Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

ANZEIGE

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
ANZEIGE
Und noch eine Bemerkung dazu, dass bei uns nur EPR in Frage kämen. Eine Alternative wären die von mir schon erwähnten Koreanischen APR-1400. Es wurden davon gerade welche im Zeit und Kostenbudget in den VAE fertiggestellt. APR-1400 sind auch in der Pole Position für den Bau in Polen. Es gibt also im Westen auch durchaus positive Beispiele für KKW Neubauten.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
20 Mrd. $ für vier 1.4GW Kraftwerkblöcke ist ein ziemlich guter Preis. Bauzeit 8 Jahre pro Reaktorblock. Garantierte Lebensdauer 60a, in der Praxis eher 80-100a. Da muss sich EE inklusive Speicher anstrengen um da Preislich mitzuhalten.

Oder in Polen, geplante Erstinbetriebnahme 2033. Angeboten 6 Blöcke mit gesamt 8.4GW für 40Mrd $. Das ist ein Klacks verglichen mit dem was in die Energiewende investiert wurde.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.348
4.600
Z´Sdugärd
Es geht nicht um Panikmache, deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich nicht davon ausgehe, dass es kurzfristig zu großflächigen Blackouts kommen wird.
Als Tip: Schau dir mal die Netzfrequenz an. Diese gibt an wie nahe man an einem Blackout steht. Teilweise fehlt da nicht mehr viel!

So als Beispiel...sehr "einfache" (oder japanische) Radiowecker brauchen ja die Uhrzeit. Etwas bessere haben ein Quarz über dessen Schwingung sie die Uhrzeit berechnen. Besonders einfache haben aus Kostengründen das nicht. Die berechnen die Uhrzeit mit den 50HZ des Netzes. Ich hab hier zum Spass einen stehen der mitlerweile 45min falsch geht. Seit 10 Jahren. Weil die Netzfrequenz deutlich schwankt.

Wie du nun darauf kommst das es keinen Blackout geben wird...

Kannst du im übrigen hier schon nachlesen wie "empfindlich" das Netz zum Teil ist: https://gridradar.net/de/blog/post/frequenzabfall-im-mai-2021
 
  • Like
Reaktionen: chrigu81 und creasot

Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Als Tip: Schau dir mal die Netzfrequenz an. Diese gibt an wie nahe man an einem Blackout steht. Teilweise fehlt da nicht mehr viel!

So als Beispiel...sehr "einfache" (oder japanische) Radiowecker brauchen ja die Uhrzeit. Etwas bessere haben ein Quarz über dessen Schwingung sie die Uhrzeit berechnen. Besonders einfache haben aus Kostengründen das nicht. Die berechnen die Uhrzeit mit den 50HZ des Netzes. Ich hab hier zum Spass einen stehen der mitlerweile 45min falsch geht. Seit 10 Jahren. Weil die Netzfrequenz deutlich schwankt.

Wie du nun darauf kommst das es keinen Blackout geben wird...

Kannst du im übrigen hier schon nachlesen wie "empfindlich" das Netz zum Teil ist: https://gridradar.net/de/blog/post/frequenzabfall-im-mai-2021
Eigentlich finde ich das dein Link sehr gut beschreibt, dass das Netz sehr gut funktioniert… wenn in Polen einfach mal ein riesiges Kohlekraftwerk spontan ausfallen kann und das Ganze in 20 Minuten geregelt wird….. ist das m.M.n. weit von einem „totalen Blackout mit Todesfällen und Massenpaniken und Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystems“ entfernt.
Zumal die EE mit Sicherheit weniger Risiko eines spontanen ungeplanten Totalausfalls haben, als eben ein Kohle/Gas/Atomkraftwerks.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.348
4.600
Z´Sdugärd
Eigentlich finde ich das dein Link sehr gut beschreibt, dass das Netz sehr gut funktioniert… wenn in Polen einfach mal ein riesiges Kohlekraftwerk spontan ausfallen kann und das Ganze in 20 Minuten geregelt wird….. ist das m.M.n. weit von einem „totalen Blackout mit Todesfällen und Massenpaniken und Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystems“ entfernt.
Zumal die EE mit Sicherheit weniger Risiko eines spontanen ungeplanten Totalausfalls haben, als eben ein Kohle/Gas/Atomkraftwerks.
Naja, "wen in Polen"...das mag richtig sein. Das zeigt aber das es fast schon US Zustände sind.

