Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Es ist schon eine sehr deutsche Eigenart, alles, das mit Freizeit und Vergnügen zu tun hat, der Arbeit untergeordnet anzusehen. Die "Spaßfahrt" ist genauso "wichtig" wie die "erzwungene" Fahrt. Und natürlich sollen Fahrgäste einer Freizeitfahrt ebenso entlastet und vom Auto weggelockt werden wie die Fahrgäste auf dem Weg zur Arbeit. Vgl. die Gesetzesbegründung: "Ziel ist ein allgemeines, für den Endkunden verbilligtes ÖPNV-Ticket, welches in den Monaten Juni bis August 2022 einen Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV und zur Energieeinsparung setzen soll." Und nicht: "Pendler sollen nicht von Spaßfahrern belästigt werden, und dafür soll jeder zweite Sitz freibleiben."
 

PAXfips

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15.12.2016
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HAM
Wer damit billig durch Deutschland reisen will ist selber schuld wenn er irgendwo nicht mehr weiterkommt.
Ein Problem sind doch die regulaeren Pendler, die durch Spassfahrer verdraengt werden. PS: damit meine ich nicht "unkomfortabel", sondern wirklich Zug "verpasst", was zum einen Stress mit dem Chef ergibt oder beim "letzen Zug des Tages" wirklich unangenehm wird.
 

Kubi

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21.03.2013
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Münsterland
Großes ABER: die Sache führt ja nur zum Teil zum weniger Fahren. Zum größeren Teil fahren Leute, die sonst nicht fahren würden, und das alles zahlt der Steuerzahler zusätzlich zu den allgemein gestiegenen Kosten. Die tatsächlichen Kosten des 9-Euro-Tickets werden ja vom Steuerzahler gezahlt. Es soll daher sensibel damit umgegangen werden. Besser, man investiert in einen guten ÖPNV. Die vollen Züge aktuell schrecken doch nur ab. Günstig ist das nur auf dem Papier, die Kosten werden ja von allen Steuerzahlern getragen, wofür, u.a. für die Punks-und -linen auf Sylt. Echt gelungen.
 
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red_travels

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16.09.2016
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Großes ABER: die Sache führt ja nur zum Teil zum weniger Fahren. Zum größeren Teil fahren Leute, die sonst nicht fahren würden, und das alles zahlt der Steuerzahler zusätzlich zu den allgemein gestiegenen Kosten. Die tatsächlichen Kosten des 9-Euro-Tickets werden ja vom Steuerzahler gezahlt. Es soll daher sensibel damit umgegangen werden. Besser, man investiert in einen guten ÖPNV. Die vollen Züge aktuell schrecken doch nur ab. Günstig ist das nur auf dem Papier, die Kosten werden ja von allen Steuerzahlern getragen, wofür, u.a. für die Punks-und -linen auf Sylt. Echt gelungen.

immer dieses typisches Deutsche „zahlt der Steuerzahler“ und haben sich deine Steuern deswegen erhöht? Wohl kaum. Mir ist sichtlich egal was meine Regierung mit meinen Abgaben macht, solange sie nicht spurlos verschwinden und ausschließlich in den Taschen der Politiker landen
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
21.360
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die Kosten werden ja von allen Steuerzahlern getragen
Naja, ja. Die Nutzer umweltschädlicher Mobilität "subventionieren" die Nutzer weniger umweltschädlicher Mobilität. Das ist doch geradezu klassisch, um die Leute zu motivieren, sich weniger umweltschädlich zu verhalten.

