Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Eine Kernschmelze in einem Reaktor mit einer Kettenreaktion in einem Endlager zu vergleichen ist auch ein wenig am Ziel vorbei.
Tschernobyl ist jetzt fast 40 Jahre her und dort sind blühende Landschaften und alles ist wieder besiedelt.
Es war ein Segen für die Natur und sollte uns lehren, das dies ruhig öfters passieren kann und das am besten nicht nur während des Betriebs der Stromerzeugung, welche ja vielleicht 0,01% der Lebensdauer des Mülls ausmacht, sondern auch bei Lagerung , welche 99,99% der Lebensdauer ausmacht.

wir müssen den bis heute angefallenen Müll irgendwie lagern. Wir wissen aber noch nicht wie. Vielleicht bieten sich da Gebiete an, die aufgrund von klimatischen Faktoren heute geeignet sind aber in 100+ Jahren als Lebensraum benötigt werden. Oder wir lagern es dort, wo man ausschließen kann, das Wasser der natürlich Feind der Kettenreaktion nicht so schnell hinkommt. Hier haben sich aber bereits seit den 70ern Wissenschaftler mit beschäftigt. So wie ja auch mit Oklo, welches weit mehr Infos über ein Lager bietet, als alle anderen von Menschen angestellte Versuche. Man kommt irgendwie immer zu einem Entschluss.

Chrigue81, bitte befass dich ein wenig mit der Strahlenbelastung. Ja auch bei Braunkohleabbau entstehen Strahlenbelastung. Aber bitte bring nicht deine falschen Annahmen.
Im Tagebaugebiet Lausitz sind 2014 vom SSK Maximalwerte von 0,007 Mikrosievert die Stunde gemessen wurden. Der Schnitt in der Region liegt 5 mal geringer. 2021 wurden in der Speerzone um Tschernobyl noch Strahlenbelastung im Bereich von 10 Mikrosivert die Stunde bis 0,1 Mikrosivert die Stunde gemessen.
Leider hinkt dein Vergleich in der Spitze mal wieder um Faktor 1428. Hier kannst du mal einen Bericht aus 2015 des BFS Überfliegen, hier werden verschiedene Berufsgruppen, natürliche Strahlungen, unnatürlich Strahlungen usw. mit zum Beispiel Tschernobyl oder auch Fukushima verglichen.
Bitte verharmlose nicht die ganze Zeit die Strahlung, das macht dich leider unglaubwürdig!

Leider finde ich zu deinem Peter Hinz von Twitter keine Referenzen außer laut seinem Twitter Profil Musician Dancer Psychonaut Warrior… Er hat eine starke Meinung zur manipulierenden Art der Russen und vor allem Putin. Dies teile ich auch. Er verweist dann auf ein YouTube Video eines Fernsehmoderators Gert Scobel, welcher hier auch seine Fakten näher bringen will, aber auf Quellen Verweise dennoch verzichtet. Kann also alles wahr sein, oder eben auch nicht. Nur hat er geschrieben, das sich Putin für die Anti Atomkraft Lobby stark gemacht hat (ohne Nachweise) und nicht für das Märchen von 100% EE. Sind schon 2 andere paar Schuhe. Hat er sich eher für die Anti Atomkraft Lobby stark gemacht, das er seine fossilen Rohstoffe weiter verkaufen kann? Ich denke das liegt ein wenig näher an der Wahrheit. Zumal er weiß, das Deutschland und der westliche Teil der EU kein AKW von Rosatom kaufen will bzw. wird.


Zu deiner These, das es in Frankreich keine Wasserknappheit gibt.
Das Wasser wird dort zugeteilt. Dazu kommt, das erwartet wird, das die AKW noch im August/September, Wasser mit mehr als 30 Grad wieder zurück geben. Die Norm liegt bei ca. 21 Grad. Nichtsdestotrotz werden jetzt weitere Kraftwerke auf Bitten der RTE von 1200 auf 300 Megawatt gedrosselt, damit sie überhaupt noch am Netz bleiben können, ohne Abkühlung und Niederschläge ist es fraglich wie lange. Darunter Tricastin, St Alban und Golfech.
Die Industrie in Frankreich (welche den Strom zum Börsenpreis größtenteils einkaufen darf) leidet extrem.

Frankreich muss versuchen kurzfristig lehren aus dem Jahr 2022 und eigentlich schon von 2003-2006 zu ziehen. Eine davon wird wohl sein, nicht in dem Maß auf die Atomkraft zu setzen wie aktuell, zumindest kann man das nur hoffen. Aber das hat Macron mit seiner Agenda unter 50% bis 2030 oder so bereits angedroht.

Aktuell ist die Mehrheit in Deutschland immer noch für den Atomausstieg, es wird ja „nur“ über das Datum gestritten.
 
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gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.472
709
STR
Deutschland war im Jahr 2021 erneut Netto-Stromexporteur mit insgesamt 17,4 TWh.

Da hat die Bundesnetzagentur wohl etwas falsch verstanden. Jetzt wird Deutschland auch noch die ausgefallenen AKWs in Frankreich ersetzen. Ich habe nicht das Gefühl das wir explizit auf AKWs in anderen Ländern angewiesen sind. Vielleicht sollte man sich seine Logik für den Nutzen von AKWs nicht zurechtbiegen.
Wir verbrauchen gerade Gas um den Strom für Frankreich zu erzeugen. Kommt Dir da jetzt ein Gedanke`
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Eine Kernschmelze in einem Reaktor mit einer Kettenreaktion in einem Endlager zu vergleichen ist auch ein wenig am Ziel vorbei.
Tschernobyl ist jetzt fast 40 Jahre her und dort sind blühende Landschaften und alles ist wieder besiedelt.
Es war ein Segen für die Natur und sollte uns lehren, das dies ruhig öfters passieren kann und das am besten nicht nur während des Betriebs der Stromerzeugung, welche ja vielleicht 0,01% der Lebensdauer des Mülls ausmacht, sondern auch bei Lagerung , welche 99,99% der Lebensdauer ausmacht.

wir müssen den bis heute angefallenen Müll irgendwie lagern. Wir wissen aber noch nicht wie. Vielleicht bieten sich da Gebiete an, die aufgrund von klimatischen Faktoren heute geeignet sind aber in 100+ Jahren als Lebensraum benötigt werden. Oder wir lagern es dort, wo man ausschließen kann, das Wasser der natürlich Feind der Kettenreaktion nicht so schnell hinkommt. Hier haben sich aber bereits seit den 70ern Wissenschaftler mit beschäftigt. So wie ja auch mit Oklo, welches weit mehr Infos über ein Lager bietet, als alle anderen von Menschen angestellte Versuche. Man kommt irgendwie immer zu einem Entschluss.