Neulich wurden doch diese Prepper/Reichsbürger abgeheftet. Die hatten (Aussage der Presse) Anschläge auf Infrastukturen vor. Jetzt lass doch nur mal 2 solche Kraftwerke durch Sabotage oder sonstiges in die Knie gehen. Oder geh doch garnicht soweit. Mit der "wir schaffen das" Einstellung die an den Tag gelegt wird...Der Strom wird ggf knapp, der Bundestag regt an sich Notstromaggregate anzuschaffen. Auf der anderen Seite lädt die halbe Strasse ihren E Wagen an der Steckdose. Mal egal wie ich zu E Autos stehe, aber was passiert wohl wen die Zulassungen bis in den WInter nochmals steigen...das past halt nicht zusammen.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Als Tip: Schau dir mal die Netzfrequenz an. Diese gibt an wie nahe man an einem Blackout steht. Teilweise fehlt da nicht mehr viel!

So als Beispiel...sehr "einfache" (oder japanische) Radiowecker brauchen ja die Uhrzeit. Etwas bessere haben ein Quarz über dessen Schwingung sie die Uhrzeit berechnen. Besonders einfache haben aus Kostengründen das nicht. Die berechnen die Uhrzeit mit den 50HZ des Netzes. Ich hab hier zum Spass einen stehen der mitlerweile 45min falsch geht. Seit 10 Jahren. Weil die Netzfrequenz deutlich schwankt.

Wie du nun darauf kommst das es keinen Blackout geben wird...

Kannst du im übrigen hier schon nachlesen wie "empfindlich" das Netz zum Teil ist: https://gridradar.net/de/blog/post/frequenzabfall-im-mai-2021
Ich gehe mit dir einig, dass wir nah dran sind, es gibt aber dank Kohle noch ein paar Möglichkeiten das eine Weile herauszuzögern. Wenn jedoch ein paar Dinge zusammenkommen kann durchaus schon jetzt das Licht ausgehen. Hatte ja vorhin einen Link reingestellt der sagt, dass es noch ein bisschen enger wird seit Anfang Monat.

In der Schweiz gehen die meisten Uhren am Backofen auch über die Netzfrequenz, da muss man bisweilen auch nachstellen...
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Aber die Nachricht „verkauft“ sich nicht so gut. Auch die Definition Blackout ist auch schwammig. Die einen sind der Meinung das Gegensteuerung zur Herstellung der 50HZ ein Blackout sind, die anderen, das über mehrere Stunden bzw. Tage Strom permanent nicht anliegt und das nicht aus Technischen Problemen sondern aus Mangel an Angebot.
Damit erteilt man schnell jedem Zweifler das KO Argument.

Übrigens wird wahrscheinlich die Quarz Uhr in den 10 Jahren eine höher Toleranz haben, als deine besonders einfache. Ein Quarz Uhr geht 30 Sekunden pro Monat nach. Es fehlen in einem Monat 983.040 Schwingungen des Quarzes und ergeben die Differenz von 30 Sekunden.

Deutschland zum Beispiel ist auf Platz 4 des Saidi Index. Seit 2006 haben unsere Aussetzer laut dem Saidi Index um ca. 50% abgenommen.
4F457609-F3C8-45A7-A654-04DECA7C6758.jpeg

hier mal unterschiedliche Jahre und unterschiedliche Regionen im
Vergleich.
161E4807-4B2C-4067-90EF-F1C731A9F09F.jpeg
1DE18E2D-6DC3-405B-98A6-7912DD0F0DB1.jpeg
8A63665E-2F5D-4B22-B24C-1DD217059927.jpeg
Auch 10 bzw. 15 Minuten auf das Jahr gerechnet sind nicht schön und hier gilt es das Grid smart zu machen. Auch das wird eine enorme Herausforderung, aber auch dafür brauch man keine Atomkraft, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:

Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Vor allem hat Frankreich mit durchschnittlich 52,6 Minuten Stromausfall pro Jahr sogar eine „leicht“ höhere Ausfallquote als Deutschland mit 13,3 Minuten.
Das muss dieser zuverlässige Atomstrom sein der hier von manchen propagiert wird.
 
