Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Und woran erkennt man ein ungültiges digitales (sprich technisch beliebig perfekt kopierbares) Ticket, wenn man den QR-Code nicht prüft? Lass mich raten, das geht so wie Corona-Impcodeprüfung ohne QR-Code-Prüfung :) (Digitalisierung mit Hinschauen und Kopfrechnen)

(nein, ich wurde in der Tat mit Bahn-Onlinetickets bislang ausschließlich im Zug kontrolliert)
 
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red_travels

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16.09.2016
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Und woran erkennt man ein ungültiges digitales (sprich technisch beliebig perfekt kopierbares) Ticket, wenn man den QR-Code nicht prüft? Lass mich raten, das geht so wie Corona-Impcodeprüfung ohne QR-Code-Prüfung :) (Digitalisierung mit Hinschauen und Kopfrechnen)

wenn der Name draufsteht wird man einen Ausweis fordern müssen. Es wird sicherlich ein paar mehr Sicherheitsmerkmale haben als dein gefälschter Impfpass
 
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16.03.2022
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Wahnsinn, wenn das Problem wirklich darin liegt, das man ein 9€ Ticket kopiert und dazu noch den Ausweis mit gefälschtem Bild organisiert, damit man endlich unter falschen Namen und „richtigen“ QR Code durch Deutschland im RE reisen darf. Aber stimmt, das scheinen die wirkliche Probleme an einem „9€ Ticket“ zu sein!🤦🏼‍♂️
Andere Länder nutzen hier schon Kopierschutz im QR Code, es gibt auch deutsche Anbieter wie Motics, die Frage ist, lohnt sich das schon für die 3 monatige Testphase?
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Viel interessanter ist, ob der Kontrolleur die Gültigkeit von irgendwelchen Abo-Chipkarten aus irgendeinem Mini-Verkehrsverbund vom anderen Ende der Republik auslesen kein. Wahrscheinlich gar nicht, und wahrscheinlich interessiert das auch niemanden - weil es während dieser drei Monate sowieso keine Schwarzfahrer geben wird ;)
 
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red_travels

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16.09.2016
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Viel interessanter ist, ob der Kontrolleur die Gültigkeit von irgendwelchen Abo-Chipkarten aus irgendeinem Mini-Verkehrsverbund vom anderen Ende der Republik auslesen kein. Wahrscheinlich gar nicht, und wahrscheinlich interessiert das auch niemanden - weil es während dieser drei Monate sowieso keine Schwarzfahrer geben wird ;)

sollte es nicht dafür Erfahrungen mit dem letzten Projekt „besserweiter“ geben?

Der MVV konnte die VGN Chipkarte problemlos lesen, war das gleiche Gerät wie im ICE vom Aussehen
 

allesmieter

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22.11.2009
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S
Viel interessanter ist, ob der Kontrolleur die Gültigkeit von irgendwelchen Abo-Chipkarten aus irgendeinem Mini-Verkehrsverbund vom anderen Ende der Republik auslesen kein. Wahrscheinlich gar nicht, und wahrscheinlich interessiert das auch niemanden - weil es während dieser drei Monate sowieso keine Schwarzfahrer geben wird ;)
Sofern sich überhaupt jemand blicken lässt.

Hab hier ne Strecke die ich regelmäßig im NV fahren muss, dort kommt in 9 von 10 Fahrten niemand, egal welche Uhrzeit / Wochentag.

Fahrstrecke über 100km
 
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geos

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23.02.2013
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6.469
Dass die Fälschungssicherheit nicht das Problem der Aktion ist, bestreitet ja niemand; dennoch würde mich interessieren, welche technischen Lösungen hier zum Einsatz kommen, falls eine rein digitale Monatskarte angeboten wird. Es geht genau um diese "paar mehr Sicherheitsmerkmale". Es interesiert mich einfach, wie diese aussehen sollen.
Weiß jemand, wie "Handytickets" in Nahverkehrsverbünden heute kontrolliert werden? Wohl nicht rein optisch auf dem Display des Kunden?
 

toom

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12.07.2013
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Ich sehe da keinen Unterschied zu Hadyticket-Zeitkarten. Da steht Name und Gültigkeitzeitraum unter dem QR code und wird über ein handheld device überprüft.
 
