Wenn man sich einmal etwas mit Kryptografie beschäftigt, weiß man, dass der Ausschluss gewisser Kombinationen einer der wesentlichen Schwachpunkte der Enigma war und den Entschlüsslern sehr geholfen hat, weil es die Anzahl möglicher Kombinationen beschränkte (zugegeben ging es bei der Enigma um ganz andere Größenordnungen an Möglichkeiten).
Beispiel: Die Erfinder der Enigma dachten, es sei, wenn z.B. ein A zu G wird, gefährlich, wenn ein G zu einem A wird und schlossen diese Möglichkeit aus. Die Regel, dass nichts jemals es selbst sein darf, also ein F niemals ein F sein durfte, grenzte den Raum der Möglichkeiten noch stärker einer und war für die Verschlüsselungssicherheit verheerend. Was die Erfinder als Vorteil ansahen, war in Wirklichkeit ein Nachteil.
Bei einer vierstelligen PIN gibt es theoretisch 10.000 Möglichkeiten (von 0000 bis 9999). Durch das "Verbot" gewisser Kombinationen sinkt die Anzahl der Möglichkeiten und ein Kartendieb bekommt so eine höhere Wahrscheinlichkeit, einen Treffer zu landen. Es ist also ein Irrglaube, dass das Verbot von 2222, 5678, 4711, etc. einen Sicherheitsgewinn bringt. Das Gegenteil ist der Fall. Dass sich Besitzer mit einer PIN 5555 unwohl fühlen, ist rein emotional begründet, jedoch stochastisch betrachtet ein Fehler. Die Sicherheit des PIN-Systems wäre höher, wenn alle Kombinationen erlaubt wären.