Für die Kosten der Zwischen- und Endlagerung gibt es den Fond. Der Fond wurde nicht vom Staat/Steuerzahler finanziert sondern von den Energiekonzernen (die das Geld natürlich vom Stromkunden eingenommen haben - als die Strompreise ein Drittel so hoch waren wie heute).
Die Mehrkosten für die Energiewende gegenüber dem heutigen Energiemix liegen bei >1 Billion Euro bis 2050:
Die Studie analysiert, wie Deutschland seine Klimaschutzziele durch effiziente Energienutzung und den Einsatz erneuerbarer Energien erreichen kann.
www.ise.fraunhofer.de
Und die werden definitiv vom Steuerzahler/Stromkunden bezahlt.
Da könnte man schonmal 2,3 Kernkraftwerke nebst Endlagerung finanzieren.
Mit dem KENFO muss man sich schon mal ein wenig mehr beschäftigen. Man geht davon aus, dass die Endlagerung ca. 169 Mrd. Kosten bis 2100 verursachen wird. Die 169 Mrd. Kosten entstammen einer Schätzung vor 2010, ohne Erfahrung einer wirklichen Endlagerung. Die Kosten für Onkalo haben sich auch bereits mehr als verdoppelt und die Betriebskosten ab 2025 sind noch gar nicht wirklich abschätzbar. Zum Vergleich, Deutschland müsste hochradiaktiven Müll von 15 AKW´s Endlagern (zzgl. 2 Forschungsreaktoren) und Finnland macht dies für 2 AKW´s. Finnland geht von 1000 Jahren Endlagerung aus, Deutschland plant die Kosten für ca. 80 Jahre. Und nein es ist leider nicht so, einmal Einlagern und dann nie wieder schauen, der Betreuungsprozess eines Endlagers ist enorm und macht ein vielfaches der Kosten des Bauens aus!
Die in Deutschland bereits vom Netz gegangen AKW´s lagern ihren Müll ja seit Jahrzehnten nur zwischen. Hinzu kommt, das La Hague bereits in den nächsten Jahren ca.
5700 Tonnen Müll wieder nach Deutschland zurück schickt, er wäre jetzt aufgearbeitet und kann bei uns wieder zwischen- bzw. Endgelagert werden. Die frühere Bundesregierung, ging davon aus, das man den Müll aus Frankreich erst 2047 wieder zurück bekommt und man hätte ja noch Zeit für eine "Lösung". Die vorzeitige Rückholung kostet zusätzlich 1 Mrd. Euro. Hier sind die Kosten einer Lagerung noch nicht bekannt.
Von den wohl zu gering geschätzten Kosten in Höhe von 169 Mrd. bis 2100 mussten die Betreiber 24 Mrd. einzahlen, der Rest soll durch clevere Anlagestrategien erwirtschaftet werden. Eine Nachschusspflicht für die Energiekonzerne besteht nicht, Differenzen müssen durch den Staat bzw. Steuerzahler ausgeglichen werden. Zum Atomausstieg wurden zudem die gleichen Energiekonzerne mit etwas unter 10 Mrd. entlohnt.
Der Schweizer Marco Buser, Geologe und ehemaliger Berater der Nagra, hat über die Schätzungen der Schweiz für ein Endlager auch nur müde gelächelt und hat der Nagra stand "Heute" den Faktor 10 empfohlen. Danach wurde der Beratervertrag gekündigt, da die Daten nicht zum gewünschten Ergebnis passen.
Das Gute an der deutschen Regelung ist eigentlich nur, das die Betreiber RWE, EnBW, EON, Vattenfall und PreussenElektra mit der Einmalzahlung aus der Pflicht sind.
Btw. hat der Fond KENFO in den letzten Jahren einen negativen Ertrag erwirtschaftet. Jeder der sich im Anlagebereich auskennt, weiß wie schwer es ist, frühe fehlende Jahre mit Ertrag wieder auszugleichen.
