Hotel: Casa de la Flora, Khao Lak
Status: LTP
gebucht: Duplex Grand Pool Villa
erhalten: Beachfront Suite Pool Villa
Benefits: Frühstück, Punkte, 2x 1 Stunde Massage, free Minibar und sonstige Kleinigkeiten
Aufenthaltsdauer: 8 Nächte
Check In: zügig
Bemerkenswertes/Weiterempfehlung:
Ich habe jetzt so ziemlich alle Strände Thailands durch, von Ko Kut über Ko Samui, Pi-Pi und Phuket bis Khao Lak - und aktuell kommt für mich aus verschiedenen Gründen nur Khao Lak in Frage. Denn die einen sind mir zu abgelegen/schwer erreichbar ohne größeren Mehrwert, die anderen zu überlaufen. Khao Lak liegt irgendwo in der Mitte, nicht so populär wie Phuket mit seinen Sauf-/Sextouristen, nicht zu abgelegen wie Ko Kut/Ko Chang (lange Anreise, wenig Auswahl guter Restaurants). Man fliegt einfach nach Phuket, nimmt einen Mietwagen und ist innerhalb einer Stunde am Ziel, hat auf dem Weg noch die Möglichkeit in einem der zahlreichen Michelin-gerateten Restaurants ein leckeres Mittagessen einzunehmen (Empfehlung : Shrimps in cremigem Curry bei 'Gop Phochana'.
Da uns bekannt war, dass Thailand von Orks gut besucht ist, kam für uns nur eine Villa mit Pool in Frage, denn mit Mördern & Vergewaltigern wollte wir nicht am Strand/Pool liegen. So checkte ich im Vorfeld per Email die Upgradeverfügbarkeit auf Pool-Villen bei JW Marriott und Le Meridien ab, um zu erfahren, dass das JW generell, auch per SNA, nicht auf Pool-Villen upgradet, das LM mit seinen nur 6 Pool-Villen keine Verfügbarkeit mehr hatte.
Durch einige Reiseberichte war ich bezüglich des Casa de la Flora vorgewarnt, schlechter Erhaltungszustand, schmuddelig etc. Trotzdem versuchte ich mein Glück und bekam die Auskunft welchen Villentyp (ziemlich verwirrend durch die hohe Anzahl verschiedener Villen bei insgesamt nur 36 Einheiten) ich buchen müßte, um die von mir gewünschte Beachfront Suite Pool Villa, die im Gegensatz zur Beachfront Pool Villa (ohne 'Suite') über ein Wohnzimmer und einen Pool/Liegefläche mit Sonneneinstrahlung aufweist, zu erhalten. Mit einer Rate von EUR 260/Nacht, inkl. Frühstück und Minibar, war dies ein ziemlicher Unterschied zu den EUR 800/Nacht (LM, ohne Meerblick) und EUR 1'100/Nacht (JW) - so dass ich trotz aller Warnungen zuschlug.
Wer etwas 'Thaitypisches', mit Pagodendach etc. sucht, sollte sich das Casa de la Flora gleich aus dem Kopf schlagen. Denn dieses Hotel ist eher modern, minimalistisch, Beton und Teakholz, mit großen Fensterfronten. Da ich nicht auf 'Thaichique' stehe, passte es zu meinen Anforderungen.
Bei Ankunft sieht man zuerst eine Hotelfassade, welche von einem (ehemals) schwarzen Wasserfall dominiert wird - nur dass dort kein Wasser mehr fällt. Kein guter erster Eindruck bei Ankunft. Der Check-In erfolgte freundlich & schnell, als Dankeschön für über 7 Nächte gab es zwei Gutscheine für eine einstündige Massage im Hotel-Spa.
Man führte uns am großen Gemeinschaftspool (Infinity-Pool mit Meerblick) mit Liegen im Wasser (Sonne) und Kokons im Schatten und Restaurantbereich zu unserer Villa in der ersten Reihe.
Schon bei diesem kurzen Spaziergang fällt auf, dass die Gebäude dringend einen Upgrade der Fassaden benötigen, Risse und Abplatzungen sind die Regel, jedoch noch in einem akzeptablen Rahmen. Man sollte bedenken, dass man sich direkt am Meer befindet, die Witterung und der Salzgehalt den Prozess stark beschleunigen.
