Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.356
4.622
Z´Sdugärd
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IN Oberstdorf wurde ne Skiploipe eingeweiht...Schnee wurde vom letzten Jahr eingefrohren...
 

BRo

Aktives Mitglied
20.04.2012
157
169
LSGL
Man wird Abschaltungen mit allen Mitteln vermeiden. Das würde nämlich auch bedeuten, dass es kein fließendes Wasser mehr gibt, weil die Pumpen nicht laufen. Auch viele Heizungen sind auf Strom angewiesen.
Fällt der Strom im Winter für längere Zeit aus, gehen die Leute mit Fackeln und Mistgabeln auf die Straße. Das kann dann auch schnell mal gefährlich für diejenigen werden, die eine Abschaltung bzw. Nichtwiederanschaltung bzw. Nichtbestellung von Brennelementen zu verantworten haben. Das dürfte den entsprechenden Personen auch bewusst sein. Politisch wären sie danach ohnehin am Ende. Von daher wird man die Akteure anweisen alles zu tun um einen Brownout zu verhindern. Mal sehen wer stärker ist: der Wille der Administration oder die Physik. Ich wüsste worauf ich mein Geld setze :yes:
Ich kann zu diesem Punkt einfach auf die aktuelle politische Situation in der Schweiz verweisen. Ich bin mir nicht sicher, ob dies schon in diesem Thread diskutiert wurde. Gestern wurden die Massnahmen im Fall einer Strommangellage veröffentlicht und die haben es in sich:

von dem Verbot über 18 Grad zu heizen, bis zum Waschen über 40 Grad bis zum Verbot von Fahren von Elektroautos. Interessant - es wurde bereits eine Volksinitiative zu dem Thema lanciert - die Jederzeit Strom Initiative - dies vor allem um technologieneutral neue Kraftwerke zu bauen (explizit auch AKW):
 

juliuscaesar

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12.06.2014
20.215
17.966
FRA
Weiterhin KK (kolumbianische Kohle) als Hauptquelle für Strom in Deutschland im November 2022. Atom mit mehr als doppelter Leistung zu Solar.
BD4EB646-79E1-4289-A234-6E29F9E63EA7.jpeg
(FAZ)
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Solar finde ich weiterhin sehr enttäuschend. Dafür beeindruckt Wind. Hässlich aber wirksam.
Naja auch bei Wind bleiben die Lücken beträchtlich. Siehe Daten für November von Energycharts:
Screenshot_20221126_112857_Chrome.jpg
Screenshot_20221126_113021_Chrome.jpg
Die Extremwerte zeigen schön, weshalb EE ohne Fossile als Backup nicht können 🤷‍♂️ AKWs wären natürlich auch eine Lösung aber da steht die Ideologie im Weg...
 

Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Mal eine Verständnisfrage zu diesen Statistiken. Die Solarenergie die auf Privathäusern steht und dort selbst verbraucht wird fällt nicht in die Statistik mit rein oder? Klar mir ist bewusst das auch der im Winter natürlich niedriger ausfällt, trotzdem würde mich interessieren ob der Gesamtverbrauch in Deutschland an Strom um den selbst genutzten Solarstrom sinkt und dieser in beiden Statistiken (produzierte Leistung und verbrauchte Leistung) nicht auftaucht, oder die Wechselrichter das trotzdem so melden dass es in beiden Statistiken erfasst wird.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
20.215
17.966
FRA
Mal eine Verständnisfrage zu diesen Statistiken. Die Solarenergie die auf Privathäusern steht und dort selbst verbraucht wird fällt nicht in die Statistik mit rein oder? Klar mir ist bewusst das auch der im Winter natürlich niedriger ausfällt, trotzdem würde mich interessieren ob der Gesamtverbrauch in Deutschland an Strom um den selbst genutzten Solarstrom sinkt und dieser in beiden Statistiken (produzierte Leistung und verbrauchte Leistung) nicht auftaucht, oder die Wechselrichter das trotzdem so melden dass es in beiden Statistiken erfasst wird.
Balkonkraftwerke <600wH meinst du?
 