Übrigens, Fun Fact: 6,9 Millionen Empfänger von Grundsicherungsleistumngen bekommen monatlich 40 Euro für Verkehr ausbezahlt. Das sind also in den drei Monaten der Gültigkeit des Neun-Euro-Tickets 830 Millionen Euro oder ein Drittel der Kosten des Neun-Euro-Tickets. Oder anders gesagt: Man könnte die 2,5 Milliarden, die der Steuerzahler für das Neun-Euro-Ticket aufbringt, schon so um 640 Millionen gegenfinanzieren (6,9 Millionen mal 31 Euro mal drei Monate). Macht natürlich keiner, wegen Shitstorm und so, aber wenn man langfristig den ÖPNV mehr steuerfinanziert ausgestalten will, muss man das mit einberechnen.
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Mir kommt die hiesige Diskussion ein bißchen vor, wie die in den Nachbarthreads über die Statusverlängerungsangebote von M&M. "Aber, aber, aber xy bekommt auch etwas, was ihm eigentlich nicht zusteht. Ich finde das echt gemein."
Ich finde das voll blöd, dass die Spaßflieger mit dem 1.900-Euro-Ticket denjenigen die Plätze in der Business wegnehmen, die darauf beruflich angewiesen sind. Ich meine, hey, es heißt schon Business! Das ist die Geschäftsreiseklasse - sie sollte nur benutzt werden dürfen, wenn der Arbeitgeber den dienstlichen Charakter der Reise bescheinigt.
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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Übrigens, Fun Fact: 6,9 Millionen Empfänger von Grundsicherungsleistumngen bekommen monatlich 40 Euro für Verkehr ausbezahlt. Das sind also in den drei Monaten der Gültigkeit des Neun-Euro-Tickets 830 Millionen Euro oder ein Drittel der Kosten des Neun-Euro-Tickets. Oder anders gesagt: Man könnte die 2,5 Milliarden, die der Steuerzahler für das Neun-Euro-Ticket aufbringt, schon so um 640 Millionen gegenfinanzieren (6,9 Millionen mal 31 Euro mal drei Monate). Macht natürlich keiner, wegen Shitstorm und so, aber wenn man langfristig den ÖPNV mehr steuerfinanziert ausgestalten will, muss man das mit einberechnen.
So sehr ich deine Ansichten für gewöhnlich Teile, so sehr liegst du hier daneben. Ja, 40€ der Grundsicherung sind für Verkehr. Die werden aber nicht zweckgebunden ausbezahlt, es steht jedem Grundsicherungsempfänger frei ob er das Geld der Deutschen Bahn, der Brauerei seines Vertrauens oder den Verwandten in Nigeria zukommen lässt. Und das ist auch gut so, dieses kleine Bisschen Selbstbestimmung und Würde muss man den Menschen lassen. Wenn du 40€, die theoretisch für Verkehr und deswegen noch nicht zwangsläufig für den ÖPNV sind durch ein 9€-Ticket ersetzen willst, kannst du bei 6,9 Millionen Bundesbürgern weitere 44€ pro Monat einsparen in dem du Opernbesuche kostenlos anbietest. Dazu ein Prepaid-Handy mit Flat im Wert von 10€ für jeden, und man spart weitere 40€. Am Ende werden sich die Ärmsten dann am Bahnhof um Pfandflaschen prügeln müssen.
 
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unseen_shores

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30.10.2015
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Großes ABER: die Sache führt ja nur zum Teil zum weniger Fahren. Zum größeren Teil fahren Leute, die sonst nicht fahren würden, und das alles zahlt der Steuerzahler zusätzlich zu den allgemein gestiegenen Kosten. Die tatsächlichen Kosten des 9-Euro-Tickets werden ja vom Steuerzahler gezahlt. Es soll daher sensibel damit umgegangen werden. Besser, man investiert in einen guten ÖPNV. Die vollen Züge aktuell schrecken doch nur ab. Günstig ist das nur auf dem Papier, die Kosten werden ja von allen Steuerzahlern getragen, wofür, u.a. für die Punks-und -linen auf Sylt. Echt gelungen.

Zum Großteil ist nicht unbedingt richtig. Berufs- und Schulverkehr gab es immer und hat es immer gegeben. Die Schüler in der Altersklasse U18 fahren sowieso und wenn die Schulsschluss ist sind die Busse bzw. Straßenbahnen voll. Dies ist außerhalb der Ferienzeiten eine Gesetzmäßigkeit.

Auch die hiesigen S-Bahnen sind immer voll während der Hauptstoßzeiten. Dis war am 31. Mai nicht anders als am 1. Juni. Ich kenne niemand, der auf eine Anreise zur Arbeit verzichtet.