Chrigue81, bitte befass dich ein wenig mit der Strahlenbelastung. Ja auch bei Braunkohleabbau entstehen Strahlenbelastung. Aber bitte bring nicht deine falschen Annahmen.
Im Tagebaugebiet Lausitz sind 2014 vom SSK Maximalwerte von 0,007 Mikrosievert die Stunde gemessen wurden. Der Schnitt in der Region liegt 5 mal geringer. 2021 wurden in der Speerzone um Tschernobyl noch Strahlenbelastung im Bereich von 10 Mikrosivert die Stunde bis 0,1 Mikrosivert die Stunde gemessen.
Leider hinkt dein Vergleich in der Spitze mal wieder um Faktor 1428. Hier kannst du mal einen Bericht aus 2015 des BFS Überfliegen, hier werden verschiedene Berufsgruppen, natürliche Strahlungen, unnatürlich Strahlungen usw. mit zum Beispiel Tschernobyl oder auch Fukushima verglichen.
Bitte verharmlose nicht die ganze Zeit die Strahlung, das macht dich leider unglaubwürdig!

Leider finde ich zu deinem Peter Hinz von Twitter keine Referenzen außer laut seinem Twitter Profil Musician Dancer Psychonaut Warrior… Er hat eine starke Meinung zur manipulierenden Art der Russen und vor allem Putin. Dies teile ich auch. Er verweist dann auf ein YouTube Video eines Fernsehmoderators Gert Scobel, welcher hier auch seine Fakten näher bringen will, aber auf Quellen Verweise dennoch verzichtet. Kann also alles wahr sein, oder eben auch nicht. Nur hat er geschrieben, das sich Putin für die Anti Atomkraft Lobby stark gemacht hat (ohne Nachweise) und nicht für das Märchen von 100% EE. Sind schon 2 andere paar Schuhe. Hat er sich eher für die Anti Atomkraft Lobby stark gemacht, das er seine fossilen Rohstoffe weiter verkaufen kann? Ich denke das liegt ein wenig näher an der Wahrheit. Zumal er weiß, das Deutschland und der westliche Teil der EU kein AKW von Rosatom kaufen will bzw. wird.


Zu deiner These, das es in Frankreich keine Wasserknappheit gibt.
Das Wasser wird dort zugeteilt. Dazu kommt, das erwartet wird, das die AKW noch im August/September, Wasser mit mehr als 30 Grad wieder zurück geben. Die Norm liegt bei ca. 21 Grad. Nichtsdestotrotz werden jetzt weitere Kraftwerke auf Bitten der RTE von 1200 auf 300 Megawatt gedrosselt, damit sie überhaupt noch am Netz bleiben können, ohne Abkühlung und Niederschläge ist es fraglich wie lange. Darunter Tricastin, St Alban und Golfech.
Die Industrie in Frankreich (welche den Strom zum Börsenpreis größtenteils einkaufen darf) leidet extrem.

Frankreich muss versuchen kurzfristig lehren aus dem Jahr 2022 und eigentlich schon von 2003-2006 zu ziehen. Eine davon wird wohl sein, nicht in dem Maß auf die Atomkraft zu setzen wie aktuell, zumindest kann man das nur hoffen. Aber das hat Macron mit seiner Agenda unter 50% bis 2030 oder so bereits angedroht.

Aktuell ist die Mehrheit in Deutschland immer noch für den Atomausstieg, es wird ja „nur“ über das Datum gestritten.
Es ist echt abenteuerlich wie du dir Aussagen für deine Welt verdrehen kannst! Wer vergleicht eine Kernschmelze mit einem Endlager?

Nochmal, weil ständiges wiederholen von Falschaussagen sie nicht richtig machen. Endlager für Atommüll sind technisch gelöst, jedoch politisch verhindert. Die Konsequenzen wenn etwas schiefläuft in einem Endlager für Atommüll werden massiv aufgebauscht. Dies da die Stoffe fest gebunden sind, und entgegen Aussagen vorher im Faden nicht ausgewaschen werden können. Dies ist für Chemieabfälle welche auch Endgelagert werden müssen grundlegend anders. Chemieabfälle wie Arsen und Dioxine welche auch bei der EE Herstellung in beträchtlichen Mengen produziert werden. Als nüchterne Einschätzung des Problems Atommüll empfehle ich nochmal das Buch von Rainer Moormann: https://www.lehmanns.ch/shop/techni...492-atommuell-ungeloestes-unloesbares-problem
Rainer Moormann steht nun wirklich nicht im Verdacht Probleme von AKWs kleinzureden.

Bezüglich des Braunkohle Tagebau gilt lesen und VERSTEHEN... Die Bemerkung zur Strahlung vom Tagebau ist eine Randbemerkung für die LNT Verfechter. Es geht darum, dass ein sehr grosses Gebiet in Deutschland für Jahrzehnte gesperrt und potentiell für über hundert Jahre unbrauchbar für Landwirtschaft ist. Und das im Normalbetrieb. Die grossen Gefahren in dem Gebiet sind, dass Menschen ertränkt oder verschluckt werden können.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Wir verbrauchen gerade Gas um den Strom für Frankreich zu erzeugen. Kommt Dir da jetzt ein Gedanke`
Ja so ist es leider. Deutschland erzeugt aus Gas Strom, damit man aus Solidarität Frankreich aus der Misere hilft. Alternativ könnte man sich die Gasverstromung sparen und damit die deutschen Wärmespeicher füllen, damit man selber die eigenen AKW weniger im Winter bräuchte. Spannend ist, wie man hier ableiten kann, das uns die AKW‘s egal ob deutsch oder französische, weiterhelfen können?
 

Thrawn

Erfahrenes Mitglied
25.07.2018
739
1.131
Deutschland war im Jahr 2021 erneut Netto-Stromexporteur mit insgesamt 17,4 TWh.

