Die Fahrleistungen eines elektrischen Zugs sind meistens deutlich besser wodurch man höhere Endgeschwindigkeiten oder durch schnelleres Beschleunigen auch die Fahrzeiten verkürzen kann.
Auf den meisten Strecken im Regioverkehr ist, das aber unbedeutend, ob die RB nun 10 Sekunden lang 30km/h schneller fahren kann bevor wieder gebremst werden muss, macht dann keinen nennenswerten Unterschied.
Vor ein paar Jahren bin ich einem Lokführer in einem Zug gegenüber gesessen, es hat sich eben eine zufällige Unterhaltung entwickelt, der hat seinem Dieselzug, mit dem eine Regioverbindung ab Hamburg gefahren hatte, sehr hinterher getrauert.
Besonders weil wohl ein Dieselzug ziemlich unkaputtbar ist und viele Probleme in kleinerem Umfang auch vom Lokführer behoben werden konnten, so dass der Zug so gut wie nie ausgefallen ist, fun Fact er saß damals in meinem Zug weil seine E-Lokomotive wegen einem Problem abgeschleppt werden musste und er dann eben mit einem anderem Zug wegen Dienstende sowieso nach Hause gefahren ist.
Ein weiterer Grund war auch, dass es noch einige Ausweichstrecken und Gleise ohne Oberleitung gab die dann bei Problemen genutzt werden konnten ohne den Verkehrsfluss zu blockieren und natürlich sind auch Probleme wie Oberleitungsschaden usw für einen Dieselzug kein Problem.
Auch sei der Verbrauch wohl sehr überschaubar gewesen und von den Emissionen her betrachtet wohl besser war als der Ruf insbesondere da damals der Strommix der Bahn wohl noch Kohle usw enthalten hat.
Auch 2023 müsste man sich mal den Strommix der DB anschauen, könnten da etwa auch noch Teile an Kohle und Gas enthalten sein?
Denn die Werbung spricht ja immer davon dass die ICEs mit 100% Ökostrom fahren das ist aber eben nur ein gewisser Teil der Flotte.
Selbst in diesem Fall müsste man doch beachten ob das reale Strommengen sind oder ob da wieder ein Zahlenmagier der zum Beispiel auch mit irgendwelchen Zertifikaten handtiert am Werk ist.
Ich selbst hatte im letzten Sommer den Dieselzug von Hof nach Nürnberg bis auf die fehlenden Steckdosen und vielleicht noch die ständigen Funklöcher sind mir keine Komfortmängel aufgefallen, wobei für die miese Funkabedenkung ja nicht der Zug als solches verantwortlich ist.
Von daher die DB kann sich sicher mal Gedanken machen wie sie Strecken besser und schneller macht aber erst wenn die Züge pünktlich fahren und nicht ständig ausfallen.
Die Schweizer können sich überlegen wie sie mit einem besseren Zug 10 Minuten Fahrzeit sparen aber davon ist die DB noch Jahrzehnte entfernt.
Wobei wir doch wieder beim Thema wären:
Die meisten Leute werden doch trotz Deutschlandticket beim Auto bleiben nicht weil es denen wichtig ist 5 Minuten schneller zu sein weil die DB einen superschnellen neuen Regio einsetzt, sondern sich zuverlässig darauf verlassen zu können dass sie pünktlich zur Arbeit kommen und auch dann möglichst reibungslos wieder nach Hause.
Ein befreundete Paar muss in Niedersachen in der Gegend um Hildesheim oft die Kinder zur Schule fahren weil der Zug eben sehr oft 30 Min. oder mehr Verspätung hat und das bei Klassenarbeiten in der ersten Stunde einfach nicht funktioniert.