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geos

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23.02.2013
12.264
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d.h. es gibt es bundeseinheitliches System, das die Bahn und die Verkehrsverbünde verwenden? Ich bin positiv überrascht...

(der Name und Gültigkeitszeitraum stehen vermutlich nicht nur unter, sondern vor allem auch digital kodiert im QR-Code)
 

alinakl

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15.07.2016
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Sind eigentlich schon Regelungen bekannt gegeben worden wie es sich bei solchen Ticketes bei Problemen im Reiseverlauf verhält?

Eine Freundin hat mich gefragt wie es eigentlich rechtlich aussieht.
Sie hat eine Stammstrecke die sie oft mit der vorletzten oder letzten Fahrmöglichkeit nutzt, und ist bei letzterer schon öfters mit dem Taxi nach Hause gebracht worden wenn die Verkehrsleitung entschieden hatte den Anschluss nicht warten zu lassen.
Da eine reine NV Nutzung die Fahrzeit nur um 20 bis 35 Minuten erhöhen würde überlegt sie daher die Nutzung dieser NV Verbindungen mit dem Risiko dass der Anschluss noch seltener abgewartet wird, da zwar gerne der verspätete ICE abgewartet wird aber andere NV Züge deutlich seltener.

Bei normalen Sparpreisen ist die Regelung ja eindeutig, es gibt einen Taxigutschein oder eben hinterher die Erstattung der rund 65 Euro die der Spass immer kostet.
Die Vermeintliche kostengünstige Fahrt wäre so schnell kosteninsiv, da dies wohl 5 bis 13 Mal im Monat vorkommt.

Jetzt sind die Fahrgastrechte bei besonders vergünstigten Tickets drastisch eingeschränkt gibt es daher schon verbindliche Regelung für diesen Bereich?
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.264
6.469
Die Fahrgastrechte können nicht unter den Standard der EU herabgesenkt werden, insbesondere nicht bei schienengebundener Beförderung. Ich denke da ist dieses 9 € Ticket im Grunde vergleichbar mit einer Bahncard 100 oder einer anderen Zeitkarte. Der geringe Preis sollte für die Rechte nicht erheblich sein; vielleicht für die Frage nach einer Entschädigung bzw. deren Höhe, aber nicht für die Erstattung von Ersatzbeförderung/Übernachtung.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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1. kann die Taxifahrt zum Endziel auch bei erheblich ermäßigten Tickets nicht ausgeschlossen werden, da dies gemäß § 2 S. 2 EVO nur für die Rechte aus § 8 Abs. 1 Nr. 1 EVO möglich ist, die Taxifahrt aber aus § 8 Abs. 1 Nr. 2 EVO kommt. Und 2. ist das Neun-Euro-Ticket gemäß § 2 S. 4 EVO als "Mehrtages-Zeitkarte, insbesondere Wochen-, Monats- und Jahreskarte" nicht erheblich ermäßigt.

Das wird ein Spaß 😈
 

alinakl

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15.07.2016
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2.138
1. kann die Taxifahrt zum Endziel auch bei erheblich ermäßigten Tickets nicht ausgeschlossen werden, da dies gemäß § 2 S. 2 EVO nur für die Rechte aus § 8 Abs. 1 Nr. 1 EVO möglich ist, die Taxifahrt aber aus § 8 Abs. 1 Nr. 2 EVO kommt. Und 2. ist das Neun-Euro-Ticket gemäß § 2 S. 4 EVO als "Mehrtages-Zeitkarte, insbesondere Wochen-, Monats- und Jahreskarte" nicht erheblich ermäßigt.

Das wird ein Spaß 😈
Aber ist das wirklich so einfach?

Denn dann würde ja unter den gleichen Voraussetzungen die Nutzung der FV-Züge möglich werden.
Und für die "Fahrpreisoptimierer" würde dann das Ticket ja nur noch 6,75 Euro pro Monat kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:

_AndyAndy_

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07.07.2010
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.de
Als in Luxemburg der Nahverkehr kostenlos wurde, stiegen die Fahrgastzahlen übrigens um 15 %. Wenn an einer ähnlichen Steigerung das deutsche Bahnsystem zusammenbräche, sollte man es wohl am besten abwickeln und seine Flächen leistungsfähigeren Verkehrsträgern zur Verfügung stellen.