Da hat die Bundesnetzagentur wohl etwas falsch verstanden. Jetzt wird Deutschland auch noch die ausgefallenen AKWs in Frankreich ersetzen. Ich habe nicht das Gefühl das wir explizit auf AKWs in anderen Ländern angewiesen sind. Vielleicht sollte man sich seine Logik für den Nutzen von AKWs nicht zurechtbiegen.

Also ein bisschen mehr Expertise hätte ich hier schon erwartet. Nettoim/export auf Jahressicht spielt doch nun wirklich überhaupt gar keine Rolle bei der Diskussion.
Was hilft es uns, wenn wir 500 MWh am 12. Juni verschenken müssen (und damit auch noch das europäische Netz destabilisieren) aber am 21. Dezember 50 MWh wegen einer Dunkelflaute teuer importieren müssen.
Schöner, völlig irrelevanter Nettoexport. Das belgische Atomkraftwerk haben wir am 21. Dezember trotzdem in Anspruch nehmen müssen (jaja, stark vereinfacht aber es geht um den grundsätzlichen Sachverhalt).
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Es ist echt abenteuerlich wie du dir Aussagen für deine Welt verdrehen kannst! Wer vergleicht eine Kernschmelze mit einem Endlager?

Nochmal, weil ständiges wiederholen von Falschaussagen sie nicht richtig machen. Endlager für Atommüll sind technisch gelöst, jedoch politisch verhindert. Die Konsequenzen wenn etwas schiefläuft in einem Endlager für Atommüll werden massiv aufgebauscht. Dies da die Stoffe fest gebunden sind, und entgegen Aussagen vorher im Faden nicht ausgewaschen werden können. Dies ist für Chemieabfälle welche auch Endgelagert werden müssen grundlegend anders. Chemieabfälle wie Arsen und Dioxine welche auch bei der EE Herstellung in beträchtlichen Mengen produziert werden. Als nüchterne Einschätzung des Problems Atommüll empfehle ich nochmal das Buch von Rainer Moormann: https://www.lehmanns.ch/shop/techni...492-atommuell-ungeloestes-unloesbares-problem
Rainer Moormann steht nun wirklich nicht im Verdacht Probleme von AKWs kleinzureden.

Bezüglich des Braunkohle Tagebau gilt lesen und VERSTEHEN... Die Bemerkung zur Strahlung vom Tagebau ist eine Randbemerkung für die LNT Verfechter. Es geht darum, dass ein sehr grosses Gebiet in Deutschland für Jahrzehnte gesperrt und potentiell für über hundert Jahre unbrauchbar für Landwirtschaft ist. Und das im Normalbetrieb. Die grossen Gefahren in dem Gebiet sind, dass Menschen ertränkt oder verschluckt werden können.
Das weitaus größere Gebiet ist durch den Unfall von Tschernobyl ja auch für Jahrzehnte für die Landwirtschaft verödet. Du hast ja die Größendimensionen selbst gebracht. Für die Rekultivierung der ehemaligen Tagebaugebiete im Bundesgebiet gibt es ja auch bereits realisierte Projekte. Hier möchte ich dir das Rheinische Braunkohlegebiet ein wenig Näher bringen. Hier ist eine Landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzung nach nur wenigen Jahren der Schließung, realisiert worden. Auch die von dir angesprochene Lausitzer Landschaft, wird bereits Rekultiviert und einer neuen Nutzung zugeführt. Was ich eigentlich nur damit sagen möchte, es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der späteren Nutzung eines ehemaligen Kohleabbaugebietes und der Nutzung der Sperrzone um Tschernobyl und da reden wir nicht um die Reaktorlandschaft, sondern nur um das Gebiet der Verseuchung. Natürlich kann man jetzt auch nicht daraus schließen, das um jedes AKW ein solche Schutzzone eingerichtet werden sollte, da man ja auch nicht davon ausgehen kann, das in jedem AKW ein Vorfall wie in Tschernobyl passieren wird.
Auch wollen wir bei der Wahrheit bleiben, das durch die letztjährige Messung eben nicht große Teile des Sperrgebiets von Tschernobyl wieder freigegeben werden können. Hierzu habe ich dir den Bericht vom BfS ja mal verlinkt.

Hier suggerierst du folgendes " Jeder Braunkohletagebau ist ein Super-GAU und setzt im übrigen auch viel Radioaktivität frei… …und lässt jedes Jahr tausende früher sterben." Um es in deinem nächsten Posting wieder zu relativeren, das es dir nicht um die Strahlung sondern um das ertränken oder verschlucken von Menschen geht. Auch hier gibt es natürlich Unfälle, welche nicht von der Hand zu weisen sind.

" Der Lausitzer Braunkohletagebau plus Verstromung dürfte von der Größenordnung ähnlich tödlich und zerstörerisch sein wie die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, und das alles im Normalbetrieb. 35.000 ha Land in der Lausitz, das lebensgefährlich ist, weil es Menschen verschlucken oder ertränken kann und landwirtschaftlich über Jahrzehnte bis Jahhunderte nicht nutzbar ist, ggü. 260.000ha Tschernobyl Exclusion Zone oder 80.000ha um Fukushima, die zudem betretbar sind." auch hier spielst du mit unterschiedlichen Ängsten. Natürlich kann man die Sperrzone um Tschernobyl betreten, man bekommt allerdings bei längeren Aufenthalt von z.b. 8 Tage die Strahlendosis eines Mitarbeiter im Reaktor innerhalb von 365 Tagen. ( ca. 20.000 Mikrosievert siehe Bericht des BfS). Wenn es dir jetzt um das betreten einer Sperrzone geht, zunächst einmal kannst du beide betreten, die Folgen sind nur unterschiedlich. Heißt also natürlich kann ein Mensch im Tagebau verschluckt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist sollte man aber auch berücksichtigen. Aber jeder der die Sperrzone in Tschernobyl betritt bekommt nun einmal eine höhere Strahlendosis ab. Zur Rekultivierung der einzelnen Gebiete, schreibe ich dir weiter unten noch etwas.

Auch wollen wir bei der Wahrheit bleiben, die Endlagerung ist nicht technisch sondern theoretisch gelöst. Auch in deinem verlinkten Buch entnehme ich dem Info Box, das Herr Moormann hier theoretische Ansätze ins Spiel bringt, welche praktisch und technisch noch erprobt werden müssten. So wie man jetzt in Finnland die erste wirkliche Erprobung vornimmt.

