Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.285
3.721
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Präsident Biden hat es nun auch erkannt (bzw. erkennen müssen):


Ich setze immer noch darauf, dass die Grünen es sein werden, die neue Atomkraftwerke genehmigen und bauen werden; zusätzlich zu den alten Anlagen.

Die Grünen werfen gerade so dermassen alle Glaubensgrundsätze über Bord, da fällt die Kernenergie gar nicht weiter auf.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Oder man ist einfach zu Realitätsnah, das frühere Regierungen den Ausstieg beschlossen haben und ein Zurück einfach zu viele Ressourcen Frist im Vergleich zum erhofften nutzen. Jetzt gießt der TÜV Süd neues Öl ins Feuer, indem man sagt „technisch ist es möglich“ von wirtschaftlich sagt aber auch keiner was. Und dann erklärt man mal so nebenbei den Betreibern, ja wir verlängern für 24 Monate aber rechnen für euch würde sich nur eine Verlängerung von +60 Monaten. Das da keiner Juhu schreit ist doch auch nachvollziehbar. Der Schritt um den Ausstieg rückgängig zu machen, kommt 3-10 Jahre zu spät. Da wäre uns mehr geholfen in den Wintermonaten Energie aus Skandinavien oder Frankreich zu zukaufen, als auf das tote Pferd Kernkraft in Deutschland nochmal zu setzen.
Anderer Aspekt ist sicherlich auch der, welchen ich in dem anderen thread bereits angesprochen habe, das man sich nicht wieder abhängig von anderen machen möchte, oder will man die Wismut in Deutschland wieder aufmachen?? Ansonsten kauft man halt Uran aus Russland/Kasachstan, USA, Kanada, Australien, China und teile Afrikas. (Ich glaube noch nicht mal das in Deutschland bzw. Mitteleuropa signifikante Vorkommen vorhanden wäre )
BTW die Doku von ARTE heißt „die Lüge von der sauberen Energie“. Ist ein gutes Beispiel, das man die Umweltbelastung des Gesamtprozess in unserer Wohlstandsregion nicht sieht, da ja bei uns nur die AKW‘s stehen und die fertigen Brennstäbe geliefert werden (oder zumindest der fertige Yellow Cake für die Weiterverarbeitung) und das ist bei EE auch so, hier sieht man nur wie toll die PV Module auf dem Dach aussehen oder das Windrad sich dreht.
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.454
4.063
Und hinzu kommt noch, die aktuelle Krise der Gasversorgung und Atomkraft betreffen komplett verschiedene Bereiche:

Atomkraft ist der Teil der Grundversorgung, Gaskraftwerke dienen der Abdeckung der Spitzen (das können Atomkraftwerke aufgrund der Hochlaufzeiten nicht abdecken) sowie Fernwärme und werden in industriellen Fertigungsprozessen genutzt. Atomkraft hilft da gar nicht.

Das Thema ist deswegen so still, weil sich an der Gesamtsituation nichts geändert hat.

Der Ausstieg ist eine politische Entscheidung und die Randbedingungen sind unverändert. Das Thema wird von Seiten derer aufgebracht, die mit der politischen Entscheidung des Ausstiegs hadern.

Die Tatsache, dass die Betreiber ganz still sind, sollte einem zu denken geben.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
CarstenS, warte mal ab, gleich kommt ein Link zu einem Artikel von einem Pförtner eines der noch laufenden AKW, das „er“ als Betreiber es auch weitermachen würde. 😁
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Und hinzu kommt noch, die aktuelle Krise der Gasversorgung und Atomkraft betreffen komplett verschiedene Bereiche:

Atomkraft ist der Teil der Grundversorgung, Gaskraftwerke dienen der Abdeckung der Spitzen (das können Atomkraftwerke aufgrund der Hochlaufzeiten nicht abdecken) sowie Fernwärme und werden in industriellen Fertigungsprozessen genutzt. Atomkraft hilft da gar nicht.

Das Thema ist deswegen so still, weil sich an der Gesamtsituation nichts geändert hat.

