Elektromobilität (aus dem Tesla-Aktie-Thread)

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daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
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Durchaus möglich.

Kann es allerdings nicht auch daran liegen, dass:

- Man doch ab und an mehrere hundert Kilometer fahren möchte/muss und keine Lust hat seine Fahr-. Strecken- und Zeitplanung an Ladesäulen und passenden Bezahlkarten auszurichten
- Viele keine Möglichkeit zur Installation einer eigenen Wall-Box haben
- Die meisten Fahrzeuge - trotz hoher Subvention - einfach (zu) teuer sind
- Strompreise gerade explodieren (ja okay... tut der Benzinpreis auch ;-)

Wenn ich schon Verbrennerlobby höre... wer soll das denn sein? Die deutsche Automobilindustrie wohl kaum.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Versteh ich nicht. Es geht dediziert um die Neuanschaffungen. Bei allen die in dieser Liste stehen stand also die Anschaffung eines neuen Autos an. Lediglich 13 Prozent haben sich für ein E-Auto entschieden und das wo es doch für - laut deiner Aussage - die absolute Mehrheit die richtige Wahl wäre. Sind die denn alle dumm?
Nein Dumm sind die Leute nicht, vielleicht ängstlich vor dem Umstieg. War doch vom Pferd auf den Verbrenner auch so.
Es fehlt halt die flächendeckende Infrastruktur, man muss noch gegen Vorurteile kämpfen, durch diese wird leider Verunsicherung gestreut. Ist aber auch okay, den der Mensch ist nun einmal so wie Heinzkarl es schreibt, "was der Bauer..."
Die wenigstens waren doch bis jetzt im Kontakt mit einem voll E Auto.
Die skizzierte Liste von Frank macht doch erstmal optimistisch, das wir in 13 Jahren schon bei ca. 51% an Neuzulassungsanteil für E Autos sind. Einen weiteren Teil werden dann PHEV ausmachen und einen kleinen Teil (wahrscheinlich vergleichbar mit dem heutigen Anteil an Voll E) noch Verbrenner, vielleicht auch ein paar H2 Autos.
 

Luftikus

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08.01.2010
24.089
10.033
irdisch
Ich glaube ja, das bleibt eine Mode und ein künstlicher Hype, wenn sich die E-Autos nicht doch noch entscheidend verbessern.
Es geht auch um die Stromquellen und das Netz, die Belastungsspitzen, den Energiemarkt an sich und Frankreichs Nuklearindustrie. Da ziehen im Hintergrund ganz andere Lobbies die Fäden als ehrliche Umweltschutzbefürworter. Sieht man am jüngsten Anlauf der EU, Atomkraft als "nachhaltig" einzustufen, um sie zu fördern. Zufällig genau, während Deutschland mit seiner neu gewählten Regierung beschäftigt ist und nicht aufpasst. Es ist eher eine Art Atomkreuzzug. Der Umweltnutzen der E-Autos ist in mehrfacher Hinsicht fraglich bis unbelegt.
 

Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Naja gerade bei uns im Harz macht sich das E-Auto wirklich gut. Jedes Mal wenn ich dann wieder in unseren Diesel/Benziner einsteige vermisse ich das rekupieren beim bergabwärts fahren. Das macht schon einen großen Unterschied. Selbst bergauf ist der Elektro wirtschaftlicher trotz Mehrgewicht.
Und was die Akkus betrifft, so wichtig scheint der Umweltschutz ja nicht zu sein wenn ich sehe wieviele Handys die Leute so zuhause liegen haben…. Im Endeffekt ist es mir recht wenn wenig Leute auf Elektro umsteigen, umso länger bleiben die Preise für mich unten.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Zur Verbrennerlobby, ja man kann auch schon sagen, das die deutschen Hersteller hier auch dazu gehören. Die Marge eines Verbrenner ist einfach höher, da der Produktionablauf extrem optimiert ist, die Produktionskosten sind hier schon fast zweitrangig, wenn die Produktionskette optimal ist. Die Werke sind jetzt noch nicht alt und so ist es auch verständlich, das man hinter den Türen alles dafür macht, damit man die Infrastruktur weiter genutzt werden kann.

