Es tut sich was bei der Bahn (u.a. mehr Angebote, kostenlose Sitzplatzreservierungen etc.)

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spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
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MUC, BSL
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Der gleiche Steuerzahler ist auch als Kunde an Bord, und eben nicht nur die geübten Handyuser, sondern die gesamte Breite der Bevölkerung mit Oma Else und Vatti. Als Staatsunternehmen mit de facto Monopol muss man an alle denken. Auch dafür kriegt man die ganze Kohle.

Nein! Ganz klares nein, auch wenn das gerade die aktuelle Seniorengeneration so gar nicht einsehen will.

Man muss irgendwo schon an alle denken, das ist wahr. Aber man muss eben nicht allen den Bauch kraulen und die Kosten der Allgemeinheit auf's Auge drücken. Ich bin einer der allerletzten hier drin, dem man vorwerfen würde zu sehr am neoliberalen Auspuff geschnüffelt zu haben, aber persönliche Extrawürste sind definitiv kein Fall für den Staat. Ganz im Gegenteil, sowas nennt man Klientelpolitik, ist verwerflich und im Extremfall sogar illegal.

Es muss eine zumutbare Möglichkeit für Alle geben. Das ist mit den Automaten am Bahnsteig der Fall. Damit hat, wäre die Bahn denn noch ein echtes Staatsunternehmen, der Staat seine Pflicht und Schuldigkeit erfüllt. Wenn die Bahn noch weitere Möglichkeiten, sei es gegen Gebühr oder aus ihr opportunen Gründen anbietet, dann ist das vielleicht nett, praktisch, angenehm, was weiß ich was, aber definitiv keine Pflicht.

Gegenbeispiel: ich darf mit Klasse B keine Fahrzeuge über 3.5t fahren, knapp den alten Klasse III Führerschein verpasst mit dem 7.5t erlaubt waren. Ungerecht? Staat denkt nicht an mich? Gemein? Vielleicht. Fakt ist, wenn ich Lkw fahren will, muss ich Klasse C machen. Hat mich auch keiner gefragt, hat auch keinen interessiert, weil Sicherheitsbedenken (zu Recht natürlich) und potenziell ein Schaden für die Allgemeinheit.
Hab ich einen Anspruch darauf Lkw zu fahren? Ja, habe ich (grundsätzliche Eignung vorausgesetzt). Dass der Weg mir evtl. nicht gefällt? Mein Problem, er ist da und er ist zumutbar.
 
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red_travels

Reisender
16.09.2016
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Genau, das eine Prozent braucht eine andere Lösung als das Mobiltelefon. Das Problem hat die Bahn zu lösen, nicht der Kunde.

Dieses weniger als 1% hat aller Wahrscheinlichkeit nach immer ein Smartphone oder Laptop dabei, kommt kurz vor knapp aus seinen Terminen und hielt es bisher nie für nötig, ein Ticket im Voraus zu kaufen, auch wenn er/sie eh damit gerechnet hat den Flexpreis zu zahlen, zahlt ja eh der AG oder Kunde.

Otto Gelegenheitsfahrer wird in den seltensten Fällen zu dieser spontan in den Zug einsteigenden Gruppe gehören.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Es gibt eben höhere Gewalt, die den Fahrkartenkauf am Automaten verhindert, ohne dass der Kunde was dafür kann. Um diese Fälle geht es. Wenn die Bahn die Schaffner an Bord einsparen will, soll sie die halt durch Automaten an Bord ersetzen. Das ist auch nicht unzumutbar teuer für die Bahn.
Man kann nicht eine völlig fremde Infrastruktur, wie Mobiltelefon und Netz, voraussetzen, ohne die man seine eigenen Kunden pauschal kriminalisiert. Ein Telefonakku kann auch einfach ganz banal leer sein. Die große Mehrheit der Kunden ist ehrlich und will eine Fahrkarte kaufen, kann es aber nicht immer. Oben stehen Beispiele.
 
Zuletzt bearbeitet:

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
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Ein Telefonakku kann auch einfach ganz banal leer sein.
Kann er im Nahverkehr auch und auch dort bin ich dafür zuständig, dafür zu sorgen, dass im Falle einer Kontrolle das Ticket vorzeigbar ist. Wo ist da deine Empörung?

Ansonsten ist mir das auch schon im Fernverkehr passiert. Dann wird halt kurz dem Schaffner Bescheid gegeben, ein paar Minuten am Platz geladen und bei der nächsten Gelegenheit vorgezeigt. Fertig. Sprechenden Menschen wird in der Regel geholfen. Ist aber wohl so wie immer. Wer nicht will, sucht eben Probleme, ...

