Hotel: Marriott Frankfurt (Messe)
Status: Titanium
Gebucht: Besenkammer als Geburtstagsrate (35€ pro Person & Nacht zum 35ten Hotelgeburtstag)
Erhalten: "Executive Room" auf der 42. der 44 Etagen (Zimmer-Etagen starten auf dem 26. Stock)
Benefits: 1.000 Punkte, Lounge-Zugang, eine Tafel Schokolade auf dem Zimmer, Late-Check-Out
Aufenthaltsdauer: 2 Nächte
Check-In: Freundlich aber äußerst zäh, da der sehr junge Mann offenbar noch sehr wenig Routine hatte
Bemerkenswertes/ Weiterempfehlung:
Der Aufenthalt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn als wir kurz nach dem Bezug unseres Zimmers in der 42. Etage das Hotel verlassen wollten, mussten wir feststellen, dass alle vier Gästeaufzüge sich im Erdgeschoss befanden. Dazu zeigten die Displays an, dass sich die Fahrstühle im Feuermodus befänden. Ferner dröhnte ein Feueralarm aus dem Treppenhaus, der mit Durchsagen in deutscher und englischer Sprache zyklisch unterbrochen wurde, welche aufforderten, dass Gebäude zügig zu evakuieren und Kindern und Behinderten dabei zu helfen.
Nachdem wir keinerlei Hinweise auf eine Feuerübung wahrgenommen hatten, folgten wir der Anweisung und stiegen über das Fluchtwegtreppenhaus die 42 Etagen hinab. Die wiederholten Alarme und Bandansagen, die sehr laut zur Evakuierung aufriefen, fühlten sich in diesem Treppenhaus aus kaltem Beton leicht surreal an. Irgendwo um die 10. Etage verstummten Alarm und Ansagen, aber wir setzten unseren Weg fort, wenngleich der schnelle Abstieg sich deutlich anstrengender darstellte als gedacht.
Über eine Tür gelangten wir im Erdgeschoss schließlich in den Hinterhof des Hotels. Drei rauchende Mitarbeiter schauten uns etwas irritiert an. Wir fragten, was los sei, aber man wusste von nichts. Wir umkreisten das Hotel, um schließlich in der Lobby auf den Concierge zu treffen. Wir fragten, was los sei bzw. warum wir mit einem Feueralarm 42 Etagen hinab geschickt wurden. Er lachte und meinte, dass man im Nachbargebäude an der Brandmeldeanlage arbeiten würde und wir hätten doch einfach 5 Minuten warten sollen, denn dann hätten die Fahrstühle wieder funktioniert. Ich fragte ihn, was wir an der abgespielten Aufforderung, das Gebäude zügig evakuieren zu sollen, falsch verstanden hatten, worauf er meinte, dass wir einfach hätten warten sollen. Ich äußerte meinen Unmut darüber, zur Evakuierung aus der 42. Etage aufgefordert zu sein, worauf er sich lustig machte, dass wir das getan hätten statt auf das Ende des Alarms zu warten. Ich war noch irritierter.
Nachdem ich aufgrund des zügigen Abstiegs ziemlich am Schwitzen war, begaben wir uns erstmal in die im Erdgeschoss befindliche Lounge, um etwas kühles Wasser zu trinken. Ein Lounge-Mitarbeiter begrüßte uns, der auf seine Frage, wie es uns ginge, sich meinen Frust anhören durfte. Er schien überfordert zu sein und sagte nur, dass auch ein anderer Gast etwas von einem Feueralarm erwähnt hätte.
Nachdem ich mich etwas von der Anstrengung erholt hatte, fragte ich an der Rezeption nach dem Manager on duty. Wenige Momente später konnte ich erneut schildern, was passiert war. Er erklärte, dass das Wartungsarbeiten an der Brandmeldeanlage des Nachbargebäudeteiles gewesen sein dürften, die für den Tag angekündigt gewesen seien. Man würde sich mit dem Nachbargebäudeteil das Rettungstreppenhaus teilen. Ich nahm auch hier eine Einstellung war, dass es eben nicht das Problem des Marriott gewesen sei, weil ja nicht an der Marriott-Brandmelde-Anlage gearbeitet wurde. Ich erklärte erneut, dass ich als Gast des Marriott durch diese ihm offenbar bekannten Arbeiten in ziemlichen Stress versetzt wurde. Irgendwann erkannte der Mann, dass eine Entschuldigung angebracht sei und entschuldigte sich. Er bot ein kostenloses Abendessen an, das ich aufgrund unserer Abendplanung ausschlagen musste.
Er fragte, womit er mir eine Freude machen könnte. Ich antwortete, dass ich mich über Bonvoy-Punkte freuen würde. Er bot direkt 5.000 Punkte an, die ich tatsächlich am nächsten Morgen auf meinem Konto vorfinden konnte. Dazu lud er uns auf ein Getränk an der Hotelbar nach unserer abendlichen Rückkehr ein, welches wir jedoch aufgrund einer späten Rückkehr zum Hotel nicht wahrnehmen sollten.
In Summe hatte ich das Gefühl, dass hier niemand wirklich das Problem verstanden hat, dass ein Feueralarm mit außer Betrieb gesetzten Fahrstühlen und Durchsagen zur Evakuierung bei einem Hochhaus für die Gäste alles Andere sind als eine Lapalie. Die Arbeiten an der Brandmeldeanlage des Nachbargebäudeteils waren ja offenbar bekannt. Warum da keine Vorabinformation an die Gäste gegeben wurde, konnte niemand beantworten.
Nachdem ich den zügigen Abstieg über 42 Stockwerke auch vier Tage später noch in meinen Waden spüre, fühlen sich die 5.000 Bonvoy-Punkte auch nur wie ein schwacher Trost an.
Davon ab war die Aussicht von der 42. Etage wunderbar. Trotz des Alters des Hotels gefiel das Bad, da es eine große Dusche gab und man sich nicht einer Badewanne mit schlechter Duschabtrennung duschen musste.
Die Lounge im Erdgeschoss war modern eingerichtet und bot viel Platz, wenngleich es ein wenig zu dunkel war und mangels Fenster Tageslicht fehlte. Das abendliche Speisenangebot war echt in Ordnung und man hätte sich am Lounge-Angebot satt essen können.
Das Frühstück im Restaurant war in der Geburtstagsrate inklusive. Leider wurde es jedoch im Frühstücksrestaurant zeitweise sehr voll. Dazu standen die Tische unangenehm eng. Auswahl und Qualität des Frühstücks waren eher unterer Durchschnitt.
Für die 70€ pro Nacht war das dennoch in Summe insbesondere ob der Aussicht und der langen Happy Hour ein guter Deal, aber dennoch kein Hotel, in das ich unbedingt zurück kehren muss.
Einnahmen scheinen aber durch die zahlreichen SQ-Crews und 4Y-Passagiere gesichert zu sein.