Und wenn die Punks auf Sylt Spass haben, ist es doch schön für sie. Kritisch ist es eher, dass Amazon, über das das Bier, das an die Amatonstation geschickt wurde, gekauft wurde, keine Steuern abführt. Es geht vielleicht um 100 Leute und die Insel hat ja mit ihren Schwarzmalereien im Vorfeld förmlich darum gebettelt.

Und unabhängig von den paar Punks: Die jenigen, die am Wochenende reisen, kaufen Fischbrötschen, gehen ins Restaurant oder übernachten irgendwo. Damit ist auch der Gastrobranche geholfen, die es in den letzten beiden Jahren nicht einfach hatte.

Auf der Negativseite steht für mich aktuell ledioglich, dass es am Wochenende schwierig ist, Fahrräder mitzunehmen.
 

swungar

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06.05.2016
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Naja, ja. Die Nutzer umweltschädlicher Mobilität "subventionieren" die Nutzer weniger umweltschädlicher Mobilität. Das ist doch geradezu klassisch, um die Leute zu motivieren, sich weniger umweltschädlich zu verhalten.

Übrigens, Fun Fact: 6,9 Millionen Empfänger von Grundsicherungsleistumngen bekommen monatlich 40 Euro für Verkehr ausbezahlt. Das sind also in den drei Monaten der Gültigkeit des Neun-Euro-Tickets 830 Millionen Euro oder ein Drittel der Kosten des Neun-Euro-Tickets. Oder anders gesagt: Man könnte die 2,5 Milliarden, die der Steuerzahler für das Neun-Euro-Ticket aufbringt, schon so um 640 Millionen gegenfinanzieren (6,9 Millionen mal 31 Euro mal drei Monate). Macht natürlich keiner, wegen Shitstorm und so, aber wenn man langfristig den ÖPNV mehr steuerfinanziert ausgestalten will, muss man das mit einberechnen.
Solche Budgetierungsspielchen sind auch mein Ding.
Hast du schon mal die 50 Mrd Bundeswehretat p.a. und die 100 Mrd. extra auf Köpfe verteilt?
Was könnte man damit viel angenehmeres kaufen.

Aber um lumpige 2,5 Mrd. Peanuts zanken und bei den Ärmsten rausholen wollen. Pfui.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
21.360
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So sehr ich deine Ansichten für gewöhnlich Teile, so sehr liegst du hier daneben. Ja, 40€ der Grundsicherung sind für Verkehr. Die werden aber nicht zweckgebunden ausbezahlt, es steht jedem Grundsicherungsempfänger frei ob er das Geld der Deutschen Bahn, der Brauerei seines Vertrauens oder den Verwandten in Nigeria zukommen lässt.
Zunächst danke für die Blumen. Fair enough, ich konzediere, dass die 40 Euro der Abteilung "Verkehr" auch 2 Euro für Fahrradkosten enthalten, die also in jedem Fall erhalten bleiben müssten. Ich finde leider nicht, wie sich die verbleibenden 38 Euro auf ÖPNV und Fernverkehr per Bahn und Bus (nicht Auto, nicht Flugzeug, nicht Urlaubsreisen) verteilen. Im Zweifel müsste das Statistische Bundesamt wieder eine Sonderermittlung durchführen.

Aber: Ja, innerhalb eines Bedarfes kann man sich quasi selber "quersubventionieren". Aber der Bedarf selber muss erst einmal da sein. Wenn infolge einer allgemeinen "Tarifrevolution" die Ausgaben für ÖPNV gedeckelt werden, ist das auch die Obergrenze für den entdprechenden Bedarf im Rahmen der gesetzlichen Bedarfsermittlung. Da würde, wenn es so weit käme (was ich nicht glaube), das Regelbedarfsermittlungsgesetz schnell, kalt und hartherzig angepasst. Wenn man Heizkosten einspart und friert, sagt der Sozialstaat auch anschließend "danke, das wäre doch nicht nötig gewesen; ganz schön doof von dir" und nicht "hey, cool, dass du so sparsam bist, kauf dir doch stattdessen Zigaretten."
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Ein Problem sind doch die regulaeren Pendler, die durch Spassfahrer verdraengt werden. PS: damit meine ich nicht "unkomfortabel", sondern wirklich Zug "verpasst", was zum einen Stress mit dem Chef ergibt oder beim "letzen Zug des Tages" wirklich unangenehm wird.
Überschneiden sich wirklich die Pendlerströme mit den Spassfahrerströmen? Während die einen eher unter der Woche morgens und abends unterwegs sind, fahren die Spaßfahrer eher weniger an diesen Tagen und Zeiten.