Gerade bei was für Gründen höherer Gewalt auch immer, habe ich es noch nie erlebt, dass man mit dem Schaffner nicht eine vernünftige Lösung finden konnte. Als ob sich das ändern würde.

Die große Mehrheit der Kunden ist ehrlich und will eine Fahrkarte kaufen, kann es aber nicht immer.
Du sprichst hier immer von Mehrheiten und Massen der Bevölkerung: Doch. Genau die große Mehrheit kann es. Nämlich 99% wie travellersolo ja aufgezeigt hat. Wieviele bleiben also von den 1% übrig, die tatsächlich nicht konnten und nicht einfach nur aus welchen Gründen auch immer nicht wollten?
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Was letztendlich als "use case" bleibt, ist doch lediglich der Fall, in dem ein Passagier ohne Fahrschein im Vollsprint in einen ICE hechtet, kein Handy, Tablet, PC, usw. und/oder Zahlkarten bzw. Bankkonto hat. [...] Alle anderen, auch die hier besprochenen Fälle sind entweder Versuche des Schwarzfahrens (worum es ja eigentlich geht) oder nach wie vor erlaubt und möglich.

Ein weiterer Fall waere noch, dass sich bisher jemand ganz bewusst fuer den Service entscheidet, nicht an Automat oder Schalter gehen zu wollen. Der Prophet, der den Berg zu sich kommen laesst, sozusagen ;) Er nimmt einen Zusatzservice in Anspruch, fuer den er gutes Geld zu zahlen bereit ist. Das stellt die Bahn nun ein. Kann sie machen, ist voellig legitim. Ob es sinnvoll ist, weiss ich nicht; kundenfreundlich ist es jedenfalls nicht.



Wäre es da nicht angebrachter, da den Regionalverkehr zu kritisieren, wo das seit gut 20 Jahren so ist, oder den Nahverkehr, wo es z.T. schon immer so war und weitaus häufiger vorkommen dürfte (absolut sowieso, aber auch prozentual)?

Finde ich nicht: Im Nahverkehr ist es angesichts der Haltabstaende nicht moeglich, eine Vollkontrolle durchzufuehren. Da ermoeglichte man wirklich das "Graufahren". Im Fernverkehr, in dem grundsaetzlich zwischen zwei Halten eine Vollkontrolle durchgefuehrt werden kann, eben nicht.
 

Luftikus

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Ein Prozent klingt immer so wenig. Aber das ist bei einem ICE ja schon eine Hand voll Passagiere. Also ein ganz konkretes Problem. Diese Leute sind dann Schwarzfahrer? Weil die Bahn sich zu fein zum Kassieren ist? Will man das?

Es tut mir leid es so hart zu sagen, aber immer wieder kriegt man den Eindruck dass die Bahn ihre Kunden in Wirklichkeit hasst.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
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Die höhere Gewalt schließt doch keiner aus, wenn sie belegbar ist. Es soll lediglich die „Wir haben kein Bock ein Ticket im Voraus zu kaufen“-Fraktion vom Schwarz/Grau fahren abhalten.

Darüberhinaus gibts Steckdosen und WLAN im Zug, ich hab noch keinen Bahnhof mit FV gesehen, wo es gar kein Netz gab, außer es wäre auf einen Systemausfall beim Betreiber (was wiederum belegbar ist, Vodafone vor einigen Wochen, da hab ich das Wlan am Bahnhof genutzt) zurückzuführen ist. Selbst in den meisten größeren Bahnhöfen gibt‘s inzwischen öffentliches WLAN.

In allen Fällen bist du verantwortlich für dein Handeln und nicht die Bahn, die kann am wenigsten was dafür, dass
- du kein Netz hattest
- dein Akku leer war
- du zu faul warst dich um ein Ticket zu bemühen

Es tut mir leid es so hart zu sagen, aber immer wieder kriegt man den Eindruck dass die Bahn ihre Kunden in Wirklichkeit hasst.

