Der Großteil der Leute kauft bisher seine Autos so. Und will sie so benutzen können. Wenn Elektro sich auf dem Massenmarkt durchsetzen soll, muss man darüber nachdenken. Es geht um die Phase, nachdem die Stars, Early Adopter, Werbeleute, Blogger und sonstigen PR-Nasen damit durch sind, wenn es auf Probleme und Themen der echten Welt trifft. Ich liste diese Dinge auf, in sachlicher Form, nachdem hier so eine Euphorie-PR verbreitet wird. Das wird man lösen müssen, statt sich zu wundern, dass E-Autos nur mit extremen Steuer-Zuschüssen verkäuflich sind.
Ich nehme das Thema ernst, genau deshalb stellen sich diese Fragen. "Es wird besser werden", reicht nicht. Diese Holzhammer-PR nervt nur. Wie an anderer Stelle bemerkt, scheint Wasserstoff ggü. Batterien der viel bessere "grüne" Treibstoff zu sein. Das ist bereits erkennbar. Den kann man z.B. sofort nachtanken und Motoren und Brennstoffzellen damit antreiben.
Leider siehst du aber Probleme, wo keine Probleme sind!
Heute gibt es eine gewisse Anzahl an E Autos, es werden auch nicht morgen 80% oder 100% der Autos mit Strom betrieben. Also hat man auch noch Zeit die Infrastruktur weiter zu entwickeln.
Es ist auch einfach falsch, wenn du mit deinen Anspielungen immer suggerierst, es gibt aktuell keine Infrastruktur oder diese wird sich nicht entwickeln. So wie einige hier das E-Auto in den Himmel loben (so wie ich), bist du kategorisch dagegen. Es werden dir Erfahrungen berichtet, die deine Probleme mit der Technik ein wenig entkräften, akzeptierst diese aber soweit nicht.
Du möchtest also von Hamburg nach Sizilien fahren. Mit deinem vollbeladenen Kombi und Kindern auf der Rücksitzbank und das mit einem Durchschnittstempo 150kmh? Hier wirst du nicht zwischendurch anhalten und wenn du anhältst, willst du 2 Minuten Tanken. Dann wird für dich auch der Verbrenner die erste Wahl bleiben und wie auch viele schon geschrieben haben, wirst du auch in Zukunft eine kleinere Auswahl an Verbrenner weiterhin kaufen können oder auf dem Gebrauchtwagenmarkt zuschlagen können.
Für den, der im Schnitt 100-120kmh fährt, dann aller 300-350km eine Pause von gut 20-30 Minuten (vor allem mit Kindern) macht, der kommt ohne Probleme auch an sein Ziel.
Du siehst also das Fahrerprofil ist unterschiedlich und jeder kann sich frei entscheiden, wie er seine Strecke zurücklegen will. Es wird auch jeder mit 30% Akku die Nacht im Stau überleben, so wie es auch jeder mit 30% Tankinhalt bereits heute kann.
Das die Politik ein Interesse an der Veränderung der aktuellen Beförderung hat, ist nun seit Jahrzehnten bekannt.
Wir haben dir recht deutlich erläutert, warum es leider das 1L Verbrenner Auto nicht geben wird oder kann, darauf hat sicherlich die Politik auch am Anfang gebaut. Jetzt wo die Entwicklung im Verbrennerbereich einfach nicht mehr aus umweltgesichtspunkten und vielleicht auch wirtschaftlichen Gründen attraktiv ist, muss man sich für eine Alternative entscheiden. Jetzt hat man Verbrenner im aktuellen Stadium, dann Akku E Autos im aktuellen Stadium dann Wasserstoff E Auto im aktuellen Stadium. Wie gesagt Verbrenner scheidet aufgrund der Unwirtschaftlichkeit und der Ressourcenarmut aus, Wasserstoff gibt es aktuell kein massentauglichen PKW´s und damit bleibt nur wenig Auswahl. Leider muss man aber irgendwas anders machen, als wie es bis heute läuft, weil weitere 10 Jahre, so wie jetzt, kann es aber auch nicht weitergehen.
Die Akkus haben sich in den letzten 5 Jahren weiterentwickelt und heute haben wir einen guten Status Quo, so das sich 60-70% der Bevölkerung mit diesem arrangieren können. In 5 Jahren wird dies weitergehen, so das es nahezu 95% werden können.
Verbrenner wird dann ein Nischenprodukt, was immer noch seine Daseinsberechtigung hat. Akku E Auto wird wohl für die nächsten 30-40 Jahre der Status Quo bleiben und danach kommt dann vielleicht Wasserstoff E-Auto oder etwas ganz anderes.
Es sind dir nun also genügend Argumente von diversen Insassen genannt worden. Keiner erwartet das es auf 100% aller Fahrerprofile passt, nur du hast die Erwartung, das jeder verstehen muss, warum jeder das Fahrprofil haben muss, welches ein Akku E Auto ausschließt und wunderst dich warum nicht alle das so schwarz sehen wie du.
Ich muss auch noch einmal sagen, das es sicherlich auch mal den Tag geben wird, wo man an der E Tanke steht und 20 Minuten warten muss, bis man laden kann, das ist dann aber 1 mal im Jahr und dafür bringt einem die Umstellung diverse andere Vorteile. Nun kann jeder für sich abwägen, ob das zu einem passt. Alleine der Fakt, das ich die Bude zu Hause bei mir jeden Tag laden kann, bringt mir so viele Vorteile, wo man andere "Nachteile" gerne dafür in Kauf nimmt.
Du wirst jetzt aber sicherlich wieder die Konstellation finden, warum es genau einmal in 10 Jahren (dir Lebenszeit klaut, das Stromnetz belastet, es dich Geld kostet oder ähnliches) warum es für die meisten schlimm ist, umzusteigen. Danach kommt dann wieder das Argument, warum muss die Politik das so puschen, da ist doch schon was faul, weil von alleine würde es sich doch nicht durchsetzen. (genau macht es ja auch nicht in Skandinavien, Holland, Italien, Spanien, You Name it)
Nichts muss man links liegen lassen. Ich plädiere nur für einen rationalen Umgang mit den Vor- und Nachteilen. Ich habe es ja oft gesagt, welche Anwendungen ich für sinnvoll halte, aber auch welche eben nicht. Elektro gibt es seit 100 Jahren für Autos. So lange schon hat es hier eben nicht die entscheidenden Fortschritte gegeben.
Man gut, das der Stand der Technik nicht stehen geblieben ist.
Die Vorteile eines Akku-E Autos überwiegen für den Großteil die "Nachteile".
Für dich macht das 1L Auto Sinn, passt dann aber nicht mehr zu der Definition eines Autos, welche du weiter oben angeführt hast. Wäre dann also ein Kleinwagen ala Lupo/Smart. Na dann viel Spass bei der Fahrt nach Sizilien mit Kindern und Gepäck. Damit sollte auch für dich klar sein, warum es dann doch nicht der Verbrenner sein sollte.