Zu deinem immerwährenden Ansatz der Gifts aus EE. Es ist nicht schön, das solche Stoffe in großen Mengen bei dem Recyclingprozess z.b. von WKA anfallen. Diese müssen auch bis zur nächsten Verwendung gelagert werden. Die Verwertungskette z.b. für Arsen ist recht lang. Hatte ich dir ja auch bereits 2 mal verlinkt. Die Verwertungekette von Uran235/238 oder Plutonium239 ist sehr eingeschränkt, man kann Hoffen das eine Transmutation hier Abhilfe schafft, aber eine kommerzielle Nutzung ist noch sehr sehr weit entfernt. Hinzu kommt eben, das bei Giftstoffen eine weniger aufwendige Lagerung entsteht als bei hochradiotaktiven Stoffen.

Das Thema Kernschmelze und Kettenreaktion und die Verbindung miteinander, war meine Antwort auf den Post 1011 von Thrawn.
"Und Du führst hier ein Beispiel an, dass Kettenreaktionen auch natürlich vorkommen und das soll dagegen sprechen dass wir als Menschheit Reaktoren und Endlager bauen?
Die letzten 5 Massensterben waren sicherlich auch nicht schön für die Natur. Und das aktuelle (menscheninduzierte) Massensterben ebenfalls nicht.
Aber das hat - bitte korrigiere mich - recht wenig mit Atommüll zu tun. Also wenn es um Natur- und Artenschutz geht, gibt es vielleicht andere Baustellen?"
Hier führt er an, die Erkenntnisse der "natürlich" vorkommenden Kettenreaktion sprechen nicht gegen die menschliche Nutzung von Kernenergie und vor allem nicht für den Endlagerungsprozess. Die Studienlage über die Auswirkungen auf die Natur im Sperrgebiet um Tschernobyl ist auch recht eindeutig.

Du bringst immer wieder richtige Punkte, nur sind die Gewichtungen oder Einordnungen im Verhältnis zu anderen Gefährdungen fehl am Platz. Auch die von dir immer wieder technische Lösung eines Endlagers, wo ist diese den? Oder bleibt es aktuell noch bei einem theoretischen Ansatz? (So wie die Transmutation und Fusion theoretisch möglich ist)
 
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wasserkraft

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
1.169
208
STR
Eben. Wissenschaftlich ist bewiesen, dass Kernkraft sicher, sauber und günstig ist....
Genau das ist das Problem. Kernkraft ist leider nicht günstig.

Siehe Verträge für das neue AKW in UK.
Entwicklungskosten zu großen Teilen subventioniert und dazu Risiken an die Allgemeinheit ausgelagert und eine Garantierte Abnahme und einen Mindestpreis pro kWh garantiert auch der britische Steuerzahler dem Betreiber.

Wenn die Kosten jemand anderes bezahlt, die Risiken von jemand anderen getragen werden und es dazu eine Mindestvergütung gibt kann fast jedes Unternehmen günstig produzieren ;)
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
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Zürich
Das weitaus größere Gebiet ist durch den Unfall von Tschernobyl ja auch für Jahrzehnte für die Landwirtschaft verödet. Du hast ja die Größendimensionen selbst gebracht. Für die Rekultivierung der ehemaligen Tagebaugebiete im Bundesgebiet gibt es ja auch bereits realisierte Projekte. Hier möchte ich dir das Rheinische Braunkohlegebiet ein wenig Näher bringen. Hier ist eine Landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzung nach nur wenigen Jahren der Schließung, realisiert worden. Auch die von dir angesprochene Lausitzer Landschaft, wird bereits Rekultiviert und einer neuen Nutzung zugeführt. Was ich eigentlich nur damit sagen möchte, es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der späteren Nutzung eines ehemaligen Kohleabbaugebietes und der Nutzung der Sperrzone um Tschernobyl und da reden wir nicht um die Reaktorlandschaft, sondern nur um das Gebiet der Verseuchung. Natürlich kann man jetzt auch nicht daraus schließen, das um jedes AKW ein solche Schutzzone eingerichtet werden sollte, da man ja auch nicht davon ausgehen kann, das in jedem AKW ein Vorfall wie in Tschernobyl passieren wird.
Auch wollen wir bei der Wahrheit bleiben, das durch die letztjährige Messung eben nicht große Teile des Sperrgebiets von Tschernobyl wieder freigegeben werden können. Hierzu habe ich dir den Bericht vom BfS ja mal verlinkt.

Hier suggerierst du folgendes " Jeder Braunkohletagebau ist ein Super-GAU und setzt im übrigen auch viel Radioaktivität frei… …und lässt jedes Jahr tausende früher sterben." Um es in deinem nächsten Posting wieder zu relativeren, das es dir nicht um die Strahlung sondern um das ertränken oder verschlucken von Menschen geht. Auch hier gibt es natürlich Unfälle, welche nicht von der Hand zu weisen sind.

" Der Lausitzer Braunkohletagebau plus Verstromung dürfte von der Größenordnung ähnlich tödlich und zerstörerisch sein wie die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, und das alles im Normalbetrieb. 35.000 ha Land in der Lausitz, das lebensgefährlich ist, weil es Menschen verschlucken oder ertränken kann und landwirtschaftlich über Jahrzehnte bis Jahhunderte nicht nutzbar ist, ggü. 260.000ha Tschernobyl Exclusion Zone oder 80.000ha um Fukushima, die zudem betretbar sind." auch hier spielst du mit unterschiedlichen Ängsten. Natürlich kann man die Sperrzone um Tschernobyl betreten, man bekommt allerdings bei längeren Aufenthalt von z.b. 8 Tage die Strahlendosis eines Mitarbeiter im Reaktor innerhalb von 365 Tagen. ( ca. 20.000 Mikrosievert siehe Bericht des BfS). Wenn es dir jetzt um das betreten einer Sperrzone geht, zunächst einmal kannst du beide betreten, die Folgen sind nur unterschiedlich. Heißt also natürlich kann ein Mensch im Tagebau verschluckt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist sollte man aber auch berücksichtigen. Aber jeder der die Sperrzone in Tschernobyl betritt bekommt nun einmal eine höhere Strahlendosis ab. Zur Rekultivierung der einzelnen Gebiete, schreibe ich dir weiter unten noch etwas.

