Aber die Entwicklung der letzten 3-4 Tage ist doch gar nicht mal so verkehrt. Von der Installierte Leistung und herausgebrachte Energie bei den EE, das diese selbst im Bau inkl. Backup teurer wäre als KK, konnten wir ja nun ein wenig relativieren.
Das zum Thema Flexibilität bei AKW´s sollte man mal den Betreibern auch erklären. Die warnen ja förmlich vor Flexibilität, da erstmal Träge und durch Lastwechsel ein enormer Verschleiß verursacht wird, dieser steht nicht im Kostenverhältnis. Hier kann man sich wieder die Physik zur Hilfe holen.
Atomkraftwerke als Helfer in der Klimanot? Das würde sich für die Betreiber nicht rechnen – und den erneuerbaren Energien nicht helfen.
taz.de
Hinzu kommt eben, das bei einem Lastwechsel kein Kostenvorteil entsteht, bedeutet eben die dann weniger herausgebrachte Energie kostet noch mehr.
Biblis 2 ist zum Beispiel in seinen 36 Jahren permanent auf 8.000 Stunden betrieben wurden, selbst zu den Zeitpunkten als es nicht musste, da günstigere Energie anliegt. Bei den anderen AKW´s sieht es genauso aus. Bedeutet also der permanente Lastbetrieb fordert eben unser Stromnetz und vor allem die Kosten extrem heraus.
So gibt es ja auch die in Brandenburg, Australien, USA, Kanada, Spanien, UK Mustergebiete, wo man durch Verzicht auf Grundlastwerke (inkl. AKW, Kohle und Gas) die Auswirkung auf das Stromnetz getestet hat und zu einem Fazit gelangt ist. Dies kann man dann in dem von mir bereits verlinkten Artikel zu den Studien lesen.
So gibt auch der Betreiber RWE an, das bei einem zukünftigen flexiblen Stromnetz mit flexiblen Angebot und Nachfrage, eben die Kernenergie keinen Beitrag liefern kann. Und er fordert unabhängig der Art der Stromerzeugung muss das Netz umgebaut werden.
Markus Krebber spricht sich gegen eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Deutschland aus. Eine künftige Regierung sollte vielmehr die Ausbauziele für Erneuerbaren Energien erhöhen, den Netzausbau beschleunigen und Genehmigungsverfahren verkürzen.
www.faz.net
Auch mit dem Ausbau von KK, muss sich das Netz verändern, da eben immer mehr flexible Abnehmer in Zukunft (und ja auch schon heute) am Netz sind. Nur leider sieht man halt, das bei einem Umbau Träge Stromproduktion klar im Nachteil sind. Die teilweise negativen Stromkosten an der Börse, kann man wenig auf KK zurückführen. Die doch hohen Börsenstromkosten kann man am Beispiel in Frankreich schon auf KK zurückführen.
Hier wird auch noch einmal diskutiert, ob man bei der Energiewende den Umweg mit Kernenergie gehen sollte. Fazit ist leider, das die Kosten nicht tragbar wären und der Nutzeffekt zu gering ist. Ist allerdings wieder vom BMUV gemacht aus dem Jahr 2009, vielleicht waren die für dich aber auch schon durch die Aktivisten unterwandert.
Wenn man signifikant Kernenergie möchte, muss man für diese eben doch Backup vorhalten. Dieser Backup ist nun in der Anschaffung unnütz teuer und dazu kommt eben, das ein AKW aufgrund der Trägheit schlecht als Backup funktionieren kann. Die Betreiber geben an, das man ca. 10 Minuten für den Lastwechsel um wenige % brauch, bei signifikanten Änderung redet man über Stunden. Die Nachfrage wird allerdings sekündlich controlled.
Auch die Infrastruktur in Deutschland gibt die Neuplanung nur schwer her. So wie es ja auch in Frankreich der Fall ist. Unsere AKW könnten etwas Entlastung (unter 1%) bei einer Verlängerung beitragen. So sind in Frankreich von den 59.090 MW installierten Leistung im 10 Jahres Schnitt nur 77% am Netz (aktuell ist nur eine Leistung von ca. 46% am Netz), dies gibt zumindest die
EDF für den Zeitraum 2009-2016 an. Hier kann man halt eine Backup Quote von 23% ableiten. Leider kann man hier auch Schlüsse für einen eventuellen Ausbau für Deutschland ableiten, das man eben, sollte man jetzt über einen signifikanten Ausbau nachdenken, das ein Backup unausweichlich ist.
Zu den Druckluftspeichern, die Nutzungsgrad an Energie liegt bei 75%, hinzu kommt noch der Ertrag der Wärmeenergie, dies erhöht den Nutzungsgrad und reduziert den nicht.
Zu Waynesboro, Burke County hier geht es doch um die Installierte Leistung, ob in 2 oder 6 Blöcken ist doch nebensächlich. Da wir die Baukosten ja auf das MW/a runter brechen. Und es sind hier die erstmal belegten Baukosten eines aktuellen in Realisierung befindlichen Projektes.
