Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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imfromgermany

Erfahrenes Mitglied
02.10.2017
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NUE
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Was ist das eigentlich für eine Scheindebatte, die wir um eine physische Karte führen? Der Ernst oder geht’s hier um was ganz anderes?
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Es geht darum, dass der Smartphonezwang Benutzergruppen ausschließt, die es am nötigsten hätten. Und das passt insoweit ins Bild, dass das Ticket immer nur als Maßnahme zur Entlastung der Pendler gesehen wird (die angesichts Pendlerpauschale und billiger Wohnkosten nun wahrlich keine weiteren Subventionen brauchen), und nicht als die soziale Maßnahme, die es eigentlich ist (oder sein sollte).

Und natürlich um ein völlig falsches Verständnis der Chancen der Digitalisierung: Digitalisierung heißt, dass jeder Büroarbeitsplatz ohne Pendeln vom Home Office beschickt wird, und nicht, dass man weiter stumpf pendelt und dafür jetzt ein E-Ticket vorzeigt. Aber gut, Neuland halt. Es ist Deutschland hier.
 
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NikSeib

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29.11.2016
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Es geht darum, dass der Smartphonezwang Benutzergruppen ausschließt, die es am nötigsten hätten. Und das passt insoweit ins Bild, dass das Ticket immer nur als Maßnahme zur Entlastung der Pendler gesehen wird (die angesichts Pendlerpauschale und billiger Wohnkosten nun wahrlich keine weiteren Subventionen brauchen), und nicht als die soziale Maßnahme, die es eigentlich ist (oder sein sollte).

Und natürlich um ein völlig falsches Verständnis der Chancen der Digitalisierung: Digitalisierung heißt, dass jeder Büroarbeitsplatz ohne Pendeln vom Home Office beschickt wird, und nicht, dass man weiter stumpf pendelt und dafür jetzt ein E-Ticket vorzeigt. Aber gut, Neuland halt. Es ist Deutschland hier.
Alter du lebst wohl hinterm Mond oder wo kommt das mit billigen Wohnkosten her???
Vielleicht im Osten in der Pampa? aber hey da hat es sich mit Smartphone eh erledigt wenn man keinen Empfang kriegt hat man halt einen neumodischen Briefbeschwerer.
Was ist so schwer auf die Chipkarte zu gehen? die frisst kein Strom ist klein und handlich und ein Dieb wird da dran kein Interesse haben am Smartphone umso mehr.
Auch ein Punkt die Chipkarte kriegt man nicht so schnell kaputt beim Smartphone geht das schon viel schneller.
 

geos

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23.02.2013
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Das ist Dein gutes Recht. IMHO bist Du damit in der Minderheit. Und - wieder IMHO - rechtfertigt das nicht, dass die Verkehrsbetriebe jeden Spaß mitmachen. Ist ja nicht so, als könne man ohne Smartphone keinen ÖPNV nutzen, nur eben nicht so billig wie 49€ p.M.
Zum Glück kann man das ohne Smartphone.

Im übrigen ist es nicht das Smartphone an sich, das problematisch ist, sondern die zwingende Überlassung aller Verhaltensdaten an Google oder Apple.
Wer das jetzt nicht nachvollziehen kann (weil er sich mit dem Thema vermutlich nicht beschäftigt hat), wird es vermutlich als "ideologisch" oder schlimmer abtun.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Und natürlich um ein völlig falsches Verständnis der Chancen der Digitalisierung: Digitalisierung heißt, dass jeder Büroarbeitsplatz ohne Pendeln vom Home Office beschickt wird, und nicht, dass man weiter stumpf pendelt und dafür jetzt ein E-Ticket vorzeigt. Aber gut, Neuland halt. Es ist Deutschland hier.
In diesem Fall bedeutet "Digitalisierung" für viele offenbar "keine QR-Codes [sic!] ausgedruckt auf Papier, nur den selben Barcode auf einem elektronischen (Handy-) Display."
 