Auch wollen wir bei der Wahrheit bleiben, die Endlagerung ist nicht technisch sondern theoretisch gelöst. Auch in deinem verlinkten Buch entnehme ich dem Info Box, das Herr Moormann hier theoretische Ansätze ins Spiel bringt, welche praktisch und technisch noch erprobt werden müssten. So wie man jetzt in Finnland die erste wirkliche Erprobung vornimmt.

Zu deinem immerwährenden Ansatz der Gifts aus EE. Es ist nicht schön, das solche Stoffe in großen Mengen bei dem Recyclingprozess z.b. von WKA anfallen. Diese müssen auch bis zur nächsten Verwendung gelagert werden. Die Verwertungskette z.b. für Arsen ist recht lang. Hatte ich dir ja auch bereits 2 mal verlinkt. Die Verwertungekette von Uran235/238 oder Plutonium239 ist sehr eingeschränkt, man kann Hoffen das eine Transmutation hier Abhilfe schafft, aber eine kommerzielle Nutzung ist noch sehr sehr weit entfernt. Hinzu kommt eben, das bei Giftstoffen eine weniger aufwendige Lagerung entsteht als bei hochradiotaktiven Stoffen.

Das Thema Kernschmelze und Kettenreaktion und die Verbindung miteinander, war meine Antwort auf den Post 1011 von Thrawn.
"Und Du führst hier ein Beispiel an, dass Kettenreaktionen auch natürlich vorkommen und das soll dagegen sprechen dass wir als Menschheit Reaktoren und Endlager bauen?
Die letzten 5 Massensterben waren sicherlich auch nicht schön für die Natur. Und das aktuelle (menscheninduzierte) Massensterben ebenfalls nicht.
Aber das hat - bitte korrigiere mich - recht wenig mit Atommüll zu tun. Also wenn es um Natur- und Artenschutz geht, gibt es vielleicht andere Baustellen?"
Hier führt er an, die Erkenntnisse der "natürlich" vorkommenden Kettenreaktion sprechen nicht gegen die menschliche Nutzung von Kernenergie und vor allem nicht für den Endlagerungsprozess. Die Studienlage über die Auswirkungen auf die Natur im Sperrgebiet um Tschernobyl ist auch recht eindeutig.

Du bringst immer wieder richtige Punkte, nur sind die Gewichtungen oder Einordnungen im Verhältnis zu anderen Gefährdungen fehl am Platz. Auch die von dir immer wieder technische Lösung eines Endlagers, wo ist diese den? Oder bleibt es aktuell noch bei einem theoretischen Ansatz? (So wie die Transmutation und Fusion theoretisch möglich ist)
Du hast den Punkt noch immer nicht verstanden... der Braunkohletagebau wurde als Supergau bezeichnet, weil er wie Tschernobyl und Fukushima ein Signifikantes Sperrgebiet nach sich zieht. Dass das Sperrgebiet in Tschernobyl länger besteht, bezweifle ich nicht. Bei Fukushima wäre es fast gänzlich unnötig gewesen und wird/ist jetzt nach wenigen Jahren wieder freigegeben. Die Toten vom Tagebau der Braunkohle zeichnen sich insbesondere durch die Lebenszeitverkürzung durch dessen nachgelagerte Verbrennung aus.

Das Endlager diskutiere ich nicht mehr mit dir, offensichtlich willst du den Stand der Technik nicht akzeptieren oder bewertest ihn anders. Da werden wir folgedessen zu keinem Konsens kommen.
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
Vor ein paar Wochen hat Prof. Thess von der Uni Stuttgart eine Energiewende Tagung organisiert. Es ging dabei den Stand nach 20 Jahren Energiewende zu beleuchten. Die Vorträge sind inzwischen auf YouTube veröffentlicht:
Ich empfehle insbesondere die Vorträge von den Professoren Schwarz, Beckmann und Prasser. Ich fand aber grundsätzlich alle Vorträge sehr informativ. Es wird einiges beleuchtet was auch hier diskutiert wurde.
 

br33s

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19.11.2010
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Du hast den Punkt noch immer nicht verstanden... der Braunkohletagebau wurde als Supergau bezeichnet, weil er wie Tschernobyl und Fukushima ein Signifikantes Sperrgebiet nach sich zieht. Dass das Sperrgebiet in Tschernobyl länger besteht, bezweifle ich nicht. Bei Fukushima wäre es fast gänzlich unnötig gewesen und wird/ist jetzt nach wenigen Jahren wieder freigegeben. Die Toten vom Tagebau der Braunkohle zeichnen sich insbesondere durch die Lebenszeitverkürzung durch dessen nachgelagerte Verbrennung aus.

Das Endlager diskutiere ich nicht mehr mit dir, offensichtlich willst du den Stand der Technik nicht akzeptieren oder bewertest ihn anders. Da werden wir folgedessen zu keinem Konsens kommen.
Dann sind wir uns sicherlich einig, das in Tschernobyl nicht nur die von dir angesprochenen 57 Leute verstorben sind oder an Lebensverkürzungen leiden durch Verstrahlung.
Das die Kohleverstromung nicht die Lösung sein kann diskutieren wir ja auch nicht, wir diskutieren die Lösung um von Fossil und Kernenergie wegzukommen, damit sowohl die direkten Tote und Lebenszeitverkürzung geringer werden. Ein paar sehen hier die Möglichkeit in Kernenergie (so wie Frau Wendland in der Welt den Bau von 40 Reaktoren in Deutschland fordert). Andere sehen hier die Möglichkeit mit EE inkl. Backup und Speicher am Ende besser zu fahren, zum einem wirtschaftlich zum anderen ganzheitlicher. Dafür haben wir die Studien ausgetauscht, die einen zweifeln die Studien der anderen an und die anderen tun es ihnen gleich.

Einzig kann ich nicht nachvollziehen, wie man die Endlagerdiskussion als gelöst erklären will zum heutigen Stand. Und da sollte man über den Tellerrand hinaus schauen und nicht nur die deutsche Blockadepolitik sehen, sondern mal die Lösung weltweit suchen.

Hier mal ein Interview aus Februar mit 2 Experten für Endlagerung von gefährlichen Stoffen, darunter der bereits von mir mehrmals zitierte Marco Buser.