immer dieses typisches Deutsche „zahlt der Steuerzahler“ und haben sich deine Steuern deswegen erhöht? Wohl kaum. Mir ist sichtlich egal was meine Regierung mit meinen Abgaben macht, solange sie nicht spurlos verschwinden und ausschließlich in den Taschen der Politiker landen
Bei dem 9€ Ticket ist es mal wirklich so, dass jeder Steuerzahler die Möglichkeit hat sofort die Vergünstigung ohne ausufernde Bürokratie und der unsäglichen Steuergesetzgebung wahrzunehmen. Selten hat es einen so einfachen Weg gegeben diejenigen zu entlasten an die es gerichtet ist. Und hier verdient kein Zwischenhandel, Oligopole, Monopolisten oder Politiker nebenher.

Vielleicht hätte man statt einen Tankrabatt über eine Steuersenkung bei den Mineralölkonzernen sich auf Tankgutscheine über eine fixe Menge pro Person eher ihr Ziel erreicht. Aber diese Idee hätten die Lobbyisten der Mineralölkonzerne und der Autolobby schon rechtzeitig über die FDP zu verhindern gewusst.

Auf der Negativseite steht für mich aktuell ledioglich, dass es am Wochenende schwierig ist, Fahrräder mitzunehmen.
Man sollte es nicht pauschal so schwarz sehen. Wer bereit ist etwas azyklischer zu fahren oder vergleichbare Alternativen akzeptiert statt ideenlos nur wie die Lemminge die üblichen Hotspots anfährt wird auch weiterhin seine Ruhe genießen können und sein Fahrrad im Zug mitnehmen können. Entweder sehr früh aufstehen oder spät unterwegs sein wenn man den üblichen Ausflüglerstrom vermeidet dann geht es auch. Man kann in München auch statt bis zum Tegernsee mit dem Zug zu fahren mit der S-Bahn bis Holzkirchen oder Kreuzstraße fahren (die S-Bahnen sind garantiert nicht so überfüllt und fahren regelmäßig) und von da mit dem Rad weiter statt mit den übervollen Zügen der BRB. Oder man unternimmt seine Touren in den Hotspots unter der Woche statt am Wochenende. Ideenlosigkeit und Inflexibilität wird halt durch Überfüllung bestraft. Mir ist das ganz recht wenn sich die gedankenlosen Massen an wenigen Orten und Zeiten sammeln, umso mehr hat man an anderen Orte und zu anderen Zeiten seine Ruhe vor den Lemmingen.
 
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red_travels

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16.09.2016
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Vielleicht hätte man statt einen Tankrabatt über eine Steuersenkung bei den Mineralölkonzernen sich auf Tankgutscheine über eine fixe Menge pro Person eher ihr Ziel erreicht. Aber diese Idee hätten die Lobbyisten der Mineralölkonzerne und der Autolobby schon rechtzeitig über die FDP zu verhindern gewusst.

Wobei sich das mit den 2 kostenlosen Coronaschnelltests pro Woche ja auch nicht limitiert hat ;) da wäre das wohl auch schwer geworden, die Gutscheine entsprechend auszugeben. Man hätte es auch über die Lohnsteuererklärung machen können oder wie den Energiebonus pauschal auszahlen können.

Gestern wieder freudestrahlend für 99,9 Cent pro kg getankt ;) also Tankrabatt kommt schon an, zumindest beim CNG (Erdgas) und LPG (Autogas).