Zuletzt bearbeitet:

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.227
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Was ist das eigentlich für eine Scheindebatte, die wir um eine physische Karte führen? Der Ernst oder geht’s hier um was ganz anderes?
Wenn ja, würde ich's gerne verstehen, denn die physische Karte wird ja mannigfaltig angeboten und funktioniert auch einfach und problemlos.
Aus Anbietersicht stellt sie übrigens die fälschungs- und duplizierungssicherste Methode dar. Auch das Auslesen sollte mit entsprechendem Lesegerät am effizientesten von statten gehen, und Ausreden wie "mein Akku ist gerade leer" sind bei Kontrollen nicht zu erwarten.
 

internaut

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05.04.2010
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696
Wenn ja, würde ich's gerne verstehen, denn die physische Karte wird ja mannigfaltig angeboten und funktioniert auch einfach und problemlos.
Aus Anbietersicht stellt sie übrigens die fälschungs- und duplizierungssicherste Methode dar. Auch das Auslesen sollte mit entsprechendem Lesegerät am effizientesten von statten gehen, und Ausreden wie "mein Akku ist gerade leer" sind bei Kontrollen nicht zu erwarten.
Die Chipkartenvielfalt bringt die Lesegeräte von diversen Bahnen auch vor Probleme. Es können immer noch nicht alle in D ausgestellten D-Tickets von allen Bahn- und Busbetrieben in Deutschland überall ausgelesen werden.
 

geos

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23.02.2013
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Ja, genau dort ist dann das Problem. Aber natürlich können die Busfahrer stattdessen Aztec-Codes in Sekundenbruchteilen visuell erfassen und dekodieren, im Kopf die Zertifikatskette verifizieren und das Ergebnis mit der Sperrliste, die sich sich gemerkt haben, abgleichen.

M.W. gibt es bei den Chipkarten genau einen Standard, der zum Einsatz kommt (ich meine jetzt nicht Non-Chipkarten, wie sie wohl z.B. der KVV zuanfangs hatte), den des VDV. Diesen Standard gibt es übrigens in Deutschland seit über zehn Jahren.
 

NikSeib

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29.11.2016
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Die Chipkartenvielfalt bringt die Lesegeräte von diversen Bahnen auch vor Probleme. Es können immer noch nicht alle in D ausgestellten D-Tickets von allen Bahn- und Busbetrieben in Deutschland überall ausgelesen werden.
Ja und?
Eine Karte für alle fertig alles andere ist doch sowieso schwachsinniger Bullshit. Man könnte jetzt endlich mal mit dem ganzen Quatsch wie Verkehrsverbünden Zonen Waben und dem ganzen Mist aufräumen.
 

geos

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23.02.2013
12.227
6.434
Genau das ist ja mit dem Deutschlandticket (für dessen Nutzer) geschehen, zumindest aus Nutzersicht. Dass die Strukturen im Hintergrund weiter existieren, ist eine andere Sache, hat aber nun wirklich nichts mit Chipkarten oder der Unfähigkeit mancher Verkehrsbetriebe, dafür geeignete Prüfgeräte einzuführen, zu tun.

In Berlin bei der BVG hängen in einigen Bussen übrigens am Einstieg vorne solche Chipkarten-Lesegeräte. Ich weiß allerdings nicht, wozu diese gut sein sollen, da eine Kontrolle bei Einstieg ja nicht erfolgt.

Offenbar war das mal so vorgesehen, fand aber m.W. nie statt.
 

NikSeib

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29.11.2016
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Genau das ist ja mit dem Deutschlandticket (für dessen Nutzer) geschehen, zumindest aus Nutzersicht. Dass die Strukturen im Hintergrund weiter existieren, ist eine andere Sache, hat aber nun wirklich nichts mit Chipkarten oder der Unfähigkeit mancher Verkehrsbetriebe, dafür geeignete Prüfgeräte einzuführen, zu tun.

In Berlin bei der BVG hängen in einigen Bussen übrigens am Einstieg vorne solche Chipkarten-Lesegeräte. Ich weiß allerdings nicht, wozu diese gut sein sollen, da eine Kontrolle bei Einstieg ja nicht erfolgt.

