Hotel: W Costa Navarino
Status: Ambassador
gebucht: Besenkammer mit Frühstück und 50 EUR Guthaben pro Tag
erhalten: 3 Bedroom WOW Suite mit Pool (Garden View) über Suite Night Voucher
Benefits: Punkte, Late Check-Out 16:00 nach Diskussion
Aufenthaltsdauer: 7 Nächt
Check In: freundlich und professionell
Bemerkenswertes/Weiterempfehlung:
Ein Hallo in die Runde!
In den letzten 7 Tagen hat‘s uns ins neue W Costa Navarino verschlagen. Im letzten Jahr hatte ich das gleich gebucht für einen Sommerurlaub mit der Frau, alleine ohne Kids. Wir sind W Fans und waren schon in ca. 17-18 Ws. Das W ist ein Adult-Only-Hotel, was es etwas abgrenzt zu den anliegenden Westin & The Romanos-Hotels, die sich auch in Costa Navarino befinden. Im Westin waren wir zu Covid-Zeiten schon einmal mit unserer Tochter, jetzt wollten wir etwas Golfen, Trinken, Spaß haben.
Die beste Rate hatte ich zuerst über eine Best Rate Gurantee bekommen, dann aber ca. 10 Tage vor Anreise noch eine Rate vom W mit 50 EUR Konsum pro Tag gefunden, die attraktiver war. Also die flexible Rate noch einmal storniert und neu gebucht. Dazu dann sieben Suite Night Voucher eingebucht, da man auch größere Suiten mit eigenem Pool dort findet. Ich hab erstmal nur die größten WOW-Suiten eingetragen und abgewartet. Fünf Tage vorher wurde die Abfrage zuerst abgelehnt, obwohl derartige Suiten verfügbar waren. Ich habe also nochmal eine weitere Suite hinzugefügt - und zack, vier Tage vor Anreise wurde eine WOW-Suite mit 3 Schlafzimmern, eigenem Pool und „Gartenblick“ bestätigt. Kein schlechtes Upgrade! Kostet sonst ca. 1500 EUR pro Nacht - wir hatten sie für ca. 400 EUR.
So reisten wir nach Kalamata und sind dann mit dem Mietwagen 45 Min Richtung Costa Navarino. Fangen wir erstmal mit dem Positiven an:
Die Hardware:
Was man da an die Küste gebaut hat, ist ein wahrer Prachttempel. Schick designed, tolle Pools, tolle Materialien, sinnvoll und opulent gestyled. Die Lobby macht einiges her, die gesamte Anlage ist wie aus einem Guss. Es gibt Swim-Up Räume, die direkt einen Poolzugang haben, dann einen Spa-Pool mit über 30 Grad Temperatur, zwei Pools zum Abkühlen mit etwas „Infinity-Atmosphäre“, denn sie liegen fast auf Strandniveau, und zwei Mini-Pools vor der Between-Bar und dem vegetarischen Restaurant.
Unsere Suite hatte tatsächlich drei Schlafzimmer, eines aber nur mit einem Sofa-Bett. Insofern so richtig nicht drei Schlafzimmer. Dafür innen eine Sitzecke mit Riesen-TV, ein Essbereich mit einer Minibar, Kaffeemaschine, Wasserkocher und Waschbecken, draussen ein weiterer Sitzbereich zum Essen für acht Personen, eine Lounge-Area, vier Sonnenliegen mit großem Sonnenschirm und ein Pool, der auch den Namen verdient und kein Planschbecken ist. Drei Bäder waren enthalten, jeweils mit Dusche, der Master-Bedroom hat auch eine Badewanne. Und wie schon gesagt: Die Materialien stimmig, toll designed und richtig schick gemacht.
Kleinere Dinge müssen aber sicherlich noch gefixt werden: z.B. gab es Nachts immer eine Art „Strom-Reboot“, dann waren auch die Einstellungen der Klimaanlage auf Standard. Insofern waren meine 21° mit Auto-Fan bei den vier Klimaanlagen in dem Appartment dann weg. Alles lief volle Pulle auf 20°. Das musste ich dann Nachts immer wieder einstellen, oder man ist halt mit einer Rotznase aufgewacht. Auch war im Garten die Pumpe vom Pool wohl angeschlagen, auf jeden Fall summte sie laut hörbar die ganze Zeit vor sich hin. „Man würde sich drum kümmern“, hieß es, aber in den sieben Tagen ist sie nur einmal nicht hörbar gewesen: Als sie wohl ausgefallen war. Zudem sind bei allen drei Duschen die Türen so angebracht, dass man anschließend auch im Badezimmer eine Pfütze hat. Aber das ist mir egal, schmeiße ich halt eines der Handtücher drüber - ideal ist aber etwas anderes.