Am meisten hassen sie Ausreden wie dein leerer Akku. ;)
 

Allererste Reihe

Erfahrenes Mitglied
07.05.2012
1.719
4
Süddeutschland
Es gibt eben höhere Gewalt, die den Fahrkartenkauf am Automaten verhindert, ohne dass der Kunde was dafür kann. Um diese Fälle geht es. Wenn die Bahn die Schaffner an Bord einsparen will, soll sie die halt durch Automaten an Bord ersetzen. Das ist auch nicht unzumutbar teuer für die Bahn.
Man kann nicht eine völlig fremde Infrastruktur, wie Mobiltelefon und Netz, voraussetzen, ohne die man seine eigenen Kunden pauschal kriminalisiert. Ein Telefonakku kann auch einfach ganz banal leer sein. Die große Mehrheit der Kunden ist ehrlich und will eine Fahrkarte kaufen, kann es aber nicht immer. Oben stehen Beispiele.
Jetzt hör halt auf rumzuheulen und kauf Dir einfach ein Onlineticket!

Die meisten Arbeitgeber verlangen die Nutzung fremder Infrastruktur (Straße) durch ihre Mitarbeiter um zur Arbeit zu kommen. Als Kunde beim Marktkauf selbiges Spiel, die Bahn soll das aber nicht dürfen?
Außerdem will ich ganz unbedingt bei meinem Lieblingsitaliener mit kanadischen Dollar zahlen dürfen. Ich mache zwar keine 0,1% der Kundschaft aus, die Nutzung von Euro wäre mir durchaus zuzumuten, trotzdem muss mir auch der dümmste Wunsch bitte erfüllt werden.

I, me, myself ...
 

Luftikus

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08.01.2010
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Du verstehst die Argumente inhaltlich nicht. Es geht nicht um mich, da ich eine BC100 hatte und wieder haben werde. Ich fahre aber viel Bahn, im Gegensatz zu anderen Theoretikern hier, und kenne reale Fälle und dass man die Option Nachlösen braucht. Egal was die Bahn selbst gerne hätte.
Ich denke aber, das wird noch politisch geändert.
 
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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
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HAM
Im Nahverkehr ist es angesichts der Haltabstaende nicht moeglich, eine Vollkontrolle durchzufuehren. Da ermoeglichte man wirklich das "Graufahren". Im Fernverkehr, in dem grundsaetzlich zwischen zwei Halten eine Vollkontrolle durchgefuehrt werden kann, eben nicht.

Das ist in London beispielsweise ganz anders... Da wird jeder kontrolliert, egal ob Nah- oder Fernverkehr.
 

Luftikus

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08.01.2010
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Im Nahverkehr kommt der nächste Zug sofort, man kann in Ruhe einen Automaten suchen, der da auch immer direkt steht. Im Fernverkehr findet man die Automaten da, wo es nach Urin riecht.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Ich nähere mich der Frage mal von einer anderen Seite: Ist die Bahn ein Selbstzweck, oder ist sie ein Unternehmen, dass auf den Kunden ausgerichtet ist?
Und wenn sie auf den Kunden ausgerichtet ist/sein sollte, dann passt diese Einschränkung nicht dazu, selbst wenn sie nur 1 % oder noch weniger der Fahrgäste betrifft.
Weiterhin denke ich, dass diese Einschränkung für über 99 % der Fahrgäste keinerlei Veränderung in irgendeiner Weise bedeutet, sich also weder positiv noch negativ auswirkt. Daher wundere ich mich, dass sich einige aus der Masse dieser 99 % anmaßen, über die weniger als 1 % urteilen zu wollen.
 
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Micha1976

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09.07.2012
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Warum soll die Bahn nicht das machen können, was im Nahverkehr seit Jahren Normalität ist, da jammert auch keiner, dass er nicht 10-n Min nach Abfahrt ein Ticket kaufen kann?

Dass die Deutsche Bahn auch im Nahverkehr keine Lust auf Service hat und auch deswegen nahezu überall Strecken verliert ist klar. Aber der Wettbewerb, z.B. der ALEX, hat mit dem Fahrscheinverkauf kein Problem.
 
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red_travels

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Dass die Deutsche Bahn auch im Nahverkehr keine Lust auf Service hat und auch deswegen nahezu überall Strecken verliert ist klar. Aber der Wettbewerb, z.B. der ALEX, hat mit dem Fahrscheinverkauf kein Problem.

ich sprach auch von der Bahn und nicht von den Privaten, wurde bereits hier genannt:

Die privaten EVUs bieten den Bordverkauf ja i.d.R. auch nicht aus reiner Gutherzigkeit an, da gehts letztendlich darum, dass der Betrieb eines flächendeckenden Automatennetzes teurer wäre als der Bordverkauf.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
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@Mr. Hard: Naja die Argumentation ist aber schon ein wenig pauschal. Das ließe sich ja dann auf jedes Unternehmen mit Dienstleistungscharakter zurückführen.
Nimmt der Italiener mein Lieblingsgericht von der Karte, weil es sich für ihn nicht rechnet und ich der einzige bin, der es bestellt, breche ich doch auch nicht direkt in Empörung aus und werfe ihm einen Krieg gegen seine Kundschaft vor oder spreche ihm die Kundenorientierung ab?