Die Wirkung in einem so kleinen Land wie Luxemburg kann man doch nicht mit der Wirkung in einem großen Land vergleichen. Deutschland ist so groß und vielfältig, dass die Bevölkerung mit so einem Ticketangebot animiert wird, verschiedene Ecken des Landes zu erkunden. In Luxemburg wäre das nach 2-3 Fahrten wohl geschafft :) Außerdem gibt es in Deutschland weitaus mehr arme Menschen als in Luxemburg. Für sie wird das Reisen mit diesem 9 € Ticket überhaupt erst möglich.
 

alinakl

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15.07.2016
4.694
2.138
Die Wirkung in einem so kleinen Land wie Luxemburg kann man doch nicht mit der Wirkung in einem großen Land vergleichen. Deutschland ist so groß und vielfältig, dass die Bevölkerung mit so einem Ticketangebot animiert wird, verschiedene Ecken des Landes zu erkunden. In Luxemburg wäre das nach 2-3 Fahrten wohl geschafft :) Außerdem gibt es in Deutschland weitaus mehr arme Menschen als in Luxemburg. Für sie wird das Reisen mit diesem 9 € Ticket überhaupt erst möglich.
Aber der Preis ist doch in den weit überwiegenden Fällen nicht entscheidend, sondern das extrem miese Angebot auf dem Land.
Bestes Beispiel aus der Verwandschaft:
Cousin 1 wohnt 150m vom Bahnhof weg (oder 20m zum Bahnsteig wenn man den weniger offiziellen Weg über den Garten nimmt)
Cousin 2 (im gleichen Ort) ist etwa 2,5 km zum Bahnhof entfernt, in etwa 100m entfernung gibt es eine Bushaltestelle die aber nur 4 Mal am Tag bedient wird.

Die Arbeitsstelle wäre auch vom Zielbahnhof in etwa 5 Minuten zu erreichen.

Aber keiner wird sich das 9 Euro Ticket für den Arbeitsweg zulegen.
Warum für 2 ist es einfach unbrauchbar und 1 braucht es nicht weil sie sich den Weg als Fahrgemeinschaft teilen, der Kostenvorteil ist zu gering um den Komfortverlust auszugleichen.

Von daher ist das wieder so ein typisch deutsches Ding: sehr teurer Aktionismus mit Nutzen der gegen null geht dazu noch unnötig komplexe Regelung und Verwaltungsaufwand.

Der einzige Effekt des ganzen ist:
Die schon bisherigen ÖPNV nutzer bezahlen nun für drei Monate eben weniger und es wird eben mal die eine oder andere Ausflugsfahrt gemacht für eine wirkliche Steigerung der Fahrgäste wird das nicht reichen.
Höchstens vielleicht Schüler und Studis die jetzt zB nicht nur in Göttingen abhängen sondern genauso gut nach Hannover fahren können.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
21.311
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für die "Fahrpreisoptimierer" würde dann das Ticket ja nur noch 6,75 Euro pro Monat kosten.

Nö, Entschädigungen unter 4 Euro werden nicht ausgezahlt (AGB Deutschlandtarif Teil C, 8.1), was in Übereinstimmung mit Art. 17 Abs. 3 S. 2 u. 3 VO 1371/2007 ist.


Aber ist das wirklich so einfach?

So steht es im Gesetz, und ich sehe keine andere Auslegungsmöglichkeit.

Denn dann würde ja unter den gleichen Voraussetzungen die Nutzung der FV-Züge möglich werden.

Ja. Das ist doch der Spaß. Neben den Taxi- und Hotelkosten.
 
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alinakl

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15.07.2016
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Nö, Entschädigungen unter 4 Euro werden nicht ausgezahlt (AGB Deutschlandtarif Teil C, 8.1), was in Übereinstimmung mit Art. 17 Abs. 3 S. 2 u. 3 VO 1371/2007 ist.
Doch denn gerade bei diesen Fällen ist das Sammeln mehrer Anträge zulässig, beduetet 2 Anträge pro Monat ergibt 3 Euro wegen der Begrenung der 25% auf 2,25 Euro werden aber die Anträge über die drei Monate gesammelt Ergibt sich eine Erstattung von 6,75 Euro und damit über der entsprechenden Schwelle.
So steht es im Gesetz, und ich sehe keine andere Auslegungsmöglichkeit.
Völlig richtig, daher die Frage ob für diesen Fall nicht ein spezieller Sonderfall geschaffen wurde.