Der Ausstieg ist eine politische Entscheidung und die Randbedingungen sind unverändert. Das Thema wird von Seiten derer aufgebracht, die mit der politischen Entscheidung des Ausstiegs hadern.

Die Tatsache, dass die Betreiber ganz still sind, sollte einem zu denken geben.
Zwei kleine Anmerkungen:
zu welchem Bereich zählst du die Kohlekraftwerke die jetzt hochgefahren werden?
Ist dir klar dass Deutschland weltweit isoliert ist mit der Idee Klima Neutralität durch eine Kombination von Kohle und erneuerbaren herzustellen?
Alle anderen haben längst erkannt, dass Kernkraft auf absehbare Zeit unverzichtbar ist und sogar hochgefahren werden muss.

Dein Denkfehler ist, dass du davon ausgehst dass die verschiedenen Energieträger beliebig austauschbar sind. Da sind sie aber im Falle von Gas gerade nicht, denn große Teile des Landes werden über Verteilnetze mit Gas zum Heizen versorgt. Das lässt sich über die Stromnetze nicht ausgleichen. Daher ist es jetzt Prio 1 alles verfügbare Gas zu nutzen um die Speicher zu füllen.
Man hätte sofort im Februar die Verstromung von Gas herunterfahren müssen um stattdessen die vorhandenen Speicher zu füllen.
Und man hätte den Weiterbetrieb der vorhandenen KernkraftAnlagen vorbereiten müssen um die so umgeleitete Energie auszugleichen. Das hat mit Grundlast oder Spitzenlast überhaupt nichts zu tun.
Das von dir beschriebene Problem existiert war, ist aber in diesem Umfeld sekundär.

Dass man jetzt aus ideologischen Gründen dafür die Kohle hochfährt ist schon außerhalb des Loriot Bereichs.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Da sind wir wieder beim Problem in Deutschland. Der Weg zurück zur Kernkraft hätte vor 5-10 Jahren eingeleitet werden müssen. Heute nochmal das Strohfeuer zu entfachen ist sinnfrei und hilft den Status Quo nicht zu verbessern. Den Blackout wird es übrigens auch mit KKW geben, da eben keine Spitzen abgefangen werden können.
Das Augenmerk sollte auf Unabhängigkeit liegen und leider ist die Unabhängigkeit für Deutschland nur mit Kohle oder EE möglich. Bei den EE sind wir „nur“ beim Einkauf abhängig und das auch nur zum Teil, weil auch hier haben wir einen eigene Industrie. Während des Betriebes „brauch“ man keinen anderen. Oder wo willst du in West- und Mitteleuropa Uran abbauen? Zumal die Technik für einen Block auch nicht in Deutschland/Europa hergestellt werden. Spannend wird sein, wie Frankreich seine 14 neue AKW‘s bis 2050 realisieren möchte und vor allem welche Unternehmung es bezahlen soll, wenn 1GW EE in Anschaffung und Unterhalt gefühlt 1/3 kostet als aktuell 1GW aus KE. (Egal in klein/Mittel/groß)
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.454
4.063
Zwei kleine Anmerkungen:
zu welchem Bereich zählst du die Kohlekraftwerke die jetzt hochgefahren werden?
Ist dir klar dass Deutschland weltweit isoliert ist mit der Idee Klima Neutralität durch eine Kombination von Kohle und erneuerbaren herzustellen?
Alle anderen haben längst erkannt, dass Kernkraft auf absehbare Zeit unverzichtbar ist und sogar hochgefahren werden muss.

Dein Denkfehler ist, dass du davon ausgehst dass die verschiedenen Energieträger beliebig austauschbar sind. Da sind sie aber im Falle von Gas gerade nicht, denn große Teile des

Wo habe ich geschrieben, dass die Energieträger beliebig austauschbar sind?
Ich habe im Gegenteil geschrieben - Atomkraft und Gas sind nicht komplementär.