Der Strandbereich wurde von vielen online schon kritisiert - der ist auch nicht wirklich berauschend. Die Liegen sind zwar toll, aber die Sonnenschirme sehr klein. Und der Sand ist sehr steinig, das Wasser hat viele Algen und Wasserpflanzen, die angespült werden. Wer also auf Baden im Meer aus ist, da gibt es in Griechenland besseres.
Nebenan ist eine neue Shopping Mall - die Navarino Agora. Hier sollte man etwas darauf aufpassen, keine Agora-Zimmer zu buchen. Diese sind nämlich quasi ausserhalb vom W über den Shops der Shopping Mall. Das W Flair existiert da zwar auch ein wenig, aber es gibt natürlich deutlich mehr Trubel abends und man ist etwas abgeschnitten.
Jetzt geht‘s weiter mit dem nicht so guten:
Die Software / bzw. Der Service:
Mindestens genauso wichtig bei einem W ist neben dem Design sicherlich der Service. Und hier hat das W noch einiges aufzuholen. Sicherlich ist das nach einem Jahr bei vielen Hotels der Fall, aber hier war es schon auffällig. Ein paar Dinge, die schiefgelaufen sind:
Am ersten Abend waren wir im Parelia, dem Strandrestaurant. Das wird auch für DJ-Abende genutzt und etwas gehyped, das Essen war aber so schlecht, dass ich einen Gang sogar zurückgehen lassen habe, und die anderen waren auch eher nur teuer, aber nicht Oberklasse. Am Ende hatten wir 160 EUR auf dem Tacho für zwei Vorspeisen, zwei Hauptspeisen (von der eine nicht berechnet wurde), ein wenig Brot und zwei Cocktails. Der Service war ebenso lahm wie die Qualität des Essens. Aber für das Geld muss eigentlich alles stimmen - und da es im Nachbarort Gialova tolle Alternativen gab, haben wir beschlossen, dort die nächsten Tage zu essen. Dort kann man für 60 - 120 EUR in verschiedenen Restaurants essen und alles dort ist besser als das Parelia.
Eine Ausnahme machten wir am Tag 2 noch: In der W Lounge neben der Rezeption wollten wir ein schnelles Mittagessen machen und haben uns ein Club Sandwich und zwei Cocktails bestellt. Eigentlich eine solide Sache, an einem Club Sandwich kann man nicht viel falsch machen. Die drei Scheiben Toastbrot mit Billigkäse und Kochschinken plus einem Salatblatt (ohne Hühnchen, Bacon oder irgendwas) für 24 EUR waren aber qualitativ das schlechteste Club Sandwich, was ich in den letzten 10 Jahren in einem Hotel gegessen habe. Insofern haben wir Essen im W nicht mehr bestellt.
Das Frühstück ist hingegen super: In vier kleinen Räumen werden die unterschiedlichsten Sachen angeboten, auch lokales, dazu gibt es tollen Kaffee und auch noch eine A-La-Carte-Auswahl von ein paar Gerichten, von denen wir auch ein paar bestellt haben. Die Eggs Benedict waren gut, auch der Trüffel-Rührei-Bagel und auch der Avocado-Toast. Warum man es hier qualitativ schafft, aber sonst nicht - keine Ahnung. Der Service ist aber auch hier inkonsistent, je nachdem, wann man kommt. Zwischen 8 und 9 Uhr war der Service flott und super, zu Stoßzeiten um 10 Uhr war es chaotisch. Und wir entdeckten auch zwei „Mitarbeiter“, die eigentlich nur versuchten, busy zu wirken, aber nix gemacht haben. Sie stellten sogar Wasser an Tische, wo die Gäste gerade gegangen waren und räumten Gläser einzeln ab,… oder liefen nur von links nach rechts. War etwas lustig, sie dabei zu beobachten.
