Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
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Alles richtig was du sagst, nur hilft uns dabei die Atomkraft in Deutschland nicht weiter. Die Atomkraft hilft uns nicht beim trinken, essen oder nicht frieren. Den Strom bekommen wir von anderen Alternativen, ohne uns dafür langfristig wieder zu verbiegen, dafür heißt es dann kurzfristig mehr Kohle, Gas und EE. Man baut halt jetzt Druck auf, da man jetzt seine Chance sieht, hier eine sterbende Technologie noch länger „am Leben“ zu erhalten.
Wie auch geschrieben haben sich durch den Rückbau der Atomkraft und der Erhöhung des Anteils an EE, die Ausfallzeiten in den letzten Jahren in Deutschland halbiert. Bei anderen Ländern die auf die grüne Energie aus Atomkraft setzen, sieht es da schon anders aus. Der Blackout in Frankreich ist auch nicht so unwahrscheinlich, sollte man keine Lösung für die vom Netz genommen AKW‘s haben. Dabei kann es natürlich keine Lösung sein, auf Sicherheit zu verzichten. Aber auch Frankreich wird das Problem lösen und so können wir Strom weiterhin von Frankreich im Winter importieren.
Wenn es den wirklich einen signifikanten Vorteil für eine Verlängerung geben würde, dann könnte man ja darüber diskutieren, nur sollte man sich dabei schon erstens an geltendes Recht halten und die aktuelle weltweite Situation berücksichtigen. Dann kann man eben nicht blauäugig auf der einen Seite nach Verlängerung schreien, aber gar nicht wissen, womit man im Jahr 2023 die verlängerten AKW‘s auf 100% betreiben will. Und da gehört zu Wahrheit auch, das für eine Bestellung zunächst die gesetzliche Voraussetzung geschaffen werden müssten, dann die Sicherheitsstandards für die Verlängerung realisiert werden müssten (diese wären ja sicherlich Bedingung der gesetzlichen Änderung). Und da geht es um Wartungen und eventuelle Gutachten. Und da kann man gerne immer wieder betonen, das man der Meinung ist, das es keine Mängel gibt, aber um eine Entscheidung treffen zu können, sollte man es nicht glauben, sondern wissen. Nach dem Prinzip arbeitet ja auch Frankreich und nimmt eben alle 12 Reaktoren vom Netz, auch wenn man noch nicht bei allen die Risse in den Leitungen und in Reaktor festgestellt hat. Das alles würde in Deutschland oder auch anderen Teilen Europas Monate dauern. Danach kommt dann die Lieferzeit für die Brennelemente. Der Aufschrei der Bevölkerung, wenn man Millionen für Brennelemente ausgibt, welche dann am Ende in deutschen AKW‘s verbrannt werden können. Es gibt aktuell keinen Drittmarkt für Brennelemente, da es eben nur auf Bestellung speziell angefertigt wird.
Die aktuellen Entscheidungsträger sehen aus gegebenen Gründen und ideologischen Ansichten keine Vorteile für eine Verlängerung. Die CDU unterstützte diese Haltung auch immer, nur jetzt lässt es sich aus der Position der Opposition leicht laut brüllen, den man muss ja nicht entscheiden.

