Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
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Der ideologisch begründete und völlig überstürzte Atomausstieg ist doch nur eine Facette des Irrsinns, den die Politik seit den 00er Jahren mit der deutschen Energiepolitik veranstaltet hat.
Man hat das System in eine Ecke getrieben, wo es nur unter optimalen Voraussetzungen funktioniert und kleinste äußere Einflüsse zu strukturellen Problemen führen. Versorgungssicherheit war mal der heilige Gral.
BTW: Ganz ähnlich wie bei der Infrastruktur (wohnt jemand in Lüdenscheid oder Leverkusen?

Nun, am Ende der Sackgasse stellt man sich hin und behauptet, Wenden sei unmöglich und unterfüttert dieses Mantra mit "Fakten".
Wie der SUV-Fahrer, der sich auf der Abkürzung im Schlamm festgefahren hat und nun darstellt, dass Straßenbau nun auch nicht (mehr) helfen wird, die Karre aus dem Dreck zu ziehen.
Und dazu noch auf die anderen zeigen, die auf den über Jahrzehnte gepflegten Straßen an dem festgefahrenen SUV vorbeirauschen und ihnen zurufen: "Ihr seid alles Falschfahrer!“

Ich bin mir sicher, dass es global gesehen ohne Kernenergie nicht gelingen wird, den CO2 Ausstoß zu senken. Einfach weil sich keiner in der 3.Welt unser Modell leisten kann. Und auch für DE wird das so kommen, ob nun mit eigenem oder mit importiertem Atomstrom.
Gute Beispiele und schön malerisch ausgeschmückt. Kann sich den die 3 Welt das AKW leisten? Ich glaube nicht, das sich ein 3 Welt Land eines der letzten 5 gebauten AKW‘s auf der Welt nur im Ansatz leisten kann. Der zivile Nutzen der Atomkraft ist recht unwirtschaftlich, kann sich aber rechnen, wenn man eine militärische Absicherung damit verbinden möchte. Das war wohl auch der Grund, warum es sich in den „gewünschten“ Ländern „durchsetzt“. Für die Stromerzeugung könnten die „gewünschten“ Länder auch anders günstiger eine Versorgungssicherheit herstellen.
Wie schafft man es eigentlich mit einem AKW im Bereich Versorgungssicherheit in Sachen Strom in Mitteleuropa Unabhängigkeit herzustellen? Gibt es den Pläne in Mitteleuropa eigene Uran Abbaugebiete zu erschließen? Ich glaube in Mitteleuropa gibt es mehr eigene Gas Ressourcen als noch verbleibende Uran Ressoucen. Oder läuft man am Ende doch wieder Gefahr in Abhängigkeit von anderen und deren Bodenschätze zu geraten? Ich glaube aus diesem Fehler sollte man lernen.
Wie schafft man einen CO2 neutralen Strom, ohne den Abbau der Grundstoffe, Transport dieser Grundstoffe, Ressourcen der (neuen) Werke, Rückbau der Werke, Lagerung der Endstoffe, usw. usf.? Das macht natürlich die Kohleverstromung oder Gasverstromung nicht attraktiver.
Vielleicht ist es auch eher Irrsinn als nicht Atomwaffenland an einer Kernspaltung festzuhalten?
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
#550
Nein, zu dem Zeitpunkt war der Ausstieg längst beschlossen.
Und der Ausstieg aus dem Ausstieg. Und letzteren hatte Merkel in einem Handstreich beerdigt. Ein Fehler für den wir alle teuer bezahlen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.263
10.172
irdisch
(Ironie)
Oder wir schaffen uns nun auch die Bombe an und machen dadurch doch noch einen Business Case draus? Immerhin werden wir wieder direkt bedroht.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Da ist man mal 1/4 Jahr nicht da und schon geht es wieder heiß her.
Schade das man in der aktuellen Diskussion die Endlagerung mal wieder außen vor lässt. Finnland z.b. rudert auch zurück und wird nur eigenen hochradioaktiven Müll einlagern, da man nun doch festgestellt hat, dass die Kapazität nicht ausreichend ist.
Hier mal ein Bild, wie weit die Länder mit ihren Planungen sind.
Bildschirmfoto 2022-06-28 um 11.18.24.png
Quelle
Zur Orientierung grün und braun steht dafür, das man entweder etwas baut oder ein Planungsverfahren läuft. (3 von 35) Sehr viele, welche trotz teilweise bereits 60 Jahre Nutzung eines AKW noch gar keine Pläne besitzen.
Man hat hier versäumt die betreffenden Bevölkerungen vernünftig mitzunehmen und nun wundert man sich über den "Aufstand".
Aber es ist auch besser aus einer "religiösen" Diskussion, das sehr schlecht lösbare Problem immer schön aussen vor zu lassen. Schließlich bleibt noch immer der Punkt Hoffnung.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.263
10.172
irdisch
Ohne Entsorgung kann man eben auch die Kosten nicht beurteilen. Die Rentabilität ist deshalb fraglich. Allerdings nicht für die Energiefirmen, wenn deren Risiko auf die Steuerzahler abgewälzt wird.
 