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ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.719
Weiterhin KK (kolumbianische Kohle) als Hauptquelle für Strom in Deutschland im November 2022. Atom mit mehr als doppelter Leistung zu Solar.
Anhang anzeigen 196008
(FAZ)
Dazu muss man einbringen, dass die AKW nicht mehr auf voller Leistung gefahren werden können (und sollen), sonst wären die Anteile deutlich höher. Wenn wir unsere sechs AKW ans Netz bringen würden, würde der Anteil der Kohle massiv sinken und würden die Windkraft überholen. Und die Energie wäre sicher (in Bezug auf Versorgungssicherheit), sicher (in Bezug auf Unfälle/Verletzte/Tote) und sauber (da 0% Carbon).
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Solar finde ich weiterhin sehr enttäuschend. Dafür beeindruckt Wind. Hässlich aber wirksam.
Vor allem ist der Wind ein "Luftikus".

Siehe in der WELT von heute "plötzlich instabil".

Daraus:

"Am 8. April dieses Jahres ....
Hoch "Reiner" ... war unberechenbar.
Die Übertragungsnetzbetreiber ... hatten Reiner kommen sehen und mit einer üppigen Wind- und Solarstrom-Produktion von mehr als 46.000 Megawattstunden gerechnet. Die Kraftwerksbetreiber hatte man entsprechend vorbereitet, daß sie an diesem Vormittag kaum gebraucht würden.
Doch dann geschah das Unerwartete. "Reiner" verlor plötzlich ein Gutteil seiner ungestümen Kraft und ließ die deutschen Windstromproduzenten hängen.
Von jetzt auf gleich mussten die Netzbetreiber daher eine ungeplante Stromlücke von 6000 Megawattstunden schließen."

Wodurch geschah das?
Durch Lastabwurf großer Verbraucher.
Rechtliche Grundlage die AbLaV.

Diese ist im Juli ausgelaufen.
Sie wurde nicht verlängert, "weil die Europäische Union darin eine Instrument der Wettbewerbsverzerrung sah."
...
"In anderen europäischen Ländern habe es keine vergleichbare Lösung gegeben."

Also wenn schon gehen wir gemeinsam in den ungeregelten Blackout - oder was?(n)
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.334
1.283
Zürich
Oder in konkret:

20220307_212907.png
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Mal eine Verständnisfrage zu diesen Statistiken. Die Solarenergie die auf Privathäusern steht und dort selbst verbraucht wird fällt nicht in die Statistik mit rein oder? Klar mir ist bewusst das auch der im Winter natürlich niedriger ausfällt, trotzdem würde mich interessieren ob der Gesamtverbrauch in Deutschland an Strom um den selbst genutzten Solarstrom sinkt und dieser in beiden Statistiken (produzierte Leistung und verbrauchte Leistung) nicht auftaucht, oder die Wechselrichter das trotzdem so melden dass es in beiden Statistiken erfasst wird.
Müsste ich mal genauer nachlesen, kann ich so direkt nicht sagen.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
4.281
3.719
Schwuppdiwupp, Wind lässt nach, KK (kolumbianische Kohle) > 50%
Anhang anzeigen 196189
(FAZ)
Gas mit mehr Beitrag als Atom.
Ich möchte an der Stelle mal drauf hinweisen, dass die AKW (drei Stück), die NICHT Vollast laufen (können und dürfen), fast den kompletten Gasanteil übernehmen könnten (!), wenn wir nochmals drei mehr hätten (da diese drei Volllast laufen könnten). Gaseinsparung bei Strom 100% oder ein Verringern des Kohleanteils.

Aber lieber weiter die Atomkraft verteufeln.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Ich möchte an der Stelle mal drauf hinweisen, dass die AKW (drei Stück), die NICHT Vollast laufen (können und dürfen), fast den kompletten Gasanteil übernehmen könnten (!), wenn wir nochmals drei mehr hätten (da diese drei Volllast laufen könnten). Gaseinsparung bei Strom 100% oder ein Verringern des Kohleanteils.