Offenbar war das mal so vorgesehen, fand aber m.W. nie statt.
Naja doch wenn es eine Stelle gibt die alles regelt dann hat man halt eine Anlaufszeit und alles ist einheitlich und fertig.
 

internaut

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05.04.2010
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"Die Politik" diskutiert mal wieder den Preis des Deutschlandtickets. Offenbar gibt es Ende Januar (u.a.) dazu eine Verkehrsministerkonferenz:
irgendwo hieß es ja schon mal 54 Euro ab Mai (und dann über 60 in 2025), aber jetzt sieht die Einnahmesituation laut Lies wohl besser aus (oder die Ausgaben sind wegen der vielen ausgefallenen Züge merklich gesunken). Ich bin gespannt.
 
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geos

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23.02.2013
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Auch in Halle gibt es ab SS2024 das Deutschlandticket als Semesterticket. Interessant ist, dass es dort, anders als in vielen, wenn nicht vielleicht sogar allen anderen Hochschulstädten, gelungen ist, zumindest für die lokale Tarifzone noch Fahrradmitnahme und Mitnahme eigener Kinder reinzuverhandeln, was ja im Deutschlandticket an sich nicht inkludiert ist. In Semestertickets sind diese Leistungen bislang typischerweise inkludiert.

 
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geos

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23.02.2013
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Hier ein Artikel zum (Nicht-) Angebot des Deutschlandtickets (und weiterer Verkehrsangebote) ohne Smartphone:

Schwach von den Redakteuren ist allerdings, dass sie nicht hinterfragen, wieso ein Barcode auf Papier nicht geht, auf einem mobilen Gerät schon.
Da scheint es mit der Fachkompetenz und der kritischen Betrachtung des Themas nicht allzu weit her zu sein. Auch das Thema Datenschutz wird nicht angesprochen, obwohl es für diese Diskussion einen relevanten Aspekt darstellt.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Da gehört echt mal AGB-rechtlich dreingeschlagen. Beim "Handy-Ticket" soll der Fahrgast sogar verpflichtet sein, auf Verlangen des Prüfers online zu gehen, d.h. von einem Dritten kostenpflichtige Leistungen in Anspruch zu nehmen, um sein Ticket vorzeigen zu können. Das kann nicht rechtmäßig sein.
 

geos

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23.02.2013
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Wo stammt diese Info her? Welche AGB?
So grundsätzlich würde ich das nicht ausschließen; er ist auch z.B. verpflichtet, ausreichend Strom als vermutlich kostenpflichtige Leistung vorab in Anspruch genommen zu haben. Drastischer finde ich, dass er verpflichtet, genauer gesagt gezwungen, ist, seine Verhaltensdaten einem Dritten uneingeschränkt zu überlassen.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
21.265
13.992
7.1.4 der Bedingungen für den Internet-Verkauf von Fahrkarten und BahnCards (Internet) der DB, die über 1. der Tarifbestimmungen für das Deutschland-Ticket auch für Fahrten mit dem Deutschlandticket bei der DB gelten:

"Die Bedienung des Endgerätes nimmt der Reisende vor; das Prüfpersonal kann jedoch die Aushändigung des Handys zu Prüfzwecken in Anwesenheit des Reisenden sowie die Herstellung einer aktiven online-Verbindung des Endgerätes („Ausschalten des sog. Flugmodus“) zum Zwecke der Aktualisierung der Fahrkartendaten verlangen."
 
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geos

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23.02.2013
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OK, da steht nicht drin, dass eine SIM-Karte drin sein muss. Gut, das mag rechtlich durch den Begriff "Handy" impliziert werden. Das ganze zeigt, dass man als Kunde im Zweifelsfall der Dumme ist.
 

red_travels

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16.09.2016
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14.042
www.red-travels.com
7.1.4 der Bedingungen für den Internet-Verkauf von Fahrkarten und BahnCards (Internet) der DB, die über 1. der Tarifbestimmungen für das Deutschland-Ticket auch für Fahrten mit dem Deutschlandticket bei der DB gelten:

"Die Bedienung des Endgerätes nimmt der Reisende vor; das Prüfpersonal kann jedoch die Aushändigung des Handys zu Prüfzwecken in Anwesenheit des Reisenden sowie die Herstellung einer aktiven online-Verbindung des Endgerätes („Ausschalten des sog. Flugmodus“) zum Zwecke der Aktualisierung der Fahrkartendaten verlangen."

