Emirates beantragt fünfte Freiheit via Zürich nach Mexiko

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
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Global imho eine Frage der "Konsumethik".

Verbraucher tragen Veranwortung...

1. ...gegenüber sich selbst: Konsumentscheidung als freier
und mündiger Bürger für oder gegen ein Produkt.

2. ...gegenüber der Umwelt / Umfeld: Die Wahl eines Produktes
soll die Produktionsbedingungen und ihre Folgen kennen, und in
die Entscheidung des Konsums einfliessen lassen.

3. ...gegenüber Unternehmen: Wissen um Produktions- und
Arbeitsbedingungen soll den Konsumenten bekannt sein, und
diese sich ihrer Beeinflussungsmöglichkeiten durch die Konsum-
entscheidung bewusst sein.

Wer keine "freien" und "mündigen" Bürger hat - der braucht
"Protektionismus".

Schön gesagt, und in der Theorie richtig - aber der Bürger als Teil der Gesellschaft funktioniert nur wenn es sich als Teil der Gesellschaft versteht, der Bürger im Jahre 2016 ist jedoch zu allererst Unternehmer in eigener Sache, dadurch wird das mit der Gesellschaft schwierig.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Global imho eine Frage der "Konsumethik".

Verbraucher tragen Veranwortung...

1. ...gegenüber sich selbst: Konsumentscheidung als freier
und mündiger Bürger für oder gegen ein Produkt.

2. ...gegenüber der Umwelt / Umfeld: Die Wahl eines Produktes
soll die Produktionsbedingungen und ihre Folgen kennen, und in
die Entscheidung des Konsums einfliessen lassen.

3. ...gegenüber Unternehmen: Wissen um Produktions- und
Arbeitsbedingungen soll den Konsumenten bekannt sein, und
diese sich ihrer Beeinflussungsmöglichkeiten durch die Konsum-
entscheidung bewusst sein.

Wer keine "freien" und "mündigen" Bürger hat - der braucht
"Protektionismus".

Es ist ja auch heute schon so, dass der freie und mündige Bürger in den Buchungsportalen ankreuzt, dass er die Suchergebnisse in der Reihenfolge "faire Produkte" haben möchte und nicht etwa nach dem Preis sortiert.

Oder etwa doch nicht?
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
...dadurch wird das mit der Gesellschaft schwierig.

Nur weil eine Gesellschaft "unvermögend" ist, darf das doch nicht "bestimmender" Faktor werden.


... als Teil der Gesellschaft versteht, der Bürger im Jahre 2016 ist jedoch zu allererst Unternehmer in eigener Sache...

Ich greife diesen Punkt gern auf, weil er sich hervorragend eignet sich dem eigentlichen Thema von einer anderen Warte aus
zu nähern. Es lohnt sich einmal "über den Tellerrand" zu schauen, nicht weil es da nur Gutes zu sehen gibt, sondern vor allem weil es "andere Perspektiven" eröffnet:

Gerhard Schröder hat den Amerikanern einmal entgegengeworfen:

Unser Land ist nicht durch Gesetze des Dschungels oder durch bedenkenloses ,Hire and Fire’, sondern durch selbstbewusste Arbeitnehmer stark geworden, deren Motivation eben nicht Angst ist.

Der Amerikaner schmunzelt darüber nur - die Meinungsforschung sagt:

Ist mein Job sicher?
Deutsche: 74 % JA / Amerikaner: 81 % JA

Wenn ich den Arbeitsplatz verliere, wird es lange dauern eine neue Anstellung zu finden?
Deutsche: 57 % JA / Amerikaner: < 30 % JA

In Deutschland ist die "Angst" schon institutionalisiert: Kein Wunder, spricht doch das Sozialversicherungsrecht / Steuerrecht von
"abhängig Beschäftigten" - wem soll da nicht Angst und Bange werden?

Amerikaner haben keinen Beruf - sondern einen Job.

"Protektionismus" ist Ausdruck dieser Angst - die Amerikaner sind hier viel weiter, machen sie doch aus "in den Hinterzimmern der Verwaltung" getroffenen "wirtschaftspolitischen Entscheidungen" echte "politische Meinungsbildung", siehe z.B. die Diskussion
Emirates Airline rejects Delta's criticism of overcapacity on Dubai-U.S. routes | Reuters

Das ist eine "erwachsene" Auseinandersetzung mit dem Thema, wie es einer "freien" und "mündigen" Gesellschaft gebührt. Mit allen
beteiligten Gruppen, die unsere Freiheit ausmacht: Politik, Presse, Gewerkschaften, Bürger usw.

Wer mit nun entgegenhalten möchte dass es in den USA auch viele negative Beispiele gibt: Touché! Aber: Nobody is perfect" - und die USA erst Recht nicht!