Kohlekraftwerke sind analog Gas schnell hochfahrbar und können Lastspitzen abfangen.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Da sind wir wieder beim Problem in Deutschland. Der Weg zurück zur Kernkraft hätte vor 5-10 Jahren eingeleitet werden müssen. Heute nochmal das Strohfeuer zu entfachen ist sinnfrei und hilft den Status Quo nicht zu verbessern. Den Blackout wird es übrigens auch mit KKW geben, da eben keine Spitzen abgefangen werden können.
Hm. Wieso geht das in anderen Ländern dieser Welt? USA ( https://www.welt.de/politik/ausland...tet-Rettungsprogramm-fuer-Atomkraftwerke.html ) Frankreich...


Das Augenmerk sollte auf Unabhängigkeit liegen und leider ist die Unabhängigkeit für Deutschland nur mit Kohle oder EE möglich.
Mit Verlaub, es geht darum die (unzuverlässigen, nicht grundlastfähigen) EE auf eine solide (Grundlast)-Basis zu stellen. Kohle? Echt jetzt? Schon mal was vom Klimawandel gehört?
Im übrigen sind auch die EE aufgrund ihrer Wetterabhängigkeit nur begrenzt spitzenlastfähig. An Tagen mit extremer Kälte oder Hitze herrscht oft Windstille und im Winter Inversion. Gas ist hier ideal aber nicht alternativlos. Kohle ist vor allem billig und wird daher für Zusatzbedarfe durch die Strombörse bevorzugt.

CO2 arm gibt es nur Gas oder Kernkraft (und Wasser, aber nicht in DE). Da man sich beim Gas verpokert hat, bleibt nur Kernkraft entweder selbst produziert oder importiert.

Natürlich hätten die Grundlagen für eine vernünftige Energiepolitik vor vielen Jahren gelegt werden müssen, und das haben auch alle Experten über viele Jahre so gesagt. Aber die Putinversteher um Merkel und Schwesig haben sich mit Unterstützung der Grünen durchgesetzt. Nun haben wir den Salat.

BTW:
Die Idee, Russland durch einen Gasboykott zu schaden ist etwa so als wenn die hier versammelten Meilensammler beschließen wollten, Lufthansa durch Nichteinlösung erflogener Meilen zu schaden.
Deutschland wurde über Langfristverträge zu extremen Vorzugskonditionen beliefert. Jetzt kann Putin das Gas mit sattem Extraprofit zum Weltmarktpreis verkaufen.
Ich bin erschüttert über den Dilettantismus der Politik. Hätte man da nicht mal jemanden fragen können, der sich auskennt?

Ich bin gespannt, wann Fracking salonfähig wird. ;)
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.454
4.063
BTW:
Die Idee, Russland durch einen Gasboykott zu schaden ist etwa so als wenn die hier versammelten Meilensammler beschließen wollten. Lufthansa durch Nichteinlösung erflogener Meilen zu schaden.
Deutschland wurde über Langfristverträge zu extremen Vorzugskonditionen beliefert. Jetzt kann Putin das Gas mit sattem Extraprofit zum Weltmarktpreis verkaufen.
Ich bin erschüttert über den Dilettantismus der Politik. Hätte man da nicht mal jemanden fragen können, der sich auskennt?

Bis vor geraumer Zeit hat Russland zuverlässig Gas geliefert.

Allerdings tönt Putin seit geraumer Zeit, dass ein Konflikt mit dem Westen im großen Kontext (in welcher Art wird im diffusen gelassen) unausweichlich sei. Und den Äußerungen aus Moskau nach, ist das eine langfristige Strategie, der alles untergeordnet wird. Auch wirtschaftliche Beziehungen.
Auf Basis solcher Töne ist es sehr naiv, zu glauben, russisches Gas ist weiterhin zuverlässig.
Ob Boykott oder Ersatz durch andere Lieferanten, die starke Abhängigkeit von Russland ist nicht mehr nachhaltig - und zu glauben man könnte einfach weitermachen, stärkt Putin und gibt ihm Mittel, zu versuchen, den Westen unter seiner Fuchtel zu halten.