Aber auch hier wird doch die Zeit zeigen, was aus den E Karren wird.
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.084
555
MUC
Die skizzierte Liste von Frank macht doch erstmal optimistisch, das wir in 13 Jahren schon bei ca. 51% an Neuzulassungsanteil für E Autos sind. Einen weiteren Teil werden dann PHEV ausmachen und einen kleinen Teil (wahrscheinlich vergleichbar mit dem heutigen Anteil an Voll E) noch Verbrenner, vielleicht auch ein paar H2 Autos.
Und das wird wie gesagt nach meiner Einschätzung deutlich schneller gehen. In der Quelle von Frank kann man lesen, dass diese Prognose vor allem auf historischen Daten und existierenden Statistiken beruht. Die können den Schwung durch die aktuell massive Förderung und gleichzeitige Weiterentwicklung der Autos gar nicht abbilden. Gerade durch die 0,5% Versteuerung bezahlt man für einen Elektro die Hälfte von einem gleich teuren Verbrenner. Wenn das eigene Fahrprofil da nicht diametral gegen den Elektro spricht, ist die Entscheidung recht einfach. Als ich kürzlich meinen nächsten Dienstwagen bestellt habe, sagte der Kollege aus dem Flottenmanagement, dass bei uns momentan 80% der Neubestellungen vollelektrisch sind. Sicherlich nicht repräsentativ, aber zeigt den Effekt der Förderung, die nicht so schnell enden wird und 2/3 aller Neuzulassungen in Deutschland sind gewebliche Kunden.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.089
10.033
irdisch
Klar, bei den Flottenkunden braucht man nur wenige Entscheider. Die kriegt man vielleicht mit Förderungen. Aber was macht dann eine Mietwagenfirma, wenn deren Kunden einfach doch lieber Verbrenner nehmen und auch anschließend die Gebrauchtwagenkäufer die E-Dinger mit schon teilverschlissener Batterie nicht wollen?

Bin mal gespannt, wenn nach den early Adoptern, den Garagenladern und den Kurzstrecken-Pendelrentnern sich das echte Urteil am Markt bildet, wie das ausfällt? Der erste NRW-Ferienbeginn mit E-Autos im Stau an der Autobahnladesäule und so. Erst wenn sich die Masse eine Meinung gebildet hat, wird man wissen, ob es eine Chance hat. Nach meiner subjektiven Wahrnehmung macht sich gegenüber E-Autos eher Skepsis breit. Zumal das Laden sich deutlich verteuert.

Je größer so eine Brachial-Kampagne ist, desto schneller ist sie dann irgendwo auch wieder vorbei. Mal sehen, was dann kommt? Ich glaube, E-Autos haben erst eine Chance, wenn sie eines Tages vollautonom (Level 5) fahren können und sich selber leer zur automatischen Ladesäule fahren können. Dann kann man die Ladeinfrastruktur zentralisieren und dann wird der Business Case ein anderer.
 
Zuletzt bearbeitet:

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.084
555
MUC
Klar, bei den Flottenkunden braucht man nur wenige Entscheider. Die kriegt man vielleicht mit Förderungen. Aber was macht dann eine Mietwagenfirma, wenn deren Kunden einfach doch lieber Verbrenner nehmen und auch anschließend die Gebrauchtwagenkäufer die E-Dinger mit schon teilverschlissener Batterie nicht wollen?

Bin mal gespannt, wenn nach den early Adoptern, den Garagenladern und den Kurzstrecken-Pendelrentnern sich das echte Urteil am Markt bildet, wie das ausfällt? Der erste NRW-Ferienbeginn mit E-Autos im Stau an der Autobahnladesäule und so. Erst wenn sich die Masse eine Meinung gebildet hat, wird man wissen, ob es eine Chance hat. Nach meiner subjektiven Wahrnehmung macht sich gegenüber E-Autos eher Skepsis breit. Zumal das Laden sich deutlich verteuert.

