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Dein Ernst?
Tesla polarisiert und ich bin absolut kein Fan von denen, doch dass jemand 87k als gutes P/L Verhältnis dazu bezeichnet das ist ja der Hammer [emoji1]
Ja ist mein Ernst.
Man kann sich ja mal versuchen die Fakten anzuschauen.
Tesla 86.990 Euro
- Reichweite 663km (geschätzt denke ich eher realistisch 530km, also 20% Abzug)
- Batteriegröße geschätzt Netto 120kwh
- Höchstgeschwindigkeit → 250km/h
- von 0-100 3,2 Sekunden (eigentlich egal für mich)
- Obere Mittelklassewagen
- over the Air Update
- Supercharger Netzwerk (0,35cent je kwh)
- Autopilot (nicht FSD)
- maximales Laden 250kw pro h (nicht permanent sondern von 0-30% danach im Schnitt +100kw/h)
Porsche Taycan 83.520 Euro (Einstiegsmodell nicht zu vergleichen von der Ausstattung her)
- Reichweite 354-430km
- Batteriegröße 79,2 kwh
- Höchstgeschwindigkeit → 230mh/h
- von 0-100 5,4 Sekunden
- Oberklassenwagen
- kein over the Air Updates → kostenpflichtige Werkstattbesuche zumindest aktuell noch
- eingeschränkter Autopilot
- maximales Laden 225kw pro h
Audi e-Tron 55 Quattro 83.750 Euro (Einstiegsmodell nicht zu vergleichen von der Ausstattung her)
- Reichweite 369-441 km
- Batteriegröße 95 kwh
- Höchstgeschwindigkeit 200km/h
- von 0-100 6,6 Sekunden
- Oberer Mittelklassewagen
- kein over the Air Updates
- Autopilot
- maximales Laden 150 kw
VW ID4 1ST Max 59.500 Euro
- Reichweite 522km (auch noch geschätzt, wohl auch eher Minus 20%, also 420km)
- Batteriegröße 77kwh
- Höchstgeschwindigkeit → 160km/h
- von 0-100 8,5 Sekunden
- Mittelklassewagen
- kein over the Air Updates aktuell
- Autopilot
- maximales Laden 120kw pro h
Hyundai Kona (Elektro neue Version) 48.500 Euro
- Reichweite 484 km
- Batteriegröße 64kwh
- Höchstgeschwindigkeit → 155km/h
- von 0-100 9,2 Sekunden
- untere Mittelklassewagen
- kein over the Air Update
- abgespeckter Autopilot
- maximales Laden 150kw pro h
KIA e Niro 45.790 Euro
- Reichweite 455-655km
- Batteriegröße 64kwh
- Höchstgeschwindigkeit → 167 km/h
- von 0-100 7,8 Sekunden
- untere Mittelklassewagen
- aktuell noch kein over the Air Update
- abgespeckter Autopilot
- maximales Laden 100kw pro h
ich lasse mal eGolf, Smart, Renault Zeo und Co. weg. Leider kann man noch nix zu den IX Modellen von BMW und den EQ Modellen von Mercedes so richtig sagen.
Für mich ist das Preis-Leitung Verhältnis von Tesla einfach Top, zumal wenn ich mich nur in der Wagenkategorie ab Mittelklasse und aufwärts umschaue. Wenn ich Verbrenner dazu nehmen, komme ich leider auch nicht billiger weg. Ein Audi A6 startet bei knapp 49.000 Euro und wenn ich Ausstattung haben will, dann bin ich leicht bei 70.000+ Euro.
647 Kilometer Reichweite, wenn die Batterie ganz neu ist. Für 87k? Ich finde diese Teile nicht praktikabel. Das wird doch ein Lebensinhalt, von Steckdose zu Steckdose zu fahren?
Da sollte man sich eher ein LPG-Auto kaufen, wenn man "auf Umweltschutz" machen wil.
Hast du dich bereits mit der Entwicklung der Batterielebensdauer beschäftigt? Schlecht gerechnet, verlieren die Akkus aus dem Jahr 2015 von Tesla nach 160.000 km ca. 15%. Hier ist die Entwicklung nicht stehen geblieben und mit den aktuellen Batterie weiter verbessert. Aktuell geht man von einer Lebensdauer von
800.000km aus. Damit wird die Batterielebensdauer wohl das kleinste Problem sein.
Gern wird auch immer das Thema „fahrt von Steckdose zu Steckdose“ angeführt.
Es ist aber eher anders herum, man wird in Zukunft sehr selten noch Tankstellen anfahren. Sicherlich aktuell ist es schwierig für einen kleineren Teil der Bevölkerung, wo man in Mietwohnungen ohne festen Stellplatz eine eigene Ladestation nur sehr schwierig integrieren kann.
Der Großteil wird zu Hause (Eigenheim + Mietvariante) laden können. ( es ist auch Unfug, wenn man sagt, das hält unser Stromnetz nicht aus, erstens hat nicht jeder ein E Auto, zweitens können die Netzbetreiber das Laden steuern und nein es wird nicht so gesteuert, das du frühs bei 10% Akkuleistung stehst, klappt ja schließlich auch bei den Wärmepumpen )
Ich persönliche fahre im Jahr etwas mehr als 25.000km, das liegt damit weit über dem Bundesschnitt.