  • Like
Reaktionen: VAE

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Vor allem hat Deutschland von 2006 bis 2020 auch mit dem „Rückbau“ der Atomkraft um 90%(von 17 auf 2) die Ausfallquote um 50% reduziert. Heißt jetzt aber nicht, dass das eine was mit dem anderen zu tun hat.
Und man hat dennoch in der Zeit nicht mehr Kohle ans Netz gebracht, man hat hier in dem Zeitraum eigentlich nur eine Art der Stromerzeugung ausgebaut.

Frankreich im Vergleich hat sogar eine ganz schön starke Streuung. Aber wenn man den absoluten Wert 2002 und 2016 für Frankreich nimmt, dann hat man sich verschlechtert. Liegt aber vielleicht auch daran, das man nicht so viel Geld in das Grid investiert und weniger wo der Strom herkommt.
49F479C0-4318-4F4F-8A9A-F1C501251422.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Heinzkarl

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
20 Mrd. $ für vier 1.4GW Kraftwerkblöcke ist ein ziemlich guter Preis. Bauzeit 8 Jahre pro Reaktorblock. Garantierte Lebensdauer 60a, in der Praxis eher 80-100a. Da muss sich EE inklusive Speicher anstrengen um da Preislich mitzuhalten.

meinst du Barakah für 25Mrd $, wo bis 2021 1 Block mit 1,4 GW ans Netz gegangen ist? (geplant 20Mrd $ für alle 4 Blöcke und Fertigstellung 2017, konnte aber die Koreanischen Kepco nicht gewährleisten im Gegenteil man hat für die geplanten kosten angeblich nicht das geliefert, was vereinbart war) es läuft wohl auf 32 Mrd $ für alle 4 Blöcke und eine Leistung von 5,6Gw hinaus.

Doch Experten sind skeptisch, dass Barakah tatsächlich ein «göttlicher Segen» wird, wie es der Name auf Arabisch bedeutet. Wegen der hohen Baukosten von 25 Milliarden Dollar bestehen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks. Der Forscher Paul Dorfman vom University College London sieht zudem gravierende Sicherheitsmängel, da die südkoreanische Betreiberfirma Kepco aus finanziellen Gründen auf wichtige Schutzvorkehrungen verzichtet habe. Auch habe es ernste Baumängel gegeben, und Kepco habe Dokumente gefälscht.
NZZ

Ich weiß nicht, ob sich da EE inkl. Speicher bezüglich Kosten und Bauzeit verstecken muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Heinzkarl

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
meinst du Barakah für 25Mrd $, wo bis 2021 1 Block mit 1,4 GW ans Netz gegangen ist? (geplant 20Mrd $ für alle 4 Blöcke und Fertigstellung 2017, konnte aber die Koreanischen Kepco nicht gewährleisten im Gegenteil man hat für die geplanten kosten angeblich nicht das geliefert, was vereinbart war) es läuft wohl auf 32 Mrd $ für alle 4 Blöcke und eine Leistung von 5,6Gw hinaus.


NZZ

Ich weiß nicht, ob sich da EE inkl. Speicher bezüglich Kosten und Bauzeit verstecken muss.
Die Verzögerungen waren nicht auf Kepco, sondern grösstenteils auf die VAE Behörden zurück zu führen um das Personal zu Schulen. 8 Jahre Bauzeit pro Block bis Fertigstellung und weitere 2 Jahre pro nächsten Block ist ein guter Wert.

Paul Dorfmann ist mit einer Prise Salz zu geniessen, da er zu den wichtigsten Kritikern in der anti Atom Bewegung gehört. Richtig ist, dass es in den VAE deutlich mehr Sonnenstunden als in D hat, und sich daher PV eher rechnet. Wenn wir nun für PV einen CF von 20% annehmen, dann brauchst du eine Nennleistung von 22.4GW. 1kW PV kostet aktuell ca. 300$ macht also ein Total von 6.7Mrd. Diese PV muss alle 20 Jahre erneuert werden, also mindestens 4 mal in der KKW Laufzeit. Dann sind wir schon bei 26.9Mrd für PV. Jetzt brauchst du noch Speicher, welcher bestenfalls einen Wirkungsgrad von 90% hat, dann sind wir schon bei 29.9Mrd nur für PV. Zur Erinnerung, H2 hat einen Wirkungsgrad von nur ca. 30% bei P2G2P, da wärst du schon Faktoren teurer als KKWs. Du hast jetzt noch 2.1Mrd übrig um Speicher zu bauen. Da es in den VAE fast jeden Tag Sonne hat, gehen wir mal von Speichern von 2 Tagesleistungen aus. Das macht 5.6GW (vom KKW) ×48h=269GWh. Oder anders gesagt, du musst den Speicher für weniger als 7.8$/kWh mit einer Laufzeit von 80 Jahren bauen. Viel Glück! Und das in einem Land wo fast immer Sonne scheint. In D brauchst du doppelt so viel PV für den selben Ertrag und Langzeitspeicher für den Winter. Sorry, das braucht noch sehr viel bis in D PV günstiger als KK sein wird.
 