Es scheint wohl so, das hier die aktuelle und vorherige Politik andere Optionen bevorzugt und umsetzt oder umsetzen wollte. Da können wir unsere Argumente hier noch so hitzigen austauschen, stand heute (nach der Rede im Bundestag) wird es keine Verlängerung geben. Man hat es abgewogen und für nicht gut genug befunden. So halte ich das jetzt auch.
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Wenn wir die AKW‘s verlängern wollen und keine Brennelemente haben, dürfen wir die vorhandenen nicht so schnell abbrennen, wie geplant. Demzufolge könnten wir unsere Speicher aktuell auch nicht weiter auffüllen. Also müssten wir aktuell im Sommer und Herbst Gas oder Kohle verbrennen, um den Strom auszugleichen.
In Summe bringt es also leider nichts. (Doppelpunkt)
Der Streckbetrieb ist auf Dauer auch nicht möglich.
Du bist ein echt starkes Stück. Wie kann man sich den Präsentierten Gegebenheiten so verschliessen. Du musst aktuell die Leistung nicht reduzieren. Du kannst natürlich, wenn du Kohle als Ersatz hast, aber du musst nicht. Mit Streckbetrieb könnten ZUSÄTZLICH ca. 7.5TWh Strom hergestellt werden. Das ist über den Winter nicht vernachlässigbar.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Du bist ein echt starkes Stück. Wie kann man sich den Präsentierten Gegebenheiten so verschliessen. Du musst aktuell die Leistung nicht reduzieren. Du kannst natürlich, wenn du Kohle als Ersatz hast, aber du musst nicht. Mit Streckbetrieb könnten ZUSÄTZLICH ca. 7.5TWh Strom hergestellt werden. Das ist über den Winter nicht vernachlässigbar.

Genau das sagt Herr Habeck ja auch in seinem Video. Man hat die Vorteile mit den Nachteilen abgewogen und die 7,5TWh stehen nicht im Verhältnis zu den Risiken. Kann man jetzt akzeptieren oder eben nicht.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Alles richtig was du sagst, nur hilft uns dabei die Atomkraft in Deutschland nicht weiter. Die Atomkraft hilft uns nicht beim trinken, essen oder nicht frieren. Den Strom bekommen wir von anderen Alternativen, ohne uns dafür langfristig wieder zu verbiegen, dafür heißt es dann kurzfristig mehr Kohle, Gas und EE. Man baut halt jetzt Druck auf, da man jetzt seine Chance sieht, hier eine sterbende Technologie noch länger „am Leben“ zu erhalten.
Wie auch geschrieben haben sich durch den Rückbau der Atomkraft und der Erhöhung des Anteils an EE, die Ausfallzeiten in den letzten Jahren in Deutschland halbiert. Bei anderen Ländern die auf die grüne Energie aus Atomkraft setzen, sieht es da schon anders aus. Der Blackout in Frankreich ist auch nicht so unwahrscheinlich, sollte man keine Lösung für die vom Netz genommen AKW‘s haben. Dabei kann es natürlich keine Lösung sein, auf Sicherheit zu verzichten. Aber auch Frankreich wird das Problem lösen und so können wir Strom weiterhin von Frankreich im Winter importieren.
Wenn es den wirklich einen signifikanten Vorteil für eine Verlängerung geben würde, dann könnte man ja darüber diskutieren, nur sollte man sich dabei schon erstens an geltendes Recht halten und die aktuelle weltweite Situation berücksichtigen. Dann kann man eben nicht blauäugig auf der einen Seite nach Verlängerung schreien, aber gar nicht wissen, womit man im Jahr 2023 die verlängerten AKW‘s auf 100% betreiben will. Und da gehört zu Wahrheit auch, das für eine Bestellung zunächst die gesetzliche Voraussetzung geschaffen werden müssten, dann die Sicherheitsstandards für die Verlängerung realisiert werden müssten (diese wären ja sicherlich Bedingung der gesetzlichen Änderung). Und da geht es um Wartungen und eventuelle Gutachten. Und da kann man gerne immer wieder betonen, das man der Meinung ist, das es keine Mängel gibt, aber um eine Entscheidung treffen zu können, sollte man es nicht glauben, sondern wissen. Nach dem Prinzip arbeitet ja auch Frankreich und nimmt eben alle 12 Reaktoren vom Netz, auch wenn man noch nicht bei allen die Risse in den Leitungen und in Reaktor festgestellt hat. Das alles würde in Deutschland oder auch anderen Teilen Europas Monate dauern. Danach kommt dann die Lieferzeit für die Brennelemente. Der Aufschrei der Bevölkerung, wenn man Millionen für Brennelemente ausgibt, welche dann am Ende in deutschen AKW‘s verbrannt werden können. Es gibt aktuell keinen Drittmarkt für Brennelemente, da es eben nur auf Bestellung speziell angefertigt wird.
Die aktuellen Entscheidungsträger sehen aus gegebenen Gründen und ideologischen Ansichten keine Vorteile für eine Verlängerung. Die CDU unterstützte diese Haltung auch immer, nur jetzt lässt es sich aus der Position der Opposition leicht laut brüllen, den man muss ja nicht entscheiden.