Russland ist kein zuverlässiger Lieferant (mehr).
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Hm. Wieso geht das in anderen Ländern dieser Welt? USA ( https://www.welt.de/politik/ausland...tet-Rettungsprogramm-fuer-Atomkraftwerke.html ) Frankreich...
Die haben halt ihr überalterte Infrastruktur behalten und am laufen gehalten. Aber auch dort stößt man an seine Grenzen und muss langfristig Energie aus KK durch andere Optionen ersetzen. So will bzw. muss ja auch Frankreich bis 2050 seine Abhängigkeit vom teuren Atomstrom unter 50% drücken. Es ist ja auch bezeichnend das man es "Rettungspaket" für Atomkraft nennt. Auch in den USA muss die Atomkraft künstlich am Leben gehalten werden, ohne staatliche Unterstützung plant dort wohl auch kein Betreiber mehr große Investitionen.

Mit Verlaub, es geht darum die (unzuverlässigen, nicht grundlastfähigen) EE auf eine solide (Grundlast)-Basis zu stellen. Kohle? Echt jetzt? Schon mal was vom Klimawandel gehört?
Im übrigen sind auch die EE aufgrund ihrer Wetterabhängigkeit nur begrenzt spitzenlastfähig. An Tagen mit extremer Kälte oder Hitze herrscht oft Windstille und im Winter Inversion. Gas ist hier ideal aber nicht alternativlos. Kohle ist vor allem billig und wird daher für Zusatzbedarfe durch die Strombörse bevorzugt.

CO2 arm gibt es nur Gas oder Kernkraft (und Wasser, aber nicht in DE). Da man sich beim Gas verpokert hat, bleibt nur Kernkraft entweder selbst produziert oder importiert.

Natürlich hätten die Grundlagen für eine vernünftige Energiepolitik vor vielen Jahren gelegt werden müssen, und das haben auch alle Experten über viele Jahre so gesagt. Aber die Putinversteher um Merkel und Schwesig haben sich mit Unterstützung der Grünen durchgesetzt. Nun haben wir den Salat.
Naja die Experten sagen aber auch, das wir einfach bereits 20 Jahre bei den EE verschlafen haben, weil wir einfach mit unserem Wohlstand eingefahren waren und Energie und Wärme viel zu billig ist und war. Also warum sollte man es ändern? Man hat sich dann einfach von der teuersten und aus der Sicht von einigen (nicht unbedingt meine) unsichersten Stromquelle getrennt. Da kann man jetzt hinterherweinen aber ändern wird halt schwer, da wir faktisch bei 0 Anfangen und das ist einfach unbezahlbar, außer man will langfristig 1 Euro je kWh (angenommen Größe) bezahlen.
Und bitte mal von der Geschichte verabschieden, das Kernkraft CO2 neutral ist. Sie ist bei uns in Mitteleuropa so lange CO2 Neutral, so lange keine neuen Anlagen gebaut oder entsorgt werden müssen. Weltweit gesehen verursacht die Kernkraft schon enorme CO2 Belastungen. KK ist lange nicht so CO2 schädlich wie Gas oder Kohleverstromung, aber es ist eine Kosten Nutzen-Abwägung und da verliert nun einmal Kernkraft zumindest in Deutschland, weil einfach keine Infrastruktur und oder Betreiber vorhanden sind, welche sich den Spass antun. Da brauch man nun weniger auf die aktueller Regierung mit dem Finger zeigen, eher schon auf Vorgänger Regierungen. Vor allem hätte niemand gemeckert, wenn nicht 2022 mit seinen Herausforderungen gekommen wäre und der Großteil hätte sich auf die Schulter geklopft, wie billig wir das Gas aus Russland durch NordStream 2 bekommen. Heute scheinheilig auf die Abhängigkeit hinweisen, kann auch jeder und dann aber nicht die Abhängigkeit bei Kernkraft in Betracht ziehen wollen, ist auch irgendwie Schizophren. Ich bin mal gespannt, wieviele Tage wir im Winter 2022/2023 ohne Strom und Wärme da stehen, auch wenn wir die letzten beiden AKW´s vom Netz nehmen.
Klimaschutz ist gut und schön, so lange es keinen etwas zusätzlich kostet (das gehört natürlich auch zur Scheinheiligkeit) aber bezahlbar unabhängig als Deutschland oder sogar Europa werden wir nur mit EE oder Kohle. Der Chinese/Ami/Kanadier/Australier braucht in Zukunft auch mehr seines eigenen Urans (zumal die Ausbringen immer geringer wird) und das wird sich auch auf den Uranpreis bemerkbar machen oder denkt ihr wirklich, das uns jemand den Grundstoff zur Stromerzeugung durch Kernkraft schenken wird? Wer liefert uns und dem Rest von Europa den in Zukunft zuverlässig Uran? Europa/Deutschland hat noch Kohle für weit mehr als die nächsten 300 Jahre, zumindest laut der Süddeutschen Zeitung . Dennoch ist es keine Option langfristig weiter und vor allem mehr Kohle für Heizung und Strom zu verbrennen. Langfristig könnte man wohl nur mit den eigenen Ressourcen unabhängig werden und dann am Besten den Anteil von EE und vor allem Speicheroptionen so ausbauen, das man nah an die CO2 Neutralität herankommt. Und dafür wird man jeden Euro benötigen. Der Umbau wird strapaziös und wird die Gesellschaft extrem fordern, um dann hoffentlich später als Gesellschaft wieder davon zu profitieren.