Je größer so eine Brachial-Kampagne ist, desto schneller ist sie dann irgendwo auch wieder vorbei. Mal sehen, was dann kommt? Ich glaube, E-Autos haben erst eine Chance, wenn sie eines Tages vollautonom (Level 5) fahren können und sich selber leer zur automatischen Ladesäule fahren können. Dann kann man die Ladeinfrastruktur zentralisieren und dann wird der Business Case ein anderer.
Die 80% resultieren bei uns (wie in vielen anderen Firmen) aus individuellen Entscheidungen der Dienstwagennutzer, die sehr frei auswählen (im Prinzip aus dem Portfolio aller deutschen Konzerne). Das Unternehmen hält sich das raus und macht nur einige wenige Vorgaben, die für die Entscheidung zwischen Elektro und Verbrenner irrelevant sind (bspw. maximaler BLP je nach Position).

Ich gehöre mit meinem Profil in keine der Kategorien oben und bin da eher Otto-Normal-Nutzer:
-> 1500km pro Monat
-> täglicher Arbeitsweg im Stadtverkehr
-> am Wochenende 1-2 mal aus München in die Berge und zurück (jeweils 120-180km return).
-> alle paar Monate mal eine längere Strecke von 400km zu den Eltern oder in den Urlaub gen Schweiz/Italien
-> Mietwohnung ohne Lademöglichkeit, aber mitten in einer Großstadt, keine Lademöglichkeit auf Arbeit

Die Skepsis hatte ich auch und das wird einen gewissen Komformverlust gegenüber dem Verbrenner geben - sicher auch hin und wieder mehr Planung erfordern. Aber letztlich wird sich das im Rahmen halten. Deshalb habe ich mich für den Elektro entschieden, weil ich damit bei glechem Fahrzeugwert künftig fast 500 Euro pro Monat spare und das die Nachteile für mich mehr als aufwiegt.
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
Deshalb habe ich mich für den Elektro entschieden, weil ich damit bei glechem Fahrzeugwert künftig fast 500 Euro pro Monat spare und das die Nachteile für mich mehr als aufwiegt
Ohne die Subvention hättest Du also zum Verbrenner gegriffen. (So wie übrigens die Mehrzahl derjenigen die sich jetzt einen PHEV als Firmenwagen nehmen und dann einfach mal ein paar Hundert Kilo mehr durch die Gegend fahren um weniger versteuern zu müssen).
 

vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.084
555
MUC
Kleine Korrektur: Hybrid 0,5% ; VollElektro 0,25%
Betrifft aber nur Dienstwagen, Otto-Normal-Verbraucher interessiert das nicht, der sorgt sich eher um die Schlange vor der Ladesäule.
Die 0,25% sind korrekt bis 60 TEUR Fahrzeugwert - erhöht in der Preisklasse nur das Incentive. Darüber sind es 0,5%.

Für die Neuzulassungen sind Dienstwagennutzer viel relevanter als der Otto-Normal-Verbraucher, der Gebrauchtwagen kauft und mit der Entscheidung in 2-3 Jahren erst so wirklich konfrontiert sein wird. Bis dahin ist die Ladeinfrastruktur auch sehr viel weiter als heute.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ohne die Subvention hättest Du also zum Verbrenner gegriffen. (So wie übrigens die Mehrzahl derjenigen die sich jetzt einen PHEV als Firmenwagen nehmen und dann einfach mal ein paar Hundert Kilo mehr durch die Gegend fahren um weniger versteuern zu müssen).
Korrekt. Aber die Subvention ist nun einmal Realität und wird in dieser Legilaturperiode auch hoch bleiben. Das Ergebnis sieht man in den Zulassungszahlen, die dann ihrerseits wieder Infrastruktur triggern.
 

zimbowskyy

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
671
592
CGN
Hier sind einige aber verdammt optimistisch :)

Ich denke mit aktuellen Elektroautos ist flächendeckend noch kein Blumentopf zu gewinnen. Die meisten kaufen ein E-Auto als Zweitwagen (was ja erst mal okay ist).
Die Gründe sind bekannt:
- Die wenigsten haben eine Lademöglichkeit zu Hause
- Reichweiten unter 300 km sind nur für Zweitwagen im Stadt(-nahen)verkehr praktikabel
- Hoher Preis, trotz Subvention können sich viele einfach kein Auto über 30.000€ leisten
- Lange Ladezeiten im Vergleich zum Verbrenner (wird besser)
- und das wichtigste: Es ist bis dato völlig unklar, ob und wie sich der Gebrauchtwagenmarkt entwickelt! Ein 10 Jahre alten Polo kann man problemlos fahren, wie sieht es mit einem 10 Jahre alten Renault Zoe aus?

