Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.061
2.181
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Es gibt allerdings auch Relationen, wo es noch so billig sein kann, wodurch aber trotzdem nicht genug Nachfrage in Bus generiert werden kann, weil es schlichtweg einfach viel zu lange dauert.

War gestern in Sittard in NL hinter der deutschen Grenze, Anreise hinwärts per RE nach Düsseldorf, dann per RE nach Geilenkirchen und dort in den stündlichen Bus nach Sittard, zurück per Bus nach Geilenkirchen, dann in den Zug nach Rheydt HBF, dann von dort in den Zug nach Köln und nach erneutem Umstieg in meine Heimatstadt bei Koblenz.

Fahrzeit von meiner Stadt bis Sittard (dank 50min Aufenthalt in Geilenkirchen): 4:24h
Auf dem Rückweg war es dann ähnlich. Google Maps kalkuliert eine Fahrstrecke per Auto mit nur 1:50h, selbst ohne Bus und den Verbindunden per Aachen/Heerlen und Zügen der NS dauert es im Durchschnitt gute 3 Stunden auf meiner Relation.

Allerhand Medien im Web haben Vorschläge geliefert, mit welchen Bussen man aufpreisfrei nach Belgien bzw. in die Niederlande kommt, von daher habe ich schon damit gerechnet, dass zumindest am "Ausflugssamstag" viele die Chance nutzen, dass zumindest ein stündlicher Bus zwischen Geilenkirchen und Sittard gerammelt voll wird.

Nix ist passiert. In Geilenkirchen sind gestern Mittag ingesamt 11 Personen in den Bus eingestiegen, dazu noch 3-4 weitere Personen zwischendrin, die bis auf einen Azubi (?) aber alle schon vor der Grenze ausgestiegen sind, in Sittard HBF waren wir 3 (+ der erwähnte Azubi) dann die einzigen, die aus dem Bus ausgestiegen sind, an der Bushaltestelle hat zumindest 10min vor Abfahrt des Busses niemand gewartet, der zurück in Richtung Geilenkirchen wollte.

Auf dem Rückweg waren wir 3 sogar die einzigen, die in Sittard in den Bus eingestiegen sind. Hinter der Grenze sind dann noch 8-10 weitere Passagiere eingestiegen, die aber allesamt wieder zwischendrin ausgestiegen sind, am Bahnhof Geilenkirchen sind neben uns 3 noch 2 weitere Gäste ausgestiegen.

Auf dem Rückweg ist uns dann noch ein Bus um ca. 16:30 Uhr in Gangelt entgegen gekommen (Richtung Sittard), natürlich auch nur 3 oder 4 Passagiere drin. Kann natürlich sein, dass der Bus wochentags generell voller ist, aber das zeigt, dass ein höherer Takt auf der Strecke (halbstündlich) deutlich besser wäre, um bessere Connections in Geilenkirchen (von und nach Mönchengladbach, Rheydt, Düsseldorf usw.) anbieten zu können.

In Sittard selbst war die Innenstadt übrigens sehr sehr gut belebt und ich habe allerhand Deutsche gehört/gesehen. An der Attraktivität der Stadt (auch wenn sie im Vergleich zu Maastricht und Co. eher klein ist) lag es also auf jeden Fall nicht...
 

Uncle Sam

Erfahrenes Mitglied
03.10.2020
3.426
6.598
Das 9€-Ticket kostet für drei Monate wohl so um die 2,5Mrd Euro, aufs Jahr also gut 10 Milliarden. Wenn man etwas weniger Geld an Entwicklungsländer schickt (z.B. China) und sonstige unsinnige Ausgaben kürzt, wäre die Finanzierung wohl machbar. Hinzu kommt, dass viele Kommunen für ihre Sozialhilfeempfänger auch die Kosten für den ÖPNV übernehmen bzw. subventionieren. Da ist dann auch wieder Einsparpotential.

Ich nutze es zwar nicht, finde das Ticket aber trotzdem gut. Wer es will, kann es sich ohne Aboverpflichtung monatlich kaufen.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.687
4.538
DTM
Genau, wer will, kauft es sich und wer nicht mag, der lässt es bleiben.
Gibt immer noch Menschen, die für zig EUR Einzelticket und Co. erwerben und es gibt auch immer noch Schwarzfahrer, die sich in Zeiten des 9-EUR-Ticket erwischen lassen. Selbst gesehen!
Vom Gefühl her hat das Kontrollieren aber auch deutlich nachgelassen. Schon längere Zeit nicht mehr kontrolliert worden (Ruhrgebiet). Liegt vielleicht an einem hohen Krankenstand oder man fühlt sich mit der Ausgleichszahlung überwiegend gesättigt. An so viele Zugausfälle wie diesen Sommer kann ich mich auch nicht erinnern.
 