Die Einschätzung der Experten zeigt: Egal, wie lange ein Land an einem Endlagerkonzept plant und wie genau es Gefahren versucht zu vermeiden: Schwachstellen wird es immer geben. Finnland hat für sich eine Lösung mit Vor- und Nachteilen gefunden. Doch bei der Zukunftsfrage der Atomkraft haben die Experten eine klare Meinung. Sailer bringt seine Ansicht auf den Punkt: "Der Atomausstieg muss kommen – so oder so."
Und zu diesem Fazit kommen Sie nicht nur, weil bereits heute 10000+ Kubikmeter Wasser pro Tag per Hand aus dem Endlager gepumpt werden müssen. Und es ist noch nicht ein KupferCastor versenkt worden. Dennoch bin ich der Meinung, man muss es in Finnland probieren, um Erfahrungen zu sammeln, nur sind wir noch Jahrzehnte davon entfernt auch nur annähernd von einer Lösung (theoretisch, technisch, praktisch…) zu sprechen!
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.281
Zürich
57 Tote sind die offiziellen Zahlen der UNO. Diese wurden von früheren Annahmen von 200-300 runterkorrigiert. Ich habe aber keine Probleme damit die UNO Zahlen um 1 Grössenordnung höher anzunehmen um konservativ zu sein. Total ~600 Tote in Tschernobyl, 2 in Fukushima und 0 in TMI sind verglichen mit der produzierten Strommenge immer noch extrem wenig. Insbesondere wenn man sich anschaut, dass Tschernobyl nicht mal ein Containment hatte und einen Positivrn Void Koeffizienten, kann man davon ausgehen, dass Tschernobyl ähnlich Opferzahlen und Verseuchung der Umgebung nicht mal annähernd zu erwarten sind bei Zukünftigen Unfällen.

Wenn man KK ablehnt, Gas wegen Geopolitischen Gründen ausfällt, ist Kohle die einzige Alternative für ein stabiles Stromsystem. Speocher sind in einer benötigten Menge akttuell und in näherer Zukunft nicht fetrigbar und schon gar nicht bezahlbar. Nicht schön, ist jedoch eine Tatsache. Und da können die Grünen und deren NGO Anhängsel noch so viele "Studien" produzieren, es wird die Realitäten nicht ändern. Schau dir die Vidos von der Konferenz in Stuttgart an, die Fazit sind jeweils vernichtend!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Zur allgemeinen Info, die aktuell geplante Rückkehr der Französischen AKWs ans Netz. Der Winter sollte besser werden.
20220809_231549.png
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.087
2.524
FRA
Das die Kohleverstromung nicht die Lösung sein kann diskutieren wir ja auch nicht, wir diskutieren die Lösung um von Fossil und Kernenergie wegzukommen
Ich dachte, wir diskutieren eher den Umstand, dass "Fossil" mangels russisches Erdgas in naher Zukunft gar nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung steht?

Und man deswegen zumindest in den nächsten 1-3 Jahren (bis genug LNG-Terminals stehen) alles an Atomstrom braucht, was man technisch bekommen kann. Dass Frankreich zur Zeit nicht genug Atomstrom hat, ändert nichts daran.

Längerfristig bin ich auch dafür, von Fossil und Kernenergie wegzukommen - sind wir nicht alle? ;) Ich bin allerdings dagegen, von der Kernenergie auf noch mehr Fossil umzusteigen. Finde ich heuchlerisch, dass wir einerseits die Klimaerwärmung als das größte Problem der Menschheit darstellen, andererseits aber auf eine Technologie verzichten, die klimaneutral Strom produzieren kann bevor wir unseren Energiebedarf mit Erneuerbaren abdecken können.
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.272
3.712
Ich dachte, wir diskutieren eher den Umstand, dass "Fossil" mangels russisches Erdgas in naher Zukunft gar nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung steht?

Und man deswegen zumindest in den nächsten 1-3 Jahren (bis genug LNG-Terminals stehen) alles an Atomstrom braucht, was man technisch bekommen kann. Dass Frankreich zur Zeit nicht genug Atomstrom hat, ändert nichts daran.

Längerfristig bin ich auch dafür, von Fossil und Kernenergie wegzukommen - sind wir nicht alle? ;) Ich bin allerdings dagegen, von der Kernenergie auf noch mehr Fossil umzusteigen. Finde ich heuchlerisch, dass wir einerseits die Klimaerwärmung als das größte Problem der Menschheit darstellen, andererseits aber auf eine Technologie verzichten, die klimaneutral Strom produzieren kann bevor wir unseren Energiebedarf mit Erneuerbaren abdecken können.
Ich bin tatsächlich dafür, die KK/KE weiter auszubauen, da sie hinsichtlich Rohstoff-/Materialeinsatz, Platzbedarf, Leistung (Energiedichte), Preis-/Leistung und Klima-/Umweltschutz unangefochten am Besten dastehen. Es wird niemals möglich sein, 100% EE (inkl. Speicher) für Deutschland und schon gar nicht für die gesamte Welt herzustellen und zu betreiben. Zumal sich die meisten nicht darüber klar sind, dass sich z.B. bei der Windkraft "Abnutzungseffekte" des Windes exponentiell darstellen, wenn sie hintereinander/kaskadenartig aufgebaut werden (also die gewünschte Ausbaustufe, da kein Platz). Newton wusste das schon Zeit seines Lebens; genauer bestimmt wird es durch den Energieerhaltungsgrundsatz.

Von der Abnutzung des Materials bei der WK (20 Jahre Haltedauer) und Photovoltaik (20-25 Jahre) und dem dementsprechenden kompletten Austausch (!) mal ganz abgesehen. Beim Speicher geht es NOCH schneller, mit Ausnahme des Wasserstoffs.

Und dann kommt der Faktor x dazu, den man braucht, um überhaupt die benötigte Energie gleichmäßig zu erzeugen. Wenn man sich mal ausrechnet, was man an EE (Sonne & Wind) braucht, um ein AKW mit 12,17 Milliarden produzierten Kwh in gleicher Art und Güte (dauerhaft und zuverlässig) zu ersetzen; da wird einem schwindelig.
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Zürich
Insbesondere bedenklich, da man sich den Ersatz alle 20 Jahre von der Lupenreinen Demokratie China beschaffen will. Nichts gelernt kann man da nur sagen...
 