Die einzigen beiden Autos E-Autos, die aktuell langstreckentauglich sind, sind der Hyundai Ioniq 5 und der MB EQS. Und die liegen preislich für den Ottonormalverdiener halt jenseits von Gut und Böse. In 10 Jahren mag das anders aussehen, allerdings befürchte ich hier das oben schon genannte Problem, dass die Ladeinfrastruktur sich nicht schnell genug entwickeln wird und somit zum Flaschenhals wird.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.650
9.658
Dahoam
Die 80% resultieren bei uns (wie in vielen anderen Firmen) aus individuellen Entscheidungen der Dienstwagennutzer, die sehr frei auswählen (im Prinzip aus dem Portfolio aller deutschen Konzerne). Das Unternehmen hält sich das raus und macht nur einige wenige Vorgaben, die für die Entscheidung zwischen Elektro und Verbrenner irrelevant sind (bspw. maximaler BLP je nach Position).

Ich gehöre mit meinem Profil in keine der Kategorien oben und bin da eher Otto-Normal-Nutzer:
-> 1500km pro Monat
-> täglicher Arbeitsweg im Stadtverkehr
-> am Wochenende 1-2 mal aus München in die Berge und zurück (jeweils 120-180km return).
-> alle paar Monate mal eine längere Strecke von 400km zu den Eltern oder in den Urlaub gen Schweiz/Italien
-> Mietwohnung ohne Lademöglichkeit, aber mitten in einer Großstadt, keine Lademöglichkeit auf Arbeit

Die Skepsis hatte ich auch und das wird einen gewissen Komformverlust gegenüber dem Verbrenner geben - sicher auch hin und wieder mehr Planung erfordern. Aber letztlich wird sich das im Rahmen halten. Deshalb habe ich mich für den Elektro entschieden, weil ich damit bei glechem Fahrzeugwert künftig fast 500 Euro pro Monat spare und das die Nachteile für mich mehr als aufwiegt.

Bei mir ist die Nutzung vergleichbar, wobei der Arbeitsweg 25km aus der Stadt rausführt. Die Bergtouren sind bei mir im Sommer länger und da kommt man return schon auf 300-400km.

Mein Problem mit E-Fahrzeuge sind primär dass es nicht gelöst ist wie man ohne eigenen Stellplatz mit Steckdose eine vernünftige Reicheweite ohne permanentes Kümmern um den Ladezustand hinbekommt. Auf dem Parkplatz in den Bergen gibt es garantiert keine Steckdose und bei den Fahrten hin und zurück habe ich keine Lust noch irgendwo groß Pausen zu machen, die Tage sind dann eh schon lang.

Zudem sind E-Autos aus meiner Sicht noch viel zu teuer. Ich fahre keine Neuwagen weil mir der Wertverlust in den ersten Jahren viel zu hoch ist. Gebrauchte E-Fahrzeuge im Kombisegement gibt's zudem nicht, klobige Stadtpanzer mit Schrankwandquerschnitt will ich nicht. Mein Toyota-Hybrider hat sowieso schon einen sehr niedrigen Verbrauch (im Schnitt aktuell 4,3 L/100km E10 über alles) und bietet mir nicht die Sorge irgendwo ohne Strom liegenzubleiben.

Aktuell sind E-Fahrzeuge für mich keine Alternative.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.253
Ich tausche gerade den Familien Fiat 500E gegen einen Tesla Y aus. Stichwort „Modell Dänemark“, also ohne großes finanzielles Risko bzgl. Wertverlust.

Aber bei uns in der Familie würden wir das nicht machen ohne eigene Wallbox, hohen Homeofficeanteil und Verbrenneralternativen im Haushalt.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Volterio hat einen guten Plan für Ladestationen.
Ab 2024 sollen diese für Privatkunden bis 22kw und im öffentlich Bereich bis 50kw auf dem Markt sein. Hier können diverse öffentliche Plätze ausgerüstet werden. Die Ladeeinheit soll auch relativ unkompliziert bei bestehenden aktuellen E Autos nachrüstbar sein.
Kommunikation geht alles über das Modul, es müssen keine Ladekarten oder Ähnliches verwendet werden. Das Laden wird vom Auto(Ladeeinheit) bezahlt.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.333
1.280
Zürich
Durchaus möglich.