Ja. Das ist doch der Spaß. Neben den Taxi- und Hotelkosten.
Dann haben wir bald einen Themenbereich hier: "so könnt ihr heute kostenfrei mit dem ICE fahren" oder "heute Gratisübernachtung so übernimmt die DB die Rechnung"
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
21.311
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Doch denn gerade bei diesen Fällen ist das Sammeln mehrer Anträge zulässig, beduetet 2 Anträge pro Monat ergibt 3 Euro wegen der Begrenung der 25% auf 2,25 Euro werden aber die Anträge über die drei Monate gesammelt Ergibt sich eine Erstattung von 6,75 Euro und damit über der entsprechenden Schwelle.

Die Fahrkarte gilt nur einen Monat. Der Fahrgastrechte-Ritter wird sich damit abfinden müssen, dass er nur billo ICE fährt und nicht noch was rausbekommt.

Völlig richtig, daher die Frage ob für diesen Fall nicht ein spezieller Sonderfall geschaffen wurde.

Bisher nicht, und ich kenne keine Pläne, die EVO bis Juni noch schnell zu ändern.
 

alinakl

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15.07.2016
4.694
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Die Fahrkarte gilt nur einen Monat. Der Fahrgastrechte-Ritter wird sich damit abfinden müssen, dass er nur billo ICE fährt und nicht noch was rausbekommt.
Darauf kommt es aber nicht an, weil die Zeitkarten dann als einheitlich gewertet werden. (so ein paar Experten haben sich damals so das Taschengeld durch die Erstattung der Schülertickets aufgebessert)

Bisher nicht, und ich kenne keine Pläne, die EVO bis Juni noch schnell zu ändern.
Es geht ja auch nicht um EVO selbst sondern eher um eine mögliche Regelung, dass das Ticket gar nicht der EVO unterliegt. (ob das überhaupt möglich ist steht auf einem anderen Blatt)
 

VAE

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16.03.2022
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Aber der Preis ist doch in den weit überwiegenden Fällen nicht entscheidend, sondern das extrem miese Angebot auf dem Land.
Bestes Beispiel aus der Verwandschaft:
Cousin 1 wohnt 150m vom Bahnhof weg (oder 20m zum Bahnsteig wenn man den weniger offiziellen Weg über den Garten nimmt)
Cousin 2 (im gleichen Ort) ist etwa 2,5 km zum Bahnhof entfernt, in etwa 100m entfernung gibt es eine Bushaltestelle die aber nur 4 Mal am Tag bedient wird.

Die Arbeitsstelle wäre auch vom Zielbahnhof in etwa 5 Minuten zu erreichen.

Aber keiner wird sich das 9 Euro Ticket für den Arbeitsweg zulegen.
Warum für 2 ist es einfach unbrauchbar und 1 braucht es nicht weil sie sich den Weg als Fahrgemeinschaft teilen, der Kostenvorteil ist zu gering um den Komfortverlust auszugleichen.

Von daher ist das wieder so ein typisch deutsches Ding: sehr teurer Aktionismus mit Nutzen der gegen null geht dazu noch unnötig komplexe Regelung und Verwaltungsaufwand.