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Thrawn

Erfahrenes Mitglied
25.07.2018
739
1.131
Ohne Entsorgung kann man eben auch die Kosten nicht beurteilen. Die Rentabilität ist deshalb fraglich. Allerdings nicht für die Energiefirmen, wenn deren Risiko auf die Steuerzahler abgewälzt wird.
Für die Kosten der Zwischen- und Endlagerung gibt es den Fond. Der Fond wurde nicht vom Staat/Steuerzahler finanziert sondern von den Energiekonzernen (die das Geld natürlich vom Stromkunden eingenommen haben - als die Strompreise ein Drittel so hoch waren wie heute).

Die Mehrkosten für die Energiewende gegenüber dem heutigen Energiemix liegen bei >1 Billion Euro bis 2050:
Und die werden definitiv vom Steuerzahler/Stromkunden bezahlt.

Da könnte man schonmal 2,3 Kernkraftwerke nebst Endlagerung finanzieren.
 
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Thrawn

Erfahrenes Mitglied
25.07.2018
739
1.131
Die Endlagerung, die es geben wird, sobald die Leute mal ihre unwissenschaftlichen Panikscheuklappen ablegen.

In Deutschland natürlich schwierig, hier ist "Angst" ja das größte Hobby neben Fußballbundestrainer.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Für die Kosten der Zwischen- und Endlagerung gibt es den Fond. Der Fond wurde nicht vom Staat/Steuerzahler finanziert sondern von den Energiekonzernen (die das Geld natürlich vom Stromkunden eingenommen haben - als die Strompreise ein Drittel so hoch waren wie heute).

Die Mehrkosten für die Energiewende gegenüber dem heutigen Energiemix liegen bei >1 Billion Euro bis 2050:
Und die werden definitiv vom Steuerzahler/Stromkunden bezahlt.

Da könnte man schonmal 2,3 Kernkraftwerke nebst Endlagerung finanzieren.
Mit dem KENFO muss man sich schon mal ein wenig mehr beschäftigen. Man geht davon aus, dass die Endlagerung ca. 169 Mrd. Kosten bis 2100 verursachen wird. Die 169 Mrd. Kosten entstammen einer Schätzung vor 2010, ohne Erfahrung einer wirklichen Endlagerung. Die Kosten für Onkalo haben sich auch bereits mehr als verdoppelt und die Betriebskosten ab 2025 sind noch gar nicht wirklich abschätzbar. Zum Vergleich, Deutschland müsste hochradiaktiven Müll von 15 AKW´s Endlagern (zzgl. 2 Forschungsreaktoren) und Finnland macht dies für 2 AKW´s. Finnland geht von 1000 Jahren Endlagerung aus, Deutschland plant die Kosten für ca. 80 Jahre. Und nein es ist leider nicht so, einmal Einlagern und dann nie wieder schauen, der Betreuungsprozess eines Endlagers ist enorm und macht ein vielfaches der Kosten des Bauens aus!