  • Like
Reaktionen: ThoPBe

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Vergiss in der Rechnung für deine 80 Jahre nicht den erhöhten Wartungsaufwand bei KK, die Stilllegungszeiten, erhöhten Personalaufwand im Vergleich zu EE, Brennstäbe, Zwischenlagerungskosten, Wiederaufarbeitung von Werkstoffen und Wasser, Rückbaukosten und natürlich die Endlagerungskosten nicht. Ich denke dann kommen wir auch in VAE dazu, das es ein Prestigeprojekt ist und sich nicht rechnen wird im Vergleich zu Alternativen.
Gerade die Koreaner haben mit ihrem angeblichen Verhalten auch keine Werbung für sich als verlässlichen Bauträger gemacht, da die Inbetriebnahme ich mit den vereinbarten Sicherheitsvorkehrungen vollzogen werden musste, da die Kosten sonst für den 1 Block noch höher geworden wären. So spart man halt an der Sicherheit. Es gibt stimmen, das keine europäische Behörde das AKW in Betrieb nehmen könnte!, aufgrund der höheren Sicherheitsanforderungen. Selbst in der Schweiz/DE/Frankreich/UK hat das Containment „doppelwandig“ zu sein. Zudem wurde nur 2 von 4 der erforderlichen Kühlungsversorgung mit Notstrom vorgesehen, das war übrigens der „Grund“ für Fukushima. Ohne dieses würde es keine Betriebszulassung geben, aber was macht man nicht alles, um es sich am Ende schön zu rechnen? Und ja dies geschah mit Zustimmung der VAE. Bedeutet allerdings auch, das die Kosten für ein AKW mit höheren Sicherheitsstandards nicht mit Bakarah vergleichbar ist.

Das PV sich in Deutschland bei den heutigen Strompreisen ohne große Subvention ja bereits heute rechnet, hat ein Forumskollege ja schon geschrieben.
Die angemerkten Mängel von Herrn Dorfmann waren und sind ja real. Deswegen hatte ja auch die Behörde in VAE den Betrieb verzögert.

Der Vergleich hinkt also. Die Kosten für laufenden AKW‘s aus den 60-00 sind aktuell Konkurrenzfähig. Neubauten leider bei weitem nicht und wenn dann nur mit erheblichen Sicherheitsmängeln.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Vor allem hat Deutschland von 2006 bis 2020 auch mit dem „Rückbau“ der Atomkraft um 90%(von 17 auf 2) die Ausfallquote um 50% reduziert. Heißt jetzt aber nicht, dass das eine was mit dem anderen zu tun hat.
Und man hat dennoch in der Zeit nicht mehr Kohle ans Netz gebracht, man hat hier in dem Zeitraum eigentlich nur eine Art der Stromerzeugung ausgebaut.

Frankreich im Vergleich hat sogar eine ganz schön starke Streuung. Aber wenn man den absoluten Wert 2002 und 2016 für Frankreich nimmt, dann hat man sich verschlechtert. Liegt aber vielleicht auch daran, das man nicht so viel Geld in das Grid investiert und weniger wo der Strom herkommt.
Anhang anzeigen 183471
Um die Netzstabilität zu beurteilen ist die Redispatchmenge ein viel besserer Indikator. Und da sagt die Bundesnetzagentur wegen dem Atomausstieg Probleme voraus. Insgesamt nimmt wegen der Energiewende die Redispatchmenge zu.
Redispatch.png
Erklärung was Redispatch ist:
Und der Bericht für die Zukunft:
 