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MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.594
2.092
Hoher Krankenstand (generell bei uns immer beim Prüfpersonal), Überstundenabbau und Urlaubszeit. Hab letztens mit einem unserer Prüfer gesprochen, es sind deutlich weniger Schwarzfahrer unterwegs - aber es gibt sie immer noch.

Ausgleichszahlung viele Dinge nicht geregelt. Es gibt Sonderverkehrsformen, die müssen das 9€-Ticket anerkennen, aber niemand weiß ob, wo und vor allem wann eine Kompensation erfolgt.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.429
3.121
Corona-Land
Geld an Entwicklungsländer schickt (z.B. China)
Gerd Müller: Das stimmt so nicht. Die klassische Entwicklungszusammenarbeit haben wir schon seit Jahren beendet. Einige Vorhaben wurden für mehrere Jahre vereinbart, zum Beispiel für die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Diese Projekte laufen derzeit aus. Quelle: .augsburger-allgemeine.de 14.06.2019

----​

China: Hunderte Millionen Entwicklungshilfe aus Deutschland.

Quelle: Die Welt 22.06.2022

Unsere Regierung belügt uns nicht. :no:
 
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Monstertour

Erfahrenes Mitglied
08.01.2016
1.218
602
LEJ
Verbund und Verbund kann sehr verschieden viel sein. In NRW gibt es 4 Verbünde, in BW 21. Und verbundfreie Gebiete gibt es in etlichen Bundesländern immer noch.
Wenn man einen Deutschlandtarif ähnlich wie in der Schweiz aufstellen würde, wo quasi jedes Postauto, Regionalverkehr, Schiffe und teilweise Bergbahnen durchtarifiert werden können. Das spart unheimlich Verwaltungs- und Marketingaufwand.

Und man braucht nur eine geringe Anzahl an Fahrscheinarten:
- Einzelfahrt, nach Strecke
- Zeitkarten (auch im Abo) für "kurze" Strecken (Tages-, 7-Tageskarte, Monatskarte, Jahreskarte)
- Netzkarte (Tag, Monat, Woche)

Dann sollte man die Rabatthöhe der Bahncard hinterfragen, ein Grundpreis auf Niveau der jetzigen Bahncard 25 und Rabattkartenermäßigung von 33% sollten die nächste Vereinfachung sein.

Zusätzlich sollten alle eigenwirtschaftlichen Verkehre - Bus&Schienw - konzessioniert werden. Fahrplanpflicht, Bedienpflicht, Anerkennung Deutschlandtarif, ggf. mit Fallbezogenen Zuschlägen.

Und das muss nicht unbedingt verramscht werden - Jahresnetzkatze bei 1000€ bzw. 100€ pro Monat wäre immer noch günstig. In Zeiten einer Energiekrise muss Verkehr teurer werden, auch der ÖV. Nur der MIV muss deutlich teurer, unattraktiver werden.

Zur Finanzierung könnte man stufenweise die Pendlerpauschale abschaffen. Der Nahpendeler kann den ÖV nutzen, Fernpendler sind ökologisch nicht gewollt und daher sollte man das nicht subventionieren.
 

KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.865
1.863
FFM
Dass ich mal den Gewerkschaftern zustimme hätte ich nicht gedacht, aber ja, das 9 Euro Ticket macht krank und zwar nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die normalen jahrelangen ÖPNV Nutzer:


Es lockt einfach zu viele Spaßfahrerer an und jeder der regelmäßig den ÖPNV nutzt weiß, dass dieser schon seit Jahren auf Verschleiss gefahren wird, das DB-Netz total überlastet ist auf wichtigen Strecken und während ich zur Coronazeit noch ab und an eine Fahrtkartenkontrolle im SPNV hatte ist seit dem 9 Euro Ticket das Zugbeleitpersonal entweder dauerkrank oder weggespart oder sonstwohin - es kommt jedenfalls kein Mensch mehr durch den Zug gelaufen.
Ein preislich attraktives Ticket (365 Euro pro Jahr?) wäre ja in der Tat gut, aber nicht zum Schleuderpreis, das war absolutes Eigentor.
 