Habe mir gerade Mal die Einstellungsvoraussetzungen bei EK angeschaut:
U.a.: Ledig.
shut.gif

Bei uns in der "western hemisphere" heißt dass übersetzt: Reisebereitschaft vorausgesetzt.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
@Fare_IT und GoldenEye:

Ich bin mit Euch einer Meinung gegen Protektionismus und Regulierung.

Aber dann muss der Staat hier eben entsprechend sich generell zurückziehen - und um im konkreten Fall zu bleiben - nicht letztlich einen ausländischen Anbieter indirekt besser stellen, als den heimischen Anbieter.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
Nur weil eine Gesellschaft "unvermögend" ist, darf das doch nicht "bestimmender" Faktor werden.

Leider doch, den die Gesellschaft ist ja unvermögend weil es den von dir gewünschten mündigen Bürger so nicht gibt.

Wenn wir nicht regulieren dann bitte gar nicht, also auch für den einzelnen nicht. Also wenn Emirates ohne Regulierung in der Schweiz arbeiten möchte, dann sollte gleiches auch jedem Schweizer in den Emiraten möglich sein.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
@Fare_IT und GoldenEye:
Ich bin mit Euch einer Meinung gegen Protektionismus und Regulierung.

Nur weil ich für "echte" politische Meinungsbildung bin, ist das keineswegs als
pauschales "gegen" Protektionismus oder "Regulierung" mißzuverstehen.

In Europa langläufig auch fälschlicherweise als "Liberal" tituliert (abwertend).

Genauso wie ich für eine "wehrhafte Demokratie" bin - die sich mittels Waffen
verteidigen können muss, sollte ein Staat niemals auf die "scharfen" wipol
Instrumente "Protektionismus" und "Regulierung" verzichten - sie sind ungemein
wichtig!

Ich sage nur: Wir müssen die Entscheidung für oder gegen einen sprichwörtlichen Kampf /
Verteidigung auf andere Füße stellen - dafür brauchen wir "mündige" und "freie"
Bürger, die wir als Gesellschaft durch Bildung, Bildung und nochmals Bildung
hervorbringen.
 
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janfliegt

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28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Es geht nicht um arbeiten dürfen, es geht um die Bedingungen zu denen gearbeitet wird und die soziale Absicherung.

Wenn ich meine sozialen Standards da überall zu Grunde legen würde, müsste ich nackt durch die Gegend laufen. Bin mir auch nicht sicher, ob der Arbeiter in Bangladesch es so toll fände, wenn ich seine Produkte aus ethischen Gründen boykottieren würde...

BTW - für viele EK Angestellte ist der Arbeitsplatz unter EK Bedingungen besser als alles, was sie in ihren Heimatländern bekommen können (wo sie evtl. von einem Schweizer Unternehmen vor Ort ausgebeutet werden).
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Klar war das anders - aber evtl. bist du da noch etwas zu jung für.

Danke für die Blumen :) das tut mal wieder gut....

Der Mensch war schon immer zu allererst durch seine eigenen Bedürfnisse getrieben - also Unternehmer in eigener Sache. Und in den Gesellschaften, in denen man angetreten war dies zu negieren und "Gleichheit" zu propagieren, waren die maßgeblich Protagonisten nach kürzester Zeit gieriger und skrupelloser als Krupp und Co. ;)
 
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LH88

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08.09.2014
15.394
8.898
Und dann werden Arbeiter in der 3. Welt anständig bezahlt und behandelt. Wach mal auf Kollege. Das ist dann doch etwas komplexer.

Man sieht ja gerade wie Errungenschaften der Aufklärung, Einigung und der Sozialstandards wieder den Bach runter gehen....

Das habe ich doch gar nicht gesagt - ich habe nur gesagt das du nicht nackt rumlaufen musst wenn dir diese Standards wichtig sind. Dir ist es aber egal, bzw. findest eine Rechtfertigung für den Kauf "problematischer" Produkte - ich mach das im übrigen auch ständig - aber es wäre schon recht einfach Dinge zu ändern - sieht man doch auch immer wieder wie schnell sich die Industrie anpassen kann wenn der Druck groß genug wird.
 
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janfliegt

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28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Das habe ich doch gar nicht gesagt - ich habe nur gesagt das du nicht nackt rumlaufen musst wenn dir diese Standards wichtig sind. Dir ist es aber egal, bzw. findest eine Rechtfertigung für den Kauf "problematischer" Produkte - ich mach das im übrigen auch ständig - aber es wäre schon recht einfach Dinge zu ändern - sieht man doch auch immer wieder wie schnell sich die Industrie anpassen kann wenn der Druck groß genug wird.

Wobei die gerne den Druck dann an undichten Stellen loswerden - also lieber auslagern und Schlupflöcher suchen.

Die Frage ist doch ob überhaupt und wenn ja auf welche weltweit allgemein gültigen ethischen Mindeststandards man sich einigen kann.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
Und dann werden Arbeiter in der 3. Welt anständig bezahlt und behandelt. Wach mal auf Kollege. Das ist dann doch etwas komplexer.

