Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
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Was ist falsch daran, auf die teure, nicht ganz umweltfreundliche und nicht spitzenlastfähigen Eigenschaften der Atomkraft hinzuweisen?
Bei den anderen Arten Strom oder Wärme zu erzeugen, wird doch auch auf die Nachteile hingewiesen. Da wird gern darauf hingewiesen, das die EE nicht Grundlastfähig sind, was ja so nicht stimmt, siehe Biomasse, Wasserkraft und Speicher. Jetzt müssen halt die Entscheidungsträger in Deutschland abwägen, welche negativen Eigenschaften bei den einzelnen Arten überwiegen und warum es dann keine Option darstellt.

Jetzt kann man meckern und sagen, aber Atomkraft ist doch teilweise umweltschädlich und teuer. Ist es dann nicht dennoch von Interesse die ähnlich umweltschädliche aber dafür günstigere Art zu bevorzugen?
Gern wird auch immer suggeriert, das andere Länder nicht auf EE setzen, das ist aber nicht ganz richtig. Auch Frankreich, China, USA und Co. bauen die Quote an EE aus und haben ambitionierte Ziele in dem Bereich, damit will man Unabhängigkeit gewinnen. Viele dieser Länder sehen KK nur als Brückentechnologie aber nicht als Lösung.

Man kann gespannt sein, wieviele Stunden jeder Deutsche ab 2023 im Dunkeln sitzt.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Du betreibst mit den Baukosten halt Rosinenpickerei. Die meisten KKWs wurden und werden noch immer im, oder nahe am Budget fertig gebaut. Dies gilt für Anlagen gebaut von den Russen, den Chinesen und am wichtigsten, von den Koreanern. Die Ausnahme welche du rausgepickt hast, sind die EPR, welche durch Know-how Verlust bei der Europäischen Industrie und den Behörden liegt. Dieses Know-how wird gerade unter Schmerzen wieder aufgebaut. Und ja, es gibt etliche Afrikanische Länder welche den Bau von KKWs vorbereiten.
dann kann man ja sicherlich auch ein Beispiel in der westlichen Hemisphäre bringen, welches in den letzten 10 Jahren „nahe am Budget“ gebaut worden ist. Und natürlich ist man „nahe am Budget“ wenn man damit z.b nur den Faktor 3-5 definiert.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.873
Was ist falsch daran, auf die teure, nicht ganz umweltfreundliche und nicht spitzenlastfähigen Eigenschaften der Atomkraft hinzuweisen?
Grundsätzlich ist daran nichts falsch. Es suggeriert nur, dass es Alternativen gibt. Aus rationaler Sicht bestehen jedoch keine.

Man stelle sich nur vor, die BEV-Mobilität wäre entsprechend ge-biased begleitet worden. Dann wären heute selbst batteriebasierte Spielzeugautos verboten.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.309
10.206
irdisch
Wirres Zeug.
Es besteht auch keine Notwendigkeit, die hier längst geführte Debatte immer wieder neu anzufangen. Es wirkt wie der Versuch, "alleine" sein zu wollen, damit man seine Dauerschleife ungestört abspulen kann.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.873
Warum gibt es den keine rationale Alternative für dich.
Sowohl in Sachen Klimaschutz als auch in Sachen Energieunabhängigkeit besteht eine hohe Dringlichkeit. Ohne Frage kann KK bei beiden auch relativ kurzfristig die Situation deutlich verbessern. Welche zusätzlichen Alternativen - Abweichung von der bisherigen Planung - gibt es denn aus Deiner Sicht? Alles andere ist doch bereits am Anschlag.

Zu den größten Widersprüchen in Sachen Klimaschutz gehört, dass in Deutschland der größte CO2-Treiber - Abwicklung der KK - durch Umwelt- und ansonsten Klimaschützer initiiert wurde. Ähnliches gilt für die Feinstaubdiskussion.

Entweder man priorisiert Klimaschutz und Energieunabhängigkeit - was ich für richtig halte - oder eben nicht. Es mal als ultimative Begründung heranzuziehen und dann wieder nicht, ergibt keinen Sinn.

Vor über 10 Jahren wurde der Aufstieg aus der KK beschlossen. Bereits viele Jahre vorher endeten in Deutschland die Investitionen in diese Technologie. Man stelle sich nur vor, diese Zeit wäre für eine Weiterentwicklung genutzt worden. Eine analoges Beispiel erfahre ich, wenn ich mit dem ICE nach Paris und mit dem TGV zurück fahre. Der erhebliche Unterschied sind die verpulverten Transrapid-Milliarden.

BEV hat seinen umweltbezogenen Break-even noch nicht erreicht. Als die Entscheidung für BEV erfolgte, wäre das beim damals bestehenden technologischen Status Quo auch niemals möglich gewesen. Man ist - richtigerweise - von technologischen Weiterentwicklungen ausgegangen. Massiv im Zweifel für den Angeklagten. Bei KK erfolgte das Gegenteil, massiv im Zweifel gegen den Angeklagten. Dabei sind die bisherigen Auswirkungen auf die Umwelt z.B. bei der Rohstoffgewinnung zur Batterieproduktion erheblich. Nicht so erheblich, dass man es hätte lassen müssen, doch ein uneingeschränktes “Grün” sieht anders aus.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Du möchtest also aus Klimaschutzpunkten Kernkraft forcieren? Der Ausbau der EE ist für dich bereits am Anschlag?