Wenn nun der Faktor 10 von Herrn Buser auch nur annähernd hinkommt, dann brauchen wir nur 1,69 Billionen Euro für die Thematik Endlagerung. Dabei ist nur der Müll berücksichtig, welcher heute schon da ist. Erzeugt man in den nächsten Jahrzehnten weiterhin Müll, steigen natürlich auch die Kosten. Jetzt kann man wieder mit neuen Reaktortypen kommen, welche eventuell in Zukunft aus Müll wieder Strom erzeugen können und nur eine kleinere Menge Müll übrig lassen. In der Regel wachsen dann aber diese Reaktortypen nicht auf Bäumen und sind so auch mit Kosten verbunden.
Eigentlich werden wir wohl zwischen 0,2-1,6 Billionen Euro für die Lagerung des vorhandenen Mülls, plus 1-2 Billion für die Energiewende für EE ausgeben müssen. Alternativ können wir wohl auch 0,2-1,6 Billionen Euro für die Lagerung des vorhandenen Mülls, plus 1-2 Billionen für neue AKW´s, plus 0,2-1,6 Billionen Euro für die Lagerung des zukünftigen Mülls einplanen. Sicherlich kann man auch davon ausgehen, das zukünftig, bei steigender Nutzung der Atomkraft, auch die Kosten je MW wieder sinken könnten, so wie seit Jahren schon bei den EE.
Mal zum Vergleich, Hinkley Point C wird über die geplante Nutzungsdauer von 60 Jahren mit.
Insgesamt wird das Kraftwerk mit 100 Milliarden € durch Großbritannien subventioniert.
Wikipedia
und wir reden hier über eine Nettoleistung von 3.200 MW. Und die 100 Mrd. Euro sind nach Abzug von Erträgen und Fremdinvestments, nur um den Verkaufspreis von 1 Mwh auf unter 90Pfund zu drücken!. Zum Vergleich 1MW Windkraft kostet 890.000 Euro, demzufolge kosten 3200 MW ca. 2,85 Mrd., selbst wenn man diese aller 10 Jahre austauschen muss, kommt man in den 60 Jahren auf ca. 17 Mrd. Euro. Okay Windkraft liefert nicht immer und ich muss mehr Bruttoleistung für eine Nettoleistung vorhalten, aber selbst mit Faktor 2 kommt man "nur" auf 34 Mrd. Bei Faktor 2 hat man sogar teilweise Überkapazitäten, diese dann gespeichert, könnten Windflauten ausgleichen. Aktuell kostet der Speicher von
1MW ca. 4 Mio. Euro, selbst wenn man jetzt 50% Speicher, was utopisch ist, an jedes MW WIndkraft/PV koppelt, erhöht das die Preise um nur 30% inkl. Erneuerung nach wieder 10 Jahren auf die Nutzungsdauer im Vergleich zu 60 Jahren eines AKW. Mal ganz davon abgesehen, das wir gar nicht die Ressourcen haben für soviel Speicher, wie wir auch nicht die eigenen Ressourcen haben für annähernd das benötigte Uran in Hinkley Point C.
Ein Kostenvergleich mit Flamaville sieht nicht anders aus.
Die Endlagerung, die es geben wird, sobald die Leute mal ihre unwissenschaftlichen Panikscheuklappen ablegen.
In Deutschland natürlich schwierig, hier ist "Angst" ja das größte Hobby neben Fußballbundestrainer.
Man gut das mehr als 90% der Länder, welche im max. bereits teilweise ca. +60 Jahre Kernenergie nutzen, die gleichen Panikscheuklappen haben. Leider ist das mit den Endlager so, wie mit dem Plastikmüll. Wahrscheinlich wird es der Menschheit mehr Kosten als es Nutzen gespendet hat. Geologen und Biologen sagen dir, es ist ein nichtkalkulierbares Risiko mit einer Endlagerung unter Tage verbunden. Am Stammtisch kommt dann gerne die "Alternativ" den Müll ins All zu schicken, auch hier kann man mal rechnen was die Tonne dann kosten würde. Und von einer Lagerung kann man da nicht sprechen, genau wie bei unter Tage. Man kann hier eigentlich nur sagen "aus den Augen, aus dem Sinn"!