Es scheint wohl so, das hier die aktuelle und vorherige Politik andere Optionen bevorzugt und umsetzt oder umsetzen wollte. Da können wir unsere Argumente hier noch so hitzigen austauschen, stand heute (nach der Rede im Bundestag) wird es keine Verlängerung geben. Man hat es abgewogen und für nicht gut genug befunden. So halte ich das jetzt auch.
Ich gebe auf, du willst die Probleme nicht verstehen. Leider bist du damit nicht alleine. Ich sehe das zukünftige gejammer schon kommen. Nur soviel, könntest du den Strom einfach von anderswo importieren, dann hätte Deutschland dieses Problem nicht:
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Die Wirtschaft geht daran gerade im Schnellzugstempo zugrunde, aber was sollst, es gibt ja kein Stromproblem sondern nur ein Wärmeproblem...
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Du willst aber leider auch nicht verstehen, das eine Verlängerung oder Ausbau nichts an dem Problem der steigenden Preise ändern würde, also dein Stromproblem nicht tangieren würde. Wenn es um günstigere und konstante Erzeugung von Strom geht, sieht Deutschland in Atomkraft keine Alternative. Kann man jetzt doof finden aber naja.

So trifft es leider Frankreich auch extrem mit den steigenden Stromkosten, das liegt dann auch nicht alleine daran, das man zur Zeit weniger als 50% seiner Werke am Laufen hat. Der Vorteil

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388,96€ (Heute) je MWh sieht auch nicht nach Lösung aus. Da sieht ein grüner Wirtschafts- und Energieminister eher einer Option bei der Gas und Kohleverstromung.

Die AKW‘s sind nicht im Besitz des Staates, dann kann man aktuell doch die Betreiber die Elemente bestellen lassen, wenn man den von einer Verlängerung ausgeht. Macht man eben nicht, da die Regierung hier keine Zukunft sieht. So wie Herr Krebber noch im Juni zu Protokoll gegeben hat.

Damit sollte dann auch gut sein. Vielleicht ändert die Regierung auch noch ihre Einstellung, wenn es den wirklich überzeugende Argumente geben würde. Man wird es ja sehen.
 

Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.623
4.001
Chersonesus Cimbrica
# 651

Heute noch von "mehr Gas" zu schreiben, ist angesichts des Gasmangels in Deutschland - krank.
Die aktuelle Energiekrise - gerade in Bezug auf Erdgas - ist kein Naturgesetz und auch nicht vom Himmel gefallen. Sie ist das hausgemachte Ergebnis von ideologiegesteuerten politischen Entscheidungen einer 15 Prozent-Partei und ihrer Nachbeter.

Die Folgen von Inflation (und letztlich Wohlstandszerstörung) wird Deutschland „in der einen oder anderen Form“ tragen müssen. Sagt der Kinderbuchautor, der beeidete, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren und Schäden von ihm zu wenden.

Finde den Fehler.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.198
17.950
FRA
Ein befreundeter Unternehmer (Porsche Cash gekauft) sagte mir gestern: Ich weiß gar nicht, was für eine Art von Heizung (Gas/Öl/Wärmepumpe) in unserer Wohnanlage verbaut ist. Falls Gas knapp oder teuer wird, schalte ich mir einfach eine Elektro-Heizung an in der Wohnung.
 
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ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Die aktuelle Energiekrise - gerade in Bezug auf Erdgas - ist kein Naturgesetz und auch nicht vom Himmel gefallen. Sie ist das hausgemachte Ergebnis von ideologiegesteuerten politischen Entscheidungen einer 15 Prozent-Partei und ihrer Nachbeter.
https://www.reuters.com/world/exclu...-not-hand-over-gas-turbine-russia-2022-07-07/

Das ist richtig. Und es wird aktiv daran gearbeitet, die Situation zu verschärfen.

