Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.498
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Ich glaube, du hast dich vertan, die 7,5 Mrd bleiben erhalten, die Differenz fehlt.
Ich habe so gerechnet: 10 Mrd. Ticket-Erlöse fallen komplett weg (ist natürlich nicht ganz richtig wegen Jahreskarten usw., aber das war airsicknessbag's vereinfachende Prämisse), 3 Mrd. staatliche Subventionen bleiben. Hinzu kommt ein Zuschuss von 2,5 Mrd.

10 Mrd. entfallen, 2.5 Mrd. kommen hinzu. Das sind unterm Strich -7,5 Mrd.

Die Erlöse aus dem 9€ Ticketverkäufen kannst du in erster Approximation komplett unter den Tisch fallen lassen, die gehen für Entwicklung, Verwaltung, Koordination drauf. Denn es ist ein völlig neues Produkt, das Verbund-übergreifend eingeführt wird für nur 3 Monate. Wäre sicher effizienter, alle für drei Monate umsonst fahren zu lassen ohne jegliche Ticketverkäufe oder -kontrollen.

Aber es geht der Ampel ja nicht um Effizienz, sondern um die intertemporale Umverteilung nach Gießkannenprinzip. Heute werden Autofahrer, Bahnfahrer, Rentner und alle anderen bedacht. Die dürfen es dann in den nächsten Jahren über höhere Steuern (zuzüglich Zinsen und deadweight loss) wieder zurückzahlen.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
HVV Aussage: Da die Fahrscheine (zum Normaltarif) nicht kostendeckend verkauft werden können steigt, mit jedem Fahrgast mehr, der Verlust!
Das ist mal wieder lustig. Bei gleichen Frequenzen erhöht es erstmal die Einnahmen. Sagen wir der HVV verkauft 300.000 Tickets mehr/ Monat x 3 Monaten, dann sind das bei gleichen Frequenzen 8,1mio Euros mehr an Einnahmen. Die Differenzkosten durch das Höhere Gewicht sehe ich als Gering an.

Nehmen wir mich als wahrscheinlichen 9 Euro Käufer, der sonst überwiegend mit dem Auto fährt: Als Wiesbadener werde ich wohl maximal 1X am Tag in die Stadt ÖPVen und vielleicht 1x / Woche einen Trip Nach Frankfurt oder anders in die RMV Region unternehmen. Ich glaube: In der 1. Woche wird man es vielleicht übetrieben nutzen, dann wird sich das schnell einpendeln, der Spieltrieb ist vorbei und es bleibt vielleicht 1 täglicher trip in die Stadt zu einem Frühstckscaffee oder in einen Biergarten. Gut an 2 Tagen die Woche kommen dann noch 2 Trips dazu.

Niedersachsen: Ihr könnt euch per Opt Out raushalten. Bekommt kein Geld und lasst es wie es ist. Dann möchte ich das Volk in Niedersachsen mal meckern sehen.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Als ich als Jahreskarteninhaber bekomme die Differenz zu 9€ pro Monat erstattet? Dann sorge alleine ich für 200€ verlorene Einnahmen über 3 Monate. Wieviele Zeitkarten gibt es in DE? 5 Mio, das wäre 1 Mrd. €?
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.498
Als ich als Jahreskarteninhaber bekomme die Differenz zu 9€ pro Monat erstattet?
Entweder das oder Gutschrift oder Verlängerung der Gültigkeit. Es ist ein bürokratisches Koloss. Nicht nur Inhaber von regulären Abos bei ihrem Verkehrsverbund, auch Inhaber von Semestertickets, vergünstigten Jobtickets usw. usf. sollen die Differenz in irgendeiner Form zurückerhalten.
 

ro2020

Erfahrenes Mitglied
01.10.2020
711
720
Wären diese Milliarden nicht besser dafür eingesetzt das Angebot attraktiver zu machen? Klar ist der ÖPNV teuer, aber für die sozialbedürftigen Gruppen gibt es Jahr in den meisten Verbünden schon sehr attraktive Angebote.
Hier auf dem Land hat man vor einiger Zeit einen regelmäßigen Busverkehr zur nächsten S-Bahn-Station mit durchgehend im 30 Minuten Takt und Anschluss eingerichtet, und die Linie ist ein Renner. Völlig unabhängig vom Preis.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Als ich als Jahreskarteninhaber bekomme die Differenz zu 9€ pro Monat erstattet? Dann sorge alleine ich für 200€ verlorene Einnahmen über 3 Monate. Wieviele Zeitkarten gibt es in DE? 5 Mio, das wäre 1 Mrd. €?
Warum sollen die eigentlich eine Erstattung bekommen? Hätte sich etwas an der Jahreskarte geändert? Man kann doch zusätzlich ein 9€ Ticket kaufen, wenn man den ÖPNV bundesweit nutzen will. In der Regel sind die Jahreskarten ja nur für einen Verband, oder?
 