Weltreisender

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05.04.2009
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LEJ
Ich bin tatsächlich dafür, die KK/KE weiter auszubauen, da sie hinsichtlich Rohstoff-/Materialeinsatz, Platzbedarf, Leistung (Energiedichte), Preis-/Leistung und Klima-/Umweltschutz unangefochten am Besten dastehen. Es wird niemals möglich sein, 100% EE (inkl. Speicher) für Deutschland und schon gar nicht für die gesamte Welt herzustellen und zu betreiben. Zumal sich die meisten nicht darüber klar sind, dass sich z.B. bei der Windkraft "Abnutzungseffekte" des Windes exponentiell darstellen, wenn sie hintereinander/kaskadenartig aufgebaut werden (also die gewünschte Ausbaustufe, da kein Platz). Newton wusste das schon Zeit seines Lebens; genauer bestimmt wird es durch den Energieerhaltungsgrundsatz.

Von der Abnutzung des Materials bei der WK (20 Jahre Haltedauer) und Photovoltaik (20-25 Jahre) und dem dementsprechenden kompletten Austausch (!) mal ganz abgesehen. Beim Speicher geht es NOCH schneller, mit Ausnahme des Wasserstoffs.

Und dann kommt der Faktor x dazu, den man braucht, um überhaupt die benötigte Energie gleichmäßig zu erzeugen. Wenn man sich mal ausrechnet, was man an EE (Sonne & Wind) braucht, um ein AKW mit 12,17 Milliarden produzierten Kwh in gleicher Art und Güte (dauerhaft und zuverlässig) zu ersetzen; da wird einem schwindelig.
Was meinst Du denn ist bei einem AKW nach 20 Jahren noch original? Nach 20 Jahren sind fast alle Teile getauscht im Rahmen der Wartungen.
 

ThoPBe

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16.09.2018
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Was meinst Du denn ist bei einem AKW nach 20 Jahren noch original? Nach 20 Jahren sind fast alle Teile getauscht im Rahmen der Wartungen.
Nope. Und selbst wenn sie immer wieder einzelne Teile tauschen: diese können und werden recycelt werden, selbst Brennelemente wären recyclebar, wenn man nicht gegen Kalkar gewesen wäre. Die Mengen des Mülls im Betrieb sind bescheiden. Erst wenn verlangt wird, dass AKW komplett abgebaut werden (was ja nicht nötig ist, wenn sie für 40,50,60 Jahre Betrieb ausgelegt sind!), fallen eben im größeren Umfang Müll an. Bei Windrädern ist das alles nach maximal 20 Jahren Kernschrott (entweder weil nix recycelt werden kann=Verbundstoffe, die Teile als Giftmüll verklappt werden müsssen=Teile der Rotoren oder weil Spannungsrisse am Material dafür sorgen, dass es komplett abgebaut werden muss= das ist kein Recycling, das ist eben ein kompletter Auf-Ab-Aufbau)

Zudem ist der Maßstab ein ganz anderer. Selbst wenn (!) du das AKW nach zwanzig Jahren komplett ab- und wieder aufbauen müsstest (was nicht der Fall ist, manche AKW stehen seit 40 Jahren, manche wenige sogar seit 50, 52 Jahren) und nix recyceln würdest, ist der Materialeinsatz und Flächenverbrauch um AKW um ein Vielfaches kleiner.

Was nämlich keiner bedenkt: versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln bei WK ist de facto unmöglich, wenn da 2000/3000 Tonnen Beton drauf lagen.
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
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Bin grade in Südfrankreich und habe mit den Bekannten die Nuklear-Thematik besprochen: Die beobachten die Entwicklung in Deutschland genau und können es nicht wirklich verstehen, dass wir unsere top-modernen Meiler abschalten, während bei ihnen mehr als zehn Jahre lang keine ordentliche Instandhaltung stattfand und die Dinger „alternativlos“ weiterbetrieben werden..
 
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Weltreisender

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05.04.2009
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Nope. Und selbst wenn sie immer wieder einzelne Teile tauschen: diese können und werden recycelt werden, selbst Brennelemente wären recyclebar, wenn man nicht gegen Kalkar gewesen wäre. Die Mengen des Mülls im Betrieb sind bescheiden. Erst wenn verlangt wird, dass AKW komplett abgebaut werden (was ja nicht nötig ist, wenn sie für 40,50,60 Jahre Betrieb ausgelegt sind!), fallen eben im größeren Umfang Müll an. Bei Windrädern ist das alles nach maximal 20 Jahren Kernschrott (entweder weil nix recycelt werden kann=Verbundstoffe, die Teile als Giftmüll verklappt werden müsssen=Teile der Rotoren oder weil Spannungsrisse am Material dafür sorgen, dass es komplett abgebaut werden muss= das ist kein Recycling, das ist eben ein kompletter Auf-Ab-Aufbau)

Zudem ist der Maßstab ein ganz anderer. Selbst wenn (!) du das AKW nach zwanzig Jahren komplett ab- und wieder aufbauen müsstest (was nicht der Fall ist, manche AKW stehen seit 40 Jahren, manche wenige sogar seit 50, 52 Jahren) und nix recyceln würdest, ist der Materialeinsatz und Flächenverbrauch um AKW um ein Vielfaches kleiner.

Was nämlich keiner bedenkt: versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln bei WK ist de facto unmöglich, wenn da 2000/3000 Tonnen Beton drauf lagen.
Du kennst Dich ja richtig mit AKWs aus. Hast Dich bestimmt schon mal damit beschäftigt was radioaktive Strahlung in Bezug auf Materialalterung so anrichtet? Wenn man die Teile nicht ständig tauscht ist so ein AKW hinüber. Und die Auslegung auf eine Betriebsdauer von 40 Jahren beruht ja nicht darauf das ein AKW wartungsarm oder wartungsfrei ist. Die Laufzeit wurde willkürlich so festgelegt damit man sich die sehr hohen Baukosten über eine Abschreibung über 40 Jahre schön rechnen kann.
 