KYIV, July 8 (Reuters) - Ukraine opposes Canada handing over a turbine to Russia's state-controlled Gazprom for natural gas supplies to Germany as the move would contravene sanctions on Russia, a Ukrainian energy ministry source told Reuters on Thursday.
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Jetzt sollen wieder die Kohlekraftwerke Strom produzieren:


aus der Wirtschaftswoche:

"Während sich die französische Atomkraft von Panne zu Panne hangelt, laufen die deutschen Meiler zuverlässig und störungsfrei – leider ihrem baldigen Ende entgegen. Der Ausstieg ist beschlossen. Das Ministerium von Robert Habeck findet immer neue Gründe, um die Laufzeiten nicht verlängern zu müssen. Die grüne Basis würde noch einen realpolitischen Schock wohl nicht überleben."

Wäre letzteres so schlimm?
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Chance vertan... der Bundestag hat wiedermal gegen den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke gestimmt. Bei Grünen und SPD entspricht dies ja dem Parteiprogramm. Anders sieht das bei der FDP aus. Die ist wiedermal umgefallen... Besonders bitter, mit FDP Zustimmung wäre die Abstimmung gewonnen worden. Die gesamte Fraktion hat dagegen gestimmt oder sich enthalten oder ist der Abstimmung ganz ferngeblieben:
Und das trotz pro Weiterbetrieb Beschluss an deren Parteitag. Oder 85% Zustimmung zum Weiterbetrieb bei deren Wählern:
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Die FDP Wähler werden sich das merken, dass sich die Abgeordneten nicht an die Beschlüsse der Basis halten. Da ist ein Absturz bei der nächsten Wahl dann auch nicht erstaunlich. Wenn selbst Leute wie Nicole Bauer welche 2 Tage vor Abstimmung bei Bild den Weiterbetrieb vehement verteidigt hat umfallen, muss man sich nicht Wundern, dass Deutschland in 💩 geritten wird.
Offensichtlich ist die Zugehörigkeit zur Koalition wichtiger als das Wohl Deutschlands oder einfach nur Rückgrat! Genau dieses Verhalten hat Deutschland erst in diese aktuell desaströse Situation gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Und so sieht das Ausland den immernoch bevorstehenden Atomausstieg:
Letzter Absatz:
The big lesson from this year’s energy crisis is that Europe’s vulnerabilities were a choice, not an inevitability. Rather than learning from that mistake, German politicians have chosen to repeat it.
Oder anders gesagt, das abschalten der KKWs war dumm, aber man hat daraus nichts gelernt für die Zukunft...
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Es war sicher nicht "Europas Klimabesessenheit" die zu der Energiekrise geführt hat.
Sog. Klimabesessenheit hätte nämlich dazu führen müssen, die kein Kohlendioxid emittierenden AKW's laufen zu lassen - und sie nicht abzustellen.
Das Abschalten der AKW's (und KKW's) bedingte doch den Ausbau der Gaskraftwerke. Und weil man kein eigenes Gas erschließen wollte und kein Flüssiggas kaufen wollte (noch Anfang des Jahres haben die Grünen im Norden heftig den Bau eines LNG-Terminals abgelehnt), war die logische Folge, russisches Gas in großem Umfang einzuführen.
Niemand, der auch nur bis 2 zählen kann, stellt eine Resource (AKW's) ab, ehe ein Ersatz bereit steht.
Bis sog. erneuerbare Energien uns sicher zur Verfügung stehen, müssen Stromleitungen sicherstellen, daß egal wo der Wind gerade weht, der Strom dort ankommen kann, wo er gebraucht wird.
Er muss auch dafür sorgen, daß ausreichend Wind weht!
Da für den Bau der Windräder seltene Erden notwendig sind, die bislang aus China kommen, muss auch da für sicheren Nachschub gesorgt werden, also aus Deutschland und seinen Nachbarländern.
So wie niemand bei Verstand seine Wohnung kündigt oder sein Haus abreißen lässt, bevor er/sie/es Ersatz hat, reißt niemand bei Verstand seine Energieversorgung ein, bevor er SICHEREN Ersatz hat.
Oder er ist saublöd oder er will uns in Abhängigkeit von anderen führen.
Was trifft denn nun auf unsere Politiker von Merkel über Seehofer, Scholz und Habeck mit Konsorten zu ???????
Konnten und können die alle nicht bis 2 zählen??
Im übrigen dürfte die Times recht haben: irgendwann werden sich die Wähler fragen, wer eigentlich gegen das Abschalten der AKW's war.
 