toom

Erfahrenes Mitglied
12.07.2013
1.983
1.101
Warum sollen die eigentlich eine Erstattung bekommen? Hätte sich etwas an der Jahreskarte geändert? Man kann doch zusätzlich ein 9€ Ticket kaufen, wenn man den ÖPNV bundesweit nutzen will. In der Regel sind die Jahreskarten ja nur für einen Verband, oder?
Weil die Verbände befürchten, dass massenhaft Kündigungen eingehen und nach drei Monaten massenhaft neue Anträge.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.279
14.077
..Da drei Monate ja nur 25% eines Jahres sind… und 25% von 10.000.000.000€ folglich 2.500.000.000€..

This.

Ich habe so gerechnet: 10 Mrd. Ticket-Erlöse fallen komplett weg (ist natürlich nicht ganz richtig wegen Jahreskarten usw., aber das war airsicknessbag's vereinfachende Prämisse)

Nein, s.o., sie fallen nicht komplett weg, sondern höchstens zu einem Viertel (weil drei Monate ein Vierteljahr sind, nech?). Und das, was bleibt, sind gerade nicht die Jahreskarten, die werden ja erstattet. Sondern ein paar Einzeltickets von Leuten, die sich das Neun-Euro-Ticket nicht kaufen. Aus Faulheit, oder weil es sich nicht lohnt, oder weil sie die Fahrkarten erstattet bekommen. Aber, ja, der EInfachheit der Rechnung halber lasse ich die unter den Tisch fallen.

Die Erlöse aus dem 9€ Ticketverkäufen kannst du in erster Approximation komplett unter den Tisch fallen lassen, die gehen für Entwicklung, Verwaltung, Koordination drauf.

Einen hohen dreistelligen Millionenbetrag, vielleicht über eine Milliarde? Schwer vorstellbar.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.240
6.450
Im normalen Alltag hat man die Bahn zum Glück durch miese Verbindungen, hoher Unzuverlässigkeit und hohe Preise schon so unattraktiv gemacht, dass man an der Infrastruktur nichts ändern muss.
bin neulich mit dem Nonstop-ICE Köln-Berlin gefahren. Der Zug fuhr ein paar Minuten verspätet ab, kam aber dann trotzdem im Endeffekt noch pünktlich an. Vom Grundgedanken eine sehr gute Alternative zum Flugzeug, vor allem wenn man von Nähe Bahnhof zu Nähe Bahnhof möchte (BER ist ja leider nicht mehr so nah wie TXL). Fahrzeit ca. vier Stunden, Entfernung ca. 580 km. Allerdings zeigt die Verbindung, wieviel Luft nach oben da noch ist: von Köln bis Hamm fährt der ICE praktisch als Bummelbahn, typischerweise so mit 50 bis 80 km/h, bremst auch ab und zu bis zum Stillstand runter. Nette Strecke, so neben der Schwebebahn in Wuppertal herzugondeln... Zwischen Hagen und Hannover geht es dann schon mit Eilzug-Tempo, so bis 150 km/h, ganz vereinzelt auch mal bis zu 200 km/h für kurze Zeit; durch Hannover durch natürlich wieder so 30 bis 80 km/h. Erst hinter Hannover kommt das, was man als Hochgeschwindigkeitszug (noch nicht Super-Hochgeschwindigkeitszug) bezeichnen kann; also Tempo 200 bis 250 durchgehend bis kurz vor Spandau.
Eigentlich traurig.... mit entsprechender Trasse (und Organisation) könnte man die Strecke bequem in drei Stunden fahren. Das wären dann knapp 200 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, also keineswegs irgend ein Weltrekord.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.618
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Dahoam
Man verliert halt neben den Bummelbahnabschnitten vor allem im Vorfeld von größeren Bahnhöfen enorm viel Zeit. In München schleicht der Zug die letzten Kilometer oder bleibt gleich ewig irgendwo stehen, in Frankfurt das gleiche. Wie das besser geht zeigt Japan mit dem Shinkansen. Nagoya, Kyoto, Shin-Osaka, alles Großstädte, hier fährt der Shinkansen mit vollen Tempo die Bahnhöfe an und bremst erst dann wenn es notwendig wird. So kommt man halt auch schnell vorwärts. Und selbst im Großraum Tokyo geht es vor dem Hauptbahnhof ohne Stops und Schleicherei noch mit ganz anständigen Tempo durch die Häuserschluchten.