Die in Deutschland bereits vom Netz gegangen AKW´s lagern ihren Müll ja seit Jahrzehnten nur zwischen. Hinzu kommt, das La Hague bereits in den nächsten Jahren ca. 5700 Tonnen Müll wieder nach Deutschland zurück schickt, er wäre jetzt aufgearbeitet und kann bei uns wieder zwischen- bzw. Endgelagert werden. Die frühere Bundesregierung, ging davon aus, das man den Müll aus Frankreich erst 2047 wieder zurück bekommt und man hätte ja noch Zeit für eine "Lösung". Die vorzeitige Rückholung kostet zusätzlich 1 Mrd. Euro. Hier sind die Kosten einer Lagerung noch nicht bekannt.
Von den wohl zu gering geschätzten Kosten in Höhe von 169 Mrd. bis 2100 mussten die Betreiber 24 Mrd. einzahlen, der Rest soll durch clevere Anlagestrategien erwirtschaftet werden. Eine Nachschusspflicht für die Energiekonzerne besteht nicht, Differenzen müssen durch den Staat bzw. Steuerzahler ausgeglichen werden. Zum Atomausstieg wurden zudem die gleichen Energiekonzerne mit etwas unter 10 Mrd. entlohnt.
Der Schweizer Marco Buser, Geologe und ehemaliger Berater der Nagra, hat über die Schätzungen der Schweiz für ein Endlager auch nur müde gelächelt und hat der Nagra stand "Heute" den Faktor 10 empfohlen. Danach wurde der Beratervertrag gekündigt, da die Daten nicht zum gewünschten Ergebnis passen.
Das Gute an der deutschen Regelung ist eigentlich nur, das die Betreiber RWE, EnBW, EON, Vattenfall und PreussenElektra mit der Einmalzahlung aus der Pflicht sind.
Btw. hat der Fond KENFO in den letzten Jahren einen negativen Ertrag erwirtschaftet. Jeder der sich im Anlagebereich auskennt, weiß wie schwer es ist, frühe fehlende Jahre mit Ertrag wieder auszugleichen.

Wenn nun der Faktor 10 von Herrn Buser auch nur annähernd hinkommt, dann brauchen wir nur 1,69 Billionen Euro für die Thematik Endlagerung. Dabei ist nur der Müll berücksichtig, welcher heute schon da ist. Erzeugt man in den nächsten Jahrzehnten weiterhin Müll, steigen natürlich auch die Kosten. Jetzt kann man wieder mit neuen Reaktortypen kommen, welche eventuell in Zukunft aus Müll wieder Strom erzeugen können und nur eine kleinere Menge Müll übrig lassen. In der Regel wachsen dann aber diese Reaktortypen nicht auf Bäumen und sind so auch mit Kosten verbunden.

Eigentlich werden wir wohl zwischen 0,2-1,6 Billionen Euro für die Lagerung des vorhandenen Mülls, plus 1-2 Billion für die Energiewende für EE ausgeben müssen. Alternativ können wir wohl auch 0,2-1,6 Billionen Euro für die Lagerung des vorhandenen Mülls, plus 1-2 Billionen für neue AKW´s, plus 0,2-1,6 Billionen Euro für die Lagerung des zukünftigen Mülls einplanen. Sicherlich kann man auch davon ausgehen, das zukünftig, bei steigender Nutzung der Atomkraft, auch die Kosten je MW wieder sinken könnten, so wie seit Jahren schon bei den EE.

Mal zum Vergleich, Hinkley Point C wird über die geplante Nutzungsdauer von 60 Jahren mit.
Insgesamt wird das Kraftwerk mit 100 Milliarden € durch Großbritannien subventioniert.
Wikipedia
und wir reden hier über eine Nettoleistung von 3.200 MW. Und die 100 Mrd. Euro sind nach Abzug von Erträgen und Fremdinvestments, nur um den Verkaufspreis von 1 Mwh auf unter 90Pfund zu drücken!. Zum Vergleich 1MW Windkraft kostet 890.000 Euro, demzufolge kosten 3200 MW ca. 2,85 Mrd., selbst wenn man diese aller 10 Jahre austauschen muss, kommt man in den 60 Jahren auf ca. 17 Mrd. Euro. Okay Windkraft liefert nicht immer und ich muss mehr Bruttoleistung für eine Nettoleistung vorhalten, aber selbst mit Faktor 2 kommt man "nur" auf 34 Mrd. Bei Faktor 2 hat man sogar teilweise Überkapazitäten, diese dann gespeichert, könnten Windflauten ausgleichen. Aktuell kostet der Speicher von 1MW ca. 4 Mio. Euro, selbst wenn man jetzt 50% Speicher, was utopisch ist, an jedes MW WIndkraft/PV koppelt, erhöht das die Preise um nur 30% inkl. Erneuerung nach wieder 10 Jahren auf die Nutzungsdauer im Vergleich zu 60 Jahren eines AKW. Mal ganz davon abgesehen, das wir gar nicht die Ressourcen haben für soviel Speicher, wie wir auch nicht die eigenen Ressourcen haben für annähernd das benötigte Uran in Hinkley Point C.
Ein Kostenvergleich mit Flamaville sieht nicht anders aus.