Aber lieber weiter die Atomkraft verteufeln.
Zu deinem Fazit, liegt ja daran, weil Atom einfach zu viele Probleme mit sich bringt, die heute noch nicht gelöst sind und vor allem auf absehbarer Zeit nicht den annähernden Anschein haben, gelöst zu werden. Btw. Hat Deutschland wieder extrem viel Strom nach FR+CH exportieren müssen (in Summe aktuell ca. +5 GW der installierten Leistung) (AT und NL lassen wir mal außen vor) , weil die ja eben auf Atomstrom setzen. Hätte FR den Strommix nur annähernd wie DE, müsste aktuell kein Gas verstromt werden und auch weniger Kohle. Schade eigentlich, aber naja. Zum „Glück“ ist für einige ja unwirtschaftliches Atom die „Lösung“. 😂

Mal kurz zur Verdeutlichung. FR hat 2015 noch 546 TWh produziert, 2022 werden es wohl 380TWh. Selbst mal die Atomkrise in der EU 2022 außen vor gelassen, hat man z.B. 2020 noch 485 TWh produziert. Das nennt man auch Energiewende, oder? Immer weniger produzieren, ohne für Alternativen zu sorgen. Der Energiebedarf Europas steigt pro Jahr ca. 3%, wer sich da wünscht, den Mehrbedarf oder wenigstens das Niveau mit Atomstrom zu decken, der ist wohl auf 2 Augen blind, was die Atomkraft (Wirtschaftlichkeit, Abhängigkeit, Müll, Überalterung, Planung, Realisierung, usw. usf.) angeht.
Um ca. knapp 11% weniger zwischen 2015 und 2020 hat Frankreich produziert. Ca. 30% weniger zwischen 2015 und 2022 (okay hier sind die Jahre der Atomkrise in der EU mit dabei), glaubt wirklich jemand, das ändert sich in Zukunft? Atomkraft oder auch Länder die darauf setzen, werden in Zukunft der Klotz am Bein beim Strommarkt in der EU sein, leider.

Man ist übrigens immer noch ca. 26GW Leistung vom Wunschziel Dezember 55GW weg, aber es sind ja noch ein paar Tage Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
327
271
Mir (nicht nur mir vermutlich) leuchtet nicht ein, was die Probleme französischer AKW's mit unseren in Deutschland zu tun haben.

Das einzige "negative", was ein Betrieb der 6 (!) deutschen verursachen würde, wäre eine Gas-Einsparung.
WER MÖCHTE DAS UNBEDINGT VERHINDERN?
Und dadurch ein Sinken von Gas- und Strom-Preis.
WER möchte auch das nicht???

Der Kampf gegen Atomstrom ist übelste Ideologie, keine Sachpolitik.

Früher wurden Hexen verbrannt, heute, MITTEN in einem europäischen Krieg, mitten in einer Gasmangellage, sicher funktionierende Atom-Kraftwerke abgeschaltet, weil irgendwo auf dem Globus irgendjemand Fehler bei seinen gemacht hat. Oder bei uns Lieschen Müller die Technik nicht versteht.

Aber LKW dürfen in Städten weiterhin Menschen überfahren, weil sie technisch mögliche Überwachungssysteme nicht haben (müssen).
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Warte ich bring dir nochmal kurz die Nachteile des Weiterbetriebs von 3 bzw. 6 AKW.