BTW:
Die Idee, Russland durch einen Gasboykott zu schaden ist etwa so als wenn die hier versammelten Meilensammler beschließen wollten, Lufthansa durch Nichteinlösung erflogener Meilen zu schaden.
Deutschland wurde über Langfristverträge zu extremen Vorzugskonditionen beliefert. Jetzt kann Putin das Gas mit sattem Extraprofit zum Weltmarktpreis verkaufen.
Ich bin erschüttert über den Dilettantismus der Politik. Hätte man da nicht mal jemanden fragen können, der sich auskennt?

Ich bin gespannt, wann Fracking salonfähig wird. ;)
Gerne mal nach der Salongfähgikeit von Fracking fragen, aber Uran Abbau mit der Verschmutzung von Mrd. Litern Trinkwasser im Abbaugebiet und die weiteren verunreinigten Hinterlassenschaften nicht "sehen wollen". Das Eine rechtfertig nicht das Andere, aber man sollte nicht mit Halbwissen mit dem Finger nur auf eine Seite zeigen. Aber die Halden der Wismut eignen sich aufgrund der Neigung und der Verseuchung und damit gedrosselten Begrünung ungemein als PV Feld, hier hat die Region bereits größere Investitionen getätigt. Einfach mal nach Uranium City in Kanada Googeln, komisch in kaum einen See im Umkreis ist mehr Leben. Leider wächst halt Uran, so wie Silizium, Kobalt, seltene Erden usw. usf. am Baum oder Strauch. Wenn es dem Einzelnen doch so wichtig ist, was mit der Umwelt passiert und das KO Argument Klimaschutz ins Feld führt, dann doch mal lieber Energie sparen, das wäre die richtige Herangehensweise. Und Energie sparen ist nicht damit erledigt, wenn man seine Glühbirnen tauscht. Meine Ausführungen sollen auch keinen angreifen!

Wir sind in einer Zwickmühle. Strom und Wärme muss bezahlbar, CO2 neutral und seit kurzem vor allem Unabhängig sein. So und nun finde mal als gelernter Philosoph/Germanist, Jurist oder Politikwissenschaftler den einzigen richtigen Weg. Im Nachgang waren aber eh wieder alle schlauer.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Sorry, ideologische Argumentationen haben uns (und nur uns!) dahin geführt, wo wir jetzt stehen:
Einziges Industrieland der Welt mit Gasnotstand.
Jetzt ist nicht die Zeit von wünsch dir was sondern die Zeit für Fakten. Ohne ausreichende und bezahlbare Energie geht DE den Bach runter. Der ist dann zwar schön sauber aber das nützt keinem mehr was!
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.454
4.063
Sorry, ideologische Argumentationen haben uns (und nur uns!) dahin geführt, wo wir jetzt stehen:
Einziges Industrieland der Welt mit Gasnotstand.
Jetzt ist nicht die Zeit von wünsch dir was sondern die Zeit für Fakten. Ohne ausreichende und bezahlbare Energie geht DE den Bach runter. Der ist dann zwar schön sauber aber das nützt keinem mehr was!