Die Endlagerung, die es geben wird, sobald die Leute mal ihre unwissenschaftlichen Panikscheuklappen ablegen.

In Deutschland natürlich schwierig, hier ist "Angst" ja das größte Hobby neben Fußballbundestrainer.
Man gut das mehr als 90% der Länder, welche im max. bereits teilweise ca. +60 Jahre Kernenergie nutzen, die gleichen Panikscheuklappen haben. Leider ist das mit den Endlager so, wie mit dem Plastikmüll. Wahrscheinlich wird es der Menschheit mehr Kosten als es Nutzen gespendet hat. Geologen und Biologen sagen dir, es ist ein nichtkalkulierbares Risiko mit einer Endlagerung unter Tage verbunden. Am Stammtisch kommt dann gerne die "Alternativ" den Müll ins All zu schicken, auch hier kann man mal rechnen was die Tonne dann kosten würde. Und von einer Lagerung kann man da nicht sprechen, genau wie bei unter Tage. Man kann hier eigentlich nur sagen "aus den Augen, aus dem Sinn"!
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Wenn wir so viele Tonnen aus F zurückbekommen, müssen wir doch sowieso ein Endlager bauen.
Dann eben gleich ein größeres für den zukünftigen Müll.

Meine Güte, manche Menschen neigen aber auch echt zum verkomplizieren!
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ja alles kein Problem.
Komisch nur, das Bayern sich sträubt seinen Anteil wieder zurück zu nehmen. Können wir dann den Anteil kurz bei dir zwischen- bzw. endlagern? Man brauch sich nicht so anzustellen und Sachverhalte unnötig zu verkomplizieren.

Nach §13 des Standortauswahlgesetzes kommen 90 Gebiete vor allem im Norden, Osten und Süden in die engere Auswahl, bis 2031 will man den oder die Standorte gefunden haben. Dann hat man in Deutschland bereits 8 Jahre kein aktives AKW mehr, Vorteil sollte dann sein, das man zumindest die zu lagernde Menge exakt kennt. Der Geologe Markus Söder kämpft ja bereits darum, das seiner Meinung nach das BGE bei den Vorschlägen in Bayern total falsch liegt und sich ganz Bayern nicht zum Endlager eignet. Man macht einfach keine Lobby Arbeit für ein Endlager, das damit Arbeitsplätze und Co. verbunden sind.
Zukünftigen Müll nach 2023 sollte es ja nicht mehr geben, außer vielleicht die Teile, welche beim Rückbau der Standorte noch anfallen, wenn wir dann eine Lösung bzw. Standort gefunden haben, können wir ja auch den Müll der anderen angrenzenden Länder mit aufnehmen, dann haben wenigstens die nicht mehr das Problem, oder?

Geräuschlos geht die Standortsuche im Atomfreundlichen Frankreich auch nicht vonstatten. Mal sehen ob es bei Bure bleibt. Soviel zum Thema, das es doch kein Problem wäre einen Standort zu finden.
 
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Strolf

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27.03.2020
2.829
2.253
Wo hast du (bei mir) herausgelesen, dass „es kein Problem sei“?
Natürlich ist das für in Wahlperioden denkende Politiker eine undankbare Aufgabe. Die trotzdem gelöst werden muss.
 
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VAE

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16.03.2022
1.081
947
Die Floskel „meine Güte“ im Zusammenhang mit „verkomplizieren“ lässt wohl darauf schließen, das es herunterspielend gemeint war. Vielleicht hat er es auch falsch verstanden.
 