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Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.443
3.128
Corona-Land
Eine Bitte; Kann mir jemand sagen aus welchem Jahr dieser hochqualifizierte Artikel des NABU mit Bezug zum Monat Oktober/November ist?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

das Abschalten der AKW's
Noch bitterer ist das Abschalten des Hamburger Kraftwerkes Moorburg.

Der Bürgermeister hat dem bestimmt nur zugestimmt, weil er an seinem Posten klebt und ihm die Mehrheit in der Bürgerschaft wichtiger ist als die Belange der Bürger.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Das PSKW Geesthacht wurde doch schon in den 50 er Jahren gebaut?
Die sind ja mal auf Zack beim NABU.…
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.206
11.594
Ein befreundeter Unternehmer (Porsche Cash gekauft) sagte mir gestern: Ich weiß gar nicht, was für eine Art von Heizung (Gas/Öl/Wärmepumpe) in unserer Wohnanlage verbaut ist. Falls Gas knapp oder teuer wird, schalte ich mir einfach eine Elektro-Heizung an in der Wohnung.
So sieht es auch bei uns aus. Ich weiß zwar das wir in unserem Haus mit Flüssiggas heizen ;) Aber.. In der Übergangszeit heizen wir eh mit unseren Klimageräten, die Fußbodenheizung wird jetzt noch weiter gedrosselt werden und dann bei Bedarf halt mehr elektrisch. Gut Kamin haben wir auch noch, der war jetzt 5 Jahre nicht an, wird aber reaktiviert.

In Frankreich wurde früher überwiegend elektrisch geheizt, dem billigen Strom sei Dank. In der Ukraine sieht man auch überall Wärmepumpen an den Häusern, ist dort anscheinend viel billiger gewesen als Fernwärme.
 
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Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.623
4.001
Chersonesus Cimbrica
Da für den Bau der Windräder seltene Erden notwendig sind, die bislang aus China kommen, muss auch da für sicheren Nachschub gesorgt werden, also aus Deutschland und seinen Nachbarländern.
So wie niemand bei Verstand seine Wohnung kündigt oder sein Haus abreißen lässt, bevor er/sie/es Ersatz hat, reißt niemand bei Verstand seine Energieversorgung ein, bevor er SICHEREN Ersatz hat.
Da ist es dann um so verhängnisvoller, dass die eigene Steinkohle auch keine sinnvolle Entlastungsoption mehr darstellt, weil wir die Förderschächte noch vor wenigen Jahren vor lauter Energiewende-Besoffenheit bis in eine Tiefe von 1.000 m zubetoniert haben.
:doh:
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
In Frankreich lacht wohl kaum noch einer über den Weg in Deutschland. In FR wird zum grossen Teil mit Strom geheizt. Aus diesem Grund wird jetzt schon von den 3 großen Stromversorgern auf Stromsparverhalten hingewiesen, man warnt vor herben Einschnitten in der Industrie und noch mehr im privaten Bereich.


Frankreich ist aktuell sehr froh über die hohe EE Quote in Deutschland, schließlich hat man hier einen verlässlichen Stromlieferanten.


Das wird sicherlich auch zu einem
Umdenken in Frankreich führen und den Weg der Atomkraft noch einmal überdenken. Zumal die lange Zeit der Dürre sich in Zukunft vergrößern könnte und so immer mehr und vor allem länger größere Teile der AKW’s abgeschaltet werden müssten. Das dürfte auch die Auswahl an möglichen Standorten für die neu geplanten AKW‘s erheblich einschränken.

