Hotel: Marriott Bonn World Conference Center
Status: Ambassador
gebucht: Besenkammer
erhalten: Corner Suite
Benefits: Upgrade, Frühstück, 1000 Punkte, und viel unnötiger Ärger
Aufenthaltsdauer: 6 Nächte
Check-in: Freundlich, aber keine verbale Status-Recognition
Anmerkungen: Das war ein Aufenthalt, der mit einem tollen Upgrade erfreulich begann und dann mit jedem Tag inakzeptabler wurde. Ich versuche mich mal an einer Zusammenfassung, für Illustrationen der einzelnen Punkte siehe Bilder.
Ich habe bei diesem Aufenthalt Berufliches (2 Nächte) mit Privatem (4 Nächte) verbunden. Das war vorab nicht absehbar, weswegen mein Aufenthalt aus 3 konsekutiven aber separaten Buchungen (2 Nächte, 1 Nacht, 3 Nächte) bestand. Beim Check-In habe ich mich vergewissert, dass das entsprechend auf dem Schirm ist und ich keine Schwierigkeiten mit der Zimmerkarte oder gar Zimmerwechsel bekomme - man sagte mir, ich müsse mich um nichts kümmern.
Upgrade von der Besenkammer auf eine Corner Suite (das sind bis auf die Presidential Suite in diesem Haus nach meiner Kenntnis alle Suiten) im 12. Stock mit spektakulärem Ostblick über den Rhein und das BMZ / ehem. Bonner Kanzleramt sowie das WCC (die Liegenschaften des Bundestages aus Zeiten der Bonner Republik) hat mich sehr gefreut, war für mich persönlich ein Traum-Ausblick. Dafür, dass das Hotel erst 2016 eröffnet wurde fand ich die Hardware im Zimmer eher altbacken und in teils schlechtem Zustand - ausgerissene Vorhänge zum Beispiel. Auch gab es keine Karte oder sonstiges Treatment auf dem Zimmer, was mich wundert, denn ich weiß aus einem anderen Forum von einem Amb., der nur einen Tag vor mir dort war und recht großzügig bedacht wurde.
Die Lounge im 1. OG ist relativ groß und verfügt über eine Terasse / Außenbereich. von 19-21 Uhr werden Snacks (eine warme Speise im Glas, eine Suppe, Salat, Käse und Wurstaufschnitt sowie Dessert im Glas) serviert, sonst tagsüber nur Candy Bar. Getränke kommen aus der Soda Fountain, und davon mehr Schaum als Getränk - sollte das kaputt gewesen sein hat sich meinen ganzen Aufenthalt lang niemand darum gekümmert. Das hat eher weniger Spaß gemacht.
Frühstück gibt es in der Lounge nicht, das kann als Status Benefit im Restaurant zu sich genommen werden, ist aber eher nicht der Rede wert. Andere Marriotts in DE bieten da mehr und bessere Qualität.
Der Spa- und Fitnessbereich des Hotels ist
öffentlich zugänglich und daher sehr groß - mir persönlich ist aber schleierhaft, wie man ein öffentliches Fitnessstudio so dermaßen verwahrlosen lassen kann. Mix-and-Match-Kurzhanteln, insgesamt alles super unaufgeräumt - ich war während meines Aufenthalts nur 1x dort (aus Zeit-/Termingründen) und habe sonst den 20-minütigen Fußmarsch zu Fitness First am Markt vorgezogen.
