so locker wird das nicht gehen, denn es geht um ein Gesamtsystem, in dem man nicht einfach eine Komponente durch irgendetwas anderes ersetzen kann. Das gesamte technische Design ist auf diese speziellen Komponenten ausgelegt. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Originäres Batterieproblem fixen, wird wohl kein Quick Fix geben. Also wie wird das dann mit einer Notlösung?
Alleine die Tests für diese "Notlösung" werden recht umfangreich werden. Und wenn Du einmal eine der Komponenten angefasst hast, dann geht es wie mit den Domino-Steinen.
BER ist ein gutes Beispiel dafür. Der muss aber glücklicherweise nicht fliegen.
Also Boeing hat schon ein Packerl an Arbeit vor sich
Ich kann höchstens aus Automobiltechnischer Anwendung sprechen.
Grob geagt gibt es 3 Themen die hier reinspielen.
1) Die Batteriezelle selbst, bzw der Materialmix dieser.
2) Das Package der Bateriezellen im Verbund. Grob gesagt stehen die dicht gedrängt nebeneinander oder werden sie in ein Package mit Kühl und Heizelementen ('Heizmatten und Ventilation' um es simplifiziert zu sagen) - im Auto muß schließlich zwischen -40 Grad (Russland, Kanada) und +80 grad ('Death Valley, Indien) betriebssicherheit gewährleistet werden. Im Flieger ist der mix dann anders.
3) Der Bereich controlls, also die Hardware (Computer, aber auch Leistungselektrik, sowie Programme und die Bedatung der Parameter von Lade- und Entladesteuerung, Kühl- und Hitzeregelung etc, etc.).
Die Parameter sind für jeden Anwendungsfall spezifisch, aber beispielsweise als Ergebnis von Abstimmungen schöpfen ein heutiger Chevy Volt, die Elektro Renault, die neueren Toyota, die maximal mögliche Nutzung von Ladung und Entladung nicht aus um eine längere Garantie anbieten zu können.
Am einfachsten wäre es für Boeing wenn sie mit einer Modifikation der Ladesteuerung auf Basis des jetzigen Systems hinkommen würden (zum beispiel weiniger und langsamer aufladen auch wenn es Kapazität kostet).
Sowohl ein Repackaging, aber insbesondere neue Zellen mit anderem Materialmix wird sich hinziehen, weil das dann komplett überarbeitet und validiert werden muß. Das dürfte mindestens 1 Jahr, eher mehr dauern, wenn man es solide macht.
Ich denke es wird folgendes passieren:
Man überarbeitet die Controlssoftware absolut auf die sichere Seite und installiert (nachrüsttechnisch) zusätzliche überwachungstechnik.
(kamersa, temperaturfühler - einfach egsprochen).
Dann wird man die Batterien 'monitoren' und in eher kurzen Zyklen austauschen und regelmäßig 'offline' untersuchen. So im Stile eines Flaschenpfandsystems.
Damit schickt man die Dreamliner wieder in die Luft.
Inzwischen arbeitet Boeing an einem Ersatzsystem aus 1), 2), und 3), validiert es anständig (ca-1-2 Jahre) und alle Mashinen werden dann später Stück für Stück umgerüstet.
So das war ein readout aus meiner Crystal Ball.
Flyglobal