Der größte staatliche Stromversorger wird wohl jetzt auch vor der Insolvenz gerettet, indem man ihn endlich zu 100% verstaatlicht, damit sind dann 61 Mrd. Schulden gedeckt und es schreckt keine industriellen Investoren mehr ab mit der EDF zusammenzuarbeiten, obwohl man bezweifeln müsste, das es noch ein lukratives Neubauprojekt unter den aktuellen Gegebenheiten in Frankreich geben könnte.


Deutschland hat hier die Möglichkeit Vorreiter zu sein bzw. zu werden, das darf an Bürokratie nicht scheitern und vor allem nicht an falschen Zeichen, wie einer Verlängerung der AKW‘s. Auch wenn diese Entscheidung sehr unpopulär ist, könnte sich diese eben auf dem Weg zur Unabhängigkeit rächen. Und ich glaube das wird aktuell von den Politikern höhere gewichtet. Man muss jetzt Frankreich aus der Misere helfen, damit die es bis in den Winter schaffen und hoffentlich einen Teil ihrer AKW‘s wieder ans Netz bekommen, damit wir dann in der hoffentlich kürzeren Zeit, Strom importieren können. Wenn Frankreich noch ein paar Jahre wie 2022 (2003,2005,2006 usw. Hundstage) durch machen muss, müssen die wohl auch über kurz oder lang einsehen, das Atomstrom keine verlässliche Alternative ist. Und da reden wir noch nicht wieder über das Endlagerungsproblem.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.271
3.711
Hast du die Links auch gelesen? Da steht teilweise genau das Gegenteil drin, was du hineininterpretierst. Gerade bei bei heise.de
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ja auch den Heise.de Artikel habe ich gelesen.
Ebenfalls im ersten Halbjahr dieses Jahres wurde aus Deutschland massiv Strom nach Frankreich exportiert. Das ergab eine Analyse der Exportverläufe der jüngsten sechs Jahre des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Im Saldo des Energietauschs flossen im ersten Halbjahr 2022 2 TWh von Deutschland nach Frankreich. In den Vorjahren hingegen bezog Deutschland mehr Strom aus Frankreich.

"Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen haben dazu geführt, dass sich die Gewässer in Frankreich aufgewärmt haben. Zahlreiche Kernkraftwerke in Frankreich mussten daraufhin ihre Leistung herunterfahren, da sie ihre Reaktoren nicht mehr weit genug herunterkühlen konnten", erklärt der BEE.

Für Frankreich kamen halt auch mehrere Dinge zusammen, welche jetzt zu dieser Situation führen, zum einen die verschobenen Wartungen aufgrund von Corona und eben die Dürre und extremen Temperaturen. Ich denke das mit den Wartungen kann man kompensieren, das wird nur eine Frage der Zeit sein, bis man diese wieder „aufgeholt“ hat und mehrere Werke wieder ans Netz gehen. Die andere Tatsache könnte für einen gewissen Anteil der Standorte in Zukunft größere Probleme geben. Außer man verzichtet auf die Folgen, wenn man immer mehr warmes Wasser in die Natur zurück gibt.
Aktuell dürfte Frankreich recht froh sein, das DE als zuverlässiger Partner 2TWh im ersten HJ liefern konnte, ist allerdings auch nur der Überproduktion aufgrund der veränderten Klimabedingungen geschuldet, das muss nicht jedes Jahr so sein. Dieses Jahr zeigt vielleicht ein wenig mehr, welche Herausforderungen in Zukunft auf die einzelnen Länder zukommen könnten. Das kann in anderen Jahren genauso auf Deutschland zukommen und man muss wieder vermehrt importieren aus FR.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Im Energiemarkt ist die Menge kein Indiz für Versorgungssicherheit. Die Spitze macht den Blackout!

Nur weil die Ostsee im Durchschnitt 30 cm tief ist, kann man nicht durchlaufen!