Am Pool hatten wir ein paar Cocktails, auch abends in der W Lounge mal einen Absacker. Alle waren nicht wirklich gut, teilweise wässrig, der Whisky Sour mit 16-jährigem Lagavulin ohne Eiweiß, zusammengekippt wie in der Studentenbar. Der Service immer unterirdisch langsam. Einmal wollten wir in der Between Bar vor Sonnenuntergang zwei Gläser Wein bestellen, und die Getränke waren nach dem Sonnenuntergang immer noch nicht da. Also sind wir gegangen und man hat uns etwas entgeistert angeschaut… aber nen Wein einschenken dauert halt auch mal 25 Minuten.
Im Zimmer bei der Reinigung ging auch einiges schief - wobei man etwas gnädig sein muss, denn die 120 Quadratmeter müssen auch erstmal geputzt werden. Ein gestorbener Wurm neben der Couch wurde am Tag 5 gereinigt. Schwarze Haare vom Vorgänger hinter der Badtür nach Tag 3. Ab und zu hatten wir keinen neuen Kaffee und keine Milch, ab und zu zwei Sets Handtücher für die Liegen, manchmal vier. Auf der anderen Seite putzte man zwei Mal unsere Schuhe vom Sand. Manchmal kam der Turndown-Service um 18:00 Uhr, manchmal um 23:00 Uhr.
Ein größerer Aufreger kam dann noch beim Late Check Out. Ich fragte zwei Tage vorher an, ob es möglich sei, bis 16:00 Uhr in der Suite zu bleiben. Im Chat bekam ich die Antwort, man würde sich darum kümmern und sich am Tag vorher melden. Die Meldung blieb aber aus - und damit wusste ich eigentlich schon, wie der Hase läuft. Nach über 1200 Hotelübernachtungen als Ambassador bei Marriott kennt man ja die Pappnasen. Also noch einmal angefragt, man würde sich darum kümmern und der Welcome Desk würde sich melden.
Gegen 20:00 Uhr bekam ich dann im Restaurant in Gialova den Anruf. Man hätte leider keine freien Villas morgen und deshalb müssten wir um 11 Uhr auschecken. Man hätte uns aber ein anderes Zimmer für den Übergang angeboten. Nun gut, für den Notfall geht das. Meine Frau kennt sich aber auch aus und schlug nach dem Anruf vor, mal zu schauen, was von morgen auf übermorgen in der App buchbar war. Insgesamt waren da zwei 3 Bedroom-Suiten mit Gartenblick, aber auch zwei mit See-Blick buchbar. Insofern glatt eine Lüge, man war nur zu faul, das entsprechend zu organisieren. Vielleicht kennt man die Ankunftszeiten der Gäste auch gar nicht, denn eine Welcome-Email gab es auch nicht.
Also meckerte ich nochmal per App, anschließend versuchte man mich noch zweimal anzurufen und Nachts auf dem TV nach der Rückkehr war dann die Bestätigung für den Late Checkout bis 16:00 Uhr. Man hätte „magisches erreicht“ und für uns den Late Checkout ermöglicht, aufgrund ihres exzellenten Services, wie sie es selber genannt haben. Eigenlob stinkt
So verlassen wir das Hotel heute mit gemischten Gefühlen und einem Sack voll mit lokalen Produkten von der Navarino-Dachgesellschaft (die komplette Entwicklung hier wird von einer griechischen Familie finanziert, die von Golf über Villen bis Shoppingmalls alles baut und managed), wie Öl, Salz, Marmelade und co. Die gab es immer mit einer Karte von der Guest Relation (ohne Entschuldigung) am nächsten Tag, wenn etwas vorgefallen war (Gericht im Restaurant zurückgehen, Gast geht bevor er die Bestellung erhalten hat in der Bar,…). Das hätte man sich sparen können, bei gutem Service. Oder wenigstens nicht einfach nur die Karte hinreichen, in der man uns einen schönen Urlaub wünscht, sondern sich ehrlich entschuldigen.
Unser Fazit also:
Wir werden aufgrund der Hardware und der Golfplätze sicher wiederkommen, aber erst in zwei, drei Jahren. Wer jetzt schon plant, einen Pool-Urlaub im W Costa Navarino zu machen, sollte sich nebenan in Gialova im Restaurant Elia, Anama und Kochilii Plätze für den Abend reservieren und zu Fuss abends rüberlaufen. Danach oder davor im Notiws einen Cocktail oder Absacker trinken. Und einen Tagesausflug einplanen Richtung Methoni für die Burg. Ansonsten kann man gut Golf spielen und gut bei einem Kaffee am Pool chillen. Nur etwas Geduld mitbringen