben hat war damals jedem halbwegs kundigen klar, dass der schnelle Ausstieg aus der Kernkraft zumindest kurz und mittelfristig Kohle als Ersatz braucht. Genauso, wie jeder der mal Einblick in die Kalkulationen von Ministerien hatte wusste, dass der geplante Offshore-Zuwachs mal wieder sehr..... optimistisch berechnet wurde.
2013 wurde dann folgerichtig mit der Planung von Nordstream 2 begonnen.
Und gleichzeitig wurde 2013 dafür gesorgt, dass der Offshore-Ausbau nicht wie geplant realisiert werden konnte, da man den Kostenrahmen veränderte.
Deshalb kam dann auch zusätzlich zu NS2 der ebenso konservative Gegenschlag von Altmaier & Gabriel (!) mit der Strompreisbremse - und haben quasi das Ende von Offshore-Wind in Deutschland verkündet. Die Mehrzahl der Hersteller (WeserWind, Senvion, Powerblades, Bard/CSC, Ambau) - mit Ausnahme von Steelwind, EEW (die sich mit maximal ausgenutzter Kurzarbeit und mit großen Holdings im Hintergrund überlebt haben) - und eben Siemens, die gerade neu in Cuxhaven investiert hatten und bei den ersten 4 DC-Plattformen soviel Geld verloren haben, dass sie bestellte AC-Aufträge gekündigt haben. Alstom Dresden wurde GE Grid. Es wären jedes Jahr ohne Kapaausbau 2-3 Offshore-Windparks bzw. mehr als 1 GW pro Jahr hinzugekommen, geschätzt etwa 15 GW in 10 Jahren. Aber dann hätte man ja nach Fertigstellung NS2 2023 kein Gas aus NS2 mehr gebraucht.
Korrekt. Trotzdem war das nicht progressiv sondern auf das Beibehalten des Vorhandenen am Ende der Laufzeit gerichtet.Nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine hatten wir ja eine ähnliche Diskussion bzgl. des begrenzten Weiterbetriebs, mit dem Unterschied dass die Sicherheitsargumente ohne ein Fukushima kurz zuvor weniger stark wogen, und die Bedenken hinsichtlich des Klimaschutz und die Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit aufgrund der Weltlage anders bewertet wurden.
Klartext: Die Rahmenbedingungen die am Ende in Gesetzestexte umgesetzt werden definiert letztendlich die Energiewirtschaft im Konsultationsverfahren. Was meinst Du, warum derart oft das Förderregime für Offshore-Wind geändert wurde. Jedes mal wenn Politik da auf eigenständige Ideen kommt hat das bei der Vorlaufzeit und den Finanzierungskonditionen die Folge, dass Projekte nicht mehr umgesetzt werden. Ist den USA unlängst ähnlich passiert, als allein Orstedt 4 GW Windparkentwicklung abgewickelt hat, da die Politik nicht willens war, auf Preisentwicklungen bei sämtlichen Komponenten mit einer entsprechenden Erhöhung der Einspeisevergütungen zu reagieren.Bei den Summen, welche in EE und die notwendige Netzinfrastruktur gesteckt wurden, sollte das auch langsam mal der Fall sein.
Viele Wege führen nach Rom, wir haben uns eben entschieden Kernkraft als Grundlastträger zu streichen und auf komplizierte Verteilnetze, Gaskraftwerke und ( noch zu bauende ) Stromspeicher zu setzen.
Zusätzlich "profitiert" unser Strommix noch vom sinkenden Verbrauch, der auf die hervorragende Wirtschaftspolitik unserer Regierung zurückgeht......
Anderswo auf der Welt stellt man die Versorgungssicherheit mit KKW sicher, spart sich das Geld für die Verteilnetze und kommt auf ähnlich gute Strommixe. Beispiel dafür wäre Frankreich.
Ich will an dieser Stelle nicht bewerten, was da jetzt besser ist und wo die jeweiligen Vor - und Nachteile liegen.
Tatsache ist, dass auch der AKW - Weg diesbezüglich erfolgreich sein kann, das wird sich noch zeigen. Und rückblickend wird man dann die "progressiven" loben, die den Mut hatten AKW trotz der zahlreichen Bedenkenträger durchzusetzen.
Mir ist offen gestanden nicht ganz klar was du mir sagen willst. Du sagst dass es im Bereich der Energiewirtschaft keinen Primat der Politik gibt, gleichzeitig sagst du dass die Entwicklung durch die von der Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen definiert wird ( was ja korrekt ist ).
Nein. Einseitig verbieten kann man viel, schnell und einfach. Um etwas gelingen zu lassen braucht es Kooperation.Ist das kein Widerspruch?
Wovon unabhängig? Der Realität?Ich finde, man sollte die Möglichkeit neuer AKW zumindest unabhängig prüfen, ja. Bei dem, was die Energiewende in der derzeitigen Art und Weise kostet, braucht mir da auch keiner mit den Baukosten für AKW kommen. Allein Südlink soll 10 Milliarden kosten, dafür kann man schon die ersten 1-2 Reaktoren bauen.
Du solltest nochmal Deine Vorstellungen vom heutigen Preisgefüge prüfen - und ruhig annehmen, dass zukünftige Projekte noch teurer werden - auch wenn es nicht immer so beschissen laufen muss wie bei Hinkleypoint - das ist quasi das Stuttgart 21 der Nuklearindustrie.
Um ein HVDC-System wie Südlink (4 GW Kapa) zu speisen bräuchtest Du mehr als HinkleyPoint C (2 Reaktoren, 3,44 GW). EDF, einer der Shareholder von Hinkleypoint C, rechnet Stand Februar 2024 (aktuellste Wasserstandsmeldung) inzwischen mit Kosten von bis zu 56,7 Mrd. Euro. Allein das bei 85% Verfügbarkeit/40 Jahre Betriebsdauer umgelegt sind das 189 Euro pro GWh (18,9 Ct/kWh) allein für den Invest im Kraftwerk. Ohne Zinsen. Ohne Betriebskosten. Ohne Rückbau. Ohne Endlager.
Ein Eldorado für die finanzierenden Banken, bereits heute ein Aderlass für EDF und damit den französischen Steuerzahler sondergleichen (knapp 12 Mrd. Sonderabschreibungen auf das Projekt), die ebenfalls beteiligten Chinesen haben bei weiteren Zuschüssen abgewinkt. Und es läuft noch nichts. Möglicherweise 2029, eventuell auch erst 2030 oder gar erst 2031.
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