Die Erneuerbaren verschärfen das Problem noch, weil in Zeiten von viel Wind und viel Sonne ohne entsprechende Nachfrage (Wochenende, Sommer, Nord-Süd Verteilung von Erzeugung und Bedarf)zu viel Energie entsteht, die wegen der physikalischen Gesetze in einem Stromnetz weit unter dem Erzeugerpreis verramscht werden muss. teilweise zu negativen Preisen. (rate, wer die Differenz bezahlt?).
Die Berichte über Mengen von Stromexport sind also regelmäßig reine Propaganda. Sie beleuchten selektiv eine Seite eines Problems, nämlich die, die gerade ins Konzept passt.
Was fehlt ist die Möglichkeit, in großem Stil Elektroenergie zu speichern.
 
Zuletzt bearbeitet:

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Wieder eine ganz schön selektive Betrachtung. Natürlich ist hier nicht nur alles gut. Zeigt doch aber einmal mehr, das man, wie du richtig sagst, an der Speichertechnologie arbeiten sollte, als zum Beispiel an der Verlängerung oder gar dem Ausbau der Atomkraft. Welche ja nach aktuellem Stand recht unwirtschaftlich ist. Das sieht ja jetzt auch der Staat FR ein, indem er gezwungen wird den größten Anbieter zu 100% zu verstaatlichen.

Allerdings gehört auch zur Wahrheit, das die Ausfallzeiten des Netzes in Frankreich um einiges höher sind und wohl auch in Zukunft noch höher wird, wenn man keine Lösung für die veraltete Struktur findet. Ob die Lösung der Ausbau von Atomkraft ist, sollte für die meisten fraglich sein. Jetzt hier weitere Mrd. in die Infrastruktur zu stecken, dann fehlen halt die Mittel für die Energiewende in Frankreich.

Die Differenz bezahlen wir, ist aber einkalkuliert und dennoch sind die Gestehungskosten recht gut für EE.
 
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Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Ich weiß, daß man Hard-Core-Grüne-Kernkraftgegener nicht überzeugen kann; sollte man auch nicht.
Man sollte sie frieren lassen. Nur leider werden wir alle mitfrieren.
Nachfolgend mal die Meinung aus dem WiWoWeekender:
Die Franzosen hatten Kernkraftwerke an den Fluss gebaut, die mit Loirewasser gekühlt werden. Unter anderem in Belleville, das deshalb gar nicht mehr so belle war. Jetzt wird Strom noch teurer, sobald die Loire zu wenig Wasser führt und die Franzosen ihre Brennstäbe nicht mehr kühlen können. Teurer auch bei uns, denn natürlich importieren wir Super-Aussteiger gern französischen Atomstrom. In diesen Tagen, in denen sich vor allem die Grünen aus traditionell-ideologischer Überzeugung dagegen sperren, die drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke noch länger laufen zu lassen, ist Karin Finkenzeller der Frage nachgegangen, wie es denn um die französischen Nuklearmeiler bestellt ist.Nicht gut, so viel vorab, richtig sicher ist auch Frankreichs Energieversorgung nicht, wenn auch nicht ganz so chaotisch wie die deutsche.

Hiesige Kernkraftgegner sollten sich deswegen nicht zu früh freuen, eine Warnung vorab: Vergleichbar mit den topmodernen deutschen Meilern sind die meisten französischen nicht. Frankreich liefert also keinen Grund dafür, warum wir Milliardenwerte einfach so verschrotten sollten, mitten im Winter. Im sommerlichen Deutschland macht sich Kälteangst breit, der platte, aber früher weit verbreitete Autoaufkleber-Spruch („Atomkraftgegner überwintern, bei Dunkelheit mit kaltem Hintern“) gewinnt beklemmend an Aktualität. Das Volk wird vorbereitet auf Rationierungen und bunkert Brennholz. Ampel-Politiker geben Dusch- und Heizanweisungen, wollen uns kleinere Wohnungen zuteilen – und warnen, was das Zeug hält. Eigentlich, mag mancher denken, wurden sie aber doch nicht für Mahnungen und Warnungen gewählt, sondern dafür, dass sie Probleme lösen.​
Wer soll, wird eigentlich in die frei werdenden vorhandenen größeren Wohnungen einziehen?
Registrierte Parteigänger, der Rot-Grünen-Kommune?
 
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