Zur Windkarte und dem Nutzungsgrad. Hier mal kurz mit dem Strömungsverlauf an einem Windrad anschauen. Hier wird ja die Nabenhöhe für die Ermittlung der benötigten Windgeschwindigkeit und daraus resultierenden Wirkung betrachtet. Aus diesem Grund sind ja auch Rotoren mit 3 Flügel wirtschaftlicher als mit 4, hat was mit Gewicht und Windangriffsflächen zu tun. Es ist definitiv so, das ein Windrad mit einer Nabenhöhe von 90m (dies ist das Standardprodukt für den Windreichen Bereich Europas) einen besseren Ertrag erwirtschaftet in einer Region mehr als 8 m/s Windgeschwindigkeit als in einer Region mit unter 7 m/s. Hier kommt die Rechnung zum tragen, welche du bereits angeführt hast. Das der Ertrag überproportional abnimmt. Aus diesem Grund ist ja auch die Entwicklung auf eine Nabenhöhe von 133m um eben diesem Defizit auszugleichen. Statisch als auch Bautechnisch fällt die Erhöhung um 40% weniger ins Gewicht, da durch die abfallende Geschwindigkeit (max. mal gleiche) die Belastung auf die Bauteile reduziert. (Hebelgesetz)
Die Experten, welche die Atomenergie im Vorteil sehen, verschließen halt auch ihre Augen vor den Vollkosten, hier werden gerne Kosten weggelassen und auch gerne mit Baukosten vor 1980 gerechnet, Endlagerung gar nicht berücksichtigt, da in der Regel nur Rücklagen für Zwischenlagerung gebildet werden. Die wenigstens unterscheiden doch zwischen AKW Alt und AKW Neu, geschweige den AKW ohne Endlagerung und AKW mit Endlagerung. Wenn man nun AKW Neu mit Endlagerung betrachtet, kommt man unausweichlich auf die 38+ Cent je kWh.
Ein Werk wie Gösgen produziert die MWh zu 45 Euro, ein Werk wie Hinkley Point zu weit mehr als 90 Euro je MWh und in den USA und Frankreich sieht es genauso aus. Die WKA produzierte bereits 2013 (aus deinem Bericht Deutsche WindGuard) zu 25 Euro die MWh, in den letzten 10 Jahren ist die Effizienz weiter gestiegen und man kann bei aktuellen Projekten mit unter 20 Euro je MWh. Bei dem Backup Verhältnis aktueller WKA von 2:1 (obwohl dies bei der aktuellen Generation bereits weit unterschritten wird) sind selbst die Baukosten kein Problem mehr. Ja die Speichertechnologie ist hier noch ein immenser Kostentreiber, aber wie dieses mit realisierten Projekten gelöst werden kann, haben wir ja nun auch besprochen, so das man es stand heute zu 183k/MW/a nachhalten kann. Das ist alles auf dem Weg zu 80-100% EE. Du sprichst den Personalmangel an und es wird mehr Personal beim Bau der Leistung an WKA benötigt als bei KK, dies relativiert sich aber bei der Dauer der Personalbindung. Die Leistung eines AKW bindet das Personal eben über einen längeren Zeitraum, baut aber an einem Ort eben mehr Leistung. Die WKA können eben schneller aufgebaut werden und an Orten verteilt. Zusammengefasst, das Personalproblem haben beide.
Es ist halt das eine über eine Verlängerung von vermeintlich sicheren AKW´s zu reden oder über den Ausbau einer Technologie.
Auch mit Backup Quote und Speichern stellen die EE geringere Anforderung an die Wirtschaftlichkeit, als der vergleichbare Ausbau an AKW. Bei der Produktion liegen die aktuellen neuen Anlagen an Kernenergie halt schon bei dem skizzierten Verhältnis Faktor 0,2.
Der Nachteil Platzbedarf ist nicht von der Hand zuweisen. Die Rückbau-Angst bei WKA ist haltlos, wie ja bereits mit realisierten Projekten erwiesen. Aber auch hier hat sich viel getan. 2000 waren, unterstellt mit dem Platzbedarf Faktor 1 noch 1MW installierte Leistung möglich. 2020 sind es beim Platzbedarf Faktor 2 bereits 4,6 MW installierte Leistung, also Faktor 4,6 möglich.
Ich finde es halt schwer abzuleiten, das bei neuen AKW´s die Baukosten und die Betriebskosten nur annähernd in den Bereich der EE kommen und das mit allen Nachteilen, welche die EE bringen. Und da reden wir noch nicht einmal über das Thema Endlagerung.
Nur nochmal ein kurzer Exkurs zur Lagerung.
Three of Finland's five nuclear plants are on Olkiluoto owned by Teollisuuden Voyma Oy (TVO) and Fortum Oyj
www.wired.co.uk
Sicherlich ein Grund damit weiterzumachen.