Der Innenbereich unserer Villa war in ordentlichem Zustand, das Bad (mit zwei Duschköpfen mit individueller Temperatureinstellung) neu gemacht. Man könnte jetzt bemängeln, dass der Teak-Fußboden im Wohnbereich eine neue Lackschicht benötige - aber wir wollen wegen der Witterung und der Entfernung von maximal 20 Meter zum Meer nicht kleinlich sein. Kapselespressomaschine, auf Wunsch mit Coke Light gefüllter Kühlschrank, Früchte, hausgemachte Kekse, Gardinen die das Innere fast vollständig verdunkeln.
Soweit, so gut. Doch kommen wir nun zum Außenbereich, denn der litt durch die Witterungseinflüssen und Salzgehalt erheblich mehr. Dies beginnt schon bei den Schiebetüren, deren Griffe und Schlösser deutlich erodiert sind. Auch der Holzboden der Terrasse und die Sonnenliege haben schon bessere Tage gesehen und können, wegen Absplitterungen (Kopfteil der Liege, unten) sogar zu Verletzungen führen. Wegen dieser Mängel erließ uns das Hotelmanagement die Bezahlung der letzten Nacht, sehr fair.
Während der Pool (mit 3 Jets), der direkt zwischen Schlafzimmer und dem mittels kleiner Hecke abgetrennten künstlichen Strandstreifen liegt, in gutem Zustand und sehr sauber war, konnte man von der Grünfläche auf der anderen Seite keinen 'Englischen Rasen' erwarten. Unschön sind sichtbare Wasserrohre, einige fehlende Begrenzungen und weitere Details wie abblätternde Farbe am Gebäude. Doch für das Geld und die Lage - sorry - kann man wirklich nicht meckern.
Der Strand... nun ja... Wer unbedingt 'Strand' braucht, der macht um das Casa de la Flora besser einen weiten Bogen. Denn der 'Strand' ist eigentlich einen aus Beton bestehende erhöhte, ca. 4 Meter tiefe Plattform vor dem Meer, die mit Sand aufgefüllt wurde. Da wir nicht an den Strand gehen, uns lieber auf unserer privaten Sonnenliege oder auf der Luftmatratze im Pool aufhalten, ist uns dies ganz recht. Denn dadurch schauen wir vom Bett (das Schlafzimmer ist extra erhöht, so dass man nichts zwischen sich und Meer sieht) direkt aufs maximal 20 Meter entfernte Meer.
Das Frühstück besteht aus einem kleinen Buffet sowie einer reichhaltigen Karte mit Gerichten für jede Geschmacksrichtung.
Kurz zum Publikum: Fast 100% West-Europäisch, zwischen 40 und 70. Das Hotel, wegen seiner Größe mit nur 36 Zimmern, verkauft keine Kontingente an Reisebüros aus Mordor, weshalb wir bisher auch keine Orks gesichtet haben. Damit entfallen auch deren nächtliche Gruppenmeetings am Strand, mit mitgebrachtem harten Alkohol und Soundanlage (im LM so erlebt).
Ein weiterer riesiger Vorteil von Khao Lak ist, dass man nach 5 Kilometern die Touristenhochburg verlassen hat, in Orte kommt, in denen noch echtes Thaileben herrscht, man in den Restaurants fast nur noch Thais sitzen, das Essen nicht auf den Europäischen Geschmack angepasst wurde. Im Umkreis von 30 Kilometern findet man knapp 20 im Guide Michelin aufgelistete Restaurants, einige davon (zu Recht) mit Bib Gourmand Award (besonders zu empfehlen 'Hok Kee Lao' in Takuma Pa und 'Mon Phochana' in Lam Kaen).
Von Khao Lak kann man sehr schöne Ausflüge unternehmen, zum Beispiel zum Karstgebirge der Regionshauptstadt Phang Nga. Wenn man schon dort ist sollte man nicht nur die Aussichtsplattform des Tempels Wat Tham Ta Pan besuchen (Achtung, steile Treppen - doch die Aussicht macht es wett), sondern auch bei 'Khun Thip's Satay' einkehren, ebenfalls mit einem Michelin Bib Gourmand Award ausgezeichnet für ihr perfektes Shrimps- und Schweinefleisch-Satay.
Die gute Nachricht zum Schluß : das Casa de la Flora schließt zum 1. Mai vorübergehend seine Pforten wegen großer Renovierung. Geplant ist eine Wiedereröffnung zum 1. November 2023, wenn die Thai-Arbeiter mitspielen. Aus diesem Grunde ist das Haus auch aktuell bis ins nächste Jahr nicht buchbar. Zudem ist noch nicht 100% sicher, dass es ein 'Design-Hotel' und damit Mitglied des Bonvoy-Programms bleibt.
Wir würden wiederkommen, auch im aktuellen Zustand, zu dem Preis.