Man sieht ja gerade wie Errungenschaften der Aufklärung, Einigung und der Sozialstandards wieder den Bach runter gehen....

Klar ist die Welt komplexer und gerade hier ist schwierig darüber zu reden - den viele die hier posten können Entscheidungen treffen und können auch ihr eigenes Leben beeinflussen - das ist jedoch einem großen Teil der Konsumenten nur sehr eingeschränkt möglich - den dazu fehlen schlicht die Mittel.
 
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LH88

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08.09.2014
15.394
8.898
Wobei die gerne den Druck dann an undichten Stellen loswerden - also lieber auslagern und Schlupflöcher suchen.

Die Frage ist doch ob überhaupt und wenn ja auf welche weltweit allgemein gültigen ethischen Mindeststandards man sich einigen kann.
Wie waere es denn wenn wir mit den Steuern anfangen. Ist wenig emotional und lässt sich einfach regeln. Man koennte auslaendische Unternehmen zB mit der Auslaendersteuer besteuern da wuerden eben pauschal Steuern abgefuehrt - ist bei Künstlern gang und gebe.
 

chillhumter

Erfahrenes Mitglied
16.11.2014
4.785
2
DUS/BKK/MNL
VW und Toyota haben ebenfalls vielfaeltige Moeglichkeiten Unternehmenssteuern zu "verlagern". Und das gerade in den Laendern in denen sie nur verkaufen. Wie so etwas im extrem funktioniert zeigen z.B. Apple und Ikea.

und Starbucks und Amzon und und und und, die Liste kann man endlos verlängern
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Als die Lufthansa vor kurzem angekündigt hat, einen wichtigen Teil ihrer Produktion in das "Dritte Welt"-Land Österreich auszulagern (Stichwort Eurowings), da war der Aufschrei ob dieser vermeintlich "sozialen Schandtat" auch hier im Forum groß.

Jetzt aber, wo die Emirates ihre um Dimensionen tieferen Standards in die Schweiz bringen wollen, sind plötzlich (fast) alle begeistert über die Steigerung der Wettbewerbssituation? Irgendwie nicht ganz schlüssig.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Wie waere es denn wenn wir mit den Steuern anfangen. Ist wenig emotional und lässt sich einfach regeln. Man koennte auslaendische Unternehmen zB mit der Auslaendersteuer besteuern da wuerden eben pauschal Steuern abgefuehrt - ist bei Künstlern gang und gebe.

Unilateral würde das nur zu höheren Verbraucherpreisen in D führen - das ethische Problem wäre nicht adressiert.
 
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Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
4
DUS/MNL
Wieso das denn? Bedarf war da und keine andere Airline hat ihn gedeckt. Emirates ist nicht glücklich geworden mit der Strecke, aber CO / jetzt UA offensichtlich schon. Immerhin haben die von 757 auf 767 aufgestockt. Die Strecke nicht zu genehmigen wäre die Zementierung eines Monopols gewesen, was ja so ganz und gar nicht im Sinne der Verbraucher sein kann.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.077
3.290
ZRH / MUC / VIE
Jetzt aber, wo die Emirates ihre um Dimensionen tieferen Standards in die Schweiz bringen wollen, sind plötzlich (fast) alle begeistert über die Steigerung der Wettbewerbssituation? Irgendwie nicht ganz schlüssig.

Ich frage noch einmal: Bist Du Schweizer oder wenigstens in der Schweiz wohnhaft?

Ich als Schweizer bin froh um jeden, der der Swiss, die jeweils zum BAZL heulen geht, wenn Konkurrenz aus dem Ausland da ist, und mit der lokalen Konkurrenz miese Spielchen treibt, Paroli bietet. Zum Glück war Easyjet (mit mehr Schweizer Anteilen als LX!) in Basel standhaft.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Jetzt aber, wo die Emirates ihre um Dimensionen tieferen Standards in die Schweiz bringen wollen, sind plötzlich (fast) alle begeistert über die Steigerung der Wettbewerbssituation? Irgendwie nicht ganz schlüssig.

Nochmals: Fändest Du es richtig, den Verkauf japanischer Autos zu verbieten, nur weil irgendjemandem irgendetwas in deren Sozialgesetzgebung nicht passt? (und übrigens: Richtig viele Frauen in den Vorständen haben die, glaube ich, auch nicht). Vermutlich nicht. Warum ist das dann bei EK so anders?
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.898
Nochmals: Fändest Du es richtig, den Verkauf japanischer Autos zu verbieten, nur weil irgendjemandem irgendetwas in deren Sozialgesetzgebung nicht passt? (und übrigens: Richtig viele Frauen in den Vorständen haben die, glaube ich, auch nicht). Vermutlich nicht. Warum ist das dann bei EK so anders?
Nochmals, was spricht dagegen das Fliesenleger Temple in den Emiraten arbeiten darf - oder in Japan.