Du kannst jetzt, die weiter oben zitierte Summe von z.b 1 Billionen Euro in die Hand nehmen und ein Produkt wählen, welches dich nach dem Bau unabhängig, klimafreundlich, grundlastfähig, spitzenlastfähig und vor allem günstig macht. Oder eben einen Teil der Summe abzwacken für einen Teil der dich grandlastfähig, klimafreundlich (ohne Endlagerlösung) und teurer macht. Zumindest wenn man die aktuellen Projekte in der EU, Nordamerika und VAE anschaut.

Gegen das Thema Atomstrom spricht aus deutscher Sicht einfach, das die Infrastruktur nicht da ist, wir haben halt nicht wie Frankreich plus 50 laufende AKW‘s im Alter von +40 Jahren im Schnitt. Um dort hinzukommen müssten wir die Billion ausgeben und könnten +50% unseres Bedarfs decken. Atomstrom an sich ist selbst mit dem Abbau, Bau, Rückbau und Endlagerung auf jeden Fall klimafreundlicher als Gas oder Kohle. Gas und Kohle hatten in der Vergangenheit und auch heute noch teilweise den Vorteil das sie billiger sind, aber auch umweltschädlicher. Das bedeutet aber auch, bei einer Umstellung der restlichen 59% des aktuellen Strommix auf umweltfreundlicheren Strom, kommt eine enorme Belastung auf die Bevölkerung zu. Das wird auch kurzfristig enorme Anstrengungen für die Gesellschaft bedeuten. Problem der EE ist auch die Planungsdauer und jetzt stelle man sich nur mal vor, man sucht ein Deutschland 1-10 neue Standorte für ein AKW. Dann reden wir hier über einen Baubeginn +2040 mit einer Bauzeit von +10 Jahren. Und das ist auch alles Mist, das die Lobbyarbeit der Atombefürworter so schlecht war oder die andere eben so gut, leider ist der Zug abgefahren und langfristig hilft uns dies 0 weiter. Die gleichen Probleme werden wir in abgeschwächter Form mit den Bürgerinitiativen gegen WKA und PV haben. Aber hier hat nun einmal seit Jahrzehnten die Regierung drauf hingearbeitet und ein Richtungswechsel wäre nicht förderlich. Das muss man sich auch einfach mal eingestehen. Man kann nicht alles gut finden und es sollte immer über Kompromisse gehen. Man kann sicherlich über die Verlängerung der aktuellen AKW‘s und vor kurzem vom Netz genommen AKW‘s reden. Aber wenn dann selbst der Leiter der BGE sagt, Atomkraft nein Danke, dann zeichnet dies ein seltsames Bild. Und leider muss man unterstellen, das die Person, die sich beruflich damit beschäftigt und davon lebt, mehr fundiertes Wissen hat, alles wir alle zusammen. Und ja, da kann man noch 100 Links posten, warum es weltweit Sinn machen kann auf Atomstrom zu setzen, nur eben blendet man da gerne 2-3 Faktoren aus. ( Unwirtschaftlichkeit, Endlagerproblematik und zumindest für Deutschland fehlende Infrastruktur )

Das Deutschland am Anschlag beim Ausbau der EE ist, würde ich aktuell bezweifeln. Auch die Rohstoffthematik, wird sich hier entspannen.

Auch der Atomstrom hat ein massives Problem bei der Rohstoffgewinnung, das will nur immer keiner hören und bringt dies immer gern als negativen Punkt für die EE.

Jeder kann doch glauben, was er will. Aktuell scheint es für Atomstrom in Deutschland keine Zukunft zu geben, damit kann man sich abfinden oder eben nicht. Auch hier kann sich vieles ändern und auch in der Atomkraft wird der Entwicklungsstand nicht stehen bleiben und man kann ja gerne wieder drüber diskutieren, sobald Fusion möglich ist oder eben Transmuation wirtschaftlich wird oder wir als Deutschland halt Atomwaffen brauchen. Aktuell geht es doch aber darum, ob man ERP Reaktoren baut und die sind nunmal nicht die Zukunft und viel zu überteuert! Warten auf den nächsten hoffentlich großen Entwicklungssprung ist bei der aktuellen Klimasituation keine Alternative, dann lieber die Zeit nutzen und den Anteil am deutschen Strommix weiter mit EE ausbauen.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.873
Verkürzt kann man das Thema auf den Punkt bringen, dass wir nun in Deutschland Strom aus ukrainischen Kernkraftwerken nutzen, weil wir die deutsche Kernkraft für zu gefährlich gehalten haben, weil es u.a. einen GAU in der Ukraine gegeben hat. Und wir denken, dass die grenznahen französischen AKW im Falle eines GAUs durch die Staatsgrenze abgeschottet sind, weil ja die Linie für die Staatsgrenzen auf Landkarten so dick sind.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Genau, wir importieren Atomstrom von älteren AKW‘s in Europa. Ist das jetzt ein Argument dafür, ein eigenes neu zu bauen? Wir verkaufen auch Überproduktion aus EE an Länder die nicht auf EE setzen, kann man daraus auch ableiten, das die anderen EE bauen sollten anstatt AKW‘s?