In Frankfurt hat man das erkant und baut einen Fernbahntunnel unter der Stadt, in Stuttgart ist man über das Ziel hinausgeschossen und übertreibt. Und in München hat man die Chance eines Fernbahntunnels leider verpasst indem man Unsummen in die blödsinnige zweite Stammstrecke steckt statt eines Fernbahntunnels der den Südring freigemacht hätte für den S-Bahnverkehr.
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.240
6.450
In Berlin Spandau ist es eigentlich auch akzeptabel, und auch nach Spandau fährt der ICE mit streckenweise 100+ km/h Richtung Berlin Hbf. Ansonsten stimmt die Beobachtung grundsätzlich auf jeden Fall.
Dass Japan mit dedizierter Hochgeschwindigkeitstrasse enorme Vorteile hat, ist unbestritten.
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.928
17.580
FRA
Man muss gar nicht bis Japan schauen… Frankreich…. Barcelona-Madrid…. Alles ist möglich!
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.281
3.035
Corona-Land

FlyRunSleep

Reguläres Mitglied
27.12.2019
44
56
Und in München hat man die Chance eines Fernbahntunnels leider verpasst indem man Unsummen in die blödsinnige zweite Stammstrecke steckt statt eines Fernbahntunnels der den Südring freigemacht hätte für den S-Bahnverkehr.
Das werde ich nie verstehen - der Südring wäre schon Jahre fertig, wir könnten bereits über eine weitere Nordverbindung sprechen und ein vernünftiger Fernbahntunnel wäre eine Grundlage gewesen, um auch den MUC mal irgendwie an den ICE angeschlossen zu bekommen.
Verpasste Chancen - ist dann auch egal ob ich die für 9€ oder 50€ im Monat nicht nutzen kann.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.618
9.578
Dahoam
Das werde ich nie verstehen - der Südring wäre schon Jahre fertig, wir könnten bereits über eine weitere Nordverbindung sprechen und ein vernünftiger Fernbahntunnel wäre eine Grundlage gewesen, um auch den MUC mal irgendwie an den ICE angeschlossen zu bekommen.
Verpasste Chancen - ist dann auch egal ob ich die für 9€ oder 50€ im Monat nicht nutzen kann.

Der Kabarettist Helmut Schleich hat mal eine Ring-S-Bahn in München treffend kommentiert:
Diese Lösung hat gegenüber dem Stammstreckentunnel einen gewaltigen Geburtsfehler. Sie kostet nur einen Bruchteil. Und damit kommt sie in Deutschland über ein frühes Planungsstadium grundsätzlich nicht hinaus. Zumindest nicht wenn es um Steuergelder geht.
Man kann sich diesen Sketch auf einer etwas seltsamen Seite nochmal anschauen:
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.053
3.249
ZRH / MUC / VIE
Langsam nervt der Fahrgastverband...
Natürlich nervt er, aber Naumann hat im Vergleich zu den "Erfindern" dieses Tickets bereits einmal einen Zug von innen gesehen, versteht Zusammenhänge und vermag mehr als nur über seine Nasenspitze hinaus zu denken.

Wer es anders sieht, soll Vorschläge bringen, wie die Probleme zu lösen sein werden.

Südlich der Zivilisationsgrenze der Eisenbahn, bei uns in der Schweiz, würde man ein Produkt nie so verramschen. Aber nördlich gilt halt fer Grundsatz: nix wert, muss auch nichts kosten.
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Welches Problem meinst du? Meinst du jetzt, das Problem, das z.b. in Mallorca 14 Passagiere von Ryanair stehen gelassen wurden?
Die "Erfinder" des Tickets werden sich schon was dabei gedacht haben und sicherlich wird man sich wundern, wieviele von den "Erfindern" bereits heute täglich den ÖPNV nutzen. Aber es ist auch komisch, das man gerne schon einmal Probleme in den Raum wirft, die am Ende gar nicht in einer solcher Ausprägung da sind, wie prophezeit.
Einfach mal die 3 Monate als befristete Studienzeit ansehen, wieviele Bürger man in den ÖPNV bei attraktiven Preisen umleiten kann, daraus dann Schlüsse ziehen und hoffentlich den ÖPNV an das hoffentlich stark gestiegene Nutzungsverhalten anpassen, das gilt dann für Ballungsräumen und ländliche Gegenden.
Die Alternative wäre noch einmal was? Alles so lassen wie heute und der ÖPNV dümpelt im Ballungsraum weiter vor sich hin und stirbt weiter im ländlichen Bereich. Das nenn ich mal ein Problem und nicht vielleicht steigende Nutzerzahlen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.053
3.249
ZRH / MUC / VIE
Welches Problem meinst du? Meinst du jetzt, das Problem, das z.b. in Mallorca 14 Passagiere von Ryanair stehen gelassen wurden?
Nein, Ryanair hat damit nichts zu tun. Moulinex auch nicht.
Ich meine, dass "die Bahn" jetzt schon (=vor Corona) an schönen Tagen die Nachfrage auf einigen Strecken (Mosel, Sylt, Elbtal, Schwarzwald-Bodensee, Allgäu, Bayerisches Oberland, usw. usf.) - meistens aus Eigenverschulden - nicht mehr bewältigen kann, Züge räumen lassen muss (selber in Friedrichshafen mehrere Male miterlebt) und die Züge gefährlich voll sind (Fluchtwege etc). Das wissen die "Entscheidungsträger" vermutlich gar nicht, weil sie einfach die Materie nicht kennen.