toom

Erfahrenes Mitglied
12.07.2013
2.022
1.132
Wenn man in erster Linie die entlasten wollte, an die man gedacht hatte, hätte man besser das Ticket auf Mo-Fr begrenzt. Und dann noch auf das Bundesland. Dann hätten auch wieder einige geschrien, aber hey, das Leben ist nicht immer gerecht.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.594
2.092
In Deutschland gibt es natürlich die freie Berufswahl, aber Fachkräftebedarf gibt es ja flächendeckend, auch in den Verwaltungen, also die würden schon ohne Probleme neue Jobs finden.:D
Die würden in den meisten Fällen gar nicht mal den Arbeitgeber wechseln müssten. Wenn ich mir ansehe, wieviele Leute bei uns in der Einnahmeaufteilung und Tarif arbeiten und welchen Bedarf wir an etlichen anderen Stellen im Unternehmen haben und wo wir Leute mit ÖPNV-Background mit Kusshand nehmen würden ...
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.483
6.630
Es lockt einfach zu viele Spaßfahrerer an
das ist allerdings nur bei Regionalzügen (zumal in relativ schnelle Verbindungen zwischen Regionen) ein Problem, in normalen innerstädtischen Bussen, Straßen- und U-Bahnen und S-Bahnen ist es kein Problem (weil eben in den Ballungsräumen selbst nicht massenhaft mehr Leute plötzlich auf den ÖPNV umsteigen).

(subjektive Quelle: eigene Beobachtung; gibt es da eigentlich Auslastungsstatstiken einzelner Regionalexpress-Lininen?)
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.687
4.538
DTM
Meine eigene „Auslastungsstatistik“:
Aus den vergangenen „Corona“-Sommern habe ich noch leere Bahnhofsbilder ala „The Walking Dead“ in Erinnerung.
Jetzt, in der 9 Euro-Ticket-Phase, ist es an Freitagen oder Samstagen gefühlt so, als würde die Expo-Weltausstellung und ein Fußball-WM-Halbfinale gleichzeitig in der Stadt stattfinden.
 

kmak

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12.03.2016
1.370
924

Gefühlt sind die Straßen, jedenfalls außerhalb des Berufsverkehrs, deutlich leerer geworden. Schulferien und Spritpreise werden eine Rolle spielen, das Ticket aber auch. Heute bin ich an mehreren sehr leeren Wanderparkplätzen vorbei gegangen. Nun weis ich nicht wie es dort normalerweise ist, aber man baut keine großen Parkplätze ohne Nachfrage.

von daher habe ich schon damit gerechnet, dass zumindest am "Ausflugssamstag" viele die Chance nutzen, dass zumindest ein stündlicher Bus zwischen Geilenkirchen und Sittard gerammelt voll wird.

Der Bus Aachen-Vaals(-Mastricht) war letzten Sonntag sehr gut gefüllt. (Anekdote am Rande: Der Fahrer hat die Tickets kontrolliert - mehrere hatten versucht mit einem Juni Ticket auch im Juli zu fahren. 9€ sind halt weniger als 18€).

Wer nach Sittard will wird wohl eher die Bahn nehmen und ein passendes Ticket haben.


Nennen wir es lieber Freizeitverkehr. Das Ticket zeigt das es da ein gigantisches Potential gibt wenn es unkompliziert und nicht zu teuer ist. Warum die Familie ins Auto quetschen wenn es auch mit Zug und Bus geht? Besonders eilig hat man es ja nicht.

Die Kapazität könnte man an einigen Stellen für wenig Geld erweitern. Warum fahren manche Züge die in der Woche mehrteilig sind am Wochenede immer noch als Einteiler? Mit dem gleichen Fahrpersonal, lediglich etwas mehr Strom und Abnutzung/Wartung ließe sich die Kapazität verdoppeln bis verdreifachen. (Ja, ist nicht bestellt. Zeigt daß das Bestellersystem auch nicht optimal ist. Die Bundesbahn war oft flexibler.)
 
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thbe

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27.06.2013
9.445
9.872
Man kann auch nicht erwarten, dass Menschen für drei Monate ihre Gewohnheiten umstellen. Klar, viele probieren es aus. Aber man schafft nicht sein Auto ab, weil es für drei Monate ein EUR 9,- Ticket gibt.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
25.210
14.968
www.red-travels.com
Man kann auch nicht erwarten, dass Menschen für drei Monate ihre Gewohnheiten umstellen. Klar, viele probieren es aus. Aber man schafft nicht sein Auto ab, weil es für drei Monate ein EUR 9,- Ticket gibt.