Theoretisch stellt die DB ja im FV die Internetverbindung… sofern sie funktioniert
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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OK, da steht nicht drin, dass eine SIM-Karte drin sein muss. Gut, das mag rechtlich durch den Begriff "Handy" impliziert werden.

Genau, das war auch mein erster Ansatz: In den AGB DT steht "Das Deutschland-Ticket [...] wird in Form einer Chipkarte und als Handyticket ausgegeben." So, und was ist ein "Handyticket"? Wer sagt, dass ich ein "Handyticket" nicht ausdrucken kann? Dann führt wie gesagt der 1. in die AGB des jeweiligen Beförderers, und, Bingo, bei der DB ist das definiert. Es mag sein, dass sich irgendwo in anderen AGB von anderen das Deutschlandticket anerkennenden Beförderern andere Regeln finden, vielleicht sogar ein Ausdruck. Allein das zeigt, wie kundenunfreundlich dieser Anti-Papier-Furor (den das Gesetz so wie gesagt gar nicht vorsieht) ist.
 

geos

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23.02.2013
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Ist sicher kein Vertragsbestandteil, sondern eine freiwillige Zusatzleistung :)
Letztlich ist es auch müßig. Es kann ja auch sonst Probleme geben. Was passiert, wenn die Zwangsapp plötzlich nicht mehr mit dem gewählten Telefon funktioniert oder ständig abstürzt oder das Ticket nicht korrekt oder gar nicht anzeigt? Ja, die allermeisten Kunden werden keine Probleme haben, manche aber schon.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Genau, das war auch mein erster Ansatz: In den AGB DT steht "Das Deutschland-Ticket [...] wird in Form einer Chipkarte und als Handyticket ausgegeben." So, und was ist ein "Handyticket"? Wer sagt, dass ich ein "Handyticket" nicht ausdrucken kann? Dann führt wie gesagt der 1. in die AGB des jeweiligen Beförderers, und, Bingo, bei der DB ist das definiert. Es mag sein, dass sich irgendwo in anderen AGB von anderen das Deutschlandticket anerkennenden Beförderern andere Regeln finden, vielleicht sogar ein Ausdruck. Allein das zeigt, wie kundenunfreundlich dieser Anti-Papier-Furor (den das Gesetz so wie gesagt gar nicht vorsieht) ist.
Ja, es ist schon absurd, vor allem solange es keinerlei technischen Grund gibt. Es zeugt halt von der technischen Inkompetenz vieler an der Diskussion und Ausgestaltung (und deren Kommunikation) Beteiligter.
Bei der Bahn ist der Begriff "Handyticket" allerdings als Fahrkarte in deren proprietärer App definiert (im Gegensatz zum "Onlineticket"). Erstere arbeitet m.W. auch nicht mit statischen Barcodes, sodass ein Übertrag auf ein anderes Medium (einschließlich einer anderen App) nicht möglich ist. (ja, das ist für die AGB DT irrelevant).

Selbst wenn in der Verordnung stehen sollte, dass man das Deutschlandticket nicht auf Papier ausgeben darf (was sowiesodie allerwenigsten Verkehrsverbünde getan haben), würde das noch nicht heißen, dass der Kunde es nicht ausdrucken darf (darf er sowieso) und dass eine ausgedruckte Version nicht als Nachweis dienen könnte (kann sie ja technisch uneingeschränkt, aber vermutlich wird dem Personal eingetrichtert, das anders zu sehen; das ist meine Befürchtung).


Oder steckt da, wie offenbar bei der Bahn schon für Abos praktiziert, ein Plan dahinter, keine statischen Aztec-Codes für das DT-Ticket mehr zu verwenden?