Kann es allerdings nicht auch daran liegen, dass:

- Man doch ab und an mehrere hundert Kilometer fahren möchte/muss und keine Lust hat seine Fahr-. Strecken- und Zeitplanung an Ladesäulen und passenden Bezahlkarten auszurichten
- Viele keine Möglichkeit zur Installation einer eigenen Wall-Box haben
- Die meisten Fahrzeuge - trotz hoher Subvention - einfach (zu) teuer sind
- Strompreise gerade explodieren (ja okay... tut der Benzinpreis auch ;-)

Wenn ich schon Verbrennerlobby höre... wer soll das denn sein? Die deutsche Automobilindustrie wohl kaum.
Ich glaube eher daran, dass die Produktionskapazitäten der Hersteller einfach noch zu klein ist. Es gibt einfach noch zu wenige Batterien.

Je mehr Leute ein BEV haben, desto normaler wird es und desto besser die Infrastruktur. In naher Zukunft kommt dann irgendwann der Effekt, dass BEV wegen Skaleneffekten günstiger und Verbrenner teurer werden.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.089
10.033
irdisch
Ich habe irgendwo gelesen, dass sich in Deutschland das Zahlenverhältnis von E-Autos zu Ladestationen gegenüber der Startphase verschlechtert habe. Und zwar deutlich. Zu viele Autos für die wenigen Säulen.
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.333
1.280
Zürich
Ich habe irgendwo gelesen, dass sich in Deutschland das Zahlenverhältnis von E-Autos zu Ladestationen gegenüber der Startphase verschlechtert habe. Und zwar deutlich. Zu viele Autos für die wenigen Säulen.
Die Säulen werden schon gebaut werden. Vielleicht nicht so schnell wie es wünschenswert wäre, aber sie werden gebaut werden.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.089
10.033
irdisch
Interessanter Kommentar bei ntv. Die Verkehrswende sei nur ein "Luftschloss" und verlagere bisher nur Reichtum von armen Steuerzahlern zu reichen, grünen Hybrid-Fahrern.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.083
931
CGN
In wie weit da Reichtum verlagert werden soll, leuchtet mir nicht ein. Ja klar, die Wallbox-Förderung nutzte denjenigen, die sich ein Häuschen mit Garage oder Carport leisten können. Natürlich, der Entfall von Kfz-Steuern nützt insbesondere Unternehmern mit großen Flotten und dicken Autos. Ja klar, die 0,25-0,5%-Regelung nutzt denjenigen, die einen Firmenwagen fahren, üblicherweise sind das nicht die schlechtest bezahlten Jobs. Ja klar, die Kaufprämie nutzt am ehesten den Autobauern (denn leider sind die PHEV und BEV ja zufällig in genau der Höhe der Förderung teurer gegenüber einem vergleichbaren Benziner, da kann man mix machen) und in zweiter Linie denen, die sich Neuwagen leisten können und wollen.

Aber wer, weil er es sich nicht anders leisten kann, in einem 20 Jahre alten rostigen Corsa durch die Gegend fährt, der würde auch nichts davon haben, wenn man von seine Steuergeldern irgendwelche Tankstellen-für-nicht-fossile-Kraftstoffe aufbaut oder "999 Euro KFW-Prämie für die Umrüstung Deines Verbrenners auf Furzgasantrieb"-Programme auflegt. Der Nutzen für diese Zielgruppe entsteht erst in der nächsten Modellgeneration, wenn diese hier auf dem Gebrauchtmarkt landet - und dafür wiederum, egal auf welche Technik man setzen würde, braucht man heute die Neuwagenkäufer bzw. vor allen Dingen die Firmenwagen-Leasingflotten.