Soll man jetzt jedem Unternehmen verbieten, Kosten zu vermindern, Prozesse zu überdenken bzw. optimieren oder Abläufe zu verschlanken, ohne dass es 99% der Kunden betrifft geschweige denn überhaupt mitbekämen, nur weil sich für 1% der Kunden etwas merkbar ändern würde, von denen aber der Großteil ohne Probleme auf andere vorhandene Möglichkeiten ausweichen könnte? Bisschen abstrus oder?

Ich verstehe einfach die Empörung nicht und was dann für eine Rhetorik genutzt wird. Im Nahverkehr bzw. Regionalverkehr funktioniert es seit Ewigkeiten, ohne dass die große Empörungskeule geschwungen wird? Warum wird sich darüber nicht echauffiert, sondern als selbstverständlich angenommen, im Fernverkehr muss aber die Welt untergehen?
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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Dieses weniger als 1% hat aller Wahrscheinlichkeit nach immer ein Smartphone oder Laptop dabei, kommt kurz vor knapp aus seinen Terminen und hielt es bisher nie für nötig, ein Ticket im Voraus zu kaufen, auch wenn er/sie eh damit gerechnet hat den Flexpreis zu zahlen, zahlt ja eh der AG oder Kunde.

Wenn man sich auf die Bahn verlassen könnte, wäre einiges einfacher. So hatte ich mehrfach die Wahl zwischen "jetzt in den IC(E) einsteigen, die Fahrkarte beim Schaffner kaufen und den geplanten Anschlusszug wahrscheinlich noch bekommen" oder "zum Automaten/Schalter und mindestens eine Stunde später ankommen". Und das ganz ohne kurz-vor-knapp. Bei der angesprochenen Zielgruppe ist die eingesparte (bezahlte) Zeit auch mehr wert als der Bordzuschlag.

Für die Online-Lösung ist das Mobilnetz leider in vielen Gegenden zu schnell zu schlapp.
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das besondere Ärgernis daran ist, dass man nicht nur einen völlig normalen Service (Kauf einer Fahrkarte) nicht geboten bekommt, sondern gleich noch kriminalisiert wird.
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
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Wenn man sich auf die Bahn verlassen könnte, wäre einiges einfacher. So hatte ich mehrfach die Wahl zwischen "jetzt in den IC(E) einsteigen, die Fahrkarte beim Schaffner kaufen und den geplanten Anschlusszug wahrscheinlich noch bekommen" oder "zum Automaten/Schalter und mindestens eine Stunde später ankommen". Und das ganz ohne kurz-vor-knapp. Bei der angesprochenen Zielgruppe ist die eingesparte (bezahlte) Zeit auch mehr wert als der Bordzuschlag.

Für die Online-Lösung ist das Mobilnetz leider in vielen Gegenden zu schnell zu schlapp.

Oder: das Ticket Stunden/Tage vor deiner Fahrt kaufen. Aber wie immer wer nicht will der findet eben Wege/Gründe/Probleme, den schwarzen Peter von sich zu schieben.

Oder was ist so schwer dran, im Voraus ein Flexticket zu kaufen, wenn man weiß, dass man an dem Tag von A nach B muss?
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Bahn sollte es einem so leicht wie möglich machen, jederzeit Tickets kaufen zu können. Nicht sich beim Service zurückziehen und die Kunden im Regen stehen lassen. Die sind noch oder wieder auf dem völlig falschen Dampfer.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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was ist so schwer dran, im Voraus ein Flexticket zu kaufen, wenn man weiß, dass man an dem Tag von A nach B muss?

Verschiedene Wege und Produktklassen, z.B. Also der ganz normale Tarifdschungel.