chrigu81

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16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Danke für deine links und deine Ausführungen. Macht aber leider die ideologische Sackgasse, das Deutschland noch einmal ein Atomstrom Land wird nicht richtiger oder besser. Man muss sich von der Ideologie verabschieden, das für Deutschland Kernenergie noch einmal relevant wird, da einfach der Zug abgefahren ist und die Wirtschaftlichkeit aufgrund von fehlender Infrastruktur nicht mehr gegeben ist und auch nicht wettbewerbsfähig wieder aufgeholt werden kann. Nicht ohne Grund schreibt der Vorstand der RWE kürzlich erst, „Man hält die Debatte über Laufzeitverlängerungen für rückwärtsgewandt“. ENBW und EON Blasen in das gleiche Horn. Man kann es doch auch den Betreibern nicht verdenken, da man keine Planungssicherheit bekommt und bereits fürstlich für den Ausstieg entlohnt worden ist. Vor allem wenn es wirtschaftlich wäre, würde der Kapitalismus einen Weg finden, zumal ja heute ein größere Teil „dafür“ wäre als noch vor Jahren. Aber die „Zustimmung“ kommt Ja nicht daher, das sich etwas an den Rahmenbedingungen in Deutschland für die Atomkraft geändert hat, sondern man macht Panik, das Atomkraft uns aus der Krise führen würde, was es in Deutschland aber zu 0,0% machen würde, versteht nur nicht jeder. Eigentlich muss man den Hut ziehen, das man als Entscheidungsgremium nicht populistisch einbricht und am Ende doch nur wieder Mrd. verbrennt, um dann den Ausstieg in 20-30 Jahren wieder zu planen und zu bezahlen. Weil es einfach keine Lösung für das aktuelle Problem (zumindest für Deutschland) bietet. Da kann man sicherlich noch 100 Links posten, warum Atomkraft gut ist und dies auch Ideologisch sich wünscht. Nur wenn es der Staat und die Betreiber nicht machen, wer springt dann in die Bresche? Sollen es private AKW‘s werden? Der aktuelle oder noch mögliche Bestand an Infrastruktur für AKW’s bringt 0,0 für die aktuelle Situation/Krise. Da muss man CarstenS schon recht geben, „Ideologie ist, wenn man Themen immer wieder hochkocht, losgeloest von tatsaechlichen Situation und nur getrieben von der eigenen Agenda...“
Ich finde es lustig wenn du befürworten von KK als Ideologie bezeichnest. Immerhin empfiehlt der IPCC KKWs, die IEA empfiehlt KKWs, der wissenschaftliche Dienst der EU sieht kein grösseres Problem bei KK als bei EE. Vielleicht sollte Deutschland, anstatt sich zu isolieren, seine Industrie zu verlieren, halt einfach den Realitäten stellen, das es ohne KK kaum eine rosige Zukunft haben wird. Es gibt einen Grund, dass Deutschland die höchsten Strompreise Weltweit bezahlt. Laufende KKWs können es nicht sein, da deren Anzahl ja stark verkleinert wurde und durch "günstige" EE ersetzt wurden.

Rechne mal den Ressourcen Bedarf aus, um mit 100% PVA, WKA und Speicher den Energiebedarf zu decken. Rechne mal aus, wie viele Mitarbeiter benötigt werden um die Anlagen herzustellen, zu installieren und zu warten. Das klappt mit dem Fachkräftemangel, der dank Demographie noch verstärkt wird, hinten und vorne nicht. Es gibt einen Grund, weshalb Wohlstand die letzten paar Jahrhunderte mit der Energiedichte benutzten Energien korreliert. Wenn man seine ganzen Arbeiter Ressourcen zur Enetgiegewinnung einsetzen muss, bleiben keine MA zur Wohlstandsvermehrung! Dies könnte sich vielleicht ändern wenn Tesla Bots Realität werden und die Fachkräfte für Fleissarbeit unerschöpflich ist. Davon sind wir aber noch etwas entfernt... Die Mazlowsche Pyramide gibt vor, in welcher Priorität die Arbeiter eingesetzt werden.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Der deutsche Atomausstieg war gerade NICHT ideologisch begründet, sondern eine Entscheidung der Physikerin Dr. Merkel nach den Erfahrungen mit den Unglücken in Fukushima. Damals hat man in Deutschland auch mal genauer hingeguckt, und es gab auch bei uns solche Schoten wie ungeschützte AKW-Notstromaggregate in Überschwemmungsgebieten etc. Die unglaubliche Arroganz der deutschen Energiebranche ihr gegenüber mag auch eine Rolle gespielt haben.
Richtig, der Atomausstieg von Merkel war nicht Ideologisch, sondern Politisch begründet. Es ging darum in einer bevorstehenden Landtagswahl das Feld nicht den Grünen zu überlassen. Ironischerweise hat die CDU die Wahl damals dennoch verloren.