Wenn es darum geht, unserer auch aktuellen Politik mindestens mal ein verständnisloses Kopfschütteln in Sachen Klimapoltik zu attestieren, bin ich dabei. Aber das kann man in so vielen Bereichen machen, da braucht man kein (in meinen Augen kurzsichtiges) "Elektroautos können sich derzeit nur Reiche leisten, darum sind alle Förderungen böse"-Argument.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.083
931
CGN
Zur Abwechslung nochmal ein Reisebericht. Ist ja immerhin hier ein reiselastiges Forum :)

Es ging auf ein Wochenende in die Eifel. Meine +1 hat Freitag bis zur Mittagspause noch geladen, uns dann abgeholt, kurz danach sind wir los. Im Hotel, das wussten wir von früheren Aufenthalten, hängen zwei Tesla Destination Charger (1x für Tesla und 1x für alle Fahrzeuge), also auch kein Grund, auf der Anfahrt unnötig langsam zu kriechen.

Neben dem Laden im Hotel gibt's aber auch noch zwei Ladesäulen in der Innenstadt, in die es uns sowieso mehrmals verschlagen hat ... also haben wir Samstags beim Abendessen noch zwei Stunden öffentlich laden können.

Klingt alles locker. Hat auch am Ende so geklappt. Und trotzdem war es nicht so, wie Elektromobilität sein sollte:


Das Laden am Hotel klappte nicht. Laut Hotel-Direktorin liefen die Wallboxen jahrelang einwandfrei, aber jetzt hätten sie zum zweiten Mal innerhalb weniger Monaten den Ladevorgang verweigert - mehr als Tesla informieren könne sie nicht tun. Aufgefallen ist das erst spätabends (die Wallboxen werden erst nach Sauna-Schließung aktiviert, um eine gleichmäßigere Auslastung des hauseigenen Kraftwerks zu bekommen), Steckdosen außen gab es wegen Baustelle keine zugänglichen.

Also Samstags in der Innenstadt direkt an der Säule geparkt. Skoda Ladekarte davor gehalten ... keine Reaktion, die Säule ist noch ein älteres Modell dieses Herstellers ohne RFID-Leser, nichts blinkt, die Zahlung kann laut Aufkleber nur per Smartphone aktiviert werden. Was nun kommt, dafür kann die Elektromobilität nix, trotzdem blöd: Kurz zuvor hatte ich mein Handy zerstört (und darum gar nicht erst dabei). Also die Skoda PowerPass-App auf dem Handy meiner Frau installiert, Zugangsdaten neu angefordert (die richtigen stehen in einem 1Password-Safe, auf den ich ohne Handy oder Laptop keinen Zugang habe), abgewartet (meine Firma nutzt Greylisting zur Spam-Vermeidung ... aber die erstmalige Mail von einem Absender, mit dem man sonst nix zu tun hat, wird mehrere Minuten verzögert zugestellt), und nur 15 Minuten später kann ich die App starten. Aber: Sie kennt die Ladesäule überhaupt nicht, und hat auch keine Möglichkeit, per QR-Scan eine Säule gezielt auszuwählen.

Auf meinem Handy hätte ich jetzt z.B. ADAC/EnBW genutzt. Aber auch das hätte App-Installation + Zugangsdaten vergessen + Greylisting-Wartezeit gekostet.

Also statt dessen den QR-Code der Säule für ad-hoc-Ladung gescannt. Der enthält nur die URL zu einem Bezahlportal, aber gar keine eindeutige EVSE-Ladesäulen-ID (d.h. scannen aus der EnBW-App hätte eh nicht geklappt), statt dessen muss man eine aufgedruckte nummerische ID eingeben. Damit gelangt man auch zur Säule, aber statt mich ein Zahlungsmittel auswählen zu lassen: "Keine Zahlung möglich". WTF???

Einsteigen, weiter zur nächsten Säule. Die wird in der Skoda PowerPass-App angezeigt, die hat auch einen RFID-Leser, sieht auch alles gut aus, nur Strom fließt keiner. Warum, kann die Säule mangels Display nicht verraten - vielleicht war sie ausgelastet (am anderen Port lud eine Renault Zoe mit 22KW, evtl. gab die Zuleitung nicht mehr Strom her).

Dieser Mist hat uns nicht nur rund 40 Minuten Zeit gekostet, sondern man fängt dann im Urlaub eben auch an, sich über einen Plan B Gedanken zu machen, der einen sicher bis an den Rand der Voreifel bringt (mit Hoffnung auf Platz an einem dortigen Schnelllader). Und das nervt einfach nur, das kann man auch nicht schöner verpackt formulieren, das ist Käse.