Und bitte auch mal berücksichtigen das AKW‘s nicht helfen bei Spitzenlastproblemen und noch schlimmer bei Wärmemangel, außer natürlich man möchte so viel Atomstrom vorhalten, das man die Wärme aus den Überschüssen produzieren kann. Dann wird es wenigstens noch teurer. 🤦🏼‍♂️
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.873
Genau, wir importieren Atomstrom von älteren AKW‘s in Europa. Ist das jetzt ein Argument dafür, ein eigenes neu zu bauen? Wir verkaufen auch Überproduktion aus EE an Länder die nicht auf EE setzen, kann man daraus auch ableiten, das die anderen EE bauen sollten anstatt AKW‘s?

Und bitte auch mal berücksichtigen das AKW‘s nicht helfen bei Spitzenlastproblemen und noch schlimmer bei Wärmemangel, außer natürlich man möchte so viel Atomstrom vorhalten, das man die Wärme aus den Überschüssen produzieren kann. Dann wird es wenigstens noch teurer. 🤦🏼‍♂️
Ich bin nicht der Meinung, dass man Stand jetzt neue AKW bauen sollte. Da stimme ich Dir zu, dass diese Frage offen ist. AKW sind kein universelles Mittel für die Energiepolitik.

Man sollte zunächst feststellen, dass der Beschluss zum Ausstieg auf der KK aus 2011 vollständig falsch war. Ich persönlich mag es nämlich, wenn man aus Fehlern lernt, auch wenn es unpopulär ist.

Daraus resultiert zunächst, dass man AKW auf Weiter- und Wiederinbetriebnahme unter Berücksichtigung der Aspekte Klimaschutz und Energieunabhängigkeit prüft und dann ggf. weiter- und wieder betreibt.

Denn AKW können teilweise Strom aus Kohle reduzieren, der aktuell wegen Gaskrise hochgefahren wird.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Wenn nächstes Frühjahr Jeder begriffen haben wird, was Energiemangel bedeutet, werden alle dieser althergebrachten Abwehrargumente neu bewertet werden. Da bin ich mir ganz sicher.
Dass der Rest der Welt hier schon weiter ist als Deutschland ist schade aber offenbar unvermeidbar..
Na das ging ja doch schneller als befürchtet. Aber natürlich hat das alles nichts mit allem zu tun, und Kernenergie wird nicht benötigt. Einfach nur jeder ein Notstromaggregat und die Umwelt ist gerettet!
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Weil die Spitzenlast durch ein AKW abgedeckt werden kann. 🤦🏼‍♂️
aber es klickt sich so gut, oder?? 😁
die verbleibenden 3,68 GW müssen wir eh bei Spitzenlast anders Puffern! Wenn hilft nur ein Ausbau der Kernenergie und wie das in Deutschland passieren kann, haben wir hier ja lang und breit „diskutiert“.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Genau, in einer Mangellage schaltet man Ressourcen ab! Grusellogik.
Auch hier stört es offenbar keinen, dass diese Logik weitgehend auf Deutschland begrenzt ist.
Natürlich kann man die Spitzenlast aus Kernkraft abdecken, indem man sich ausländischen Atomstroms bedient. Das ist das verlagern der Probleme und Risiken auf die anderen sowie auch bei Solar und Lithium.
Und selbstverständlich lässt sich die Spitzenlast noch viel besser mit Notstromaggregaten abdecken. Alles besser als die böse Kernkraft!
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Ich glaube dir ist überhaupt nicht klar, was ein echter Black-out bedeutet, insbesondere einer der nicht auf technischen Ursachen beruht sondern auf einer generellen Mangellage.
Das ist mehr als ein paar Stunden Strom weg! Da brechen ganze Infrastrukturen zusammen.
Da sterben Menschen.
Und es dauert Tage das alles wieder hoch zu fahren, und auch das nur wenn ausreichend Energie vorhanden ist.
Die "Abschalter und Aussteiger" spielen hier mit dem Feuer. Die Gasmangellage ist nur der letzte Baustein.
Deutschland schrammt auch so jährlich mehrfach knapp am Blackout vorbei.
Ironie ist da tatsächlich fehl am Platze. Sachverstand würde Not tun.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Bezüglich erhöhter Blackout Risiken empfehle ich folgende Stellungnahme:
Und dessen Einordnung da nicht allen klar ist was das bedeutet:

Ist damit ein Blackout garantiert? Nein, sicher nicht, es wurde nebst dem abschalten von KKWs, Kohle, Ausbau von unsteten EE jedoch ein weiterer Stein in den Weg gelegt um das Netz stabil zu halten. Viele unterschätzen die fragilität des Systems und das Strom aus der Steckdose nicht einfach so raus kommt.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Und nochmal, da das hier immer falsch behauptet wird: Deutsche KKWs wurden für Lastfolgebetrieb Ausgelegt und gebaut. Das sie das nicht tun, liegt an den tiefen Stromgestehungskosten und der darausfolgenden guten Platzierung im Merrit Order. Deutsche KKWs können pro Minute fast fünfmal so hohe Leistung regeln wie Gaskraftwerke!
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Oder Angstszenarien sind an der Tagesordnung. Da eben der Strommarkt nur ein „Binnenmarkt“ ist.
Am Ende muss man sagen, das du Recht hast, aber es ist noch immer kein Argument für das Weiterbetrieben der „schliessungsfertigen“ AKW‘s. Da wir eben anders günstiger einkaufen, als selber produzieren durch Notzulassung der auslaufenden AKW‘s und der damit verbundenen Auflagen.
Deutschland geht schon immer gern Sonderwege und das ist ja auch nicht neu. Jetzt nutz man halt die angespannte Situation, um auf ein schwaches lobbygetriebenes Thema zu zeigen. Selbst diese wissen eigentlich, das es für Deutschland keine Option mehr ist, da die Mittel eben besser genutzt werden sollten/sollen. Wie bereits mehrmal erwähnt ist die Kernenergie eine ordentlich Option, wenn man 1-2 Sachen früher angepackt hätte. Selbst andere Nationen haben hier enormen Aufholbedarf und selbst mit diesem wird man über die nächsten Generationen immer weniger Anteil an Atomstrom haben, als noch früher oder heute. Was ja auch Sinn macht. Dennoch gehört er, wenn man ehrlich ist, zum Strommix dazu, wenn man den eine ganzheitliche Lösung hätte, hat man aber nicht, aus diesem Grund ist es eben nicht wirtschaftlich. Und der Egoismus zeigte, das es sträflich ist, Lösungen auf zukünftige Generationen auszulagern, damit erreicht man eben das, was man heute z.b in Deutschland hat. Und da kann man gerne mit der Keule kommen, es sterben Menschen, auch dann liegt es nicht an den fehlenden AKW‘s, sondern an der nicht gerechten Verteilung und des Egoismus! Wahrscheinlich ist es auch wirtschaftlicher, wenn man alle Systemrelevanten Einrichtungen mit Notstromern ausstatten würde. Wir müssten ja zudem aufgrund von Mangel an Brennstäben eh auf „Schonbetrieb“ und das wohl schon heute gehen und könnten so nur mit einer Last von unter 70% laufen. Das wiederum würde uns behindern, die Gasspeicher zu füllen bis in den Winter. Auch ist es nicht so, das wir einfach „gelagerte“ alte Elemente in ein bereits abgeschaltetes AKW ins Becken lassen können, da die gelagerten, eben wie bei der Aufbereitung getrennt werden.

Aber wir drehen uns im Kreis, stand heute laufen zum 31.12 die letzten beiden AKW‘s aus und das scheint in der Planung berücksichtigt zu sein, jetzt können wir schauen, ob diese Planung aufgeht. Da die Entscheidung bereits vor Jahren getroffen worden ist und die aktuellen Beeinträchtigungen nicht vorhersehbar waren und der Weg die Entscheidung rückgängig zu machen, ist einfach nicht mehr gangbar, da es eben noch mehr Beeinträchtigungen bringen würde, im Vergleich dazu vom beschlossenen Weg abzuweichen.

BTW. bestehende AKW liefern günstigen Strom ( bis auf die Kosten der Endlagerung) neue Projekte sind, wie bereits weiter oben geschrieben im aktuellen EPR System ( und wenn würden wir ja nur so eins bauen ) in der westlichen Hemisphäre nicht wirtschaftlich, im Vergleich zu vorhandenen Alternativen.
Gern wird unterstellt, das die aktuelle Politik nach dem Motto verfährt, „Augen zu und durch“ zumindest will man das so sehen. Das eigentlich die ganze AKW Debatte nur „Augen zu und durch“ ist, will aber keiner hören oder sehen.

Weil Bilder so schön sind und viel sagen können. Und das ist nicht Deutschland, sondern die ganze EU. Und selbst ohne mögliche Unfälle und der daraus resultierenden Kosten, reden wir über Faktor 5-3 bei den Kosten. Gerne können jetzt wieder die Quellen angezweifelt werden.
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thbe

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27.06.2013
9.445
9.873
Bei Klimaschutz und Energieunabhängigkeit geht es allenfalls nachrangig um Kosten.

Und ja, die Darstellung zweifele ich aus verschiedenen Gründen an. Der vollständige Gegenbeweis ist durch einen Begriff geführt: EEG-Umlage. Warum haben wir 22 Jahre lang Wind und Sonne massiv subventioniert, wenn die Produktionskosten derart gering ausfallen?
 