  • Like
Reaktionen: ThoPBe

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Bestreitet ja auch keiner, das es Herausforderungen in der aktuellen Situation für das Netz gibt! Nur fraglich ob die beiden AKW‘s hier eine Lösung oder ein Treiber sind? Und auch hält die Netzagentur auch solche Ressourcen für das Redispatchen vor und man wusste auch mit der Umstellung auf einen höheren Teil an EE, das man mehr regulierend in das Netz eingreifen muss und aus diesem Grund, wirkt man ja auch so in das Netz ein. Darauf jetzt auf einen Blackout zu schließen ist auch ein wenig kurz gedacht, da es hier eben bewusste Gegensteuerungsmaßnahmen sind. So wie ja auch beschrieben, geht es hier um das entweder entlasten des Netzes oder verstärken des Netzes, indem
man Kraftwerke zuschaltet oder abschaltet. Die Netzagentur gibt hier an, das man immer öfter eingreifen muss, aber nicht das es zu einer Versorgungsunsicherheit kommen kann. Nur manchen wollen das so darstellen oder herauslesen.

Die von mir verlinkten Bilder sollen doch nur zeigen, das unser Netz nicht so schlecht ist, wie es dargestellt wird. Da haben Atomländer mit ihrer Abhängigkeit von Atomstrom schon ganz andere Probleme. Nicht umsonst stehen in Frankreich so viele still aufgrund von Wartungen oder sogar Sicherheitsmängel.
Die Ausfallzeiten zeigen erstmal das mit Ausbau der EE diese in Deutschland um ca. 50% zurück gegangen sind, wobei in anderen Nationen diese stagnierten oder im Fall von Frankreich sogar extrem volatil waren bzw. sind. Das ist wohl ein höherer Stresstest für das Netz als in Deutschland. Jetzt kann man natürlich daraus nicht ableiten, ob es besser ist Atomstrom oder EE zu verwenden, hier geht es schließlich um den Zustand des Netzes und der vorhandenen verschiedenen Ressourcen. Aber die Atomverfechter führen gerne an, das es besser für das Netz ist, wenn man sich auf Atomstrom verlassen kann, ja das wird auch so sein, Da es eben konstant anliegen kann, wenn die Infrastruktur dies auch hergibt. Aber die viel gelobten Franzosen (wie der Rest Europas/Nordamerika) mit ihrer Abhängigkeit an Atomstrom sind hier kein gutes Beispiel, da auch ihre Infrastruktur überaltert ist und auch hier in Zukunft wohl eher die Stillstandzeiten je AKW mit zunehmenden Alter weiter steigen werden. Hier kann es wohl eher zu Problemen für die Versorgungssicherheit kommen, wenn man weiter so fahrlässig mit der Infrastruktur umgeht. Nur leider bleibt den Nationen hier der Neubau von AKW’s kaum als Alternative, weil es eben zu unwirtschaftlich und Zeitintensiv ist. Der Markt gibt hier für diverse Länder bessere Alternativen. Außer natürlich man „erkauft“ sich die Versorgungssicherheit zu Lasten der Betreibersicherheit.

Hier auch mal ein interessanter Artikel zum Thema Sicherheit bei AKW‘s. „Lustig“ ist auch der Grund für mangelnde Daten.
Die Geheimniskrämerei von Nuklearwirtschaft und Aufsichtsbehörden führe zu einem übermäßigen Vertrauen in die Sicherheit von Atomkraftwerken, weil es keinen Überblick darüber gebe, was alles schiefgehe. Diese Wahrnehmung beeinflusse nicht zuletzt politische Entscheidungen. …

Die IRS-Daten können Betriebsgeheimnisse beinhalten. Sie könnten auch für die Planung von Störmaßnahmen durch Dritte missbraucht werden.

Das Fazit des Artikels lautet

Womöglich werden die Risiken der Kernkraft systematisch unterschätzt.
Alles im Konjunktiv, die Englischen und Schweizer Forscher bemängeln die Kooperation der Betreiber und Behörden Auskunft über Mängel zu geben. Ist schon komisch, wenn man doch sonst soviel Transparenz verlangt. An die IAEA und IRS wird wohl nicht alles gemeldet um „Betriebsgeheimnisse“ nicht offen legen zu müssen.
 