Die Auflösung war dann am Ende ganz einfach ... kaum war der Blutzuckerspiegel wieder gestiegen, erkennt man, dass man vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen hat. Die Zahlung war deshalb nicht möglich, weil sie auch nicht nötig war: Ob als Verhalten-im-Fehlerfall, oder bewusst bis z.B. die Säule gegen ein neueres und eichrechtskonformes Modell getauscht ist, weiß ich nicht, aber sie gibt den Strom kostenlos ab, ich hätte mich nur einstecken müssen. Das klappte dann beim Abendessen auch prima. Und wie es sich für ein gutes Hotel gehört, hatte man für die zweite Nacht eine Steckdose "auftreiben" können.

Am Ende wurde als da geladen, wo wir es geplant hatten. Und trotzdem ist man genervt.
 
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Pascalin2705

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
339
234
Hier sind einige aber verdammt optimistisch :)

Ich denke mit aktuellen Elektroautos ist flächendeckend noch kein Blumentopf zu gewinnen. Die meisten kaufen ein E-Auto als Zweitwagen (was ja erst mal okay ist).
Die Gründe sind bekannt:
- Die wenigsten haben eine Lademöglichkeit zu Hause
- Reichweiten unter 300 km sind nur für Zweitwagen im Stadt(-nahen)verkehr praktikabel
- Hoher Preis, trotz Subvention können sich viele einfach kein Auto über 30.000€ leisten
- Lange Ladezeiten im Vergleich zum Verbrenner (wird besser)
- und das wichtigste: Es ist bis dato völlig unklar, ob und wie sich der Gebrauchtwagenmarkt entwickelt! Ein 10 Jahre alten Polo kann man problemlos fahren, wie sieht es mit einem 10 Jahre alten Renault Zoe aus?

Die einzigen beiden Autos E-Autos, die aktuell langstreckentauglich sind, sind der Hyundai Ioniq 5 und der MB EQS. Und die liegen preislich für den Ottonormalverdiener halt jenseits von Gut und Böse. In 10 Jahren mag das anders aussehen, allerdings befürchte ich hier das oben schon genannte Problem, dass die Ladeinfrastruktur sich nicht schnell genug entwickeln wird und somit zum Flaschenhals wird.
Beschäftige mich aktuell auch sehr mit dem Thema. Ich hatte auch lange die berühmte "Reichweitenangst".

Deshalb sollte auch erstmal nur der Zweitwagen für die Frau elektrisch sein (der schafft grob 150-200 km). Noch bevor der geliefert ist (Lieferzeit 6 Monate) habe ich mich nun dazu entschieden meinen Diesel abzugeben und mir erstmal für zwei Jahre ein BEV zu leasen (Privatleasing, also keine Steuervorteile).
Ich fahre mittlerweile nur noch 5 km einfach zur Arbeit, das lohnt sich nicht.

Ausschlaggebend für ein reines E-Auto und gegen Hybrid war für mich, dass ich mir mal meine Fahrtenapp durchgeschaut habe und festgestellt habe, dass ich nie länger als 300 km am Stück ohne Stopp gefahren bin. Natürlich bin ich auch mal 700 km an die Ostsee gefahren, aber da waren immer mind. 1-2 Pausen dazwischen.
Somit wurde es dann der Kia EV6, der genauso wie der Ioniq 5 um die 250-300 km Autobahn schafft. Und auch dann ist er in round about 20-30 min. wieder auf 80 %.
Mit unserer Tochter werden wir diese Pausen in Zukunft sowieso brauchen. Die Ferien können wir aktuell noch gut meiden und haben somit hoffentlich kein Gedränge am Schnelllader ;)

Von daher ist das für mich aktuell eine wirklich gute Wahl, zumal die Gesamtkosten in den 2 Jahren nicht mehr sind als mit meinem aktuellen Diesel (da hier auch so langsam die teureren Reparaturen los gehen).