ThoPBe

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16.09.2018
4.285
3.721
Bei Klimaschutz und Energieunabhängigkeit geht es allenfalls nachrangig um Kosten.

Und ja, die Darstellung zweifele ich aus verschiedenen Gründen an. Der vollständige Gegenbeweis ist durch einen Begriff geführt: EEG-Umlage. Warum haben wir 22 Jahre lang Wind und Sonne massiv subventioniert, wenn die Produktionskosten derart gering ausfallen?
Ich gebe mal einen Protipp: Weil sie eben nicht günstig produzieren und (viel wichtiger!) nicht günstig (auf-)gebaut werden können. Im Gegenteil. :)

Aktuell hat die Energiewende rund eine Billion gekostet. Ohne nachhaltigen Effekt, wenn man sich die Erzeugungsleistung und die Gesamtleistung ansieht.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Ich gebe mal einen Protipp: Weil sie eben nicht günstig produzieren und (viel wichtiger!) nicht günstig (auf-)gebaut werden können. Im Gegenteil. :)

Aktuell hat die Energiewende rund eine Billion gekostet. Ohne nachhaltigen Effekt, wenn man sich die Erzeugungsleistung und die Gesamtleistung ansieht.
Da muss ich widersprechen: die Energiewende hatte erheblichen Effekt auf das Thema Versorgungssicherheit und Verbraucherpreise!
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.247
17.999
FRA
Ein Bekannter von mir, promovierter Physiker, hat in 2021 für 500.000€ „auf Pump mit 1% auf sein Einfamilienhaus“ in Solarzellen investiert. Bringt ihm Einnahmen in den nächsten 25 Jahren. Die Zellen sind in Ostdeutschland auf einem landwirtschaftlichen Dach.

Er sagt: Vor zehn Jahren war Solarenergie ein Verlustgeschäft, das sich nur wegen der Subventionen gelohnt hat.
Heute lohnt es sich zu Marktpreisen völlig ohne Subventionen.
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Bei Klimaschutz und Energieunabhängigkeit geht es allenfalls nachrangig um Kosten.

Und ja, die Darstellung zweifele ich aus verschiedenen Gründen an. Der vollständige Gegenbeweis ist durch einen Begriff geführt: EEG-Umlage. Warum haben wir 22 Jahre lang Wind und Sonne massiv subventioniert, wenn die Produktionskosten derart gering ausfallen?
Kleiner Protip. Es ging darum den Entwicklungsstand zu subventionieren. Vor 20 Jahren hast du auf eine Fläche von 56qm z.b 7kwp bekommen, heute bekommst du auf die gleiche Fläche Faktor 2,5 und die Kosten sind um Den gleichen Faktor gesunken. Genau das gleiche bei den WKA.
Im Europavergleich haben Länder wie Frankreich, Finnland England usw.(Kanada, Russland, Korea, USA, Australien natürlich auch) weiter an der Kernkraft geforscht. Man hat aber die Kosten nicht in den Griff bekommen, eher im Gegenteil, sie sind weiter aus dem Ruder gelaufen. Das zeigen ja auch die Bilder oben. So kann man z.b für sich ableiten, wenn man das den will, das die EEG Umlage sich für die Entwicklung gelohnt hat, da man die Nachfrage im privaten und industriellen Bereich gefördert hat, um heute davon zu profitieren, das diese Art der Stromerzeugung heute günstiger ist als der Marktpreis. Frankreich z.b hat die Atomkraft ähnlich groß gefördert ( indem man den Verkaufspreis der AKW gestützt hat und kaum ein AKW das MW zu diesem Preis zu produzieren konnte), sieht hier aber keine Erfolge. Auch die Strategie kleinere Werke zu bauen, ist fraglich da der Großteil der Kosten bei dem Bau entstehen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ein Bekannter von mir, promovierter Physiker, hat in 2021 für 500.000€ „auf Pump mit 1% auf sein Einfamilienhaus“ in Solarzellen investiert. Bringt ihm Einnahmen in den nächsten 25 Jahren. Die Zellen sind in Ostdeutschland auf einem landwirtschaftlichen Dach.

Er sagt: Vor zehn Jahren war Solarenergie ein Verlustgeschäft, das sich nur wegen der Subventionen gelohnt hat.
Heute lohnt es sich zu Marktpreisen völlig ohne Subventionen.
Die Entwicklung stützt ja die Annahme, das sich die EEG Umlage gelohnt hat, oder?