Der einzige Effekt des ganzen ist:
Die schon bisherigen ÖPNV nutzer bezahlen nun für drei Monate eben weniger und es wird eben mal die eine oder andere Ausflugsfahrt gemacht für eine wirkliche Steigerung der Fahrgäste wird das nicht reichen.
Höchstens vielleicht Schüler und Studis die jetzt zB nicht nur in Göttingen abhängen sondern genauso gut nach Hannover fahren können.
So, jetzt ist es also schon vor Einführung erwiesen, Cousine1 und Cousine2 werden das Ticket nicht nutzen und damit ist es wohl bundesweit obsolet. Solche Deppen dort in Berlin, können die für Cousine2 nicht eine Abholung direkt von der Haustür organisieren, weil 2,5km mit dem Rad (ev. mit Zusatzticket) sind nicht zumutbar und bei Cousine1 ist die Alternative zur Fahrgemeinschaft (welche ja schon ein Fortschritt zu wahrscheinlich 80% aller anderen Arbeitswege ist) nicht günstig genug. Komisch, das man immer davon ausgeht, das die Deppen aus Berlin, immer nur ein Angebot für 100% der Bevölkerung machen müssen, wenn das nicht der Fall scheint, sollten die es doch immer lieber gleich lassen, oder? Die Erwartungshaltung vieler ist wohl, das „morgen“ 80-100% der Arbeitnehmer das Ticket nutzen, wenn es doch nur 10-25% mehr als „gestern“ machen, ist es schon eine Enttäuschung. Da ist es auch verständlich, das man gleich vor Einführung die Regelungen für Erstattungen prüfen lassen will, weil es scheint ein Unterschied zu sein, ob man effektiv 9€ oder eben doch 6,75€ bezahlt. Wenn man das alles so liest, kann man nur hoffen, das kommt bei den Deppen aus Berlin nicht an, nicht das die noch die Lust daran verlieren, weil sie ja die entscheidenden Sachen, zumindest aus Sicht einiger, total vergessen haben. So ein „learning by doing“ kann man vielleicht im privaten machen, aber doch bitte nicht im öffentlichen Leben!
 
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Barry Egan

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12.01.2022
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Außerdem gibt es in Deutschland weitaus mehr arme Menschen als in Luxemburg. Für sie wird das Reisen mit diesem 9 € Ticket überhaupt erst möglich.
Arme Menschen sind nicht mobil. Ja, vielleicht können die wegen 9€ Ticket 1x/2x zusätzlich ins Grüne fahren. Generell sind sie aber immobil, weil sie das Geld für Freizeitaktivitäten wie Restaurants, Clubs, Freizeitparks, Kino, Museum, Kreuzfahrt... nicht haben oder aufgrund ihres Alters, ihrer Gesundheit oder ihrer Angehörigen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Dieses 9€ Ticket ist eine willkürliche Umverteilung ohne sinnvolle Wohlfahrtswirkung. Sie wirkt ein wenig zu Gunsten der mittleren Einkommen/Vermögen und zu Ungunsten der unteren sowie oberen Einkommen/Vermögen (weil die oberen und unteren Quantile den ÖPNV unterproportional nutzen).

Noch stärker ist die Umverteilungswirkung allerdings in intertemporaler Hinsicht. Das Geld, dass heute mit der Gießkanne verteilt wird, muss in den Folgejahren über höhere Steuern wieder reingeholt werden. Da Steuern verzerrend wirken, sind die zukünftigen Steuern im Betrag strikt größer als die Entlastungen heute.

Gleiche willkürliche Umverteilungswirkungen hat auch der 30 Cent Rabatt an der Tanke: Der Fernpendler aus den Vororten und dem ländlichen Raum profitiert überproportional. Der umweltbewusste Stadtbewohner, der von gelegentlichem Car-Sharing abgesehen so gut wie kein Auto fährt, verliert.

Auch hier kommt es zu einem Deadweight Loss (ohne auf die Details einzugehen, sogar doppelt), weil die Steuern, die erhöht werden müssen, um die 30 Cent Subvention zu refinanzieren, verzerrend wirken.
 
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alinakl

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15.07.2016
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(eins vorweg sollte ein Missverständnis vorliegen das ich mitten in der Nacht aktuell 2:44 Uhr nicht erkenne dann entschuldige ich mich natürlich in aller Form)

nun zum Thema:

zuerst sollte man die Sachverhalte auseinander halten können.
Der Nutzen und Sinnhaftigkeit dieser Aktion ist der eine die Thematik um die Fahrgastrechte und deren Folgen eine ganz andere.

Fakt ist doch folgendes:
In Deutschland haben sich schon genug Leute Gedanken um das Thema ÖPNV gemacht, die Ergebnisse waren immer zimelich ähnlich der Preis ist nur in allerseltesten Fällen das entscheidende Kriterium ob der ÖPNV genutzt wird oder nicht.

Außerhalb der größeren Städte ist das Problem eben nicht der Preis sondern die fehlende Taktung und fehlender Komfort, warum sollte jemand 70-90 Minuten mit dem ÖPNV zur Arbeitsstelle fahren wenn das mit dem PKW in 15 Minuten möglich ist? (Da ist die Problematik der Verspätungen und Ausfälle gar nicht erfasst)

Daher worin soll der effektiv messbare Nutzen dieser Aktion liegen?