Einziger Wehrmutstropfen ist jetzt noch die Lieferzeit von 12-14 Monaten :(
 
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deecee

Erfahrenes Mitglied
11.12.2018
2.622
3.054
HAM, LBC
Hier sind einige aber verdammt optimistisch :)

Ich denke mit aktuellen Elektroautos ist flächendeckend noch kein Blumentopf zu gewinnen. Die meisten kaufen ein E-Auto als Zweitwagen (was ja erst mal okay ist).
Die Gründe sind bekannt:
- Die wenigsten haben eine Lademöglichkeit zu Hause
- Reichweiten unter 300 km sind nur für Zweitwagen im Stadt(-nahen)verkehr praktikabel
- Hoher Preis, trotz Subvention können sich viele einfach kein Auto über 30.000€ leisten
- Lange Ladezeiten im Vergleich zum Verbrenner (wird besser)
- und das wichtigste: Es ist bis dato völlig unklar, ob und wie sich der Gebrauchtwagenmarkt entwickelt! Ein 10 Jahre alten Polo kann man problemlos fahren, wie sieht es mit einem 10 Jahre alten Renault Zoe aus?

Die einzigen beiden Autos E-Autos, die aktuell langstreckentauglich sind, sind der Hyundai Ioniq 5 und der MB EQS. Und die liegen preislich für den Ottonormalverdiener halt jenseits von Gut und Böse. In 10 Jahren mag das anders aussehen, allerdings befürchte ich hier das oben schon genannte Problem, dass die Ladeinfrastruktur sich nicht schnell genug entwickeln wird und somit zum Flaschenhals wird.
Die genannten Punkte haben alle Relevanz, keine Frage. Aber es gibt dazu auch durchaus "alternative Fakten":

1. Lademöglichkeit zuhause: Immerhin rund 30% wohnen in einem eigenen Haus, da sollte eine Wallbox kein Problem sein. Dazu kommen Eigentumswohnungen und Mietshäuser mit Lademöglichkeit bzw. einer eigenen Wallbox, z.B. in der Tiefgarage.
2. Reichweiten bis 300 Kilometern sind neben Stadt- und Nahverkehr allemal gut für die klassischen Pendlerstrecke – ich fahre z.B. zweimal die Woche 85 Kilometer (einfach) auch mal gerne mit unserem 500e.
3. Mit Förderung ist unser vollausgestatteter 500e im Leasing genauso teuer wie sein ebenfalls mit All-in-Ausstattung gekaufter Benziner-Vorgänger 500 0.9T. Mittlerweile gibt es zudem im unteren Preissegment eine zunehmende Auswahl.
4. Relativ lange Ladezeiten im Vergleich zu Dieseln oder Benzinern kann ich natürlich direkt bestätigen. Bei den meisten Usern wird das Fahrzeug aber während einer (geplanten) Standzeit geladen, seltener unterwegs auf Langstrecke. Und da kommt es natürlich dringend auf eine gute Infrastruktur an – wenn die gegeben ist, macht (aus eigener Erfahrung) eine halbe Stunde Ladezeit nach 250 bis 300 Kilometern nichts aus!
5. Wegen der unklaren Entwicklung der Preise und Batterietechnik ist aktuell natürlich Leasing das Gebot der Stunde!

Den Hyundai Ionic5 gibt es in der (schon recht guten) Grundausstattung ab ca. 320.- Euro im Leasing (vier Jahre, 10 TKm/Jahr). Das (bzw. ein kleiner Aufschlag für bessere Ausstattung etc.) dürfte für einen Großteil der User, die so ein Fahrzeug (z.B. wegen der Reichweite, Größe oder als Dienstwagen) tatsächlich auch benötigen, keine Kaufhinderungsgrund sein. Diese Summe (und mehr) ist im Normalfall auch für andere Mittelklassewagen fällig...
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.759
4.301
FRA
1. Lademöglichkeit zuhause: Immerhin rund 30% wohnen in einem eigenen Haus, da sollte eine Wallbox kein Problem sein. Dazu kommen Eigentumswohnungen und Mietshäuser mit Lademöglichkeit bzw. einer eigenen Wallbox, z.B. in der Tiefgarage.
Schöne Eigenheimquote, aaaaber ....
Wieviele davon
- bewohnen eine Eigentumswohnung ?
- Haben einen eigenen Parkplatz am Haus ?
- Haben eine Tiefgarage mit einem eigenen zugewiesenem Parkplatz ?
 
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