Bestellen neuer Brennstäbe, dadurch weiter befeuern der Abhängigkeit, wenn Deutschland auch dort auf dem Markt wieder jeden Preis bezahlt, um ja nicht vom Russen kaufen zu müssen.
Noch weiterer hochradioaktiver Atommüll zu den vorhanden über 10.000 Tonnen. Leider nimmt uns dies ja keiner ab.
Fehlende Sicherheitsüberprüfungen.
Risse in den Leitungen in deutschen AKW‘s.
Betreiber wurde bereits Schaden für vorzeitigen Ausstieg beglichen.
Keine Versicherung übernimmt mehr das Betreiberrisiko, bleibt demzufolge beim Staat. Im Worst Case wohl schlimmer, als das Energieentlastungspaket. Von den Betreiberkosten oder Subventionen, fang ich auch erstmal nicht an.
Geht man vielleicht aktuell davon aus, das man den Gasmarkt 2023 vernünftig stabilisieren kann, durch eigene Ressourcen ( was nicht so besonders wäre ) oder weltweite Ressourcen, wo auch Deutschland wieder den Marktpreis mitbestimmen wird.
Laufzeitverlängerung wäre doch nur sinnvoll, wenn man hier über 10+ Jahre spricht, so wie Belgien. Dann wiederum überwiegen eben die enormen Nachteile. Neubau ist halt auch keine Alternative, aus den bereits mehrfach beschriebenen Fakten. In Deutschland gibt es doch keinen Betreiber, welcher ernsthaft an dem Weiterbetrieb Interesse hat. Ist ja auch verständlich, da eben keine Planungssicherheit herrscht. In Frankreich hat auch nur die EDF „Interesse“, weil sie eben Frankreich in den Ruin treibt. Und das ohne Neubauten, sondern nur im Bestand. 😂

Frankreich zeigt halt sehr genau, was passiert, wenn man sich auf Atomkraft verlassen will. Und das nicht nur in den Jahren 2021 und 2022. Frankreich hat für sich ja jetzt die Off-shore Windkraft entdeckt. Nicht auszudenken, wenn diese dies bereits vor Jahren gemacht hätten, wieviele Kohle und Gas könnte man da sparen? Und da kommen wir eben wieder dazu, das eben die Atomkraft den Ausbau der EE behindert, weil Atomkraft ja so sicher, stabil und nachhaltig ist, warum soll man sich dann um bessere Technologien kümmern? Grüße gehen raus nach Bayern…
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.453
4.055
Der Kampf gegen Atomstrom ist übelste Ideologie, keine Sachpolitik.

weil die 'Sachargumente' pro Kernenergie darauf bauen, dass es in Zukunft Lösungen für die heutigen Probleme (Entsorgung, Kosten) der Kernenergie gibt, ohne die heute zu kennen.

Daher ist die Kernenergie nur wirtschaftlich, wenn politische Rahmenbedingungen existent sind, die die Betreiber von bestimmten Kosten befreien bzw. sie deckeln oder in Zukunft verschieben.

Und politische Rahmenbedingungen sind immer ideologisch. Natürlich kann man der Meinung sein, dass ist der richtige Weg. Allerdings muss man bedenken:
a) es ist einen arg dünnes Brett, Kritik daran als ideologisch verbrämen, wenn andererseits nur ideologisch begründete Rahmenbedingungen (wir halten das für richtig und sind bereit das damit verbundene Kostenrisiko und andere Risiken in Kauf zu nehmen) den Betrieb ermöglichen
b) Die Kernenergie ist daher eine politische Entscheidung. Wenn die Mehrheit nicht will, ja was dann?

Lustigerweise hat der RWE Krebber Chef dieser Tage in einem Interview recht klar zu verstehen gegeben, dass er (der Betreiber!) die Diskussion um die verbliebenden Kernkraftwerke am Thema vorbei sieht, und RWE kein Interesse am längerfristigen Weiterbetrieb hat.

Zum Thema Frankreich:
Frankreich hat diesen Sommer erhebliche Leistungslücken in deren Atomkraftwerken (aus einer Vielzahl von Gründen) - mangels alternativer Moeglichkeiten zur Stromerzeugung liefert u.a. Deutschland deutlich mehr Strom nach Frankreich. Der wiederum produziert werden muss.
Halt auch mit Gas...

Dieser Tage ist Frankreich kein richtig gutes Argument für Kernkraft.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.455
381

Da kann man sagen: abnehmen hilft.


Lesen und dazulernen hilft.


Alles nicht neu.


Wir werden, mal wieder, die letzten sein.