Das Ergebnis wird doch ziemlich sicher folgendes sein:
Die regelmäßigen Nutzer des Sondertickets waren bereits vorher ÖPNV-Nutzer/Abonennten und der Rest der Personen machen eben die eine oder andere besonders günstige Ausflugsfahrt mit Bus und Bahn statt dem PKW.
Daher ist es sehr wohl angebracht sich die Frage nach dem Kosten-Nutzen Verhältnis zu stellen, wie auch im gleichen Zug ob und welche effektivere Maßnahmen möglich wären.

Daher bleibt die Berechtigte Frage inwieweit der eigentliche Zweck der ganzen Aktion eine Entlastung der Personen die durch das Pendeln deutlich höheren Kosten ausgesetzt sind bringt.

Das Thema bezüglich der Fahrgastrechte und Erstattung ist eine ganz andere Thematik die damit nichts zu tun hat, das sollte man nicht miteinander vermischen.

Noch eine kleine Anmerkung:
Man kann auch in einer Diskussion den sachlichen Ton wahren, auch wenn in dem Fall die verwendeten Beleidigungen nicht gezielt gegen bestimmte Personen gerichtet waren, wäre es doch sich möglich die Verwendung zu unterlassen.
 
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red_travels

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16.09.2016
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Daher bleibt die Berechtigte Frage inwieweit der eigentliche Zweck der ganzen Aktion eine Entlastung der Personen die durch das Pendeln deutlich höheren Kosten ausgesetzt sind bringt.

Menschen, die eh die Wahl zwischen PKW und Bahn hätten, sollen die Bahn nehmen. Damit sind wohl am meisten die Ballungsräume betroffen, wo es auf der Straße kaum schneller geht als auf der Schiene.
Niemand außer dir hat bisher davon gesprochen, dass jemand einen 2h Umweg mit dem NV nehmen soll

Das Thema bezüglich der Fahrgastrechte und Erstattung ist eine ganz andere Thematik die damit nichts zu tun hat, das sollte man nicht miteinander vermischen.

99% der Deutschen machen sich um dieses Thema absolut keine Gedanken. Besonders nicht im Voraus.
Und wie @Airsicknessbag schon sagte, es gibt auch nichts, weil 25% von 9€ weniger als 4€ sind, was das Auszahlungsminimum ist. Von Zeitkarten werden nun mal nur maximal 25% im Sinne der FGR erstattet, egal was das Ticket gekostet hat. Auch ein Sammeln wird nichts daran ändern, gibt dann eben 3 Briefe zurück „wegen Geringfügigkeit
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
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Menschen, die eh die Wahl zwischen PKW und Bahn hätten, sollen die Bahn nehmen. Damit sind wohl am meisten die Ballungsräume betroffen, wo es auf der Straße kaum schneller geht als auf der Schiene.
Was die Leute trotzdem nicht davon abhält, den PKW zu nehmen, wenn sie ihn sich leisten können.

Ich fahre seit Jahren unter 5000 km Auto im Jahr und pendele mit ÖPNV zur Arbeit. Männer und Frauen im Business-Look sehe ich ganz wenige und dann primär auf Strecken, wo die Bahn *schneller* ist als das Auto.

Ich sag mal etwas verallgemeinernd, die Leute in D wollen sich den ÖPNV nicht antun. Im Auto haben sie einen Sitzplatz garantiert, sind Herr der Klimatisierung und der Beschallung. Wer selbst fährt, kommt sich selbst in nur zäh fließenden Verkehr "aktiver" und erfüllter vor, als wenn er vor dem Hbf darauf wartet, dass endlich das Gleis für die Einfahrt frei wird.

Natürlich ist das alles Grundsatzdiskussion von mir und nichts, was von Praxisnutzen für die drei Monate ab dem 1. Juni ist. Aber ich kann einfach meine Enttäuschung über die Politik nicht verhehlen. Dass die SPD so einen Quark macht überrascht mich nicht. Aber von Grünen und FDP hätte ich mir erhofft, dass sie etwas langfristiger und nachhaltiger denken können, anstatt so ein Strohfeuer zu entzünden.