Man sollte es nicht pauschal so schwarz sehen. Wer bereit ist etwas azyklischer zu fahren oder vergleichbare Alternativen akzeptiert statt ideenlos nur wie die Lemminge die üblichen Hotspots anfährt wird auch weiterhin seine Ruhe genießen können und sein Fahrrad im Zug mitnehmen können. Entweder sehr früh aufstehen oder spät unterwegs sein wenn man den üblichen Ausflüglerstrom vermeidet dann geht es auch.

das ist eben die Sache, irgendwie wollen alle zu den gleichen Hotspots, "weil's da eben so schön ist". Nebenziele sind eher uninteressant, auch wenn diese auch was zu bieten hätten. Wohin zieht's die Leute derzeit? Raus an den See? In die Berge? In die Kultur kann's nicht sein, habe seit Start des 9ET in div. Schlössern Privatführungen genießen können, selbst Neuschwanstein war Pfingsten nicht überfüllt, nur die Parkgebühren dort sind eine Frechheit ;)
 

unseen_shores

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30.10.2015
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Trans Balkan Express
Man sollte es nicht pauschal so schwarz sehen. Wer bereit ist etwas azyklischer zu fahren oder vergleichbare Alternativen akzeptiert statt ideenlos nur wie die Lemminge die üblichen Hotspots anfährt wird auch weiterhin seine Ruhe genießen können und sein Fahrrad im Zug mitnehmen können.

Das sollte keine pauschale Betrachtung sein, sondern betrifft unsere persönlöiche Wochenendplanung. Wir nehmen die Fahrräder auf dem Weg zum Zweitwohnsitz mit und fahren die Strecke stückenweise mit dem Fahrrad. Insofern bestehr leider eine gewisse Ortsbindung. Ich habe mich mit einem Schaffner des Betreibers Efurter Bahn unterhalten, der von einer Fahrradmitnahme abgeraten hat.

Ähnlich problematisch dürfte es bei uns in den Abelliozügen in das Saale-Unstrut-Gebiet sein. Aber es war auch früher so, wer ein Fahrrad dabei hat, hat später etwas zu erzählen.

Für uns heißt das in diesem Jahr mehr Wandern als Radfahren. Das ist vollkommen in Ordnung.
 
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freddie.frobisher

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23.04.2016
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das ist eben die Sache, irgendwie wollen alle zu den gleichen Hotspots, "weil's da eben so schön ist". Nebenziele sind eher uninteressant, auch wenn diese auch was zu bieten hätten. Wohin zieht's die Leute derzeit? Raus an den See? In die Berge? In die Kultur kann's nicht sein, habe seit Start des 9ET in div. Schlössern Privatführungen genießen können, selbst Neuschwanstein war Pfingsten nicht überfüllt, nur die Parkgebühren dort sind eine Frechheit ;)
Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Bahn und Flugzeug, der von eingefleischten Ökos immer übersehen wird: ein Flugzeug verbindet lediglich zwei Ziele, zwischen denen sich die Kapazität durch zusätzliche Flugzeuge in der Theorie problemlos steigern ließe. Andere Verbindungen werden durch erhöhtes Verkehrsaufkommen auf einer bestimmten Strecke nicht beeinflusst, es gibt (so gut wie) keine negativen externen Effekte in dieser Hinsicht. Wenn die Nachfrage zwischen MUC und GWT steigt, kann man mit größerem oder zusätzlichem Fluggerät rasch reagieren.

Bei der Bahn ist das leider anders, je länger ein Reisender unterwegs ist, desto mehr Sitzplätze potenzieller Kunden belegt er. Wenn 5.000 Münchner spontan nach Sylt fahren wollen, dann sind die Züge für Pendler zwischen Ingolstadt und Nürnberg genauso wie für Pendler zwischen Leipzig und Magdeburg blockiert. Und auch wenn Bienenbüttel und Radbruch jetzt keine Hotspots sind, wird auch dort nichts mehr gehen.