kann man hiervon eventuell ableiten, das die Entscheidung in Deutschland richtig war?
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Oder Angstszenarien sind an der Tagesordnung. Da eben der Strommarkt nur ein „Binnenmarkt“ ist.
Am Ende muss man sagen, das du Recht hast, aber es ist noch immer kein Argument für das Weiterbetrieben der „schliessungsfertigen“ AKW‘s. Da wir eben anders günstiger einkaufen, als selber produzieren durch Notzulassung der auslaufenden AKW‘s und der damit verbundenen Auflagen.
Deutschland geht schon immer gern Sonderwege und das ist ja auch nicht neu. Jetzt nutz man halt die angespannte Situation, um auf ein schwaches lobbygetriebenes Thema zu zeigen. Selbst diese wissen eigentlich, das es für Deutschland keine Option mehr ist, da die Mittel eben besser genutzt werden sollten/sollen. Wie bereits mehrmal erwähnt ist die Kernenergie eine ordentlich Option, wenn man 1-2 Sachen früher angepackt hätte. Selbst andere Nationen haben hier enormen Aufholbedarf und selbst mit diesem wird man über die nächsten Generationen immer weniger Anteil an Atomstrom haben, als noch früher oder heute. Was ja auch Sinn macht. Dennoch gehört er, wenn man ehrlich ist, zum Strommix dazu, wenn man den eine ganzheitliche Lösung hätte, hat man aber nicht, aus diesem Grund ist es eben nicht wirtschaftlich. Und der Egoismus zeigte, das es sträflich ist, Lösungen auf zukünftige Generationen auszulagern, damit erreicht man eben das, was man heute z.b in Deutschland hat. Und da kann man gerne mit der Keule kommen, es sterben Menschen, auch dann liegt es nicht an den fehlenden AKW‘s, sondern an der nicht gerechten Verteilung und des Egoismus! Wahrscheinlich ist es auch wirtschaftlicher, wenn man alle Systemrelevanten Einrichtungen mit Notstromern ausstatten würde. Wir müssten ja zudem aufgrund von Mangel an Brennstäben eh auf „Schonbetrieb“ und das wohl schon heute gehen und könnten so nur mit einer Last von unter 70% laufen. Das wiederum würde uns behindern, die Gasspeicher zu füllen bis in den Winter. Auch ist es nicht so, das wir einfach „gelagerte“ alte Elemente in ein bereits abgeschaltetes AKW ins Becken lassen können, da die gelagerten, eben wie bei der Aufbereitung getrennt werden.

Aber wir drehen uns im Kreis, stand heute laufen zum 31.12 die letzten beiden AKW‘s aus und das scheint in der Planung berücksichtigt zu sein, jetzt können wir schauen, ob diese Planung aufgeht. Da die Entscheidung bereits vor Jahren getroffen worden ist und die aktuellen Beeinträchtigungen nicht vorhersehbar waren und der Weg die Entscheidung rückgängig zu machen, ist einfach nicht mehr gangbar, da es eben noch mehr Beeinträchtigungen bringen würde, im Vergleich dazu vom beschlossenen Weg abzuweichen.

BTW. bestehende AKW liefern günstigen Strom ( bis auf die Kosten der Endlagerung) neue Projekte sind, wie bereits weiter oben geschrieben im aktuellen EPR System ( und wenn würden wir ja nur so eins bauen ) in der westlichen Hemisphäre nicht wirtschaftlich, im Vergleich zu vorhandenen Alternativen.
Gern wird unterstellt, das die aktuelle Politik nach dem Motto verfährt, „Augen zu und durch“ zumindest will man das so sehen. Das eigentlich die ganze AKW Debatte nur „Augen zu und durch“ ist, will aber keiner hören oder sehen.

Weil Bilder so schön sind und viel sagen können. Und das ist nicht Deutschland, sondern die ganze EU. Und selbst ohne mögliche Unfälle und der daraus resultierenden Kosten, reden wir über Faktor 5-3 bei den Kosten. Gerne können jetzt wieder die Quellen angezweifelt werden.
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Es ist zum Teil echt erschreckend was die Leute für Falschinformtionen wiederholen obwohl mehrfach widerlegt.

Es geht nicht um Panikmache, deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich nicht davon ausgehe, dass es kurzfristig zu großflächigen Blackouts kommen wird. Vorher wird noch das ganze Potential von Kohle genutzt. Es steigt jedoch definitiv deutlich das Risiko dazu. Dies hat vor ein paar Monaten auch schon die Bundesnetzagentur vor gewarnt, da sie immer stärker stabilisierend ins Netz eingreifen müssen, und die Mittel langsam ausgeschöpft sind. Das ist die Physikalische Realität und kann nicht durch Prinzip Hoffnung kompensiert werden. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.

In Deutschland ist in Sachen KK sehr viel eine selbst erfüllende Prophezeiung. Erst wurden Endlager bis aufs Blut bekämpft, danach wird argumentiert, es gibt noch keine. Dann werden KKWs gesetzlich abgeschaltet, dann wird behauptet, seht, KK macht nur einen so kleinen Teil das ist vernachlässigbar. Durch die Verbote und Besetzung der Behörden mit KK feindlichen Führungskräften haben die Betreiber auch keine Investitionssicherheit und sind daher nicht gerade motiviert für einen Weiterbetrieb. Durch die Bekämpfung der KK in Deutschland und Europa allgemein wurde die Weiterentwicklung eingebremst. Jetzt argumentiert man, dass alles zu spät sei und in Vergangenheit Versprochene Gen4 noch nicht so weit seien. Gleichzeitig wurden die Europäische KK Industrie stark geschädigt durch vorgenannte Punkte, was dazu führt, dass bei Neubauten jetzt Industrie und Behörden erst wieder eine Lernkurve durchlaufen müssen. Es ist ganz schön Schizophren was in dem Thema gerade abläuft.