aber vielleicht, wenn dauerhaft ein günstiges Angebot vorhanden ist, gerade in Ballungsgebieten macht das Sinn, wenn man nicht eine Stunden im Stau steht, weil alle das Auto bevorzugen. Es verlangt ja keiner, dass du für deinen 25km Arbeitsweg von Dorf A nach Dorf B 2h mit dem Bus über Stadt A in Kauf nimmst
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
6.891
7.049
Ich finde, die Spaßfahrten werden in diesem Zusammenhang deutlich überschätzt. Ja, derzeit ist die Situation in einigen Nahverkehrsmitteln eine absolute Zumutung, das stimmt natürlich. Mein persönlicher Eindruck ist jedoch, dass sich die Überlastung auf einige wenige Hauptverkehrsrouten beschränkt, beispielsweise auf Nürnberg-Leipzig mit immerhin 230km Entfernung. Hier könnte die Bahn mit neuen Fahrplänen und zusätzlichen Kapazitäten nachsteuern, und das Zusatzaufkommen kompensieren. Man sollte nicht vergessen, dass das 9€-Ticket den Bundesbürgern völlig neue Möglichkeiten bietet. Zeitlich begrenzt und ausgerechnet zur Ferienzeit, was gekommen ist war nicht anders zu erwarten. Der Reiz des Neuen würde nach einigen Monaten verschwinden, mit den Ferien verabschiedet sich dann auch das gute Wetter, und bald würde sich die Mehrbelastung wohl im Rahmen halten. Ob ein dauerhaftes 9€-Ticket ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist mögen andere beurteilen, an einigen Spaßfahrern sollte das Angebot jedenfalls nicht scheitern.

Abgesehen davon sind 10 Spaßfahrer mit 9€-Ticket im Zug immer noch besser als ein Spaßfahrer ohne 9€-Ticket im Auto. Lasst die Menschen doch unser Land erkunden, solange das klimaschonend möglich ist. In diesem Zusammenhang wäre interessant, ob das 9€-Ticket eine längerfristige Auswirkung auf die Volksgesundheit und den sozialen Frieden haben würde. Wer zum Spaß für einige Stunden an die Ostsee fährt, stellt ansonsten weniger an.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.594
2.092
Gefühlt sind die Straßen, jedenfalls außerhalb des Berufsverkehrs, deutlich leerer geworden. Schulferien und Spritpreise werden eine Rolle spielen, das Ticket aber auch. Heute bin ich an mehreren sehr leeren Wanderparkplätzen vorbei gegangen. Nun weis ich nicht wie es dort normalerweise ist, aber man baut keine großen Parkplätze ohne Nachfrage.
Leere Wanderparkplätze sind leider ein schlechter Indikator für den Erfolg des 9€T, die meisten davon werden auch als Polterplatz genutzt und sind daher scheinbar überdimensioniert.

Nennen wir es lieber Freizeitverkehr. Das Ticket zeigt das es da ein g̵i̵g̵a̵n̵t̵i̵s̵c̵h̵e̵s̵ Potential gibt wenn es unkompliziert und nicht zu teuer ist. Warum die Familie ins Auto quetschen wenn es auch mit Zug und Bus geht? Besonders eilig hat man es ja nicht.
Fixed that for you.

Aber ja, ich sehe da insgesamt auch ein Potential und hab da den einen oder anderen Kampf schon ausgefochten. Ich war lange Zeit für die Angebotssteuerung einer Freizeitbuslinie verantwortlich. Haben in den letzten Jahren einiges gemacht, ein Branding entwickelt, Angebotsausweitung und Fahrplanbereinigung auf sinnvolle Aufenthaltszeiten oder Einwegrouten die sich mit den Vorteilen des eigenen PKWs ergänzen, Aktionstage mit externen Stakeholdern, Angebotsausweitung, Optimierung an Zuganschlüsse in die Ballungsgebiete; weil die externe Nachfrage schwach blieb dann (wieder) dezidierte Ausrichtung auf lokale Anschlüsse, speziell geschultes Fahrpersonal, Gutscheinaktionen für an der Strecke ansässige Gastronomie bei Vorlage eines tagesaktuellen Fahrscheins, speziell folierte und ausgestattete Fahrzeuge und einige weitere, niederschwellige Dinge mehr. Letztlich blieb es trotz attraktivem Zielgebiet ein Strohfeuer mit hohen (personellen) Aufwendungen für ein Produkt, das eigentlich nicht zur Kernaufgabe eines gemeinwirtschaftlichen Verkehrsbetriebes gehört.