Damit also knapp 480km pro Woche, also müsste ich pro Woche mindestens einmal von 0-100% laden. Mein Auto steht in der Regel abends im Carport für mindestens 8-6h (wenn nicht sogar länger). Meine tägliche Strecke liegt unter 150km pro Tag, damit liege ich wieder weit über dem Bundesschnitt.
Aktuell hab ich einen vernünftig ausgestatteten Q5 (preislich vielleicht 10.000 Euro unter dem neuen Model S), ich verbrauche im Schnitt knapp 6,1 Liter auf 100km (von Audi werden 4,9 Liter auf 100km angegeben, die schaffe ich aber nicht), ich fahre auch vernünftig.
Bei aktuell 1,22 Euro je Liter, kosten mich die 100km knapp 7,44 Euro.
Die Stromanbieter erlauben dir aktuell 23,2 Cent je kwh für ein E Auto. Mit einem Model S soll man angeblich einen Verbrauch von 18,1 kwh je 100km haben, ich gehe eher von 20kwh je 100km aus, damit liegt der Verbrauch bei ca. 4,64 Euro. Jetzt kommt noch die monatliche Grundgebühr von 13,17 Euro hinzu, bei monatlich 2.083 km, muss ich also auf die 100km/Euro Rechnung noch knapp 0,63 drauf rechnen. Damit lande ich bei 5,27 Euro je 100km.
Demzufolge sind das 1.860 Euro beim Verbrenner vs. 1.317 Euro Stromer. (ist also erstmal knapp 1/3 Luft um erst einmal Pari Pari zu werden) Jetzt kann man argumentieren, die Strompreise werden steigen, was passiert aber mit den Spritpreisen???
In der Rechnung lassen wir jetzt mal die steuerlichen Vorteile und die Wartungvorteile und damit auch Kostenvorteile außen vor.
Bei mir kommt noch hinzu, das ich 2009 eine 9,9kwp PV Anlage auf dem Carport installieren hab lassen. Aktuell lohnt es sich für mich noch zu verkaufen, da ich Brutto 53,9 Cent erhalte. Später wird sich sicherlich ein Speicher rentieren, wird allerdings nicht den gesamten Verbrauch (Wärmepumpe+Hausstrom+Autos) decken, aber naja.
Hier hat man übrigens damals auch argumentiert, die Platten verlieren pro Jahr ca. 1-2% an Leistung. Dem kann ich nach ca. 12 Jahren nicht zustimmen, die Leistung ist mehr als konstant.
Ich will gar nicht sagen, das es sich für jeden rechnet, ein E Auto zu kaufen. Für die Meisten allerdings schon und ich denke auch, das man. sollte es um die Anschaffung eines Neuwagen gehen, aus der Kostenseite kaum um ein E Auto herum kommt. In 5-10 Jahren wird der Verbrenner wohl der Exot auf der Straße sein. Und wenn ich mir halt ein Model S anschaue, muss ich dies dann auch mit Audi A6, BMW 5er, Mercedes E Klasse oder ähnliches vergleichen. Da rücken sich dann die 87.000 Euro doch in ein ganz anderes Licht. Und man bekommt halt für sein Geld auch Innovation und nicht etwas altbackendes (was sicherlich bewährt ist).
Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, hat man im Jahr vielleicht 5-10 mal private Fahrten von mehr als 500km am Stück. Aber auch, wenn ich z.b. von Leipzig nach Hamburg/München/Frankfurt mit dem Auto fahre, mache ich in der Regel nach 2-3h eine Pause (bin leider nicht mehr der Jüngste mit knapp 40). Gerne auch von 20 Minuten ( Toilette+Essen+Beine vertreten ), diese 20 Minuten reichen für weitere 200-250km. Ich ballere auch nicht mit 250km/h auf der A9 nach München, ich versuch gesittete 130-180km/h (Reichweite dann vielleicht auch nur noch 250-300km mit dem Stromer) zu fahren, für mich ist schnelles Fahren leider Stress. Man wird sich auch Wundern, wieviele Hotels eine Ladeoption schon heute anbieten, also zählt das Argument, wo soll ich den dann Laden, das Laden ist dann auch noch ab und zu im Übernachtungspreis mit drin. Und wenn ich in Deutschland Urlaub mache, fahre ich meist mit dem PKW zum Wunschort und dann werden Tagestouren von unter 200km gemacht, kann man also locker mit einem 11kw Ladepunkt realisieren.
Das waren mal wieder meine 2 Cent zu diesem Thema. Persönlich denke ich, wie oben bereits erwähnt, das wenn ein neues Auto ansteht, kaum einer um ein E Auto herum kommt. Die Vorurteile kann man recht einfach entkräften, weil komischerweise stellt man dann fest, das man gar nicht jeden Tag 1000km am Stück fährt, die ja ein Verbrenner in einem Rutsch schafft. Ich kann jedem empfehlen mal für 1 Woche ein E-Auto zu mieten und zu schauen, ob es in seinen persönlichen Fahralltag passt.