Auch dein Statement von "Schonbetrieb" ist technisch einfach nur falsch. Man muss die KKWs jetzt nicht auf 70% runterregeln um sie bis Ende Winter laufen lassen zu können. Die KKWs können bis mindestens 31.12.2022 mit Volleistung laufen, teilweise sogar noch etwas länger. Danach kommt ein 3-4 Monate lange Phase von Streckbetrieb wo die Leistung kontinuierlich abfällt. Nach dem Streckbetrieb kann der Kern frisch geordnet werden, ein sogenannter Notkern, und dann kann nach ca 1 Monat nochmals Streckbetrieb gefahren werden. Man kommt damit also bis in den Sommer wenn es sein muss. Ich empfehle nochmal die Erklärung zum Streckbetrieb der GRS zu lesen:
Oder die konkret gefahrene Kurve von 2015 in Grafenrheinfeld anzuschauen:
20220313_135248.jpg

Westinghouse aus Schweden, hat zugesichert innerhalb von 6 Monaten neue Brennelemente liefern zu können.

Bei deinen Preisdaten selektierst du bewusst Grafiken welchen den aktuellen Preisanstieg bei EE Ausblenden, da die Grafik vorher aufhört. Folgend sieht die Realität aus:
20220611_112453.jpg
Auch deine Grafiken vom DIW sind von selektiver Wahrnehmung geprägt. Bei den Kosten der EE werden die Kosten für Speicher und Netzaufbau bewusst ausgeklammert. Bei KK hingegen werden pur herbeigedichtete Folgekosten verwendet. Um zu besagten Kosten für KK zu kommen, hat die Studie gesagt, wir sind zu faul um die Folgekosten von KK zu recherchieren, und nehmen daher einfach die von der schlimmsten Stromerzeugungsform nämlich Braunkohle an. Wenn du das als seriös empfindest, dann weiss ich auch nicht weiter.

Man muss bei dem Thema EE und KK extrem aufpassen wie die Studien entstanden sind. Auf welchen Daten beruhen sie? Da es emotionale Themen sind, wird auf beiden Seiten extrem viel Müll als Studien verkauft.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Warte kurz…

es wird gerne skizziert, das man in die Forschung seit dem Ausstieg nicht mehr investiert.
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hier kann man gut sehen, das die Investitionen für Fusion und Reaktion seit annähernd der letzten 30 Jahre konstant war und der Anteile für EE erst in den letzten Jahren auf das Niveau der Atomkraft gekommen ist. Nun hat man mit diesem Forschungserfolg mehr erreicht. Sicherlich muss man berücksichtigen, das die Atomkraft in Sachen Forschung in den Jahren weit vor 1980 noch Erfolge hervorbrachte, diese aber an der Umsetzung scheitern, aufgrund von wirtschaftlichen Faktoren, zur Wahrheit gehört auch dazu, das die in den letzten 10 Jahren ans Netz gebrachten AKW‘s zum großen Teil auf die Forschungserfolge der 50-00er Jahren zurückzuführen sind. Danach kam erstmal auf dem praktischen Feld nicht mehr viel, lediglich auf dem theoretischen Feld. Aus diesem Grund sollte man die Atomkraft natürlich nicht abschreiben und weiter daran forschen, was ja Deutschland auch macht! Nur sollten wir in den EPR keine Zukunft mehr sehen.
jetzt also von einer unfairen Verteilung reden, ist schon ein wenig kurz gedacht. Aber es lässt sich halt gut „verkaufen“.

du sprichst dann weiter unten Geschäftsbericht von Gösgen an, dieser wird ähnlich ausfallen (ohne das ich ihn angeschaut habe) wie der der Deutschen AKW‘s. Wir reden hier auch über ein AKW mit Inbetriebnahme 1979, alles gut und schön und keiner streitet ab, das Bestands-AKW nicht wirtschaftlich Strom erzeugen können, wenn man die Endlagerung außen vor lassen möchte, auch wenn man Rücklagen abführt, für einen Part den man noch nicht quantifizieren kann. Hier erinnere ich an Herrn Buser aus der Schweiz mit seinem Faktor 10. Aber ist das ein Argument ein Neues zu bauen, wenn die Betriebserlaubnis in 17 Jahren ausläuft?