Als hypothetisches Szenario: Deutschland haette noch alle Kernkraftwerke und der Ausstieg waere nicht beschlossen worden.
Die Situation waere inwiefern heute anders?

Da Gas (Waerme, Lastspitzen und Industrie) nichts mit dem Anwendungsgebiet der Kernkraft gemein hat - waeren wir in der gleichen Gasfalle...

Ideologie ist, wenn man Themen immer wieder hochkocht, losgeloest von tatsaechlichen Situation und nur getrieben von der eigenen Agenda...
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Aber wie willst du es lösen? Jeder sagt dir, die 2 laufenden AKW‘s können nur mit erheblichen Mehraufwand am Leben gehalten werden. Eines der Zwei bereits abgeschalteten, könnte man laut dem TÜV Süd mit ebenfalls enormen Mehraufwand wieder ans Netz bringen. Der Betreiber will es aber nicht aus nachvollziehbar Kostengründen und Planungsunsicherheit machen. Neue Projekte brauchen mehr als 20 Jahre, bis es nur annähernd eine Entlastung geben könnte.

Man muss sich eher von der Ideologie lösen, das für Deutschland Kernkraft eine Alternative ist. Für die meisten anderen Länder (hier nehme ich mal Finnland als einziges Land raus) scheint die Kernkraft auch nur eine Brückentechnik zu sein, da keiner ernsthaft seit 60 Jahren an einem ganzheitlichen Verwertungsprozess arbeitet. Wie und wo willst du den signifikant Energie bis 2030-2040 mit Kernkraft in Deutschland sicherstellen? Wenn man sich mal kurz mit dem Thema beschäftigt, sollte man recht zügig zum Entschluss kommen, das dies für Deutschland keine Option bietet. Und wir reden hier nicht davon 6% auf 10% aufzubauen, sondern wir reden davon 40-45% nicht erneuerbar zu ersetzen. Dazu kommt die Problematik der fehlenden Lastspitzen bei KK, Wärme gewinnt man aktuell auch nicht aus KK.

Aber was man immer wieder schön sieht, ist wie die Lobby es schafft, das Thema am kochen zu halten, obwohl es ein Fass ohne Boden für Deutschland und Europa ist. Und der Lobby ist doch die Abhängigkeit ganz genehm, oder?
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Erstmal freue ich mich, dass wieder diskutiert wird. Wenn auch immernoch regelmässigen mitZweifelhaften Daten oder Statements. Da nach Links gefragt wurde, folgend ein paar Statements und Links.

Wir haben ein Wärme und kein Stromproblem. Daher können KKWs nicht helfen. Dies stimmt nur bedingt. Es wird dauerhaft ein erheblicher Teil Russengas verstromt. Folgender Teil könnte ca. ersetzt werden:

Neben Russengas kann mit KKWs natürlich auch Russenkohle ersetzt werden. Auch hier verdient Putin kräftig mit.

Ok, KKWs könnten helfen, wenn sie nur Lastfolgebrtrieb könnten wie Gaskraftwerke... Nun, die Deutschen KKWs sind auf Lastfolgebrtrieb ausgelegt. Das sie es nicht tun, hat Ökonmische und nicht Technische Gründe. Sie können sogar grössere Lastwechsel in MW/min als Gaskraftwerke fahren. Beispiel aus der Praxis:
20220307_212907.png

Gemäss "Prüfvermerk" von der Regierung gibt es Sichercheitsprobleme, kein Brennstoff ab Jahresende und gesetzliche Probleme. Nun, praktisch alle Punkte vom Prüfvermerk wurden von Experten in der Luft zerrissen. Siehe zum Beispiel hier:

Für Streckbetrieb behauptet die Regierung muss im Sommer die Leistung zurück gefahren werden um im Winter noch Brennstoff zu haben. Auch das ist kompletter Unsinn. Hier gut von der GRS erklärt:

Streckbetrieb ist gefährlich weil noch nie in Deutschland gemacht. Auch falsch, siehe GRS Link oben und hier Grafenrheinfeld 2015:
20220313_135248.jpg

Ganz allgemein empfehle ich folgendes hochaktuelles Buch:

Kernkraft hat in Deutschland keine Mehrheit... Auch hier war der Wind längst am Drehen. Seit dem Krieg sind eigentlich nur noch die Grüne Basis gegen KKWs. Alle anderen Parteien haben bei Umfragen eine Mehrheit für Kernenergie.
20220627_214315.png

Soll ich weitermachen😉
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.097
2.538
FRA
Atomkraft ist der Teil der Grundversorgung, Gaskraftwerke dienen der Abdeckung der Spitzen (das können Atomkraftwerke aufgrund der Hochlaufzeiten nicht abdecken) sowie Fernwärme und werden in industriellen Fertigungsprozessen genutzt. Atomkraft hilft da gar nicht.
Ist es wirklich so, dass unsere Gaskraftwerke ausschließlich die Spitzen abdecken und nichts zur Grundversorgung beitragen? Welche Kraftwerke tragen denn bei uns die Grundlast - der Anteil der übriggebliebenen Atommeiler dürfte doch sehr gering sein?

Der Ausstieg ist eine politische Entscheidung und die Randbedingungen sind unverändert.
Kurzfristig sind die Randbedingungen aber sehr anders geworden, weil die Alternative Gas, mit man mittelfristig der Atomstrom ersetzen wollte, nun "plötzlich" knapp ist. Langfristig ändert sich natürlich nichts an der Technikfeindlichkeit der Deutschen. Zumal der Krieg in der Ukraine auch eine neue Gefahr von Atomkraftwerken gezeigt hat - nämlich dass man sie im Krieg aus Angst vor Beschädigung weder verteidigen, noch feindliche Stellungen in ihrer Nähe angreifen kann, was dem Feind massive Vorteile bringt.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Danke für deine links und deine Ausführungen. Macht aber leider die ideologische Sackgasse, das Deutschland noch einmal ein Atomstrom Land wird nicht richtiger oder besser. Man muss sich von der Ideologie verabschieden, das für Deutschland Kernenergie noch einmal relevant wird, da einfach der Zug abgefahren ist und die Wirtschaftlichkeit aufgrund von fehlender Infrastruktur nicht mehr gegeben ist und auch nicht wettbewerbsfähig wieder aufgeholt werden kann. Nicht ohne Grund schreibt der Vorstand der RWE kürzlich erst, „Man hält die Debatte über Laufzeitverlängerungen für rückwärtsgewandt“. ENBW und EON Blasen in das gleiche Horn. Man kann es doch auch den Betreibern nicht verdenken, da man keine Planungssicherheit bekommt und bereits fürstlich für den Ausstieg entlohnt worden ist. Vor allem wenn es wirtschaftlich wäre, würde der Kapitalismus einen Weg finden, zumal ja heute ein größere Teil „dafür“ wäre als noch vor Jahren. Aber die „Zustimmung“ kommt Ja nicht daher, das sich etwas an den Rahmenbedingungen in Deutschland für die Atomkraft geändert hat, sondern man macht Panik, das Atomkraft uns aus der Krise führen würde, was es in Deutschland aber zu 0,0% machen würde, versteht nur nicht jeder. Eigentlich muss man den Hut ziehen, das man als Entscheidungsgremium nicht populistisch einbricht und am Ende doch nur wieder Mrd. verbrennt, um dann den Ausstieg in 20-30 Jahren wieder zu planen und zu bezahlen. Weil es einfach keine Lösung für das aktuelle Problem (zumindest für Deutschland) bietet. Da kann man sicherlich noch 100 Links posten, warum Atomkraft gut ist und dies auch Ideologisch sich wünscht. Nur wenn es der Staat und die Betreiber nicht machen, wer springt dann in die Bresche? Sollen es private AKW‘s werden? Der aktuelle oder noch mögliche Bestand an Infrastruktur für AKW’s bringt 0,0 für die aktuelle Situation/Krise. Da muss man CarstenS schon recht geben, „Ideologie ist, wenn man Themen immer wieder hochkocht, losgeloest von tatsaechlichen Situation und nur getrieben von der eigenen Agenda...“
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Wenn Strom in naher Zukunft bei 2 EUR die kWh liegt, wird sich die Wirtschaftlichkeit der AKW allerdings deutlich freundlicher darstellen als heute…
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Aber auch dann bleibt die Frage, baut man etwas was Strom teuer produziert oder eben billiger?
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Problem bei den KK Vergleichen ist, das man sich hier auf historische Kosten von AKW‘s aus den Jahren 1980-2010 stützt. Aktuelle Projekte der letzten 10 Jahre sind hier in der Regel nicht mit enthalten oder wenn diese enthalten sind, dann zu den geplanten Kosten, welche ja nun bei allen Projekten um ca. Faktor 3 nicht passen. Bei EE hat man hier eine aktuellere und vor allem akkuratere Datenlagen. Es spricht ja auch nichts dagegen die vorhandenen Reaktoren Europaweit bzw. Weltweit so lange laufen zu lassen, wie es die Behörden genehmigen. Europaweit ist zumindest das Reaktoralter überaltert und hat einen immensen Investitionsstau, hier wird es schwer sein die Infrastruktur am Leben zu halten. In Deutschland ist es schon wirtschaftlich gar nicht mehr möglich, ideolgisch sicherlich schon. Nicht ohne Grund plant das Vorreiterland der EU auch eine Verringerung der Stromquote aus KK, das macht man ja nicht, weil man kein „gefallen“ an der Art der Stromerzeugung hat, sondern weil die Kosten eben nicht mehr Konkurrenzfähig sind im Vergleich zu anderen Arten der Stromerzeugung.
Subventioniert werden auch EE, KK und auch Kohle.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Als hypothetisches Szenario: Deutschland haette noch alle Kernkraftwerke und der Ausstieg waere nicht beschlossen worden.
Die Situation waere inwiefern heute anders?