Hätte es nicht gereicht, das 9 Euro-Ticket einfach auf einen jeweiligen Verkehrsverbund zu beschränken, um die Berufspendler vom Auto zum ÖPNV (Betonung auf N!) zu motivieren?
 
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VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
1.081
947
Ja wäre auch eine Option gewesen.
Das nicht alle Passagiere mitgenommen werden, passiert nicht nur in Deutschland. Das Züge sehr voll sind, passiert auch nicht nur in Deutschland.
Problem in Deutschland ist die Taktung, an dieser muss man arbeiten, aber die Bahn sagt sich wohl, so lange z.b nicht X Prozent aller Taktungen auf einer Strecke am Limit sind, muss hier nichts ausgebaut werden. Dann kann es schon mal vorkommen, das bei wenigen Taktungen das Limit überschritten wird.
Ich bin vor einigen Wochen erst mit dem Bus von Dubai (IBN Battuta) nach Abu Dhabi gefahren, der Bus kommt dort im Stunden Takt. Dort werden auch Tickets ohne Beschränkungen verkauft, ich hab dann den 3ten Bus geschafft. War dennoch okay.
 

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.225
919
Ich bin vor einigen Wochen erst mit dem Bus von Dubai (IBN Battuta) nach Abu Dhabi gefahren, der Bus kommt dort im Stunden Takt. Dort werden auch Tickets ohne Beschränkungen verkauft, ich hab dann den 3ten Bus geschafft. War dennoch okay.
Das war bei mir anders: Die Busse stehen Schlange, die Menschen ebenfalls (3 Schlangen für m/w/family), aber länger. Den dritten Bus zu schaffen ist schnell, wenn man nicht Frau oder Familie ist.
Wenn es bei uns auch so gesittet zuginge, bräuchte man wegen des 9-Euro-Tickets keine Sorge zu haben.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.279
14.077
Die Hotspot-Strecken dürften doch wohl alle im wesentlichen Nahausflügler anziehen. So eine regionale Einschränkung brächte doch nichts.

Als in Luxemburg der Nahverkehr kostenlos wurde, stiegen die Fahrgastzahlen übrigens um 15 %. Wenn an einer ähnlichen Steigerung das deutsche Bahnsystem zusammenbräche, sollte man es wohl am besten abwickeln und seine Flächen leistungsfähigeren Verkehrsträgern zur Verfügung stellen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.053
3.249
ZRH / MUC / VIE
Das nicht alle Passagiere mitgenommen werden, passiert nicht nur in Deutschland. Das Züge sehr voll sind, passiert auch nicht nur in Deutschland.
Problem in Deutschland ist die Taktung, an dieser muss man arbeiten, aber die Bahn sagt sich wohl, so lange z.b nicht X Prozent aller Taktungen auf einer Strecke am Limit sind, muss hier nichts ausgebaut werden. Dann kann es schon mal vorkommen, das bei wenigen Taktungen das Limit überschritten wird.
Die Bahn (Infrastruktur) sagt sich: Solange wir nicht X Euro von der Regierung zugesprochen bekommen, bauen wir nichts aus. Können wir auch nicht.

Die Bahnen (Verkehrsunternehmen) sagen sich: Solange die Bundesländer (="Entscheidungsträger") keine Reservefahrzeuge und kein Reservepersonal bestellen, erhöhen wir die Kapazitäten nicht. Können wir gar nicht. Deshalb fahren in Deutschland viele Züge mit reduzierter Kapazität oder fallen wegen Personalmangels ganz aus.
Zudem sind selbige Betreiber mittlerweile oft nicht mehr die "Deutsche Bahn", sondern ausländische private Konzerne, deren Aufgabe es ist, staatliche Subventionen der Bundesländer in Gewinn umzuwandeln. Und wenn letzteres ausbleibt, wird einfach einer auf pleite gemacht (z.B. Abellio NRW). Und nun wollen die "Entscheidungsträger" bei nicht vorhandenen Ressourcen die Einnahmen mit einem unüberlegten Ticket senken und den eh schon scheintoten Patienten ÖPNV ganz ins Grab bringen. Eine Verkehrswende schliesst man mit einem 9-Euro-Ticket ab, man beginnt sie nicht damit.