Ideologie ist allerdings, jetzt noch am Atomausstieg festzuhalten, trotz der Realitäten wie Gasmangel, CO2 Anstieg, Abhängigkeit von Russland und China, höchster Strompreis Weltweit.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Gute Beispiele und schön malerisch ausgeschmückt. Kann sich den die 3 Welt das AKW leisten? Ich glaube nicht, das sich ein 3 Welt Land eines der letzten 5 gebauten AKW‘s auf der Welt nur im Ansatz leisten kann. Der zivile Nutzen der Atomkraft ist recht unwirtschaftlich, kann sich aber rechnen, wenn man eine militärische Absicherung damit verbinden möchte. Das war wohl auch der Grund, warum es sich in den „gewünschten“ Ländern „durchsetzt“. Für die Stromerzeugung könnten die „gewünschten“ Länder auch anders günstiger eine Versorgungssicherheit herstellen.
Wie schafft man es eigentlich mit einem AKW im Bereich Versorgungssicherheit in Sachen Strom in Mitteleuropa Unabhängigkeit herzustellen? Gibt es den Pläne in Mitteleuropa eigene Uran Abbaugebiete zu erschließen? Ich glaube in Mitteleuropa gibt es mehr eigene Gas Ressourcen als noch verbleibende Uran Ressoucen. Oder läuft man am Ende doch wieder Gefahr in Abhängigkeit von anderen und deren Bodenschätze zu geraten? Ich glaube aus diesem Fehler sollte man lernen.
Wie schafft man einen CO2 neutralen Strom, ohne den Abbau der Grundstoffe, Transport dieser Grundstoffe, Ressourcen der (neuen) Werke, Rückbau der Werke, Lagerung der Endstoffe, usw. usf.? Das macht natürlich die Kohleverstromung oder Gasverstromung nicht attraktiver.
Vielleicht ist es auch eher Irrsinn als nicht Atomwaffenland an einer Kernspaltung festzuhalten?
Du betreibst mit den Baukosten halt Rosinenpickerei. Die meisten KKWs wurden und werden noch immer im, oder nahe am Budget fertig gebaut. Dies gilt für Anlagen gebaut von den Russen, den Chinesen und am wichtigsten, von den Koreanern. Die Ausnahme welche du rausgepickt hast, sind die EPR, welche durch Know-how Verlust bei der Europäischen Industrie und den Behörden liegt. Dieses Know-how wird gerade unter Schmerzen wieder aufgebaut. Und ja, es gibt etliche Afrikanische Länder welche den Bau von KKWs vorbereiten.

Versorgungssicherheit ist bei KKWs viel einfacher herzustellen, da in den meisten Fällen Brennstoff für mehrere Jahre in einem KKW gelagert werden. Dies, da die Brennstäbe nicht viel Kosten, und nur wenig Platz brauchen. Die Rohstoffe können weltweit bezogen werden. Die DDR hatte eine der grössten, wenn nicht die gröste, Uranmiene Europas. Es wäre auch möglich Uran aus Meerwasser herauszufiltern. Dies wird aktuell nicht gemacht, da es auch billiger geht. Die Kosten der Brennstäbe haben aber auf den Strompreis eines KKWs praktisch keinen Einfluss, hier dominieren die Kapitalkosten des Baus. Teure Brennstäbe aus Sicherheitpolitischen Gründen wären also kein Problem.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ohne Entsorgung kann man eben auch die Kosten nicht beurteilen. Die Rentabilität ist deshalb fraglich. Allerdings nicht für die Energiefirmen, wenn deren Risiko auf die Steuerzahler abgewälzt wird.
Diese ist für eine Laufzeitverlängerung oder sogar ein Wiedereinstieg praktisch irrelevant, da sowieso ein Endlager gebaut werden muss. Das Endlager minimal grösser zu bauen hat einen untergeordnete Effekt auf die Gesamtkosten.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Es gibt keine Endlagerung. Also kannst Du auch nichts "finanzieren", dessen Kosten Du nicht kennst.
Finnland und USA haben eins, also tappt man nicht komplett im dunkeln...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ja alles kein Problem.
Komisch nur, das Bayern sich sträubt seinen Anteil wieder zurück zu nehmen. Können wir dann den Anteil kurz bei dir zwischen- bzw. endlagern? Man brauch sich nicht so anzustellen und Sachverhalte unnötig zu verkomplizieren.