  • Like
Reaktionen: Heinzkarl

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.263
10.174
irdisch
Was ich nicht verstehe: Man könnte doch wirklich lückenlose Sensoren außen anbringen, unabhängig vom Betreiber, dann wüsste man, was rauskommt? Strahlung, Chemikalien, Abwasser etc. Es gibt ja im Netz solche Ansätze aber eben nicht so richtig oder nicht richtig öffentlich einsehbar.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Kannst du ja 3 mal raten warum nicht. Das passt nicht zu unserem Überregulierungswahn in Deutschland oder der Welt. Da würden Grenzwerte festgelegt, die wahrscheinlich nicht so schlimm wären, als ob man einen Flug nach New York macht und jeden 2 Tag würden die Sensoren ausschlagen und es bestünde Handlungsbedarf.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Es geht was im Bundestags im Hinblick auf Atomausstieg. Mal schauen was dabei rauskommt.

Gibt aber sicher genug welche den Kopf noch immer in den Sand stecken, obwohl die Wissenschaft und die Welt das Gegenteil behauptet. War bei Nordstream 2 ja auch nicht anders. Da wurden die Kritiker auch ausgelacht von der Deutschen Politik. Gerafft wurde es von den meisten erst, als die Situation komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Ich befürchte bei der Stromversorgung was ähnliches...
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Lars Klingbeil hat der Anfrage bereits eine Abfuhr erteilt, gemeinsam mit dem RWE Chef. Es handelt sich um eine alte Technologie, bei der es die Anstrengung nicht wert sind. Seiner Aussage nach waren die letzten Wartungen vor 13 Jahren, welche eigentlich im 10 Jahres Turnus durchgeführt werden müssten, allerdings durch Zugeständnisse bis zum auslaufen am 31.12 ausgesetzt bleiben, da sonst zu viele Kosten verursacht werden würden.
Aktuell bleibt die Regierung wohl bei ihrem harten Nein.

Hier auch mal relativ sachlich und mit Fakten von Herrn Habeck erklärt, was aktuell noch dagegen spricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Aber wie gesagt, alles Falschfahrer! Das braucht uns nicht zu interessieren
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Im Grunde ist es ganz einfach:

wenn im Winter der Strom ausfällt, und davon geht unsere Regierung mit ihrem Rat, Notstromaggregate anzuschaffen aus,
werden all' die klugen Kostenrechnungen für die Tonne sein.

Deutschland war mal führend in der Nukleartechnologie, bis ein grüner Turnschuhminister diese Industrie, wie er sich rühmte, "platt" machte.

Statt wie der ehemalige Obersozi S.G. über eine Million Jahre sichere Abfalllagerstätten zu schwadronieren, wäre es besser gewesen, in die Technologie zu investieren, die diese Abfälle wieder verwertet, bis kaum etwas übrig bleibt.

Statt uns von Angehörigen eines Clans der seine Kohle mit dem Verkauf von Zigaretten an Hitlers Wehrmacht gemacht hat,
https://de.wikipedia.org/wiki/Luisa_Neubauer und https://de.wikipedia.org/wiki/Carla_Reemtsma
könnten wir ja auch mal darüber nachdenken, warum wir so ziemlich der letzte Küstenstaat hat, der keine LNG-Terminals hat - und warum im Ausland gefördertes Frackeng-Gas "besser" ist als in Deutschland förderbares.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Wie geht man dann mit den Einwänden z.n von Habeck/Klingbeil/Scholz/usw. um? Sind die für ein Teil nicht nachvollziehbar?

So einfach scheint es ja nicht mit dem Streckbetrieb/Schonbetrieb zu sein. Verzichten wir auf die TÜV Untersuchung bei den Meilern dann für weitere 5 Jahre? ( wie gesagt, wir sind bereits 3 Jahre über dem Zenit)
Man kann nur die Daumen drücken, das Frankreich seine 29 AKW‘s bis zum Winter wieder ans Netz bekommt. Weil mit mur 25 Meilern bei 70% Abhängigkeit, kann es auch extrem eng werden. Und dann können wir doch einen Teil von dort zu überteuerten Preisen kaufen.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.197
17.949
FRA
Wie geht man dann mit den Einwänden z.n von Habeck/Klingbeil/Scholz/usw. um? Sind die für ein Teil nicht nachvollziehbar?
Habeck ist ein schlauer Mann, der gut argumentieren kann.

Er zählt Vor- und Nachteile auf und zieht dann für sich einen Schluss.

Trotzdem wiegen beide Seiten so viel, dass diese Diskussion für mich noch nicht beendet ist.