ThoPBe

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16.09.2018
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Du kennst Dich ja richtig mit AKWs aus. Hast Dich bestimmt schon mal damit beschäftigt was radioaktive Strahlung in Bezug auf Materialalterung so anrichtet? Wenn man die Teile nicht ständig tauscht ist so ein AKW hinüber. Und die Auslegung auf eine Betriebsdauer von 40 Jahren beruht ja nicht darauf das ein AKW wartungsarm oder wartungsfrei ist. Die Laufzeit wurde willkürlich so festgelegt damit man sich die sehr hohen Baukosten über eine Abschreibung über 40 Jahre schön rechnen kann.
Ich kenne mich mit radioaktiver Strahlung, der grundlegenden Physik und den (deutschen) AKW tatsächlich aus, im (wahrscheinlichen) Gegensatz zu den meisten Usern hier. Man tauscht da nicht ständig Teile. Man untersucht (!) sie ständig und tauscht geschwächte Teile aus. Teilweise; nur die, die einer erhöhten Belastung ausgesetzt sind und das sind zumeist Teile, die Kernrelevant sind. Nicht alle, so wie du es darstellst. Und nicht so oft, wie du es darstellst. Und dieser Tausch kostet auch nicht so viel, wie Neubau und Reparatur der Wind/Solarenergie.* Ich denke eher, du weißt nicht, wie ein (deutsches) AKW funktioniert.

*Deswegen machen AKW eben Gewinn und brauchen keine Subventionen, im Gegensatz zu den EE; was wir ja auf den letzten Seiten hinlänglich mit Fakten bewiesen haben (keine Behauptung, nach wissenschaftlichen Standards sind das schon Beweise).
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Es werden insbesondere Teile getauscht, welche auch dafür vorgesehen sind. Die erwähnten Dampferzeuger zum Beispiel wo nach und nach Rohre Blindgeflascht werden bis der Erzeuger die Lebensdauer erreicht hat. In den Medien, und auch diesem Faden, werden diese vorgesehen Prozesse, Überdimensionierung des Dampferzeugers mit fortlaufendem vorgesehenem Zuflanschen der undichten Rohre dann jedoch als Sicherheitsvorfall nahe am Supergau beschrieben 🤦‍♂️
Beim Auto werden Verbrauchsteile wie Bremsbeläge und Keilriemen ja auch gewechselt, ohne dass jemand behaupten würde man habe deshalb ein unsicheres Auto. Nennt sich Instandhaltung oder Wartung.
 
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br33s

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19.11.2010
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zum Glück kann man hier (letzten 20 Seiten) und in Studien nachlesen (wenn man den will), das 1 MW der WKA ca. Faktor 0,2 im Vergleich zur Kernkraft kostet (AKW 3,7 Mio. je MW und bei der WKA 0,89 Mio. je MW) Das ist keine fiktive Zahl, sondern eine heute realisiertes Verhältnis. Eine ähnlichen Faktor erhält man bei PV und bei Wasserkraft. Mit diesem Faktor kann man dann die kürzere Lebensdauer, den Faktor 2 beim vorhalten der Leistung bzw. Backup und die Speicherung realisieren. Selbst mit all diesen Faktoren ist auf die Lebensdauer von 60 Jahren die EE im Vorteil. Die Wartungskosten und Unterhaltungskosten (Überwachung, Personal, Austausch usw.) sind vergleichbar. Recyclingkosten fallen dann wieder extrem günstiger zugunsten der EE aus. (hier einfach mal wieder das Stichwort KENFO) Nimmt man jetzt die ganzheitlichen Kosten, realisiert man sogar einen Faktor unter 0,1 für eine WKA. (Einfach mal die zu erwartenden Kosten laut KENFO durch die in DE jemals vorhandenen installierte Leistung an KK und laut Umweltbundesamt kostet der Rückbau inkl. Recycling je MW 170.000 Euro, bei diesen 170.000 Euro sind die eventuelle Preise für den Weiterverkauf der Ressourcen noch nicht berücksichtigt)

Auch kann man hier und nicht in prognostizierten Studien, sondern in realisierten Rückbauplänen belegen, das z.b. eine WKA zu weit über 95% recyclebar ist, da geht es um Verbundstoffe, Beton, Stahl und Kunststoffe.

Hier mal ein realisiertes Projekt aus 2019 im Windpark Primsbogen. Übrigens ist es gesetzlich vorgeschrieben auch die Bodenversiegelung vollständig zurückzuführen. Dazu zählt nicht nur das Fundament, sondern auch die Zuwegungen usw. Auch dies hat man im Windpark Primsbogen so gemacht und die Fläche einer neuer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt.

Über 80% der Standorte könnten durch Repowering weitergenutzt werden, die bürokratischen Hürden wurden hier auch 2021 abgebaut. ( Repowering hat die Möglichkeit teilweise das Verhältnis 6:1, also kann hier ein neues Windrad die Leistung von bis zu 6 ersetzen) Beim Flächenbedarf wird ja auch immer gern die Leistung aus 2000 einer WKA zu Grunde gelegt und damit erhält man natürlich einen sehr hohen Platzbedarf. Aber auch beim Repowering bleibt der Platzbedarf weitaus höher als bei Kernkraft! Als Beispiel möchte ich hier den Windpark Hengsterholz erwähnen. Hier wurden 1996 6 Anlagen (Vestas V47) mit einer Leistung von 660 kW installiert, diese wurden 2016 durch Repowering auf 3 Anlagen (Vestas V117) mit einer Leistung von 3,3 MW aktualisiert. Übrigens wurden hier die 3 älteren Anlagen komplett zurückgebaut und auch die 3 Fundamente wurden recycelt und die Standorte zu 100% rekultiviert für die Landwirtschaft. ( soviel zum Thema "versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln bei WK ist de facto unmöglich")

Die Erfahrungen beim Rückbau eines AKW sind mehr als überschaubar. Ich hatte ja bereits vor einigen Seiten mal nach dem ersten tatsächlich zurückgebauten AKW auf der Welt gefragt, die Antwort ist man aber noch schuldig geblieben. Die zu erwartende Recyclingquote eines Kernkraftwerkes liegt weit geringer als z.b. bei einer WKA. Recycling heißt ja, man kann die Ressourcen wieder einer Nutzung zuführen und dazu gehört das verschließen in Kastoren und Endlagerung nicht.

Das sind natürlich alles keine Argumente dafür die aktuellen AKW nicht doch länger zu betreiben, das sind lediglich belegbare Fakten, warum der Neubau einfach unwirtschaftlich ist und wohl auch bleibt.
 
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