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hier kann man mal sehen, was wie stark bis z.b 2012 subventioniert wurde. Wichtig ist das Thema 2012! Seit 2008 ist die Förderquote für Solar zurückgegangen.
Heißt also trotz der höchsten Subvention aller Sparten, bleibt die Kernenergie unwirtschaftlich. Vor allem, wenn man neue AKW‘s bauen will. Selbst mit den überalterten AKW‘s in der EU, welche ja bereits abgeschrieben sind und die sehr hohen Baukosten noch aus den Jahren 1970-1990 mit einem gewissen Inflationsfaktor bis heute berücksichtigt werden müssen.

hier auch mal ein Bild, welches nur WKA vs. aKW in verschiedenen Punkten betrachtet.
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jetzt kann man sagen, okay auch diese Zahlen passen einem wieder nicht zu der eigenen Ideologie und wahrscheinlich geht es auch nicht um die „exakten“ Zahlen, da diese eben aus verschiedenen Quellen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Jeder bewegt sich halt in seiner Ideologie! Dennoch kann man die Zahlen nicht wegdiskutieren, da alleine in Frankreich z.b das AKW verpflichtet ist 70% seiner Produktion zu einem festen Preis von 90€ je MW an den eigenen Markt zu bringen und mit diesem Teil ist ein französisches AKW nicht wirtschaftlich und muss die verbleibenden 30% zu Faktor 3-4 auf dem Markt anbieten. Aus diesem Grund ist die Förderquote in Frankreich für Atomstrom auch so hoch. So kann man sagen, das die 128$ je MW schon realistisch erscheinen. Auch die Planungs- und Realisierungzeiten erscheinen realistisch, wenn man sich eben die letzten Projekte in der EU/Nordamerika/VAE anschaut. Gut bei der CO2 Quote kann man sich sicherlich streiten.

Das es weltweit einen Boom auf Atomkraft gibt, so wie es die Lobby gerne suggeriert. Sehe ich auch nicht. Eher eine Mangelverwaltung des Bestandes und schon seit Jahrzehnten keinen Ausbau mehr weltweit. Sicherlich gibt es einige Länder, welche aufgrund des Versuches Wohlstand aufzuholen, noch der Ideologie der 60-80er Jahre verfallen sind.
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und das bei weltweit enormen Forschungsetat und Forschungsfortschritten!

an diesem Bild wollen auch Leute das Thema Freiheit in Verbindung mit Atomkraft ableiten. Ob dem so ist kann ich nicht sagen. Aber…
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gern noch ein weiteres Bild zu den gesamten Gestehungskosten
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so was machen wir den nun aus den ganzen Informationen?? Der eine Teil bezieht sich auf historische Daten, das ein AKW gebaut 1980 heute unter den wirtschaftlichen Bedingungen noch Konkurrenzfähig Strom erzeugt. (Eine unbegrenzte Verlängerung scheint mir unrealistisch, zumal der Großteil der Bestandswerke die Anforderung an einen heutigen Neubau bei weitem nicht erfüllt!) Der andere Teil will sagen, das ein Neubauprojekt nicht mehr wirtschaftlich sein kann, da andere Alternativen überlegen sind. Ich glaube eine solche Diskussion hat man 1950-1970 auch geführt, als man von Kohle Gas zugunsten von Atom wirtschaftliche Faktoren verschoben hat.
Dann kommen noch die Differenzen bei der „umweltfreundlichen“ Art Strom zu erzeugen. Natürlich ist Atom besser als Gas und Kohle. EE ist besser als Gas und Kohle. EE ist besser als Atom. Da ist es natürlich auf den ersten Blick seltsam, warum man Atom durch Kohle/Gas ersetzt. Langfristig, wenn man die Planungszeiten berücksichtigt, kann das durchaus Sinn machen, wenn man den die vorhandene Kohle/Gas Verstromung wirklich durch EE ersetzt. Ein AKW soll ja schließlich 60-80 Jahre laufen, damit es wirtschaftlich ist. Und dabei verursacht man dann doch Faktor 9-17 an CO2 ( wenn man den Daten glauben kann ) als die dann günstigere Alternative. Jetzt kann man kommen, okay ein AKW „hält“ 80 Jahre, ein WKA nur 15-20 Jahre. Ja aber auch dann ist das nur Faktor 4 in der Gesamtnutzungsdauer.

Ich denke es sind aus allen Bereichen genügend Informationen zusammengetragen und man kann versuchen sich ein Bild zu machen. (Bitte dann auch berücksichtigen aus welcher Richtung die einzelnen Quellen kommen, einmal aus dem Bereich z.b der Nuklearia und Co. oder dem Frauenhofer, DIW und Co., beide haben für sich definierte Ausrichtungen)
Nachdem man das dann für sich gemacht hat, bleibt dann noch immer das Thema Endlagerung, wofür wir seit 60 Jahren keine Lösung haben. Und sicherlich kann man dann wieder kommen und die Bedenken der Gegner klein reden, aber komisch ist, das diese Bedenken in der breiten Masse (europaweit, bis auf Finnland und Schweden) Gehör gefunden haben. Vielleicht war die „Atomlobby“ hier zu doof?
Vielleicht sieht es dann anders aus, wenn es den ersten Blackout gegeben hat, schließlich muss der Mensch erst sehen was passiert, bevor er daraus „lernt“.
 
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