Es ist analog zum A380 nötig eine gleichmäßige Auslastung über alle Fahrtage zu erreichen. Aber genau das war das größte Problem. Während wir an Aktionstagen (die mit großem Aufwand betrieben wurden) Verstärkerbusse hätte auf die Reise schicken können, waren leider auch etliche Leerfahrten - und das leider nicht nur an Saisonrandzeiten - dabei, und die fielen bei der Geschäftsführung wie auch den Aufgabenträgern immer besonders negativ auf.

Ich teile grundsätzlich das der Tarif das Zugangshemmnis Nummer eins ist. Erste Zahlen aus der laufenden 9€-Saison zeigen aber leider eine kaum messbare Zunahme. Deutschland ist gerade in der Peripherie ein Autofahrerland. Daher halte ich auch nichts davon den MIV zugunsten des ÖPNV einseitig finanziell unattraktiver zu machen, weil die Kollateralschäden bei denen die zwingend auf einen eigenen PKW angewiesen sind und dadurch eh schon höhereKosten haben, gerade bei uns auf dem Land, enorm sind. Wir zielen hier aber zumindest auf die Zweit- und Drittwagen. Und dafür ist ein schlanker Tarif imho (in Form eines 9€T o.ä.) ein gutes Argument.
 
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kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
1.370
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Erste Zahlen aus der laufenden 9€-Saison zeigen aber leider eine kaum messbare Zunahme.
Wird das denn in den Bussen gezählt? Schließlich gibt es ja regelmäßig große Fahrgastzählungen und -befragungen - tappt man in der Zeit dazwischen dann im Dunkeln?

Ein paar ganz subjektive und anekdotischen Erfahrungen (an Wochenendtagen):
- Aachen Rothe Erde-Monschau: Gelenkbus extrem voll. Es blieb zwar keiner zurück, mehr wäre aber auch nicht gegangen. Das ist hoffentlich auf der Strecke so nicht normal.
- Einruhr-Aachen Rothe Erde: In Einruhr war ich mit dem Fahrer allein. Ab Rurberg wurde der Bus dann gut voll. Nicht überfüllt aber es mussten Menschen stehen.
- Aachen-Vaals: Gut gefüllt, mit Stehplätzen, in beide Richtungen.

Es ist analog zum A380 nötig eine gleichmäßige Auslastung über alle Fahrtage zu erreichen.
Da steht schon das Wetter gegen. Gut wäre es wenn man dann flexibel das passende Fahrzeug zwischen Klein- und Doppelgelenkbus wählen würde.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
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Wird das denn in den Bussen gezählt? Schließlich gibt es ja regelmäßig große Fahrgastzählungen und -befragungen - tappt man in der Zeit dazwischen dann im Dunkeln?
Tatsächlich ist das die einzige Linie auf der wir ausschließlich Fahrzeuge mit Zählgerät einsetzen und damit eine von den wenigen Linien, wo wir eine relativ gute Datenlage haben. Die Zählungen die du meinst, dürften im Regelfall Erhebungen zur Ermittelung des Schwerbehindertquotienten bzw. Fremdnutzerquote sein. Die fließen leider nicht in die Angebotsplanung.

Da steht schon das Wetter gegen. Gut wäre es wenn man dann flexibel das passende Fahrzeug zwischen Klein- und Doppelgelenkbus wählen würde.
Ja richtig, das Wetter ist leider zu selten "genau richtig". Zu kalt, zu nass, zu heiß. Die Gefäßgröße ist (zumindest bei uns) ein überraschend überschaubarer Kostenfaktor. Gelenkzüge lassen sich aufgrund der Topografie bzw. Streckenführung dort eh nicht einsetzen. So bleiben Solobusse, Midibusse und Niederflurkleinbusse. Letztere gibt es nur bei Auftragnehmern bei uns, so flexibel das man zwei Tage vorher bei absehbar schlechtem Wetter den Auftrag rausgibt sind wir leider nicht. Und rein von den Anschaffungskosten unterscheiden sich die drei erstaunlicherweise weniger als man zunächst vermuten würde. Den Midibus von seiner eigentlichen Leistung abzuziehen würde den operativen Aufwand unverhältnismäßig erhöhen dafür das der Verbrauch ansonsten fast identisch zum Solo ist.

Der teuerste Faktor bleibt in dem Fall das Personal, dass die vorgeschriebenen Pausen braucht. Was etwas bringen würde, wenn man beim schlechten Wetter den Takt ausdünnt und dann mit einem statt zwei Umläufen auskommen würde. Das läuft aber konträr zur Betriebspflicht die in dem Sinne keine Witterungsabweichungen zulässt.
 
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