Und natuerlich die Unzuverlaessigkeit: Im voraus weiss man ja nicht, ob man am ehesten mit einem IC oder ICE faehrt.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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4.036
FRA
Hier in Ffm geht sowas nämlich nicht. Dabei ging es noch vor 3 Jahren (zumindest einige DB-Automaten an der hiesigen S-Bahn-Stammstrecke konnten auch Fernverkehr). Dann wurden die Automaten ausgetauscht

Das fuchst mich heute noch, da waren softwaremäßig beide Menüs verfügbar, DB und RMV. Seitdem muss ich selber genau kalkulieren, wenn ich Tickets ziehen will, damit ich an einem Fernverkehrsautomaten vorbei komme, selbst wenn ich nur welche für den Nahverkehr benötige.

Es wäre ein leichtes, irgendwo an Bord einen Automaten als Notnagel zu installieren.

Das funktioniert nicht, ein Automat in einem Zug mit zwölf oder mehr Wagen? Und in Frankfurt steigen 40 Leute (Deine 1%-Rechnung) ein, die noch ein Ticket benötigen? (Vielleicht war auch bei 1% der Umsatz gemeint?)

Die aus verschiedensten Wagentypen bestehenden Reisezugwagen wurden schon genannt, ich werfe dann noch 4 SBB-Parks, 4 TGV, etwa 5 PKP-Garnituren, DSB, CSD, ÖBB und ungarische Parks in den Raum.

17 Stadler KISS Garnituren, 335 IC2 Wagen und tausenden Reisezugwagen unterschiedlichster Gattungen

Es sind derzeit erst 9 Stadler und geschätzt etwas über 100 Rzw-Parks beim Fernverkehr.

Ein weiterer Fall waere noch, dass sich bisher jemand ganz bewusst fuer den Service entscheidet, nicht an Automat oder Schalter gehen zu wollen. Der Prophet, der den Berg zu sich kommen laesst, sozusagen ;) Er nimmt einen Zusatzservice in Anspruch, fuer den er gutes Geld zu zahlen bereit ist. Das stellt die Bahn nun ein. Kann sie machen, ist voellig legitim. Ob es sinnvoll ist, weiss ich nicht; kundenfreundlich ist es jedenfalls nicht.

Finde ich nicht: Im Nahverkehr ist es angesichts der Haltabstaende nicht moeglich, eine Vollkontrolle durchzufuehren. Da ermoeglichte man wirklich das "Graufahren". Im Fernverkehr, in dem grundsaetzlich zwischen zwei Halten eine Vollkontrolle durchgefuehrt werden kann, eben nicht.

Gibt bestimmt auch Leute, die gegen einen entsprechenden Obolus das Auto vom Tankwart betanken lassen würden.

Vollkontrolle ist auch nicht möglich, gibt genug kurze Abschnitte.

Im Nahverkehr kommt der nächste Zug sofort,

Gibt auch Strecken außerhalb der Tunnelstammstrecken.

Ich nähere mich der Frage mal von einer anderen Seite: Ist die Bahn ein Selbstzweck, oder ist sie ein Unternehmen, dass auf den Kunden ausgerichtet ist?
Und wenn sie auf den Kunden ausgerichtet ist/sein sollte, dann passt diese Einschränkung nicht dazu, selbst wenn sie nur 1 % oder noch weniger der Fahrgäste betrifft.
Weiterhin denke ich, dass diese Einschränkung für über 99 % der Fahrgäste keinerlei Veränderung in irgendeiner Weise bedeutet, sich also weder positiv noch negativ auswirkt. Daher wundere ich mich, dass sich einige aus der Masse dieser 99 % anmaßen, über die weniger als 1 % urteilen zu wollen.

Die Frage der Verhältnismäßigkeit wird aber auch immer im Raum stehen.

Es kommt nicht aus der Ecke technischer Fortschritt, sondern es kommt aus der Ecke, ein Monopolist macht es sich bequem. Das ist das Problem. Wenn bei uns drei andere Anbieter im Fernverkehr wären, würde die Bahn sehr schnell von ihrem hohen Ross runterkommen. Ich freue mich da schon drauf.

Das Beispiel Banken wurde ja schon genannt, oben habe ich die Tankstellen aufgeführt, und um im VFT zu bleiben, die klassischen Airlines haben mit dem Aufkommen der LCC auch nicht gerade mit einer Serviceoffensive reagiert. Bei LH wurde wollte man mich das letzte Mal regelrecht vom CI-Schalter wegmobben.

Dass die Deutsche Bahn auch im Nahverkehr keine Lust auf Service hat und auch deswegen nahezu überall Strecken verliert ist klar. Aber der Wettbewerb, z.B. der ALEX, hat mit dem Fahrscheinverkauf kein Problem.

Die Bedingungen im Nahverkehr diktiert das jeweilige Bundesland.