Darum halte ich absolut nichts von der Idee, Flugreisen ab ca. 500km auf die Schiene zu verlagern. Das geht nur bei ausreichend Kapazität, im Regionalverkehr wird uns gerade gezeigt dass diese nicht vorhanden ist.
 

flyglobal

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25.12.2009
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Also ich als Rentner bin mit dem 9 Euro Ticket zufrieden.
KLar Muttern wird weiterhin per Auto geserviced und zu Ärzten usw transportiert.

Dann kann man auch vermeiden das 9 Euro Ticket unendlich zu maximieren und extrem zu nutzen. Muss ja nicht mit allen nach Sylt.
Ich fahre eben nicht zur Berufsverkehrszeiten den ÖPNV. Eben später raus oder früher rein. Ein Fahrrad hätte zu meinen Zeiten immer Platz.
Eindeutig kann ich sagen, dass mit dem 9 Euro Ticket Autofahrten gespart sind und auch Parkgebühren gespart werden.

So nutzt man am Ende mehr heimische Gastronomie, sorgt dort für Umsatz ohne die regulären ÖPNV Berufsnutzer zu stören.
 

VAE

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16.03.2022
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Wann begrenzt man eigentlich endlich die PKW Zulassungen? Schließlich tummeln sich zu Stoßzeiten auch Spaßfahrer auf den Autobahnen/Bundesstraßen/Landstraßen, dadurch werden Staus provoziert, mitunter kommt man so nicht pünktlich zum Business-Termin oder auf Arbeit. Alternative wäre es ja auch, die Anzahl der Spuren bis vor die Haustür zu verbreitern, das Experiment mit dem kostengünstigen Individualverkehr geht ja schon recht lange, da hätte doch die Regierung langsam mal die notwendigen Schlüsse draus ziehen müssen. Man kann nur hoffen, das die Regierung und der Verbunde aus der Testphase des 9 Euro Tickets die richtigen Schlüsse ziehen und das Angebot erweitern bei dennoch geringeren Kosten für den Nutzer.
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
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Wann begrenzt man eigentlich endlich die PKW Zulassungen? Schließlich tummeln sich zu Stoßzeiten auch Spaßfahrer auf den Autobahnen/Bundesstraßen/Landstraßen, dadurch werden Staus provoziert, mitunter kommt man so nicht pünktlich zum Business-Termin oder auf Arbeit.
Das ist diese typisch deutsche, besserwisserische Regulierungswut!

Wieso kannst Du oder der Staat oder sonstwer sich anmaßen, zu bestimmen, wer Spaßfahrer und wer Guter-Grund-Fahrer ist? Es ist möglicherweise sinnvoll, eine Pigou-Steuer zu erheben, die externe Effekte des Autofahrens (= Umweltbelastung für unbeteiligte Dritte) internalisiert. Allen Maßnahmen, die invasiver sind und darauf hinauslaufen, dass Du oder der Staat entscheidet, was wichtig ist und was nicht, sind Blödsinn. Der (potentielle) Autofahrer weiß selbst am besten, welchen Nutzen er aus einer (potentiellen) Autofahrt ziehen würde. In der Regel verfügt niemand außerhalb desjenigen, der von A->B will, über die Information, wie hoch der individuelle Nutzen ist, der aus der Fahrt gezogen wird.
 
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16.09.2016
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Staus werden durch Unfälle wegen Dränglern, Abgelenkten und Baustellen verursacht, vielleicht sollte man den Verkehr mehr überwachen, denn Spaßfahrer allein (ja ich bin auch einer davon ;) und fahre nicht mit Benzin oder Diesel ) werden nicht der Grund für einen Stau sein.