Da Gas (Waerme, Lastspitzen und Industrie) nichts mit dem Anwendungsgebiet der Kernkraft gemein hat - waeren wir in der gleichen Gasfalle...

Ideologie ist, wenn man Themen immer wieder hochkocht, losgeloest von tatsaechlichen Situation und nur getrieben von der eigenen Agenda...
Der ideologisch begründete und völlig überstürzte Atomausstieg ist doch nur eine Facette des Irrsinns, den die Politik seit den 00er Jahren mit der deutschen Energiepolitik veranstaltet hat.
Man hat das System in eine Ecke getrieben, wo es nur unter optimalen Voraussetzungen funktioniert und kleinste äußere Einflüsse zu strukturellen Problemen führen. Versorgungssicherheit war mal der heilige Gral.
BTW: Ganz ähnlich wie bei der Infrastruktur (wohnt jemand in Lüdenscheid oder Leverkusen?

Nun, am Ende der Sackgasse stellt man sich hin und behauptet, Wenden sei unmöglich und unterfüttert dieses Mantra mit "Fakten".
Wie der SUV-Fahrer, der sich auf der Abkürzung im Schlamm festgefahren hat und nun darstellt, dass Straßenbau nun auch nicht (mehr) helfen wird, die Karre aus dem Dreck zu ziehen.
Und dazu noch auf die anderen zeigen, die auf den über Jahrzehnte gepflegten Straßen an dem festgefahrenen SUV vorbeirauschen und ihnen zurufen: "Ihr seid alles Falschfahrer!"

Ich bin mir sicher, dass es global gesehen ohne Kernenergie nicht gelingen wird, den CO2 Ausstoß zu senken. Einfach weil sich keiner in der 3.Welt unser Modell leisten kann. Und auch für DE wird das so kommen, ob nun mit eigenem oder mit importiertem Atomstrom.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.309
10.206
irdisch
Der deutsche Atomausstieg war gerade NICHT ideologisch begründet, sondern eine Entscheidung der Physikerin Dr. Merkel nach den Erfahrungen mit den Unglücken in Fukushima. Damals hat man in Deutschland auch mal genauer hingeguckt, und es gab auch bei uns solche Schoten wie ungeschützte AKW-Notstromaggregate in Überschwemmungsgebieten etc. Die unglaubliche Arroganz der deutschen Energiebranche ihr gegenüber mag auch eine Rolle gespielt haben.
 
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