Nach §13 des Standortauswahlgesetzes kommen 90 Gebiete vor allem im Norden, Osten und Süden in die engere Auswahl, bis 2031 will man den oder die Standorte gefunden haben. Dann hat man in Deutschland bereits 8 Jahre kein aktives AKW mehr, Vorteil sollte dann sein, das man zumindest die zu lagernde Menge exakt kennt. Der Geologe Markus Söder kämpft ja bereits darum, das seiner Meinung nach das BGE bei den Vorschlägen in Bayern total falsch liegt und sich ganz Bayern nicht zum Endlager eignet. Man macht einfach keine Lobby Arbeit für ein Endlager, das damit Arbeitsplätze und Co. verbunden sind.
Zukünftigen Müll nach 2023 sollte es ja nicht mehr geben, außer vielleicht die Teile, welche beim Rückbau der Standorte noch anfallen, wenn wir dann eine Lösung bzw. Standort gefunden haben, können wir ja auch den Müll der anderen angrenzenden Länder mit aufnehmen, dann haben wenigstens die nicht mehr das Problem, oder?

Geräuschlos geht die Standortsuche im Atomfreundlichen Frankreich auch nicht vonstatten. Mal sehen ob es bei Bure bleibt. Soviel zum Thema, das es doch kein Problem wäre einen Standort zu finden.
Es ist technisch kein Problem. Das es politisch nicht geräuschlos vonstatten geht wegen der verschiedenen Interessengruppen liegt in der Natur der Sache. Ist aber bei jedem Grossprojekt so und nichts Endlagerspezifisches. In Finnland gab es einen Wettbewerb der Regionen, wer das Endlager bekommen darf! Dies wie es laufen kann, wenn die Bevölkerung sachlich informiert wird, und nicht über Panikmache.
 
Zuletzt bearbeitet:

Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
701
65
Die Endlagerung, die es geben wird, sobald die Leute mal ihre unwissenschaftlichen Panikscheuklappen ablegen.

In Deutschland natürlich schwierig, hier ist "Angst" ja das größte Hobby neben Fußballbundestrainer.
Tja, da hätten sie bei der Asse schon mal üben können, die angeblich so tollen Berater. Nur komisch, dass da keinem Berater ein Rat einfällt, was man mit dem teuren gefährlichen Abfall anfängt und der "Fond" zahlt das auch nicht, sondern der Steuerzahler.

 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Hier ein lesenswerter Artikel.
Der gerade oben angesprochene Atomkomplex der Deutschen. Der rein politische Atomausstieg. Verschiedene Massstäbe bei der Bewertung von Endlagern für KK oder Chemieabfälle.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Und beim ZDF wird man auch langsam neutraler. Eine Ausgewogene Sendung:
Doku | Grauzone

Um die Klimakatastrophe abzuwenden und unabhängig von russischen Energieimporten zu werden, wollen immer mehr Menschen zurück zur Atomkraft. Ist die Kernenergie tatsächlich eine Lösung?

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Tja, da hätten sie bei der Asse schon mal üben können, die angeblich so tollen Berater. Nur komisch, dass da keinem Berater ein Rat einfällt, was man mit dem teuren gefährlichen Abfall anfängt und der "Fond" zahlt das auch nicht, sondern der Steuerzahler.

Die Berater hatten von Anfang an vor der Asse gewarnt. Technisch war das nie zu rechtfertigen. Allerdings waren da auch keine Hochaktive Abfälle beteiligt welche in ein Endlager gehören.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
„-Der Staat ist jetzt verantwortlich für die Endlagerung, man müsste dieses Paket wieder komplett aufschürren, wir stünden wieder komplett am Anfang. Deswegen halte ich es aus dem Blick der Endsorgung, nicht für sinnvoll, über diese Verlängerungsoption überhaupt nachzudenken.

- also aktuell Atomkraft nein Danke auch aus Sicht der Abfalllagerung?

- aktuell ist das definitiv so und für die Endlagerung brauchen wir das auch dauerhaft, richtig!“

sagt der Geschäftsführer des Endlagers für schwache und mittelradioaktive Abfälle in Salzgitter, Herr Steffen Kanitz in der von chirgue81 verlinkten Doku.
Zum Vergleich, die Planung für Salzgitter beginnen 1982 und man will 2027 die Anlage in Betrieb nehmen.
Jetzt kann man natürlich unterstellen derjenige der mit diesem Thema sein Geld verdient hat keine Ahnung.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Wenn nächstes Frühjahr Jeder begriffen haben wird, was Energiemangel bedeutet, werden alle dieser althergebrachten Abwehrargumente neu bewertet werden. Da bin ich mir ganz sicher.
Dass der Rest der Welt hier schon weiter ist als Deutschland ist schade aber offenbar unvermeidbar..
 
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