Nach meiner ersten Nacht ist mir aufgefallen, dass das Housekeeping eher lieblos agiert - Bettdecke gerade so umgeschlagen, Schlafanzug einfach auf's Nachtkästchen gepfeffert, Bad-Amenities nicht nachgefüllt, Kaffee-Kapseln nicht nachgefüllt, benutzte Kaffeetassen zwar mitgenommen aber nicht ersetzt, Wasserflaschen nicht ersetzt... ich habe dann beschlossen, mal abzuwarten, ob das ein Ausrutscher war. Zunächst hatte ich aber nach der zweiten Nacht (als nach "Ende" meines "ersten Stays" das Problem, dass meine Zimmerkarte nicht mehr funktionierte - offenbar wurde sie entgegen der Aussage beim Check-In nicht durchgehend für alle 6 Nächte kodiert. Ein bisschen nervig, wenn man jedes Mal 12 Stockwerke rauf-, wieder runter- und wieder rauffahren muss. Nachdem ich wieder Zugang zu meinem Zimmer hatte erneut das gleiche Bild vom Vortag. Schlafanzug wieder auf das Nachtkästchen geworfen, vom o.g. immer noch nichts ersetzt. Da ich täglich um 5 Uhr aufstehen musste war mir insbesondere die Kaffee-Frage wichtig. Ich also wieder runter, um an der Rezeption um neue Kapseln zu bitten (die anderen Punkte habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht angesprochen), welche mir "umgehend" gebracht werden sollten. Nachdem 1,5 Stunden später (und zu einem Zeitpunkt, an dem ich eigentlich schon hätte schlafen müssen) noch nichts passiert war musste ich ERNEUT nach unten fahren, um darum zu bitten. Irgendwann eine weitere halbe Stunde später wurden sie mir dann gebracht. Naja.
Am folgenden Abend (also nach "Ende" meines "zweiten Stays" ging meine Zimmerkarte WIEDER nicht, also gleiches Spiel von vorne.
Während ich am Morgen zwar neue Kaffee-Kapseln gehabt hatte, aber - ihr erinnert euch - keine Tassen mehr, hatte ich den Kaffee aus den bereitgestellten Wassergläsern getrunken. Diese waren vom Housekeeping benutzt vom Schreibtisch weg einfach neben die Nespresso-Maschine gestellt worden - und natürlich war wieder NICHTS ersetzt worden. Das war dann am vierten Tag meines Aufenthalts der Punkt, wo ich gerne Feedback hinterlassen wollte. Auf meine Frage an der Rezeption, ob der oder die Manager on Duty zu sprechen sei antwortete die Mitarbeiterin knapp "ja" - und sah mich an. Und sah mich an. Und sah mich weiterhin an. Aber es passierte nichts. Keine Rückfrage, keine Aktion. Auf meine Bitte, sie oder ihn mir dann auch vielleicht zu holen dann plötzlich geschäftiges Treiben. MoD dann im Gespräch sehr verständnisvoll und apologetic gegenüber all meinen Punkten, meine Bitte, meine Punkte dem/der Rooms Division Manager weiterzuleiten wurde versichert nachzukommen. Alright, passt dann auch für mich. Frische Tassen wurden mir im Anschluss nach oben gebracht.
Nach einer weiteren Nacht komme ich am Abend wieder im Hotel an - und stehe auf meinem Stockwerk vor einer verschlossenen Zwischentür, die meine Corner Suite vom Flur trennt und bislang immer sperrangelweit offen stand. Meine Zimmerkarte - funktioniert an dieser Tür nicht. Warum sie geschlossen wurde - völlig unersichtlich. Ich also WIEDER EINMAL zur Rezeption um zu reklamieren. Diesmal eher wenig verständnisvoll. Große Hektik beim Team, der Generalschlüssel wird gebraucht, man weiß aber nicht so recht, wo er ist.
Habe sicherlich 10 Minuten gewartet, bis ich nach oben begleitet wurde, um mir die Tür zu öffnen. Im Zimmer dann plötzlich Überraschung: Mein Feedback vom Vorabend muss Eindruck gemacht haben, denn nicht nur war das Housekeeping diesmal mustergültig (bzw. so, wie man es von Vornherein erwarten hätte dürfen), es wartete auch eine handgeschriebene Entschuldigungskarte sowie eine kleine Aufmerksamkeit in Form von Brownies auf mich - und die Vorhänge, deren Zustand ich gar nicht erwähnt hatte, waren repariert worden. Es muss sich also jemand länger mit meinem Zimmer auseinandergesetzt und dafür gesorgt haben, dass es in einen Zustand versetzt wird, den man erwarten darf. Was aber nicht bedeutet, dass die Crew nicht die restlichen Ikea-Ösen für die Vorhangschienen in einem Marriott-Coffee-to-Go-Becher auf meinem Schreibtisch vergessen hätte.
Der restliche Aufenthalt (eine letzte Nacht) war dann unspektakulär.
Insgesamt wahrscheinlich der kurioseste Aufenthalt, den ich je in einem Marriott hatte. Würde unter diesem Eindruck eher nicht wiederkommen.