Wann begrenzt man eigentlich endlich die PKW Zulassungen? Schließlich tummeln sich zu Stoßzeiten auch Spaßfahrer auf den Autobahnen/Bundesstraßen/Landstraßen, dadurch werden Staus provoziert,
 

VAE

Erfahrenes Mitglied
16.03.2022
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Oh dann ist das gestiegene Verkehrsaufkommen und die permanenten Baustellen und damit verbundenen Fahrbahnverengungen nicht auch ein Problem? Der Platzmangel in Ballungsräumen dann auch nicht? Das Streckennetz für den PKW und der Zustand sind in den letzten Jahrzehnten zumindest anteilig mit den steigenden Zulassungszahlen gewachsen. Das kann man vom ÖPNV nicht sagen. Würde man den ÖPNV nur ansatzweise so ausbauen, wie das Streckennetz für den Individualverkehr, dann…
Haben wir leider nicht, vielleicht verstehen wir auch erst später, als andere Länder, wie man den PKW aus den Ballungsräumen bekommt und dabei ein vernünftiges ÖPNV Netz bundesweit konzipiert.

Für eins sollte man sich entscheiden, volle Straßen oder volle Bahnen. Beides parallel wird wohl zu teuer. In den letzten Jahrzehnten war es definitiv das erstere, oder?

(zumal ich mit meinem anderen Post mit Ironie darauf antworten wollte, das man sich nun aufregt, das ein schlechtes ÖPNV Netz vom 9€ Ticket überfordert wird und man nun so aus seine Komfortzone muss, so wie der PKW Fahrer jeden Tag z.b auf der A3, A4, A5, A6, A8, A12 usw. dort ist nicht jeden Tag Stau, wegen einem Unfall oder ähnlichem, man kommt einfach mit dem Platzangebot an seine Grenze für alle PKW Pendler, wirklich traurig!)
 
Zuletzt bearbeitet:

herbert60

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18.02.2019
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Oberfranken
Es ist ja auch nur ein Ticket für den Nahverkehr. Und dieser dient wie der Name schon sagt nur für den Nahbereich.
Wer damit billig durch Deutschland reisen will ist selber schuld wenn er irgendwo nicht mehr weiterkommt. Ist ja nicht so, als dürfte man wegen des 9€ Tickets keinen Fernverkehrszug mehr fahren. Aber Geiz ist leider in unserer Gesellschaft geil und dann setzt leider bei vielen das Hirn aus wie man ja auch bei dem Einsteigeverhalten und Benehmen mancher Fahrgäste sieht. Man hamstert praktisch Nahverkehrsfahrten wo man nur kann. 🙄
Auf der Strecke von Coburg/Bamberg nach Salzburg wäre ich mit dem ICE nur knapp eine Stunde schneller gewesen (bei ca. 6 - 7 Std. Fahrzeit) und hätte auch 2 mal umsteigen müssen. Deshalb lohnt hier der ICE nicht und man kommt normalerweise mit dem RE einigermaßen gut ans Ziel.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
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Trans Balkan Express
Mal ne Frage, wie ist es eigentlich mit Fakträdern? Müssen auch die draussen bleiben?

Ein generelles Verbot gibt es nicht. Soweit die Fahrradmitnahme nicht frei ist, brauchst Du eine Fahrradkarte. Die Verfügbarkeit hängt von der Strecke ab. In der S-Bahn von Leipzig nach Halle z.B. aktuell in der Woche kein größeres Problem, andere S-Bahn Strecken im MDV-Gebiet auch nicht. Auch in den REs, die ich unter der Woche genutzt habe, hätten sie noch rein gepasst. Schwierig wird es am Wochendende nach 7:00 Uhr bzw. auf den touristischen Strecken. An die Ostsee solltest Du ab Berlin wohl auch kein Fahrrad mitnehmen.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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3.798
BER
Soweit die Fahrradmitnahme nicht frei ist, brauchst Du eine Fahrradkarte.
Naja, zuvor brauchte man für ein Faltrad im ÖPNV generell keine Fahrradkarte, auch nicht im Fernverkehr. Ich vermute, dass das eigentlich so geblieben sein müsste? Will nur nicht stehen gelassen werden, deswegen nochmal Rückfrage. An die Ostsee plane ich nicht zu fahren, aber die Strecke Berlin-Eberswalde müsste ich berufswegen einige Male befahren ab Anfang Juli. Bin jetzt schon gespannt, wie gut gefüllt die Züge da morgens gegen 7-8 so sind...

PS: Dein Motto könnte der Titel einer Kurzgeschichte von Horst Evers sein:)
 
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